Kind privat (debeka) mitversichern?

Ich muss nochmal fragen. Wir erwarten in 5 Wochen Nachwuchs. Mein Versicherungsberater sagt, dass Kind bei mir privat zu versichern kostet 30 Euro. Aber wie lange? Wenn das Kind 14 Jahre ist, ist der Beitrag dann mehr? Gibt es extra Kosten? Kann mein Kind jederzeit gesetzlich in die Versicherung meines Mannes?
Hat vielleicht jemand sein Kind bei der debeka versichert?
Danke schonmal!

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Ich kenne das so, dass das Kind selbst versichert werden muss, das heißt nicht mitversichert sein kann, weiß jetzt allerdings nicht, ob es bei der debeka anders ist.

Bei uns war es so, dass mein Kind auf jeden Fall privat versichert werden MUSSTE (mein Mann ist bei der Privaten und ich bin gesetzlich versichert)! Wir hatten keine Wahl, das entscheidet der Gesetzgeber. Es gibt Ausnahmen, bei denen die Kinder über die gesetzliche mitversichert werden können, aber das geht nur (meines Wissens!), wenn der Privatversicherte unter ein bestimmtes Einkommen liegt.

Wir sind sehr froh, dass unser Kind privat versichert ist, da wir eine lange Krankheitsgeschichte mit ihm hinter uns haben. Er war in dieser Zeit wirklich bestens versorgt, allerdings hat er auch von anfang an alle Leistungen in der Privaten, was uns allerdings um einiges mehr als nur 30 Euro, kostet. Auch was Termine bei Fachärzten angeht, macht es einen riesen Unterschied zu den gesetzlich Versicherten. Ich habe es schon erlebt, dass ein gesetzlich versichertes Kind für einen Facharzttermin fast 4 Monate warten musste, wobei wir innerhalb einer Woche unseren Wunschtermin erhalten haben. Es ist sehr unfair, aber leider tatsächlich so!

Bedenken musst du auch, dass ihr normalerweise keine "Kindkranktage" habt, wenn dein Kind privat versichert ist. Ich habe von meinem Arbeitgeber 5 Sonderurlaubstage im Jahr bekommen, aber das ist nicht verpflichtend! Bei eurer Entscheidung, falls ihr wirklich die Wahl habt, solltest du das mit deinem Versicherungsvertreter auch klären!

Ob es eine Beitragserhöhung ab dem 14. Lebensjahr gibt, kann ich dir nicht sagen, ich wüsste allerdings auch nicht, warum es so sein sollte.

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Ich hab meine Zwillinge bei der Debeka versichert. Allerdings ist mein Mann auch privat versichert, insofern stand eine Familienversicherung in der GKV bei uns auch nicht zur Wahl.

Ich bin über die Beihilfe abgesichert, und da ich dort für jedes Kind 5% höher abgesichert bin, verringert sich mein Tarif bei der Debeka. Ich zahle also tatsächlich für meine und die PKV meiner Jungs nur wenig mehr, als mich meine PKV bisher gekostet hat.

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bist du Beamtin? 30 Euro scheint mir der Ergänzungstarif zur Beihilfe zu sein, sonst wäre das teurer.
Wenn du unter der Versicherungsgrenze liegst, kann das Kind später jederzeit wechseln, sonst nicht.

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Ja, bin Beamtin.
Was ist mit versicherungsgrenze gemeint?

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Als ich noch verbeamtet war musste ich zahlen und meine Tochter auch einen eigenen Tarif. Bei Eintritt war sie fünf.
Jetzt sind wir privat Zusatzversicherung. Das kostet in der Tat um die 30,- für sie.

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Hallo,
nein, das stimmt so nicht, dass es gesetzlich grundsätzlcih vorgegeben ist, dass das Kind privat versichert werden muss!
Bei uns ist es so, dass ich privat versichert bin (Beamtin) und mein Mann in der GKV ist.
Unsere Kinder sind BEIDE seit ihrer Geburt bei meinem Mann in der GKV familienversichert ! Und das seit fast 12 bzw. 8 Jahren, obwohl wir erst seit 4 Jahren verheiratet sind.
Es gibt lediglich die Einschränkung, dass der privat versicherte Elternteil eine bestimmte Einkommensgrenze nicht überschreiten darf. Derzeit sind das 4.800 Euro monatlich.
Ich verdiene weniger und somit ist das kein Problem. Es gibt einmal jährlich seitens der GKV eine Einkommensüberprüfung und ich muss mein aktuelles Einkommen nachweisen. das war's.

