Erfahrungsbericht Übernachtungsparty - Mädchen, 9 Jahre

Hallo zusammen,

nachdem ich ja vor einigen Wochen nach Erfahrungen gefragt hatte und teils etwas Gegenwind zu meinen Vorstellungen bekam, hatte ich geschrieben, ich würde dann von meinen Erfahrungen berichten. Bitte, hier sind sie :

Meine Tochter hatte zum 9. Geburtstag fünf Freundinnen zur Übernachtungsparty eingeladen. Wir hatten der Einladung kleine Umfrage-Zettel zum Ankreuzen beigelegt. Darauf war die Frage: "Magst du lieber... o Salami-Pizza / o Schinken-Pizza". Außerdem gab es eine Liste mit sieben Filmen, die meine Tochter vorausgewählt hatte (da mein Mann eine riesige Bluray-Sammlung pflegt, mangelte es nicht an Auswahl), bei denen angekreuzt werden konnte "Kenne ich schon / Kenne ich noch nicht / Würde ich gerne schauen / Möchte ich lieber nicht schauen". Anhand der Antworten wählten wir eine Top3-Liste. Hintergrund: Unsere Tochter hätte z.B. sehr gern Harry Potter oder Maleficent geschaut, aber ich weiß, dass zwei ihrer Freundinnen so etwas eher nicht schauen dürfen. So hatten deren Eltern die Möglichkeit mittels "Möchte ich lieber nicht schauen" ihr Veto einzulegen - und so kam es auch prompt. In die Einladung hatten wir außerdem geschrieben, dass wir "wenn es nicht in Strömen regnet" eine Nachtwanderung machen würden, und gebeten, dies bei der Wahl von Jacke und Schuhen zu berücksichtigen (die Feier war am 19.5., da war es abends noch sehr kalt).

Vorbereitung: Wir hatten im Kinderzimmer ein großes Luft-Gästebett für zwei Personen aufgestellt, eine 80cm-Matratze und eine 140cm-Matratze ausgelegt und alles bezogen. Dazu kam dann noch das ohnehin vorhandene Bett. Kissen und Decken waren für alle vorhanden. Bereits am Mittag hatte ich in unserer Pizzeria Pizza für 18.30h bestellt, zwei Familienpizzen, eine normale. Ich hatte für jedes Kind eine Süßigkeiten-Tüte zum Abschied vorbereitet, und eine Tüte mit einem leuchtenden Spring-Ball und Leuchtsternen für die Wand als "Schatz". Außerdem bestellte ich einen 100er-Pack Knicklichter für die nächtliche Schatzsuche und ein Päckchen mit vier Seifenfarben sowie eines mit vier Duftölen, um etwas in der Hinterhand zu haben für eine Bastelaktion. Eine große Tüte Seifenflocken hatte ich nämlich ohnehin noch da. Im Wohnzimmer hatten wir vor der Couch mit Gartenmöbel-Polstern, Decken und Kissen eine "Kuschellandschaft" gebaut. Getränke, Chips und Popcorn standen bereit.

Los gehen sollte es ab 17.30h, zwei Gäste konnten allerdings erst um 18.15h kommen (wegen Hobby bis 18h). Zwei Gäste kamen also um 17.30h und richteten sich schon mal im Kinderzimmer ein. Die beiden anderen Gäste kamen dann wie angekündigt um 18.15h, und das fünfte Mädchen tauchte ohne Absage nicht auf.

Ich holte dann die Pizza ab, und es gab erstmal Abendessen. Danach ließen wir die Mädels aus der Top3-Film-Liste entscheiden, welchen sie schauen wollten. Es wurde dann Nachts im Museum. Eine der Freundinnen kannte ihn zwar bereits (unsere Tochter noch nicht), hatte aber trotzdem "Würde ich gerne schauen" angekreuzt.

Eine Stunde vor Ende des Films verkrümelte ich mich, um die Schatzsuche/Nachtwanderung vorzubereiten. Ich ging im großen Bogen durchs Feld zum Spielplatz und hängte entlang des Weges immer wieder Knicklichter, die ich wie zum einem Armband verband, in die Büsche, an Zäune, in Bäume, usw. Kleine Anmerkung noch: Ich blieb dabei in einem Gebiet in Orts-Nähe, mit Weiden und Koppeln, und ohne Hochsitze und Ansitze, denn auch wenn ich den Jägersleuten eigentlich zutraue, Kinder von Wildschweinen zu unterscheiden - sicher ist sicher. Auf dem Spielplatz versteckte ich dann einzeln die transparenten Tüten mit den Bällen und Leuchtsternen. Bis ich dort war, war es kurz nach 21h und keiner mehr da. Ich war ca. 21.15h wieder zu Hause, etwa zehn Minuten vor Ende des Films. Meine Tochter packte dann ihre Geschenke aus und die Mädels gingen dann nochmal ins Kinderzimmer.

