ADHS-50%Behinderung-Zukunftssorgen

Hallo ihr Lieben,

wir leben in Österreich und ich suche Erfahrungen zu diesem Thema.
Mein Sohn (bald 8Jahre) hat ADHS (ohne Medis), hat noch eine milde Sprachstörung und ein motorisches Defizit (Grob-/Fein-/Graphomotorisch), sowie Probleme im sozialen Verhalten (er ist für andere Kinder/Erwachsene sehr anstrengend).

Er besucht die 1.Klasse als Integrationskind und hat einen SPF in Motorik. Seine Intelligenz ist glücklicher Weise überdurchschnittlich, womit er seine Unaufmerksamkeit ganz gut ausgleichen kann, er kommt im Unterricht mit.

Seit er 3 Jahre ist hat er Therapien (Logo, Ergo, Motopäd., HPV etc.)

Nun hat mich heute eine Mutter gefragt warum ich eigentlich nicht die erhöhte Familienbeihilfe habe, sie hätte es für ihre Tochter (auch ADHS) und es wäre eine finanzielle Erleichterung, da Therapien ja gut ins Geld gehen.

Ich habe das mit meinem Mann besprochen und er meinte dann das er sich nicht so sicher ist ob es für seine (mein Sohn) Zukunft nicht hinderlich sein könnte wenn er den Stempel Behinderung aufgedrückt bekommt. Diese Befürchtung äußerte er auch schon im Bezug auf den SPF Motorik.

Den SPF kann er aber wieder ablegen bei Besserung.

Nun meine Frage, wenn er die erhöhte Familienbeihilfe zugesprochen bekommen würde, was ja mit einer 50% Behinderung einhergeht, geht das dann irgendwen was an (außer Therapeuten)? Und kann bei einer Verbesserung der Symptome die Behinderung rückgängig geschrieben werden, damit er ggf. bei seiner Intelligenz ein höhere Schullaufbahn einschlagen kann.

Über Erfahrungen anderer Betroffener und Infos dazu würde ich mich freuen.
Nächste Woche werde ich es im ZEF ansprechen.

GlG
Annett 🍀❤️🐆

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Hallo,

Ich würde direkt mal mit dem BMFJ sprechen und nachfragen wo das überall aufscheint. Die haben auch eine recht gute Hotline (habe ich auch schon in Anspruch genommen!).

An deiner Stelle würde ich aber die erhöhte Familienbeihilfe in Anspruch nehmen. Hört sich ja doch nach recht hohen Kosten an die ihr habt und es sind immerhin 150€ mehr.

Alles Gute!

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Hallo,

danke, dort werde ich auf jeden Fall mal nachfragen.

LG 😊

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Das ist sowieso scihon ein sehr spezifisches Thema und dann lebst du in Österreich. Da werden dir die wenigsten hier helfen können.

Schon alleine mit der Kostenübernahme läuft das in Deutschland anders als bei euch..Ích habe nie die Logopädie bezahlt außer eine Gebühr von unter 20 €., Auch bei Ergotherapie über dem Regekbedarf (20 Std.) musste ich nichts bezahlen.

Wie gesagt da schreib doch lieber mal in nem Forum in Österreich.

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Hallo Anett,

mein Sohn hat durch seine Diabeteserkrankung auch Anspruch auf 50% Schwerbehindertenstatus.

Ich verzichte bewusst darauf und sehe es so wie dein Mann.
Die Kinder bekommen nen Stempel aufgedrückt (alleine diese Tatsache ist schon abartig, denn behinderte Menschen sind ja keine schlechteren Menschen aber das ist ja ein anderes Thema), außerdem sehe ich Probleme/Nachteile später bei der Jobsuche usw.

Mir ist das Glück meines Kindes wichtiger als der finanzielle Vorteil.

Alles Gute

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Hallo.

Die Diabeteserkrankung geht aber nie weg. Er hat aber dadurch Vorteile, die ihr ihm verwehrt. Bei der Jobsuche ist es heute schon so, dass Menschen mit Behinderung vorrangig bei gleicher Eignung eingestellt werden. Und wenn er gut eingestellt ist, dann dürfte das kein Problem sein. Ihm stehen sogar fünf Tage mehr im Jahr Urlaub zu und er hat steuerliche Vorteile.

