Zusatzleitstungen bei der kieferorthopädischen Behandlung (KFO) sinnvoll?

Hallo,

wir hatten gestern unseren ersten Termin beim Kieferorthopäden, da unsere Tochter eine Spange brauchen wird. Sie wird auch sicher eine feste Spange im Verlauf der Behandlung bekommen.

Die Kassenleistung mit 80% und 20% selbst habe ich verstanden. Aber man kann ein sogenanntes "Upgrade" machen und eine bessere Behandlung dadurch bekommen.

Ist dies nur Geldmacherei oder sinnvoll ? Uns als Eltern ist das Zähneputzen schon wichtig. Das soll ja bei festsitzenden Spangen nicht so tolll sein. Hat man da durch kleinere Brakets Vorteile ? Wie ist dies mit der Zahnreinigung ? Führen Eure KFO diese dann bei dem Upgrade durch oder dies bei der normalen Behandlung schon dabei.

Mhmmmmm, über Eure Erfahrungen wäre ich sehr dankbar.

Viele Grüße
Gotschie

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Hallo
Zwingend nötig ist es natürlich nicht.
Auch mit der preiswertesten Variante kommt man zum Ziel.
Meine Tochter selbst hatte Speed brackets und es hat die Behandlung für sie schon erleichtert.

Gerade im Vergleich zu Freunden mit "normaler" Spange..
Ich will gar nicht zu viel dazu schreiben denn das Internet ist voll davon.
Im Endeffekt liegt die Entscheidung bei euch.

LG

2

Unsere Tochter hat viel Zeit beim KFO verbracht, aber eine professionelle Reinigung war nie dabei. Die macht der Zahnarzt.
Reinigung ist generell sehr schwierig aber auch wirklich wichtig. Allerdings war das bei unserer Großen überhaupt kein Problem, da es sie extremst genervt hat, dass immer irgendwo was hängen blieb, dass sie wirklich sehr sehr gründlich gereinigt hat und das nicht nur morgens und abends!
Bezüglich der Extra-Leistungen lass dich bei deiner Krankenkasse beraten, die haben sehr viel Erfahrung.

Was angenehm war, dass unsere Tochter diese "Scharnier"-Brackets hatte, bei denen der Draht durch ein kleines Scharnier am Bracket gehalten wurde und nicht "festgedrahtet" werden musste. Die finde ich persönlich schon gut, müssen aber auch nicht sein.
LG

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Hi,

wir haben uns bei unserem Sohn für ein Upgrade entschieden, da die Brackets bei der Kassenleistung doch arg groß sind. Natürlich tun auch diese ihren Dienst. Die anderen sind aber angenehmer.

Auch sind die Standartleistungen der Kassen idR "veraltet", wenn auch durchaus wirksam, aber eben nicht auf dem aktuellen Stand. Im Prinzip hätte unser Sohn sozusagen die gleichen Dinge von der Kasse bekommen, wie ich in grauer Vorzeit ;-).

Ob man diese Zusatzleistungen allerdings nimmt oder nicht, das hängt auch serh vom eigenen Geldbeutel ab. Bei uns hat das "Upgrade" die Uroma bezahlt.

Gruß
Kim

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Hallo,

wir haben auch "upgegraded" - aus mehreren Gründen. Meine Tochter hat einen sehr langsamen Zahnwechsel und sie wird bei Behandlungsbeginn mindestens 14 sein. Wir haben auf weiße Speed Brackets mit weißem Draht abgegraded, einfach, dass man den nicht mehr so auf den ersten Blick sieht bzw. es nicht mehr so auffällig ist. Sie wird die Schule schon beendet haben, wenn die Behandlung abgeschlossen ist.

Dann haben wohl sehr viele ihrer Freundinnen dieses Upgrade.

Eines unser Nachbarsmädchen hat es nicht, sie meint, es ist extrem ätzend, weil sich die Gummis, die den Draht halten, sehr oft verfärben und sie sich oft schämt. SIe macht schon eine totale Wissenschaft daraus, was sie isst oder nicht.

GLG
Miss Mary

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Wenn ihr weiße Brackets habt, habt ihr definintive keine "Speed" Brackets.
Speed ist eine Firma (Speed System Orthodontics), die ein aktiv selbstligierendes Bracket inclusiv diverser Zusatzartikel vertreibt. Allerdings stellt diese Firma ausschließlich Metallbrackets her. Speed hat hier auch nichts mit Geschwindigkeit zu tun, der Name rührt von der Gegend her, wo die Firma ihren Sitz hat (am Speed-River in Canada).

