Das erste Elterngespräch - bitte Erfahrungsberichte

Hallo ihr Lieben,
heute hatte ich das erste Elterngespräch und bin leider etwas verunsichert.
Mein Sohn ist im August mit knapp 6 eingeschult worden.
Die Lehrerin erzählte mir, dass er ganz lieb und immer fröhlich wäre, er aber noch viel Unterstützung bräuchte.
Sie legte mir dann ein paar Tests vor. Unter anderem ein Diktat. Beim ersten Versuch hat er leider nur ein paar Buchstaben geschrieben. Als er dann in einer kleineren Gruppe einen zweiten Versuch starten durfte, hat er den kompletten Satz richtig geschrieben. Bei einem weiteren Test, bei dem Bilder mit den Anfangsbuchstaben verbunden werden sollten, hat er " nur" 18 von 25 richtig gehabt. Sie meinte, dass sie oft nicht einschätzen kann, ob er die Aufgaben nicht versteht, oder wo genau das Problem liegen würde. Auch einzelnde Wörter mit der Anlauttabelle zu schreiben, fällt ihm noch schwer.
Rechnen sei ganz ok ( das waren ihre Worte) und sie zeigte mir einen Test bei dem er 24 von 25 Punkten erreicht hatte.
Zu den starken Kindern würde er aber nicht gehören. Ich sollte mir aber noch keine Sorgen machen, vielleicht würde der Knoten ja noch platzen.
Nun ja, leichter gesagt als getan, denn nach diesem Gespräch mache ich mir Sorgen.
Im Prinzip sind doch gerade erst ein paar Wochen rum, muss das denn trotzdem alles schon funktionieren?? Bzw ist es auffällig, wenn das wie bei meinem Sohn, eben nicht so ist?
Ich freue mich über Rückmeldungen und Erfahrungsberichte.
Lg und einen schönen Abend

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Naja, wenn er bei den Anfangsbuchstaben fast ein Drittel falsch hat, dann würde ich mich auch fragen, woran es liegt. Nicht, weil es schlimm wäre, sondern weil es gut ist, den Grund zu kennen, damit man ihn unterstützen kann.

Vielleicht lässt er sich ja einfach nur schnell ablenken. Das kann sich tatsächlich von selbst geben. Vielleicht hat er aber auch irgendein Problem, das man lösen könnte. Insofern finde ich es gut, dass sie ein Auge auf ihn hat.

Dass Rechnen auch bei 24 von 25 Punkten "ganz okay" ist, könnte vielleicht daran liegen, dass er im Unterricht nicht gerade ein Überflieger ist, aber zurechtkommt. Nur so ein einzelner Test ist ja wenig aussagefähig.

Bemerkst Du denn zu Hause auch etwas wie z.B. dass er sich nicht konzentrieren kann, wenn es um ihn herum nicht leise ist oder so etwas? Darauf würde ich in nächster Zeit mal mehr achten. Und wenn Du kein Problem feststellen kannst, würde ich einfach mit der Lehrerin im Gespräch bleiben, also in 3 Monaten noch mal nachfragen, wie der Stand der Dinge ist.

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Zu Hause kommt er eigentlich ganz gut klar. Wenn ich die Wörter deutlich ausspreche, dann ist er in der Lage die einzelnden Buchstaben zu hören. Wobei er da definitiv Schwierigkeiten hat. Er ist auch zur Logopädie gegangen. Trotzdem hat er schon enorme Fortschritte gemacht. Ich habe den Test mit ihm besprochen und es sind einiger Wörter dabei gewesen, denen er eine andere Bedeutung zu gemessen hat. So hat er zum Beispiel gedacht, dass der Zaun kein Zaun sondern Schienen darstellen soll.
Manchmal denkt er irgendwie um die Ecke. Bzw. denkt ein bisschen viel.
Ich finde auch gut, dass die Lehrerin ein Auge auf ihn hat. Ich frage mich jetzt einfach, ob das jetzt so ungewöhnlich ist....
Wenn ich es so überdenke, dann hat er für fast alles immer ein bisschen länger gebraucht, aber bisher war auch noch nie der Druck da. Er ist manchmal auch verträumt.
Vor ein paar Wochen wurde ein Intelligenztest durchgeführt und er hat einen hohen IQ. Die Psychologin meinte, dass einzelnde Bereiche sogar überdurchschnittlich hoch wären.
Naja, mal schauen wie es weiter geht. Ich versuche mich jetzt erst mal nicht verrückt zu machen.

