Prozedere weiterführende Schule

Guten Morgen,

kann mir jemand sagen, wie das ist mit der weiterführenden Schule? Welches Zeugnis entscheidet? Das der dritten Klasse oder das der Vierten?

Und was sind die Ausschlusskriterien fürs Gymnasium? Also, ab wann nimmt einen ein Gymnasium nicht mehr?

Würde mich interessieren. Und NEIN ich zwinge keins meiner Kinder aufs Gymnasium oder will es unbedingt dort sehen, ich bin sogar eher ein Verfechter der Gesamtschule.

Mich interessiert das einfach, weil viele Eltern jetzt schon wissen, wo ihr Kind hinkommt#kratz...und das obwohl mein Großer zum Beispiel jetzt erst in der dritten Klasse ist, also zweites Halbjahr beginnt ja erst.

Und ich habe gehört, dass die Schulen allgemein total überlaufen sein sollen und quasi dann der Notenschnitt entscheidet.

Liebe Grüße und ein schönes WE!

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Erstmal ist es wichtig, aus welchem Bundesland du kommst, denn es ist ganz unterschiedliche in Deutschland.
Beim Großen war schon früh klar, wohin er nach der Grundschule geht.
Am Gymnasium war die Anmeldung im Februar mit Empfehlung und aHalbjahreszeugnis.
Beim Kleinen tun wir uns sehr schwer. Er ist so zwischen Gymnasium und Realschule. Ich sehe eher die Realschule für ihn, mein Mann das Gymnasium.
Die beiden Realschulen, die in Fragen kommen, hatten Auswahlgespräche und möchten die Zeugnisse von 3/2 und 4/1 haben und die Empfehlung.
Wir sind aus NRW
Lg

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Hallo,

da sich da die Bundesländer völlig unterscheiden, musst du dein Bundesland dazu posten.

Bei uns in Baden-Württemberg ist es so: Du hast kurz vor dem Zeugnis ein Gespräch, in dem du die (nun unverbindliche) Grundschulempfehlung bekommst. Diese errechnet sich aus dem Dezimalschnitt aus Deutsch und Mathe und der Arbeitshaltung und -leistung des Schülers. Aus dem erstellen die Eltern eine (in B-W inzwischen unverbindliche Empfehlung). Als diese noch verbindlich war galt: Schnitt 2,5 oder besser = Gymnasium, Schnitt 2,6 - 3,0 Realschule. Schnitt 3,1 oder schlechter Hauptschule bzw. Werkrealschule. Heute ist es so (und passiert leider auch), dass Kinder mit einer Hauptschulempfehlung auch auf dem Gymnasium angemeldet werden können.

An staatlichen Schulen gibt es dann, ca. einen Monat später einen zentralen Anmeldetermin, den man aus der Zeitung oder der Homepage erfährt. Zuvor gibt es Tage der Offenen Tür, wo man sich einzelne Schulen und Schularten anschauen kann.
Zum Anmeldetermin geht man mit Kind, Geburtsurkunde und Seite 4 der Empfehlung hin. Diese Seite 4 enthält keine Noten, nur eine Bestätigung, dass das Kind derzeit die 4. Klasse besucht. Diese wird von der Schule, wo du dich anmeldest, einbehalten, um doppelte Anmeldungen zu verhindern. Du kannst dich ohne Seite 4 nicht anmelden. Zeugnis und Empfehlung selbst werden nicht angeschaut bzw. dürfen nach der gegenwärtigen Rechtslage gar nicht angeschaut werden, selbst wenn du es anbietest. Du hast hier nur einen Anspruch auf die Schulform, nicht auf eine bestimmte Schule. Bei uns ist es so, dass wir in einem Dorf wohnen: in die Stadt A sind es 7km, in die Stadt B 8km, beide Städte haben eine Realschule. Melde ich mein Kind in A an und habe keine weiteren triftigen Gründe für meine Wahl (Arbeitsstelle, Betreuung nach der Schule, Geschwisterkinder) kann es passieren, falls A zu viele Anmeldungen hat, dass beschlossen wird, dass das Kind in Realschule B geht. Das passiert bei uns oft, weil wir "direkt dazwischen wohnen". Es wäre auch denkbar, dass ein Kind aus A B zugewiesen wird, aber bei uns steht der Fahrweg mit bei der Entscheidung.

