Notenschlüssel abstufungen erlaubt?

Hallo zusammen :-)

Ich versuch´s ganz kurz zu machen.

Tochter 9 Klasse Gemeinschaftsschule in Kiel wird nach folgendem Notenschlüssel bewertet :

100 - 96 % eine 1
95,5 - 81,5 % eine 2
81 - 68,5 % eine 3
67 - 50 % eine 4
49 - 28,5 % eine 5
unter 20 % eine 6

Es gibt Schüler und Schülerinnen in der Klasse mit unterschiedlichen Abschlusstendenzen.

Folgender Fall:

Eine für jeden Schüler identische Deutsch Klassenarbeit wird geschrieben und bei jedem Schüler mit dem o.g. Schlüssel bewertet.
Danach macht die Lehrerin nach Lust und Laune eine Abstufung je nach Abschlusstendenz der Schüler. Heißt

unsere Tochter hat laut ausgerechnetem Notenschlüssel eine 2 in ihrer Arbeit, ABER weil unsere Tochter voraussichtlich den Realschulabschluss (MSA - mittlerer Schulabschluss) absolvieren wird, bekommt sie automatisch eine Note schlechter. ( Bei gleicher Punktzahl die offiziell einer 2 entspricht)

Satz der Lehrerin auf meine Frage wie die Note zustande kommt :

" Das ist der Schlüssel (s.o.). Einfach ausrechnen und dann für MSA eine Note schlechter"

D.h. ihr angestrebter MSA wird ihr eher zum Verhängnis.
Schüler mit einem voraussichtlichen Hauptschulabschluss bekommen bei gleicher Punktezahl eine 2

Ist das richtig?

Ich hatte schon ein Gespräch mit einem Leher meiner anderen Tochter aus Klasse 7 und dieser sagte ganz offen, dass viele Lehrer es nicht ganz konkret wissen, weil mal so und mal so benotet wird, im Zweifel gibts die Hauptschulnote - weils besser aussieht #schock

dieses Verfahren wird in jedem Fach so gehandhabt und laut recherche im Netz ist dieser Notenschlüssen sowieso schon für alle Schulformen, heißt da darf eigentlich nicht mehr willkürlich gekürzt werden.

Dann sind nämlich alle Arbeiten sowie die Zeugnisse aller Schüler falsch.

Liebe Grüße

Jessica

1

Hallo,

grundsätzlich sind solche Spielräume tatsächlich drin.
Gemeinschaftsschule und dann alle in einer Klasse ist aber auch etwas schwer. Denn eigentlich sind es ja sozusagen 3 Anspruchsniveaus (sagen wir mal A,B,C).
Nun müsste ja A deutlich mehr als B und C Leisten, da ja auf höherem Niveau.
Wenn jetzt für alle die gleiche Arbeit gilt dann wird hier einfach der Rückschluss gezogen. Soll heißen Arbeit ist auf Niveau C ausgelegt und somit auch der Notenspiegel der an diese Arbeit geknüpft ist. Also bekommt A bei der Arbeit welche ja auf C Niveau ausgelegt ist eine schlechtere Note.

Hoffe ich konnte es etwas erklären wie die Lehrer dort benoten.

Für den sozialen Vergleich (Schüler untereinander) ist diese Benotung natürlich etwas schwer.

Beste Grüße

2

Ja genau so wird es da gehandhabt. Leider gibt es in dieser Klasse nur 2 Niveaus, Hauptschule und Realschule. Ursprünglich war diese Schule mal eine reine Hauptschule, die sich dann irgendwann mit der Grundschule und einem anderen Standort zusammengetan hat und zur Gemeinschaftsschule wurde, nach Abschaffung der reinen Realschule hier in SH. Die meisten Schüler aus der Klasse meiner Tochter werden jetzt die Schulzeit nach der 9 Klasse beenden und meine Tochter muss zum anderen Standort wechseln um dort die 10 weiter zu machen. Da es nur insgesamt 5 Realschüler gibt aus dieser Klasse, war es nicht möglich mit so wenig Kindern eine 10 Klasse zu errichten.


Ich könnte es ja verstehen, dass man so benotet, wenn die Arbeiten dem Niveau angepasst sind. Aber diese Deutscharbeit von der ich spreche ist identisch mit denen der anderen Schüler. Hin und wieder gibt es mal Arbeiten, bei denen sogenannte Zusatzaufgaben vorhanden sind, die ausschließlich von MSA Kindern bearbeitet werden sollen.

Aber wenn ich eine gleiche Klassenarbeit habe kann ich diese doch nicht unterschiedlich bewerten? Zumal es ja dann auch ganz klar zum Nachteil für die besseren Schüler wird. Es kann ja nicht angehen, dass Schüler die die selbe Punktzahl in dem Fall von 51,5 von 56 und somit knapp 92% der möglichen Punkte erreicht haben eine sehr gute 2 bekommen, jedoch meine Tochter nicht, weil sie Realschulniveau hat?