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wenn er laut Test ein "fittes" Kind ist, würde ich mir in der Anfangszeit weniger Sorgen machen...

viele Kinder finden die Vögel draussen noch interessanter ... oder der schlecht gemalte Zaun sieht aus wie Schienen ... -- die Fragestellung muss erst gelernt werden...

Beobachte ihn bei den Hausaufgaben... -- Fakt ist: die komplette erste Klasse ist eine Findungszeit ... und die Anforderungen mancher Erstklässler-Lehrpläne sind einfach im ersten halben Jahr toooootal daneben....
wenn du selbst weißt, er hat ein "S" gesucht beim Zaun, weil er gedacht hat, das sind schienen, hat das rein gar nichts mit dem Entwicklungsstand zu tun....

Bein Sohn war auch so einer ... --- da war ein Wal eben kein Wahl, -- sonder in Orca usw....
klar: beobachten. aber keinen Stress machen....

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Ich würde mich nicht verrückt machen lassen. Am Anfang gibt es immer diesen gewissen Prozentsatz an Kindern denen die Lerninhalte nur so zu fliegen, aber nach meiner Erfahrung sind das nicht unbedingt die Kinder, die auch dauerhaft Erfolg haben. Wichtiger ist, dass Kinder die Erfahrung machen, dass man für manche Dinge a) lernen muss, weil niemand alles gleich können kann. Aber das man trotzdem fast alles lernen kann, wenn man dran bleibt und sich anstrengt und b) dass es sich lohnt etwas zu tun, dass es was bringt an sich zu arbeiten und das man c) an sich und seine Fähigkeiten glauben muss und positiv denken muss auch dann wenn andere Zweifeln und einen klein reden. Schafft man es seinem Kind das mit auf den Weg zu geben, wird es seinen Weg gehen.

Kinder denen erstmal alles zufliegt, verzweifeln nicht selten genau dann wenn sie in den höheren Klassen plötzlich ohne lernen doch nicht mehr einfach so weiter kommen, weil ihnen genau diese Erfahrung mitunter fehlt und dann die Zweifel an sich selbst kommen und man im Leichtsinn der Pubertät dann schon Mal gerne alles für doof erklärt und keinen Bock drauf hat und Sachen hinschmeißt.

Meine Jüngste war am Anfang gar nicht überragend, aber durch stetiges arbeiten ist sie nun eine gute bis sehr gute Schülerin. Meine Cousine hat in Mathe schon in Klasse.1 Nachhilfe nehmen müssen und das jahrelang. Sie macht gerade ihr Abitur und steht fast überall 1 und will Lehrerin werden. Mein Cousin hat sogar 2 Schuljahre wiederholt und trotzdem ein gutes Abi geschafft und sein Studium mit 1,3 beendet. Der Knoten kann jederzeit platzen. Es ist also völlig Würstchen was die Lehrerin dir jetzt erzählt, wichtiger ist, dass er am Ball bleibt und ihr einfach immer wieder Mal spielerisch das übt was nicht
zufliegt und ihr dabei Methoden entwickelt mit denen er gut lernen kann. Wenn er dran bleibt, wird er auch Erfolg haben.

