Rückstellung rückgängig machen - geht es überhaupt ?

Hallo,

Ich habe heute im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit ein Mädchen als Fall bekommen, dass auf Antrag zurückgestellt wurde. Jetzt ist es aber so, dass diverse Fachleute behaupten, Kind soll doch eingeschult werden, weil man dem Kind im Kiga nicht helfen kann und auf einer Förderschule man weitaus gezielter auf es eingehen kann.

Obwohl ich die Argumentation aus bestimmten Gründen dahinter verstehe, bin ich arg skeptisch und fragend, geht es überhaupt ? Wir haben Mai#

Hat unter euch sowas jemand schon erlebt. Ich habe so etwas noch nie gehabt.

#winke

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also erst mal würde ich abklären, ob nicht eine vorschule oder ein anderes angebot, die es ja auch an förderschulen mit dem entsprechende nFörderschwerpunkt gibt, i nFrage kommt.

Ansonsten kann ich mir nicht vorstellen ,daß etwas dagegen spricht.
Die "rückstellung" ist ja eine zeitlich befristete Aufhebung der SchulPFLICHT- aber es können ja durchaus auch Kinder eingeschlut werden ,die nicht schulpflichtig sind (so genannte "kann kinder" oder ebe nmit entsprechenden Test auch Kinder, die vorzeitig eingeschult werden, obwohl sie noch nicht schulpflichtig sind).

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Das kann man so nicht sagen. Wie soll es denn eingeschult werden?

Prinzipiell wäre bis zum Tag vor der Einschulung eine Rücknahme der Rückstellung möglich. Genauso möglich wäre aber auch eine Änderung der Einrichtung, in die sie rückgestellt wird. Also von Kindergarten in die Vorklasse der Förderschule beispielsweise - denn auch das ist eine Rückstellung, obwohl eine Einschulung stattfindet.

Ich habe das mit meinem Ältesten durch. Er war in der Vorklasse (zurückgestellt) in der Sprachheilschule und dann ab der ersten Klasse ganz normal in der Regelgrundschule. Die Förderung in der Förderschule ist um das Vielfache besser als das Absitzen eines weiteren Jahres im Kiga. Wenn ich mich entscheiden müsste bei einer Rückstellung, dann würde ich mein Kind immer nur einschulen in eine Vorklasse. Nach 3 Jahren Kiga lernt ein Kind dort nichts mehr - das hätte es in den letzten 3 Jahren schon alles lernen können. Da bringt das eine Jahr nun auch nichts mehr.

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Liebe Kati,

ich erfahre es von der Tante aus dem Schulsmt sowieso am Dienstag aber mögest du recht haben. Ich schaue, ob jetzt gerade die Förderschule, die wir meinen, eine Vorschulklasse hat.

Kannst du folgende Aussage nachvollziehen:
Ich bezweifle aber, dass sie die Förderschule schafft.

Hallo:-[:-[ welche Möglichkeit dann ?

Ich schaue, ob es sie Vorklasse gibt.

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Ja, kann ich. Es gibt unterschiedliche Förderschulen. Einige unterrichten durchaus nach Regellehrplan und das kann man durchaus auch "nicht schaffen".
Zu diesen Förderschulen zählt z.B. die Sprachheilschule, Schwerpunkt Sehen, Schwerpunkt Hören, Emotional/Sozial und auch die Körperbehindertenschule hat definitiv Klassen, die nach Regellehrplan unterrichtet werden.
Nur die Schule mit dem Schwerpunkt Lernen und die Schule mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung unterrichten generell lernzieldifferent. An diesen beiden Schulen besteht man quasi immer. Das Lernziel orientiert sich an den individuellen Fähigkeiten des einzelnen Schülers.

In der Regel würde das natürlich eher so aussehen, dass man einen Schüler mit festgestellten sonderpädagogischen Förderbedarf nicht sitzenläßt, sondern ihn einen anderen Förderbedarf zuteilt.