Liebe Grüße und danke für deine Antwort :-)

3

Zusatz:

und es kommt halt auch vor das mal nur komplett ESA Noten vergeben werden , weil eine 3 natürlich besser aussieht unter einer Arbeit, als eine 4

Unsere beiden Töchter 7 und 9 Klasse besuchen die gleiche Schule. Selbst die Zeugnisse werden, (obwohl beide Töchter MSA Kandidaten sind) unterschiedlich in den Fächern zensiert. Mal ESA mal MSA.


wie gesagt, der Lehrer hat mir bestätgt, dass er diese Art der Zensurenverteilung auch sehr schwierig wird und es im Zweifel die besser aussehende Note gibt und das kanns nicht sein.

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4

Hallo,

sollte Deine Tochter also 100% der Punktzahl erreichen bekommt sie trotzdem nur die Note zwei? Ich bin froh, dass wir direkt das Gymnasium und nicht so eine komische Mischschule gewählt haben.

Liebe Grüße Andrea

5

Ja ganz genau so siehts aus, identische Klassenarbeit unter allen Schülern.

Punktzahl wird prozentual mit dem Notenschlüssel ermittelt.
Ergebnis der Summe z.b. die von dir erwähnten 100% wären bei einem Schüler mit Hauptschultendenz eine 1 und bei unserer Tochter mit Realschultendenz eine 2

Sie rutscht bei allen Noten einfach immer 1 nach unten.

Anstatt sie die Arbeiten anpassen.... nö. Einfach für gleiche Punktzahl ne Note weniger geben, passt schon .

Ich hab Mailkontakt zu Frau Prien aufgenommen, Ministerin für Bildung usw in Schleswig Holstein. Ich warte da jetzt einfach mal auf eine Rückmeldung.

Meine große Tochter war mit anwesend, als der Klassenlehrer meiner mittleren Tochter sagte, dass er durch dieses Notensystem auch nicht so durchsteigt, er im zweifel ne Hauptschulnote vergibt weil sich ne 3 besser macht, als ne 4.

ich finde das einfach nur Unfassbar. Weil meine Töchter so nie die Note bekommen, die sie verdienen, für die Leistung die erbracht wurde, sondern eher damit bestraft werden.


Liebe Grüße
Jessica

6

Sie bekommt nicht einfach, weil sie eine MSA Schülerin ist, eine schlechtere Note. Die Arbeit, die sie geschrieben hat, war auf ESA-Niveau, sprich sie bekommt ESA-Noten. Die Arbeit war leicht, auf früherem Hauptschulniveau, da kann sie keine Realschul 2 für bekommen, wenn sie nur eine Hauptschul 2 erreicht.
An eurer Schule wird scheinbar mit der Ü-Skala gearbeitet.
Es gibt Ü-Zensuren von 1 bis 8, wobei eine Ü1 bis Ü 6 den gymnasialen Zensuren 1 bis 6 entsprechen. Eine Ü 2 bis Ü 7 entsprechen den Realschulzensuren 1 bis 6, eine Ü 3 bis Ü 8 den Hauptschulzensuren 1 bis 6.

Eine Ü 4, die deine Tochter (ESA 2) geschrieben hat, entspricht dann eben einer MSA 3 oder einer gymnasial 4.

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Also bei uns ist es auch so. Am Anfang der 7 Klasse wird festgelegt welchen Schulabschluss dein Kind wahrscheinlich errechen wird . Auf diesen Niveau arbeite dein Kind. Bei uns werden die Noten von U1 bis U8 vergeben. Ein ESA arbeit im Niveau von U3 bis U8 ( also den Hauptschulnoten von 1 bis 6). Ein MSA Schüler arbeitet von U 2 bis U7 das sind dann dei Noten von 1 bis 6. GymnasialNiveau arbeit von U 1 bis U6 ( alles schlechter ist eben eine 6). Dein Kind muß einen bestimmten Durchschnitt haben um dann das 10 Schuljahr ( den MSA) machen so können. Da gibt es dann auch nur noch U7. Mein Sohn macht garde die 10 Klasse. Da zieht der Anspruch ganz schön an. Für meine Kinder war das System sehr gut. Sie konnten in den MINT Fächern auf Hohenniveau arbeiten . Die Aufgaben sind bei uns in den Arbeiten genau gekennzeichnet . Wer welche Aufgaben , für seinen Abschluss erledigen sollte.

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Ich bin nicht an einer Gemeinschaftsschule und kenne die Vorgsben dort nicht.
Rein von Gefühl her würde ich aber sagen, dass die Arbeiten auf höchstem Niveau geschrieben werden sollten und Schüler, die einen niedrigeren Schulabschluss anstreben, in der Note hochgestuft werden. So rum wird ein Schuh draus, anders kann deine Tochter ja nie eine 1 bekommen.
LG