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Hallo,

ich habe dieses Jahr das 3. Kind eingeschult. Die beiden Großen sind 6. und 8. Klasse.
Mach dich nicht verrückt. Mein Großer konnte in der 1. Klasse keine Mengen erkennen, geschweige denn zwei Zahlen zusammen ziehen. Der Mittlere konnte bis zur 2 Klasse nicht lesen. Er war nicht in der Lage 2 Silben zusammen zu ziehen. Vom schreiben brauche ich gar nicht reden, von 5 Worten waren 4 falsch. Es war nicht nur schlimm, jeder war auf seinem Gebiet ne Katastrophe. Den Mittleren wollten sie dir 1. Klasse sogar wiederholen lassen. Ab 2. Klasse Halbjahr platzte bei ihm der Knoten. Ok, geplatzt ist er nicht, er löste sich langsam. Die 4. Klasse verließ er mit einem Einserzeugnis aufs Gymnasium. Der Große hat es ebenso aufs Gymnasium geschafft obwohl man bei ihm eine Rechenschwäche vermutete. Also aus einer Dyskalkulie und einer Legasthenie wurden 2 gute Schüler. Es hat mich extrem Nerven gekostet und ich bin auch bald verzweifelt, aber bei beiden kam es von ganz allein. Die Kleine macht sich bis jetzt sehr gut und alles läuft problemlos (das hab ich nach den Brüdern auch verdient 😜). Aber auch das hat nichts zu heißen. Der Freund meines Sohnes war ein absoluter Musterschüler von der 1.-3. Klasse. In der 4. ließ er schon nach. Auch er kam aufs Gymnasium und musste dieses nach der 5. verlassen. Er hat große Probleme bekommen dem Unterricht zu folgen, logische Schlussfolgerungen zu ziehen und selbständig zu arbeiten.
Was ich damit sagen will, die ersten beiden Schuljahre sind noch nicht ausschlaggebend für die spätere Karriere oder Schullaufbahn. Klar, man fördert wo Bedarf besteht und hilft, aber viele Kinder brauchen ein bisschen länger um anzukommen. Meistens sagt man ungefähr ein Halbjahr. Meine haben 3 Halbjahre gebraucht 😂. Mach dich nicht verrückt.

LG
Michaela

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Ich wundere mich immer wieder darüber, wie verunsichert Eltern über die Leistungen ihrer Kinder sind, die gerade erst eingeschult wurden.
Ist denen den nicht aufgefallen, dass manche Kinder schneller anfangen zu sprechen als andere?
Ist denen nicht aufgefallen, dass manche Kinder eher trocken sind als andere?

In der Schule soll die Entwicklung auf einmal bei allen gleich sein. Das ist doch Unsinn.
Laß Dich nur nicht verunsichern. Unterstütze Dein Kind so gut es geht und nimm, soweit es geht, den Leistungsdruck von ihm. Laß ihn doch erstmal in der Schule ankommen.
Du siehst es schon richtig, wie Du in den letzten Sätzen schreibst.

Ich war, während der gesamten Schulzeit, ein grottenschlechter Schüler. Habe trotzdem später studiert und einen sehr angesehenen Beruf ergriffen.


Ich sehe es als ganz schlimm an, wie die Kinder, schon in den ersten Jahren, unter Leistungsdruck gesetzt werden. Das wird wohl in unserer Leistungsgesellschaft immer schlimmer. Bei meinen eigenen Kindern habe ich das noch nicht so schlimm empfunden, wie es jetzt ist.
Ich erzähle hier immer wieder die Geschichte, von dem besten Abiturienten des Jahrgangs, der vorher von den Lehrern als untauglich für das Gymnasium erklärt wurde.
Mehr braucht man dazu wohl nicht zu sagen.

Unterstütze Deinen Sohn und laß die Lehrerin schwätzen.

Gruß Bernd

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"Ist denen den nicht aufgefallen, dass manche Kinder schneller anfangen zu sprechen als andere?
Ist denen nicht aufgefallen, dass manche Kinder eher trocken sind als andere?"

Und was wenn das Kind, was schneller sprach als andere und sich für die außergewöhnlichsten Dinge interessierte (so lange es in den Kindergarten ging) hinter den Erwartungen zurück bleibt?

Es fühlt sich sehr berechtigter Weise komisch an, wenn das selbe Kind, was mit 2 schon bis 20 zählte und mit 5 Erklärungen zu schwarzen Löchern im Weltall brauchte, im Mathetest in der ersten Klasse dann ein leeres Blatt abgibt. Die Aufgaben aber beherrscht, nachweislich... Von der Lehrerin wird einem dazu dann aber auch nur erklärt, dass es so lala sei... Aber man weiß sehr genau, dass da 2 Welten aufeinander prallen. Das darf einen als Eltern sehr wohl verunsichern.
Gruß
Skuld

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Hallo skuld,
wir reden hier von der 1.Klasse, oder?