Anders ist es auf den privaten Schulen. Da durchläuft dein Kind ein richtiges Bewerbungsverfahren, da oft der Zulauf größer ist als die zur Verfügung stehenden Plätze. Das macht jede Privatschule anderns, in der Regel lassen sie sich die Grundschulempfehlung, die letzten Zeugnisse (also Klasse 3 und 4) vorlegen. Oft gibt es noch einen detaillierten Fragebogen und Elterninterviews. Wann dann wer warum einen Platz bekommt ist oft etwas undurchsichtig. Du bekommst in der Regel vor dem Anmeldetermin an der staatlichen Schule Bescheid, ob das geklappt hat und gehst dann mit der Zusage am Anmeldetermin zur Privatschule und schreibst das Kind ein.

GLG
Miss Mary

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Hallo und danke für deinen ausführlichen Beitrag.

Ja, doof ich habe vergessen zu schreiben in welchem Bundesland. Sind auch in Baden Württemberg.

" Aus dem erstellen die Eltern eine (in B-W inzwischen unverbindliche Empfehlung)."

Die Eltern erstellen die Empfehlung?#kratz früher waren das die Lehrer...?

Das heißt wenn ich jetzt zum Beispiel mein Kind auf dem Gymnasium anmelde, sieht die Schule nicht die Noten? Vielleicht bekommt er dann einen Platz obwohl er nur Vieren auf dem Zeugnis hat (jetzt als Beispiel?).#kratz

habe ich das alles so richtig verstanden?

Lg dingens

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Hallo,

in Baden-Württemberg ist die Grundschulempfehlung nicht bindend d.h die Eltern können, auch gegen die Empfehlung, entscheiden welche Schule das Kind besuchen soll. Neu seid diesem Schuljahr; man muss jedoch bei der Anmeldung an der weiterführenden Schule die Grundschulempfehlung vorlegen.

Das ganze Prozedere ist super im Serviceportal Baden-Württemberg erklärt.

Grüße,
jojo

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Huhu,

es ist wahrscheinlich von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.
Hier in NRW wollen die meisten Schulen nur das Zeugnis vom 1. HJ 4. Klasse sehen, manche auch von der 3. nKlasse 2. HJ.
Aber die Verwunderung hatte ich auch, als die meisten Eltern bereits Anfang der 3. Klasse schon wussten, auf welche Schule ihr Kind geht #schock
Klar, man erkennt eine gewisse Tendenz....mein Großer hat z.B. in der 3. Klasse durchgehend 1en und 2en geschrieben. Dann wurde Anfang der 4. Klasse gesagt, dass es nun "um die Wurst" geht und die Noten für die Empfehlung zählen. Bams schrieb mein Sohn vor Schreck nur noch 2en und 3en und er bekam nur eine eingeschränkte Empfehlung fürs Gym. Ich hielt ihn trotzdem für fähig und meldete ihn am Gym an und ab da schrieb er wieder nur noch gute Noten und ist auch jetzt in der 9. Klasse noch ein guter Schüler.
Aber ich habe immer sehr viel Wert auf die Einschätzung der Lehrer gelegt. Und die Empfehlungsgespräche in NRW sind erst im November der 4. Klasse.

lg

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Hallo,

da Bildung Ländersache ist, müssten wir schon wissen, über welches Bundesland wir sprechen.

Bayern hat andere Kriterien als NRW und so weiter.

In über 95 Prozent (oder mehr) entscheidet über die Aufnahme das Zeugnis mit Schulformempfehlung von 4/1.
Privatschulen haben eigene Aufnahmekriterien.

In NRW kannst du dein Kind an jeder Schule anmelden, die Empfehlung ist nicht bindend. In Bayern sieht das wieder ganz anders aus.

Natürlich zeigt sich im dritten Schuljahr schon eine Tendenz, aber letztendlich kann dich noch soviel ändern.

Meine Devise: immer den Ball flach halten.

Ich bin froh, dass meine Kinder ein JÜL System besuchen / besuchten, da haben wir nie verglichen oder frühzeitig über Schulformen gesprochen. Aber ich halte mich per se raus. Höre oft als nur schmunzelnd zu.

VG

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JÜL Sytem?#kratz

Sind in BW!