Es gibt noch eine Vielzahl anderer selbstligierender Brackets - teils aktiv, teils passiv. Manche Hersteller bieten hier auch keramische Brackets an. Ob diese Systeme dann aber tatsächlich so viel schneller sind als herkömmliche Brackets, sei dahin gestellt. Das hängt aber auch sehr von der Ausgangszahnstellung ab.
Allerdings arbeite ich persönlich sehr gerne mit den Speed-Brackets (den Originalen), weil sie einfach gut funktionieren, aber das ist eine andere Sache ;-)

LG

7

Hi,

wir haben noch gar keine, weil meine Tochter (13) immer noch Milchzähne hat. Das ist aber total interessant, was du schreibst. Wir haben die Zuzahlung für die Speedbrackets schon durch, aber meine Tochter meinte jetzt, dass die weißen Brackets vielleicht doch besser wären, einfach, weil sich das so zieht.

Ich bin daher davon ausgegangen, dass die Speedbrackets einfach auch in weiß verfügbar sind (ist schon ne Weile her, dass wir uns darüber mit dem Kieferorthopäden unterhaltenhaben).

Welche findest du denn besser: Die Speedbrackets oder die Weißen (er bietet beide an!).
GLG
Miss Mary

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Hallo,

meine Tochter hatte einen erheblichen Überbiss, der innerhalb 2 Jahren komplett eingestellt worden ist (bei mir hat es 5 Jahre gedauert und war nicht annähernd so gut!).

Ich hab ausschließlich Kassenleistung in Anspruch genommen, außer einer prof. Zahnreinigung nach Entfernung der Spange und Retainern hinterher.

Die kleinen Brackets gehen schneller ab, weil die Klebefläche kleiner ist und bei jeder Neuaufbringung zahlst du die Privatleistung erneut wieder.

Grüße

10

Dass sich kleinere Brackets schneller lösen als größere, kann ich absolut nicht bestätigen. Ganz im Gegenteil: Je größer das Bracket ist, desto größer ist auch das Risiko, dass der Patient sich auf das Bracket beißt. Und ein Bracket, wo man permanent drauf beißt, löst sich relativ leicht. Ansonsten kann ich persönlich zwischen den verschiedenen Brackets keinen Unterschied in der Häufigkeit der Bracketverluste feststellen.

LG

8

Hallo!

In den meisten KZV-Bereichen ist überhaupt nicht klar definiert, welche Art von Zahnspange jetzt Kassenleistung ist und was Zusatzleistungen sind. Bei uns in Hessen gibt es eine Negativ-Liste, welche Brackets und Bögen nicht zulasten der Krankenkasse abgerechnet werden können. Das sind u.A. sogenannte vorprogrammierte Brackets (machen aber Sinn, weil bei den Standartbögen der Behandler sehr viel biegen muss, das ist sicher nicht so präzise), Minibrackets (auch die machen Sinn, weil die Reinigung der Zähne umso schwerer ist, je größer die Brackets sind - stell dir vor, du stellst 20 große Tassen so auf eine Fläche, dass der Abstand ca. 5cm beträgt. Die Fläche sollst du reinige, ohne eine Tasse wegzunehmen. Und jetzt stell dir auf der gleichen Fläche 20 Espressotassen vor. Da ist der Abstand der Tassen natürlich größer...) und superelastische Bögen. Letzere bewegen die Zähne schneller, gleichmäßiger und mit geringeren Kräften. Diese 3 genannten Faktoren machen m.E. durchaus Sinn, auch wenn unsere KZV sagt, dass sie keine Kassenleistung sind. Auch

Es gibt aber durchaus auch Kieferorthopäden, die denken sich irgendwelche Leistungen aus, die keine wirklichen Vorteile bieten, von daher muss man einfach schauen, welche Mehrleistungen der Kieferorthopäde anbietet.

LG

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Hallo,

mein Sohn (10) hat auch seit fast einem dreiviertel Jahr eine festsitzende Spange. Wir standen damals auch vor der Frage, Standard oder upgrade. Ich habe mich – auch aus Kostengründen - für die Standard-Variante entschieden. Wir sind zufrieden. An die Brackets hat er sich schnell gewöhnt und so „riesig“ wie gerne dargestellt, sind sie nun auch nicht.

Allerdings haben wir die zusätzliche Zahnreinigung mit „gebucht“. Einfach aus dem Grund, weil die beim Wechsel der Bögen mit gemacht wird, und somit die Zähne für die Reinigung frei sind. Wenn der Zahnarzt das machen würde, käme er auch nicht überall ran, da er ja die Spange nicht entfernen kann.

Letztendlich musst du aber selber wissen, was du dir leisten kannst und willst.

LG