Ich kann euch nur raten, die Kinder in der GKV mit zu versichern.
Ein ganz wichtiger Punkt ist nämlich das Kinderkrankengeld bzw. die Kinderkranktage. Wenn die Kinder in der PKV sind, hat der gesetzlich versicherte Elternteil KEINEN Anspruch auf Kinderkranktage/Kinderkrankengeld nach dem SGB! Das geht nur, wenn die Kinder auch in der GKV familienversichert sind.
Wenn die Kinder in der PKV versichert sind, hast max. nur Du über deinen AG Anspruch auf die Tage, die dir evtl. zugestanden werden. Auf keinen Fall nach dem SGB.
Solltest Du Beamtin sein, hast du entsprechend der bei Dir gültigen Vorschriften Anspruch auf Freistellungstage.

Wie gesagt, unsere Kinder sind bei meinem Mann familienversichert. Wir können beide jeweils 10 Tage pro Kind und Jahr in Anspruch nehmen. Ich bekomme dann meine Bezüge und mein Mann eben Kinderkrankengeld.
Für die Kinder habe ich trotz Versicherung in der GKV 80% Beihilfeanspruch. Das heißt, Dinge die die GKV nicht übernimmt, deckt u.U. noch die Beihilfe ab. Ich würde Euch raten, eine private Zusatzversicherung abzuschließen, so wie für Erwachsene auch. Wir fahren mit diesem Modell sehr gut.

Gruß S.

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Ergänzung:
Bisher haben wir für die Kinder auch alles Nötige bezahlt bekommen.
Meine Grosse ist seit ca. 3 Jahren dauerhaft in psychologischer Behandlung. Sie war im April 2018 in einer Klinik für Kinder- und Jugendpsychaitrie, war alle kein Problem seitens der Krankenkasse. Da wurde noch nicht einmal kritisch nachgefragt.
Wir sind mit den Kindern bei der Barmer GEK. Die haben ein extra Kinder- und Jugendprogramm, wo spezielle Us sowie Imfpungen (z.B. HPV bei Mädchen) mit übernommen werden. Ich habe mal nachgelesen, die Beihilfe hätte diese Us nicht gezahlt. Das ist freiwillig.
Auf Augen- und Zahnarzttermine warte ich als Privatversicherte mittlerweile genauso lange wie meine Kinder. Auch bei der Behandlung der Armbrüche meines Sohnes sowie seiner Warzen etc. konnte ich keinen Unterschied erkennen. Wir sind bei den gleichen Ärzten. Beim Orthopäden wird er vom Chefarzt persönlich regelmäßig gecheckt (ist auf Kinderorthopädie spezialisiert).

Die Vorteile von Privatpatienten sind doch mittlerweile minimal.

Das einzige Problem ist eine Mutter-Kind-Kur: Die habe bzw. werde ich wohl nie bekommen, da hier das "Verusacherprinzip" gilt (wer braucht die Kur?). Meine PKV tritt nur für mich ein, aber nicht fürs Kind... wäre das Kind behandlungsbedürftig, zahlt für mich keiner (Kind ist ja nicht in der PKV, es könnte ja der mitversicherte Vater mit fahren).

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Hallo!

Allgemein ist es so, dass das Kind keinen Anspruch auf Familienversicherung hat, wenn der privat versicherte Partner ein Einkommen über der Jahresarbeitsentgeltgrenze (derzeit 4.950 Euro brutto monatlich, Stand 2018) hat und regelmäßig ein höheres Einkommen bezieht als der gesetzlich Versicherte. Verdient der gesetzlich versicherte Partner allerdings mehr oder fällt das Einkommen des privat Versicherten unter die Jahresarbeitsentgeltgrenze (bspw. bei Beamten), dann kann das Kind wieder in die Familienversicherung aufgenommen werden. Ansonsten besteht die Möglichkeit, das Kind entweder bei der gesetzlichen oder der privaten Krankenversicherung zu versichern.