Um 22h schickte ich dann alle nochmal auf die Toilette und trommelte zur Nachtwanderung. Mein Mann brachte derweil die knapp 5jährige kleine Schwester ins Bett. Ich führte die Mädels dann um die Ecke und bis ans Ende der Straße und fragte dann dort, wo die Dunkelheit begann, ob ihnen etwas auffalle. Ja, sie entdeckten die Knicklichter, und nachdem ich gesagt hatte, dass sie diese einsammeln sollten, und dass sie den Weg weisen würden, waren sie auch schon kaum noch zu halten. Eine gruselige Nachtwanderung war es dann nicht, dazu waren sie Mädels viel zu beschäftigt, aber lustig war es. Sie hielten immer nach dem nächsten Licht Ausschau, und nachdem wir geklärt hatten, dass die voraus flitzenden drei Mädels, die es nicht hinkriegten, langsam zu gehen, jedes vierte und fünfte Licht für die beiden langsameren hängen lassen sollten, klappte auch alles. Die Taschenlampen waren irgendwann alle aus, und wir gingen nur im Licht des Mondes und der Knicklichter. Zum Ende der Runde, als wir wieder ins Dorf kamen, verbanden sie ihre vielen Armbänder zu großen Ketten, die sie auf dem Weg über den Bolzplatz schwenkten und warfen - sah cool aus im Dunkeln. Dann war auch schon der Spielplatz erreicht, und ich ließ die Mädels ausschwärmen, um die Tütchen zu suchen. Wir waren dann ca. um 23h wieder zu Hause.

Dann hieß es bettfertig machen und ab in die Betten. Natürlich wurde noch gequatscht und gekichert. Da drei der Mädchen am nächsten Tag für eine Rallye angemeldet waren, die drei Stunden nach der Abholzeit von unserer Party startete, sorgte ich dann ab Mitternacht für Ruhe, indem ich in kurzen Abständen an der Kinderzimmertür erschien. Ja, ich weiß, da war ich dann die Spaßbremse, aber sie haben es mir nicht übel genommen. Sind ja schon alles liebe Mädels, die zwar gerne mal frei drehen, aber dann auch akzeptieren, wenn mal Schluss ist. Geschlafen haben sie dann gegen halb eins.

Um kurz vor sechs Uhr war der Gast mit der schwächsten Blase dann auf Toilette und hielt sich natürlich an die Abmachung der Mädchen, dass die erste, die wach wurde, alle wecken sollte. Also war ab 6h wieder Leben im Kinderzimmer.

Die Mädels wollten dann am liebsten um 7h schon die neuen Kreidebomben testen, die meine Tochter im Spielzeugladen beim Zusammenstellen ihres Wunsch-Körbchens entdeckt hatte, und die ihre Gäste auch so super fanden, dass sie in jedem Päckchen steckten. Allerdings war die Straße noch nass von der Nacht, und es war auch eindeutig noch zu früh, um die Nachbarn mit spielenden Kindern auf der Straße zu beglücken. Also wollten sie dann durch's Feld ziehen. Na okay, wir haben also alle mit Gummistiefeln versorgt, und dann zogen sie los - übrigens bis auf eine noch ohne Frühstück, da sie noch keinen Hunger hatten. Eine halbe Stunde später waren sie wieder da. Meine Tochter und ihre beste Freundin hatten wie man bei uns sagt dretsch-nasse Hosen und Socken, da sie im hohen Gras einer Koppel die Vorhut gebildet und sämtlichen Tau mitgenommen hatten. Also wurden die beiden erstmal mit trockenen Klamotten versorgt. Dann gab es Frühstück für alle.

Um ca. 9h gab ich dann mein Okay für die Kreidebomben. Ich ging mit raus, um sicherzustellen, dass die Dinger nur auf die Straße flogen. Wir waren dann fast eine Stunde draußen. Dann wollten die Mädchen aber unbedingt noch die Seifen machen, und so starteten wir um ca. 10h noch die Seifen-Bastelaktion. Jede bekam ein Schälchen mit Seifenflocken und durfte Farbe und Duft dazu wählen. Dann wurde geknetet und geformt. Nach zwei Durchgängen schickte ich die Mädels zum Waschen und Packen und beseitigte derweil das Chaos in der Küche. Um 11h wurden dann alle geholt.

Bei uns gab es dann ein frühes Mittagessen, gegen 12h, da wir ja noch zur Familienrallye wollten, und meine Tochter legte sich nach dem Essen nochmal eine Stunde schlafen. Um 14h ging es dann los zur Rallye, und sowohl meine Tochter als auch die beiden Freundinnen, die ebenfalls teilnahmen und bei uns übernachtet hatten, hielten den Tag gut gelaunt durch.

Nach allem was ich gehört habe, waren das Geburtstagskind und die Gäste mit der Party vollauf zufrieden.

Viele Grüße
Angel08