Lass die Kinder doch erstmal in der Schule ankommen. Ich glaube nicht, dass man in den ersten Wochen eine Tendenz sehen kann.

Als Eltern darf man natürlich verunsichert sein, das sollte man aber die Kinder nicht merken lassen. Das baut doch nur wieder Leistungsdruck auf, der in dieser Phase vollkommen kontraproduktiv ist.

Da ich ein schlechter Schüler war, weiß ich wohl, wie es sich anfühlt, wenn von allen Seiten auf das Kind eingemeckert wird. Damit nimmt man dem Kind alle Freude an der Schule. Das kann dann leicht in Leistungsverweigerung umschlagen. Damit ist dann wirklich nichts gewonnen.

Die Eltern sollten nicht ihre Ziele auf die Kinder projezieren, die Kinder müssen da auch selbst ihren Weg finden.

Gruß Bernd

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'vielleicht würde der Knoten ja noch platzen. '

Sorry, aber bei diesem Teilsatz musste ich lachen. Wir reden von erster Klasse, ja? Nicht von dritter, vierter, fünfter? Ich weiß nicht, aus welchem Bundesland du kommst, aber bei uns sind jetzt etwas mehr als zwei Monate Schule. Bei euch vielleicht drei. Macht keinen großen Unterschied. Da haben viele Kinder noch mit ganz anderen Sachen zu kämpfen, als Anlauttabelle und rechnen. Die Schulsituation ist neu, die Klassengemeinschaft, der Alltag. Viele Kinder brauchen da einfach Zeit, sich einzufinden, worunter mitunter die Leistung in der Schule schon mal leiden kann. Wobei ich bei 24 von 25 Punkten jetzt kein Problem sehe.

Unsere Zehnjährige hat bis Anfang der dritten Klasse so gar nichts mit Schule am Hut gehabt. Lesen gelang nur mit Mühe und gehörte für sie zu den modernen Foltermethoden. Die Flexibilität ihrer Rechtschreibung suchte ihresgleichen. Da fielen die Gespräche mit der Lehrern auch ... nicht gut aus. Auch eine Lese-Rechtschreib-Schwäche stand im Raum. Testen lassen habe ich sie nicht, da hatten wir schon schlechte Erfahrungen bei unserem ältesten gemacht.
Wie auch immer: Anfang der dritten Klasse hat sie dann beschlossen, ins selbe Gymnasium wie ihr Bruder gehen zu wollen. Gymnasium. Ein unrealistischeres Szenario hätte ich mir zu dem Zeitpunkt nicht vorstellen können. Was soll ich sagen? Ich hatte fortan ein anderes Kind. Das nächste Diktat war eine Zwei (gut, ich habe mich schon gefragt, ob dieses Kind mich zwei Jahre lang vera****t hat), schlechter als eine Drei wurde es auch nicht mehr. Im September ist sie mit einem Schnitt von 1,6 aufs Gymnasium übergetreten. Sie hatte in Deutsch eine stabile Zwei. Nachdem sie dann richtig lesen konnte, hat sie damit auch nicht mehr aufgehört. Ihr Bücherkonsum treibt mich irgendwann noch in den Ruin. Sie liest auch keine Bücher mehr für ihr Alter, die sind ihr zu anspruchslos, zu einfach geschrieben und oft zu dünn. Hätte mir das jemand vor zweieinhalb Jahren gesagt, ich hätte ihn für verrückt erklärt.

Was ich damit sagen will: Mach dir nicht zu viel Gedanken. Es sind (kleine) Kinder, da kann und wird noch so viel passieren. Die einen sind mit sechs schon Überflieger, die anderen brauchen länger und machen die Schule einfach zu dem 'Kindergarten', den sie noch brauchen. Die Lehrerin unseres Sohnes in der ersten Klasse hatte übrigens gesagt: In den ersten zwei Jahren eine Prognose für die Schullaufbahn geben zu wollen ist so, wie in einem Krabbelkind den neuen Messi ausmachen zu wollen.

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Hallo,

unsere Tochter geht inzwischen in die 4. Klasse und ich muss mich manchmal echt wundern, was von Kinder mit 6 Jahren/1. Klasse nach den wenigen Wochen Schule schon abverlangt wird!
Es prasselt so viel auf die Kinder ein, sie lernen doch gerade erst die Buchstaben - und da schreiben sie schon ein Diktat???