Mein Mann und ich sind beide privat versichert und die Kinder sind beide in meiner debeka drin. Sie sind 12 und 15 Jahre alt. 30,- haben die noch nie gezahlt. Der Beitrag lag je Kind bislang zwischen 110,- - 135,- und wird jedes Jahr angepasst.
Die Private kennt keine Krankentage der Mutter und auch keine bezahlte Kur, dafür bezahlt sie ohne Murren und Knurren durchaus auch "alternative" Behandlungsmethoden. Aber das ist von Versicherung zu Versicherung sehr unterschiedlich. Vergleicht die Leistungen der beiden in Frage kommenden Versicherungen und dann entscheidet (sofern ihr die Freiheit habt!) was besser zu Euch passt.

LG, I.

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Hallo,
du scheinst verbeamtet zu sein. Ansonsten wären 30€ kein sehr seriöser Tarif - zumindest nicht für ein Kind, welches praktisch ständig krank ist. Die normalen PKV Kosten einer Vollversicherung für ein Kind liegen um ein Vielfaches höher - selbst mit Selbstbeteiligung.
Oder redest du von einer Zusatzversicherung?

Mmh...alles etwas wenig an Informationen um überhaupt eine Antwort zu geben.

Zu meinen Vorschreiberinnen:
Das deutsche Gesetz schreibt nur eines vor:
Falls der besserverdienende Ehepartner und Elternteil des Kindes in der PKV versichert ist und der schlechterverdienende in der GKV, dann darf das Kind nicht kostenlos familienversichert werden in der GKV. Der Gesetzgeber verbietet keineswegs die Versicherung in der GKV - da wäre nämlich als Alternative die freiwillige Versicherung in der GKV. Natürlich erzählen Versicherungsvertreter, die ja verkaufen wollen und von Provision leben, etwas anderes.
Meine Kinder sind (mit mir) in der GKV, obwohl der Papa in der PKV ist. Der Papa zahlt seinen KV-Beitrag an die PKV und wir zahlen 3 Beiträge an die GKV. Der Beitrag für die Kinder entspricht in etwa dem einer PKV. Der Vorteil liegt darin, dass man nichts zuzahlen muss und keinen Selbstbehalt hat. Außerdem gibt es keine Probleme bei KinderkrankenGELD, Haushalshilfe und Kuren. Die GKV handelt auch strikt nach Gesetz - bei der PKV geht alles nach Vertrag. Das ist leider ein Nachteil der PKV, den man erst feststellt, wenn es darauf ankommt. Bei Ärzten kommt man bei der PKV und bei der GKV im Ernstfall immer gleichschnell oder -langsam dran. Bei Luxusproblemchen und Sonderwünschen ist die PKV schneller. Wartezeiten bei speziellen Kinderfachärzten, die wirklich gefragt sind, sind immer extrem hoch - die juckt es gar nicht ob PKV oder GKV. Ich kenne dank meiner Jungs Wartezeiten bis zu 8 Monaten (egal ob PKV oder GKV).
Meine Kinder waren erst bei der PKV versichert und sind dann gewechselt. Der Wechsel war nicht einfach und schon gar nicht problemlos möglich. Gesetzlich ist der Wechsel nur unter ganz wenigen Ausnahmen und bei bestimmten (kaum zu erreichenden) Voraussetzungen in einem sehr engen Zeitfenster überhaupt möglich. Du solltest dich also eigentlich schon in deinem Interesse jetzt entscheiden. Für uns war der Wechsel jedoch dringend nötig, da die PKV "aus wirtschaftlichem Interesse" meinen Jüngsten fast umgebracht hätte.

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Ja, kann ich alles nur bestätigen.
Vor allem der letzte Absatz... ich bin selber seit 25 Jahren in der PKV - gezwungenermaßen. Bin kein großer Fan davon, ich muß halt. Daher macht mir die vieldiskutierte "Drohung", ein Bürgerversicherung einzuführen und Beamte da mit rein zu schieben, keine Angst. Ich würde lieber bestimmte Risiken selbst zusätzlich zur Grundversorgung in der GKV versichern.

Schon alleine immer das Risiko im Nacken, dass die PKV plötzlich doch irgendwas nicht übernimmt, obwohl man schon beim Arzt war und die Rechnung in der Hand hält.
Allein schon dieses Geld auslegen und auf die Erstattung warten macht mich manchmal echt fertig. Da sind in "guten Zeiten" für mich allein schon mal knapp 1.000,- Euro aufgelaufen, die man auch erstmal da haben muss. Wenn ich mir da noch 2 Kinder dazu vorstelle....