<<<Mir ist das Glück meines Kindes wichtiger als der finanzielle Vorteil.>>>

Versteh ich, aber ist er wirklich dadurch glücklicher? Er hat diese Krankheit mit oder ohne Behinderungsgrad. Und wenn er Anspruch drauf hat, dann würde ich ihm das gewähren. Warum darauf verzichten.

LG

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"Bei der Jobsuche ist es heute schon so, dass Menschen mit Behinderung vorrangig bei gleicher Eignung eingestellt werden. Und wenn er gut eingestellt ist, dann dürfte das kein Problem sein. Ihm stehen sogar fünf Tage mehr im Jahr Urlaub zu und er hat steuerliche Vorteile."

Ja, in der Theorie ist das so. In der Praxis leider nicht.
In Deutschland zahlen Firmen oft lieber eine Strafe statt chronisch Kranke (was mein Sohn ja nun ist) oder behinderte Menschen einzustellen.

Er leidet darunter, dass er "anders" ist als die anderen Kinder. Ihm nen Behindertenstatus aufzudrücken wäre wiederum eine Abgrenzung zu den anderen. Kinder sind grausam.

Finanzielle Vorteile (Steuer, Busfahrkarte, Kinobesuche etc) hätte in erste Linie ich im Moment. Sollte er sich irgendwann einen Behindertenstatus wünschen kann er es sich selbst beantragen.

LG

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Ich kann Dir nur sagen, wie es in Deutschland ist. Da wird die Schwerbehinderung bei Kindern immer wieder neu festgelegt und gerne auch schnell "weggenommen"...Mein einer Sohn ist schwerbehindert mit einem GdB von 80 (war schon 90) und verschiedenen Merkzeichen. Er geht auf eine normale Regelschule. Kaum jemand weiß von seiner Schwerbehinderung, seine Krankheiten sind aber schon bekannt. Hier in Deutschland bekommt man immer nur die Unterstützung, die man beantragt (der man hinterher rennt, so einfach ist das nicht). Wem man nichts von der Behinderung sagt, des weiß es nicht.

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Hallo,

mein Sohn bekam mit 3,5 Jahren folgende Diagnosen : IQ 76, gestörte Wahrnehmung, Sprach- und Entwicklungsverzögerung, gestörtes Schmerzempfinden, hypertonen Muskeltonus, Verdacht auf Hochwuchs, zu kleinen Kopf. Ab da ging es los mit Frühförderung, Krankengym, Ergotherapie, Logopädie usw. Er wurde I-Kind im Kita. Bekam ein SBA mit 100% und den Merkmalen G, B und H sowie Pflegestufe.

Wir hatten nen Pflegedienst 2x im Jahr da und die ersten Aussagen waren, wir sollten uns schon mal damit abfinden, dass er im betreuten Wohnen landen wird.

Heute ist er 14 Jahre alt geht auf die Oberschule, kann wenn er sich ein wenig Mühe gibt einen guten Realschulabschluss machen. Macht keinerlei Therapien, trotz noch paar Sprachlichen Problemen und einen Muskeltonus den er nie zu 100% raus bekommt. Er hat keinen SBA mehr seit dem 31.3.18, die Pflegestufe ist schon seit er 7-8 Jahre alt ist weg.

Alles sind super zu frieden mit ihm.

Lg

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Danke euch Allen für eure Antworten!

LG
Annett.

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Hallo Annett, wie das bei euch in Österreich ist => keine Ahnung.

Ich würde an deiner Stelle bei REHAkids nachfragen

https://www.rehakids.de

Da sind einige User aus Österreich und das Schwarmwissen ist recht groß.

Bei uns bietet der SBA Nachteilsausgleiche, angeben musst du diesen nicht wenn du nicht möchtest. Finanziell unterstützt zudem die Pflegekasse - Pflegegeld ab PG 2.
Nachteile hat man nicht, außer bspw ab PG 3 und Unfallversicherung. Mein 8 jähriger hat GdB 60 MZ H, Schule weiß das nicht.

Lg Snow