Lass dich nicht verrückt machen, das 1. Schuljahr ist - zumindest an unserer Schule - dazu da, dass die Kinder sich an den Schulalltag gewöhnen und mit Spaß lernen, auch wenn noch einiges falsch läuft.

Ich finde das was du beschreibst also vollkommen normal.

LG
sonntagskind

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Hallo,

wir haben hier auch eine Erstklässlerin und ja, es holpert noch etwas.
Und es holpert auch bei vielen anderen Kindern in der Klasse. Der eine hat Probleme im Rechnen, der andere holpert beim lesen, die nächste kann sich gar nicht konzentrieren und wieder der Nächste ist ein Schussel und vergisst auch mal sein Sportzeug etc.

Daher finde ich nicht, dass man es gleich als auffällig bezeichnen muss.

Es sind erst rund 8 Wochen seit der Einschulung vergangen und manche Kids müssen sich noch ein wenig an den Rhythmus gewöhnen.
Die Klassenlehrerin meiner Tochter macht hier und da gerne Notizen auf die Arbeitsblätter oder in die Hefte.
z.B. "X, Du musst die Buchstaben sorgfältiger schreiben!" oder bei dem Silbenteppich "X liest noch sehr unsicher. Bitte üben!"

Bei ihr ist mir aufgefallen, dass sie sich manchmal noch gerne ablenken lässt.
Das kann ein Vogel sein, das kann die zutrauliche Nachbarskatze sein die am Fenster hockt und reinschaut. Oder einer in der Klasse macht Faxen und sie kichert mit oder sie träumt etwas.

Ich denke mir ab und zu auch, dass den Kids da schon viel abverlangt wird.
Neulich hatten sie auch so einen kleinen Test in Deutsch und sie hatte 9,5 von 14 Punkten.
Das ist nicht wirklich prickelnd und es waren verdammt viele Flüchtigkeitsfehler dabei oder es waren auch Buchstaben mal falsch geschrieben.

In Mathe ist sie hingegen richtig fit, da holpert es nur wenig.

Ich habe ihr nun einige Silben-Lesebücher besorgt, dazu nochmal so ein Schreibheft für daheim zum Üben und das LÜK-Zahlenset.
Mit diesen kleinen Übungen und Helfern funktioniert es ganz gut und inzwischen gibt es auch nicht mehr so viel "Kritik" an ihrem Schreibstil. Es wird besser!
Vielleicht wäre das auch was für Dich - wir machen gerne abends oder auch mal am Wochenende ein kleines Silben- oder Buchstabendiktat.
Etwa jeden 2. Tag, 10 Minütchen.
Oder wir lesen abends vor dem Schlafengehen noch ein bisschen und bei den Silben, die
sie bereits durchgenommen hat, muss sie dann lesen.

Lass Dich nicht verunsichern.
Übe mit ihm die Schwachstellen etwas und dann kannst Du ja im neuen Jahr nochmal Rücksprache mit der Lehrerin halten, wie denn nun der neueste Stand ist.


LG

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Hallo,

mich wundert ehrlich gesagt, dass die Dinge bei so vielen Kindern hier offenbar irgendwann von selbst liefen, nachdem es anfangs so problematisch war. #kratz

Wir haben eine Tochter in der 5. Klasse, also schon eine Grundschulklasse von Klasse 1 bis 4 laufen sehen. Da war es nicht so, dass die Kinder, die sich am Anfang sehr schwer taten, im Laufe ihrer Schulzeit plötzlich von einer Erleuchtung "getroffen" wurden.
Das kam nur bei manchen Kindern in Mathe vor, die ganz am Anfang das Prinzip nicht verstanden hatten.
Ansonsten haben sich entweder die Eltern dahinter geklemmt und mit den Kindern gelernt, oder die Kinder waren anfangs schlecht und blieben schlecht, oder es steckte ein echtes Problem dahinter, wie LRS, das sich nicht von alleine erledigt.

