Freiwillige Zusatzaufgabe -schlechtere Note?

Hallo Ihr Lieben!

Ich war/bin nie eine „Übermutter“, schon gar keine Helikopter- Mama, aber nun bin ich doch kurz davor, sehr energisch für meine Tochter einzutreten.

Folgende Geschichte:
Meine Tochter macht in diesem Jahr ihr Abitur, sie ist keine Einser-Kandidatin, aber auch nicht die schlechteste. Bedingt durch eine schwere Depression, die sich schon über Jahre hält, war es ihr zeitweilig unmöglich, am Unterricht teilzunehmen.
Trotz allem ist sie nun dort, wo sie ist, nämlich kurz vorm Ziel und ich bin mächtig stolz, dass sie sich soweit durchgeboxt hat.

Seit einem guten halben Jahr ist sie sehr stabil und ist äußerst motiviert, die eine oder andere Zensur noch zu verbessern.
Im Fach englisch hat sie sich deshalb freiwillig für ein Referat gemeldet.
Leider hat sie „nur“ 6 Punkte erreichen können und in Folge dessen wird sich ihre Schulnote um eine Zensur verschlechtern.

Wie gesagt -es war freiwillig, sie ist von alleine auf die Lehrerin zugegangen und hat um eine Zusatzaufgabe gebeten.

Nun meine eigentliche Fragen: ist das so zulässig?

Meiner Meinung nach dürfen freiwillige Zusatzaufgaben ausschließlich zur Verbesserung einer Note dienen. Wird diese gute Leistung dann nicht erbracht, ist es so, als ob das Referat gar nicht statt gefunden hat.
Zumindest kenne ich das von früher noch so.

Wie sind Eure Erfahrungen / Ideen zu diesem Thema?

Vielen Dank schon mal,
Die nostalgische . #winke

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Eine gute Extranote wertet die Gesamtnote auf, eine schlechte Note wertet sie ab. Das Referat hat den Eindruck des Lehrers bekräftigt, dass der Stoff/das Thema nicht gut genug erfasst worden ist. Das ist nicht schön, aber wenn es alles in allem zum Abi reicht, ist doch alles gut. Später fragt niemand mehr nach dem Abischnitt oder einzelnen Noten :-).
Viele Grüße

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Ich kenne das auch so, das freiwillige Arbeiten die Note nach oben oder eben auch nach unten korrigieren können.

Nur gewinnen zu können, wäre etwas sehr einfach, oder? Schliesslich sollen diese Zusatzaufgaben doch unterstreichen, das der Stoff beherrscht wird. Wenn sie stattdessen beweisen, das der Stoff nicht wirklich beherrscht wird, ist die schlechtere Note nur fair.

Grüsse
BiDi

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Hallo,

hier läuft es auch so, dass die Leistung entsprechend gewertet wird. Egal ob positiv oder negativ, egal ob freiwillig oder nicht. Da wirst du nicht viel ausrichten können. Wenn durch das Referat die Zeugnisnote komplett eins schlechter wird, hätte es ihr doch rein rechnerisch auch keine bessere Zeugnisnote eingebracht. So etwas macht man doch nur wenn man knapp vor der besseren Note steht und nicht kurz vor der schlechteren. Steht man z.B. knapp vor der 2, also 2,5, kann einen so ein Referat auf die 2 retten wenn man eine 1 oder 2 bekommt. Dann versaut einem aber auch eine 4 nicht die eigentliche Note. Dann steht man immer noch 3. Steht man allerdings 3,4 kann so ein Referat fatal sein. Da bringt einen die 2 nicht zur 2 am Zeugnis, die 4 aber schnell zur 4. Mit der Referatleistung, auf das sich deine Tochter Zuhause in Ruhe und mit Nachschlagewerken vorbereiten konnte, wird nur die Meinung des Lehrers bestätigt. Auch wenn es deine Tochter nicht leicht hatte und du das unfair findest, steht hier immerhin das Abitur im Raum, der höchste Schulabschluss in Dtl. Das ist kein Zuckerschlecken. Vorherige Erkrankungen und Mühegeben zählt da nicht. Einzig was zählt ist die erbrachte Leistung und die wurde gewertet.

LG

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Und wenn das Ergebnis eines Referates die Gesamtnote um eine Zensur sogar verschlechtert, da muß das Referat ja nicht besonders gewesen sein: Da stimme ich zu, dass das Referat eher die schlechte Note bestätigt

Ein/e Abiturient/in ist derzeit (fast) 18, da sollte sie schon einschätzen könne wie gut sie Referat allgemein ist. Ist sie denn sonst immer so mind. 3 gewesen bei anderen Referaten. Habe den Eindruck deine Tochter konnte ihr Können auch nicht richtig einschätzen.

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der zweite Absatz gilt der TE.

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Es tut mir leid für deine Tochter und ich hoffe, sie lässt sich auf ihrem Weg nicht beirren und bleibt stabil und schafft ihr Abi.

Das Vorgehen der Lehrerin ist zulässig. Jede eingebrachte Leistung - egal ob freiwillig erbracht oder nicht - geht in die Notengebung ein.