Und ja, die PKVen können sich auch plötzlich überlegen, dass sie einen nicht mehr "wollen" wenn das Risiko plötzlich zu hoch wird.
Das sagte mir eine Dame meiner PKV bereits mal am Telefon... sie sind halt eine VERSICHERUNG und treten nur im Versicherungsfall ein. Und das nur genau nach Vereinbarung. So wie es eben auch eine Haftpflicht tut. Und die dürfen ja Kunden, die sie nicht mehr wollen, auch kündigen.... bzw. dann nur noch mit ordentlichen Zuschlägen versichern.

Man sollte sich das echt gut überlegen.

Das mit dem Einkommen war jetzt recht vereinfacht von mir ausgedrückt.
Mein Mann und ich verdienen relativ identisch, sodass das BEI UNS kein Problem ist mit der kostenfreien Familienversicherung. Muss man im Einzelfall genau prüfen.

Ich würde immer zur Versicherung in der GKV tendieren mit einer ergänzenden Zusatzversicherung in der PKV. Mein Mann hat schon seit Jahren eine, für die wir aufgrund der langen Laufzeit 6,95 Euro im Monat zahlen. Da ist Zahnzusatz, Heilpraktikerleistung, Zweibettzimmer und Zuschuß zu einer Brille mit drin.

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Ohjeee.... Ist das kompliziert. Ja, ich bin beihilfeberechtigt und das Kind dann zu 80 % auch, daher der geringe Betrag von nur 30 Euro.
Muss mir die Pros und Contras mal noch durch den Kopf gehen lassen.
Vielen Dank euch für die ausführlichen Antworten!

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Hallo,
unser Kleiner ist knapp 4 Monate alt und wir haben ihn bei mir mit versichert, bei der Debeka. Die ca 30 Euro wären der Grundtarif, 20% Debeka, 80% Beihilfe.
Da wir aber auch noch eine Unfallversicherung mit abgeschlossen haben und ein paar Extras, zahle ich um die 70 Euro für ihn...

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Ich war als Kind auch über meinen Vater privat bei der Debeka versichert.
Nach dem Studium hatte ich eigentlich keine Chance aus dieser Versicherung rauszukommen.

Das war schon unschön. Ich denke bis dahin hast du noch Zeit, aber besser vorher wechseln.

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Hallo,

viele Infos hast du ja schon bekommen. Ich habe beide Kinder privat bei der Debeka + Beihilfe versichert. In unserem "Kindertarif" haben wir noch alternative Heilmethoden eingeschlossen und zahlen pro Kind ca. 36,50€. Dieser Betrag ist seit Jahren relativ gleich.

Die Debeka, da sie "nur" 20% der Rechnungen zahlt, habe ich als immer sehr kulant erlebt. Bei der ein oder anderen Sache wird ein Betrag abgezogen. Für Kinder zahlen sie auch nicht verschreibungspflichtige Medikamente.

Anders sieht es schon bei der Beihilfe aus. Da muss man immer gut abwägen und bei kostspieligen Behandlungen (KFO z. B.) evt. vorher mal schriftlich anfragen, was gezahlt wird und was nicht. Aber im großen und ganzen habe ich noch keine Überraschungen erlebt.

Mir sagte man damals, dass die Kinder aus dem Tarif rauskommen, sofern sie in das Berufsleben einsteigen und sich selbstständig versichern müssen. Der letzte Beitrag macht mir ein wenig Angst.

Als ich Kind 1 noch in der GKV meines Mannes hatte, musste ich dieser jährlich meine Gehaltsabrechungen schicken, da sie geprüft haben, ob ich weniger verdiene als er. Hätte ich mehr verdient, hätte das Kind in die PKV gemusst.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich in all den Jahren mit der Debeka nie großartig schlechte Erfahrungen bzgl. Behandlungen und Erstattungen gemacht habe.

VG

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Mir hat man das vor 4 Monaten auch noch so gesagt, dass sie mit Eintritt ins Berufsleben dann selber wählen können... und ich hoffe natürlich, dass das dann auch noch geht.