An Deiner Stelle würde ich mich zu Hause mit Deinem Sohn hinsetzen und versuchen, herauszufinden, wo in Deutsch sein Problem liegt. Kann er sich schlecht konzentrieren? Kann er die Laute nicht umsetzen? Fällt ihm nicht ein, wie der Buchstabe aussieht, den er braucht?
Eine Freundin unserer Tochter kann z.B. Laute sehr schlecht in Buchstaben umsetzen. Sie ist deswegen schon seit Jahren bei einer Logopädin in Behandlung. Die Methode mit der Anlaut-Tabelle funktionierte bei ihr gar nicht. Sie muss die Worte richtig lernen.
Manche Kinder müssen das einfach nur üben. Aber auch das sollte man tun. ;-)

Was Druck angeht, naja, das Leben ist eben kein Ponyhof. Die Anforderungen im ersten Schuljahr sind schon sehr niedrig, weil die Kinder sich eingewöhnen und auf einen Stand gebracht werden sollen. Nicht wenigen Kindern vergeht da schon der Spaß an der Schule, weil es ihnen zu einfach und langweilig ist, und das sind nicht nur die Kinder, die vorher schon Lesen und Schreiben konnten oder absolute Überflieger sind.

Meiner Meinung nach, sollte man sich schon Gedanken machen, wenn die Kinder mit den Anforderungen in der ersten Klasse nicht klar kommen und im Zweifel muss man sich angucken, woran es liegt und üben oder andere Maßnahmen ergreifen, wenn es sich durch Üben nicht beheben läßt.

LG

Heike

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Erstmal ganz mit der Ruhe!
Er ist ja gerade erstmal richtig in der Schule angekommen und dass er lieb und fröhlich ist, beweist ja, dass er sich wohl fühlt! Genau das ist im ersten Schuljahr ganz wichtig!!!
Meine Erfahrungen (denn ich war auch nicht immer so "abgeklärt" und ruhig wie heute!):

Kind1: 1.Elternsprechtag, Lehrerin, etwas älter, nicht die gesprächige Sorte: "Ja, soweit alles ok, läuft so mit!" Super Aussage, die für mich so nach...nicht so dolle, aber geht so..klang. Ich konnte das nicht so wirklich einordnen, auch Nachfragen gaben mir keinen vernünftigen Rückschluss, zudem durch das "wir schreiben, wie wir hören" ich den Eindruck hatte, sie wird nie die deutsche Rechtschreibung beherrschen.....im Endeffekt war sie eine wirklich supergute Schülerin und das wollte die Lehrerin damit auch sagen, läuft so mit hieß: Keine wirklichen Probleme vorhanden!
Hab ich nur leider erst später verstanden, als ich sie näher kannte, und hab mir zu der Zeit einen Kopf gemacht.

Kind 2: 1.Elternsprechtag: andere Lehrerin, diesmal wesentlich gesprächiger: "Ja alles prima, muss nur etwas an ihrer Geschwindigkeit arbeiten. Und sich besser auf sich selbst konzentrieren, d.h. auf ihr Blatt gucken und nicht schauen, ob der Nachbar gerade in der Tasche wühlt. Ok, mein Problem war, sie schrieb (fast) alle Zahlen gespiegelt, ich hatte etwas Panik. Die Lehrerin drehte ihre Tasse und meinte, "gucken Sie mal, die Tasse bleibt die Gleiche, ob der Henkel links oder rechts ist und wenn sie richtig rechnet, ist das die Hauptsache, das gibt sich".
Und wieder ging ich nach Hause und hab überlegt, ob ich jetzt irgendwie falsch denke (das wird nie was!!!) und ob sich das wohl irgendwann wirklich gibt?!

Im dritten Schuljahr sagte mir die Lehrerin von Kind2, dass sie wohl immer ganz gut gewesen wäre, aber jetzt einen richtigen Durchstart hinlegen würde. Sie brauchte die Zeit, um genug zu gucken, was alle anderen machten und konnte dann selber durchstarten.
Endeffekt: Hat sich gegeben, ist heute in der 5.Klasse Gymnasium und ihr einziges Problem ist ihre Faulheit

Also, lass ihn ganz in Ruhe sich entwickeln, du kennst ja jetzt seine schwächeren Seiten in der Schule und kannst drauf achten. Aber, keine Panik, er ist noch kein halbes Jahr dort, alles ist möglich!!!
LG