Versetze dich einmal in die Lage der Lehrerin: in der Regel kommen in den letzten Wochen auch die Flitzpiepen, die das ganze Jahr nichts gemacht haben an, und wollen ihre Note noch mal eben mit einem Referat pimpen. Wenn man da nur bewerten würde, was besser wäre als der Stand der Dinge, müsste man die letzten Wochen komplett für Referate und Co einplanen, weil es jeder nach dem Motto “Schadet ja nix“ sein Glück versuchen würde.

Was man als Lehrer aber hat, ist einen pädagogischen Ermessensspielraum. Weiß die Lehrerin um die Probleme deiner Tochter? Sonst würde ich das noch mal ansprechen. Allerdings wäre ich als Lehrerin hin- und hergerissen, ob ich quasi eine Schonfrist einräume und die Leistung außen vor lasse oder ob ich den Anspruch hätte, die Schülerin fit für das Leben nach der Schule zu machen, in dem kein Arbeitgeber oder Professor darauf Rücksicht nehmen wird, dass deine Tochter mal labil war.

Das würde ich mir sehr genau überlegen und von außen lässt sich das auch schwer beurteilen, ob die Lehrerin diesen Ermessensspielraum zugunsten deiner Tochter hätte nutzen sollen.

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Vielen Dank für Eure Meinungen.
Ihr habt wohl recht mit dem, was Ihr sagt, ich muss es wohl objektiver sehen.
Ihr Abi ist dadurch nicht in Gefahr, es geht halt um diesen vermaledeiten Numerus clausus, da zählt natürlich jede positive Beeinflussung,
Aber nun hilft wohl all das Jammern nichts, Ärmel hochkrempeln und weiter geht’s!
😊💁‍♀️

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Hallo,
du bist doch hoffentlich wahnsinnig stolz auf deine Tochter, oder?;-)

Was für eine enorme Leistung, sich, trotz manifester Depression, immer wieder zu disziplinieren, zu lernen und das Abi zu schaffen.

6 Punkte bedeuten immer noch -gut ausreichend-.
Auch wenn sie sich mehr erhofft hat und nun die Note auch noch schlechter wird:
Hut ab vor der Kraft und dem Mut deiner Tochter!

Sie wird ihren Weg schon gehen.

euch alles Gute

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Hattet ihr wegen der Depression eine Schwerbehinderung beantragt? Damit könnte sie einen Studienplatz außerhalb des NC eventuell bekommen über die Schwerbehindertenquote. Erkundige Dich mal beim VdK.

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Hallo,

denselben Fall hatte die Arbeitskollegin meines Mannes. Da hat es den Sohn die Zulassung zu einem Sportgymnasium gekostet.

Ich finde das ein absolutes Unding, dass sowas dazu beiträgt, die Gesamtnote zu verschlechtern. Es sollte maximal neutral bewertet werden..So das man auf der Note bleibt. Aber das freiwillige Dinge dazu führen, dass man schlechter wird, finde ich einfach menschlich gesehen total daneben.

Lg

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Hallo,

klar gönnt man jedem, der fleißig ist, einen Bonus. Aber gut gemeint ist leider nicht immer gut gemacht. Wenn ich da zB ein extra Referat halte und mich auch noch sonder bemühe, aber einfach falsche Dinge erzähle, dann muss das in die Bewertung einfließen. Der Stoff ist dann nicht verstanden worden und rechtfertigt keine positive oder neutrale Bewertung.
Da sollte man in sich hineinhorchen und wenn man nicht sicher ist, lieber nichts freiwillig machen und sich mit den bisherigen Leistungen -wie die anderen auch- zufrieden geben.

Ich war auch immer verdammt fleißig, aber trotzdem nicht gut. Gott, was hätte ich viele Referate in Mathe und Physik gehalten, wenn ich dadurch meinen Schnitt hätte nach oben reißen können 😀

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Trotzdem könnte man die Note auch einfach so lassen und die Zusatzarbeit honorieren. Vor allem, wenn es um so wichtige Dinge wie Qualifikation oder NC geht.

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Also bei uns können auch freiwillige Referate zur "einer Chance" der Notenverbesserung abgehalten werden, aber auch mit dem Risiko das es schief laufen kann.
Es ist keine Chance der Verbesserung, sondern "kann" eine Chance sein!

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Hallo,

selbst beim Abitur ist es so, dass man sich durch eine freiwillige Nachprüfung (bei der man eigentlich die Note verbessern möchte) seinen Notenschnitt verschlechtern kann.

LG

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Unser ist zur Zeit zwar erst in der Unterstufe aber wir hatten erst neulich ein Gespräch mit der Englischlehrerin. Diese meinte, unser Sohn wäre eher ein 1er Kandidat aber er würde nicht den Streber rauskehren wollen. Sie meinte, kurze Referate wären dienlich, um die Zensur nach oben zu heben. Sie meinte, er hätte einen sehr guten und umfangreichen Wortschatz.Und weiterhin, sie würde dieses als Zusatzaufgabe werten und in die Mitarbeit einfließen lassen. Ich habe es allerdings auch so verstanden, wenn die Referate oder Sprachübungen nicht in der gewünschten Form erfolgen würden, es auch negativ ausgelegt werden könnte. Insofern haben wir hier besprochen, ob er unbedingt eine 1 haben möchte. Er meinte, er wäre ja verrückt, wenn er mehr macht und es dann auch noch nach hinten geht.....Junge halt.....7.Jahrgang.