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"Ich bin froh, dass meine Kinder ein JÜL System besuchen / besuchten, da haben wir nie verglichen oder frühzeitig über Schulformen gesprochen."

Mit JüL hat das aber nichts zu tun. Es gibt Eltern, die vergleichen eben gern und wollen schon in Klasse 1 sehen, wohin der Weg nach der 4. Klasse geht und es gibt entspannte(re) Eltern.

Es ist eine Wunschvorstellung, dass Jahrgangsmischung dazu führt, das weniger verglichen wird. Eltern und auch Kinder tun das dennoch. Selbst in Schulen, die das Konzept wirklich sehr gut umsetzen. Eltern haben die Jahrgänge und den Übergang einfach im Hinterkopf und auch Kinder sind ja nicht blöd und merken, wenn das Kind, das zusammen mit ihnen eingeschult wurde andere Aufgaben lösen kann und darf.

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Es kommt auch auf das Bundesland an wie das läuft.

Meine Beiden sind zwar schon fertig bzw. in Kl. 10, aber ich weiss, dass hier in NRW. sich die Kinder mit dem Halbjahreszeugnis der Klasse 4 anmelden. Am Zeugnis hängt dann noch eine Empfehlung für die Schulform ab Kl. 5 an.
Inzwischen sind die wieder unverbindlich, d.h. ihr als Eltern könnt entscheiden welche weiterführende Schule euer Kind besucht; auch eine andere Schulform als der/die Lehrer/in empfiehlt. Aber die Lehrer kennen die K`Schüler nach 4 JAhren schon sehr gut udn geben meist eine passende Empfehlung.

Anmeldung ist hier meistens von Mitte Februar/Anfang März. Zwischen Dezember und Anfang Februar bieten die Schulen nen Tag der offenen Tür an. da kannst du dich mit deinem Kind informieren. An vielen kann das Kind dann auch an Schnupperstudnden/ -tagen teilnehmen.

Näheres (u..a. genauer Anmeldezeitraum/ Schwerpunkte) kannst du auch in der Homepage der jeweiligen Schule erfahren. Oder eben beim Tag der offenen Tür, da ist meist zu Beginn ein Infoteil für alle über das Schulkonzept.

Bei uns an der Grundschule war damals Ende 3. Klasse das Gespräch, welche Empfehlung dein Kind voraussichtlich bekommen wird. Und wie gesagt, mit dem Halbjahrszeugnis Klasse 4 meldet man sich hier in NRW dann an.
Dieses Jahr ist meine Tochter auch dabei, aber für die Oberstufe am Gymnasium, also mit Halbjahrzeugnis 10. Klasse.

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Bundesland?

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Hallo,

eigentlich entscheidet das Halbjahres Zeugnis der 4.Klasse, denn dann fangen auch in den weiterführenden Schulen die Informationsabende oder auch der „Tag der offenen Tür“ statt.
Ich glaube aber, vielen Eltern ist das mittlerweile egal. Sie wollen auf Biegen und Brechen ihr Kind auf dem Gymnasium sehen. Ich wurde damals schon in der 1.Klasse gefragt, ob mein Großer zum Gymnasium gehen wird. 🤔
Leider gibt es bei uns keine Empfehlung mehr der Lehrer und somit machen die Eltern was sie wollen.

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Hi,
bis zu einem Schnitt von 2,3 kann es eine Gym-Empfehlung geben. Ausschlaggebend ist der Schnitt zum Halbjahr 4. Klasse.
Ab nächstem Jahr müssen die Empfehlungen (Zeugnisse weiß ich nicht) vorgelegt werden. Dennoch ist diese Empfehlung nicht verbindlich. Die Schulen können/müssen dann nachberaten. Eigentlich nimmt die Schulleitung auf, Wisch nur im Sekretariat abzugeben ist eigentlich nicht so ganz im Sinne des Erfinders.

vlg tina

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Hallo, wie gut das wir in SH leben. Dort kannst du dein Kind anmelden wo du möchtest. Es gibt keine Emfehlungen mehr. Komischerweise haben sich jetzt mehr Eltern für die Gemeinschaftsschulen entschieden als vor der Umstellung. Allerdings mußt du auf eingen Schulen Losglück haben. Die die es nicht haben werden dann auf die Plätze verteilt die noch frei sind.