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Hallo,

ob es im vorliegenden Fall sinnvoll ist, weiß man ja nicht, weil man den Fall und die Beteiligten nicht kennt. Ich könnte mir vorstellen, dass es im gut begründeten Einzelfall geht und sicher auch von schulpolitischen Faktoren abhängt (z.B. ist noch ein Platz in der aufnehmenden Einrichtung frei ...).

Aus eigener Erfahrung stehe ich einem 4. Kindergartenjahr sehr kritisch gegenüber. Mein Sohn war ein "Kann" Kind, zu Beginn des 3. Kindergartenjahres war unklar, wohin die Reise geht und er kam zu den Vorschulkindern dazu. An Schule zeigte er kein Interesse, den Kindergarten liebte er, er war ehr ängstlich und so beschlossen wir, dass er einfach noch ein Jahr im (geliebten) Kindergarten bleibt.

Aus heutiger Sicht ein "verlorenes Jahr", da der Kindergarten einfach nicht auf Einzelförderungen und Einzelfälle ausgelegt ist. Im September/ Oktober kamen die kleinen, die bis November die ganze Aufmerksamkeit der Erzieherinnen brauchten (ist ja auch okay). Es war damals ein sehr schöner Herbst, so war er in der Zeit ganz viel draußen im Garten, was sicher auch toll war, aber eber von der intellektuellen Förderung nichts brachte. So kam er wieder zu den Vorschulkindern, war da der "Große", übernahm Verantwortung. Ab Weihnachten wurde es echt schwierig, weil er einfach einen Entwicklungsschub machte und viele der Kindergartendinge "zu einfach" waren und er kannte dann eben auch schon alles .... Im Nachhinein war ich mit der Lösung nicht so glücklich.

GLG
Miss Mary

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War bei uns auch so, mein Sohn kam mit unter drei in den Kindergarten (Oktoberkind), eine vorzeitige Einschulung kam nicht wirklich in Frage (emotional-sozial), so dass er das vier Jahre im Kindergarten war. Er hat das letzte Jahr dort schon als gemocht, aber viel sußerschulische Förderung war wichtig, weil er in diesem Jahr einen enormen Sprung gemacht hat. Ich hätte mir eine Vorschule gewünscht, aber die gibt es hier nicht. In der ersten Klasse war er dann so weit voraus und schien auch emotional gefestigt, dass er sie übersprungen hat. Jetzt in der Pubertät mit 13 hat er große Probleme, die unter anderem mit der Altersdifferenz zu seinen Mitschülern zusammenhängen.

Na ja, genug gejammert - die Zeit zurückdrehen können wir eh nicht, sondern müssen schauen, wie wir in jetzt gut begleiten können auf seinem Weg.

Liebe Grüße
Anja

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Hallo,

man weiß eben nie, wie man es richtig macht. Hätte ich gewusst, dass mein Sohn noch so einen Sprung macht, hätte ich ihn auch mit 5 in die Schule gedrückt. Er ist nun eben einer der ältesten in der Klasse und ich hoffe, dass er nicht durchfällt irgendwann ...

Meine Tochter wurde mit 5 eingeschult, da ist nun aber auch das Problem, dass sie einfach der Entwicklung der Mädchen hinterherhängt (sozial). Die interessieren sich alle für Jungs - sie überhaupt nicht.

Es hat vermutlich alles Vor- und Nachteile.
GLG
Miss Mary

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Hallo,

warum wurde das Kind denn zurückgestellt?
Bei uns gibt es, als Alternative zum Zurückstellen bzw. bei bestimmten Fällen für das letzten Kindergartenjahr, die Möglichkeit, das Kind in eine SVE zu geben.

Man könnte auch in eine Förderschule einschulen, in die DiaFö beispielsweise.

Normalerweise sehe ich kein Problem darin, eine Rückstellung rückgängig zu machen. Schließlich beginnt das Schuljahr - zumindest hier - offiziell bis zum 01.08 und bis dahin könnte man sich umentscheiden.

LG
delfinchen

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Hi,

du schreibst Abkürzungen, die ich nicht benutze bzw, nicht kenne.

Ich habe nachdem, was hier alle schreiben, die Sicherheit bekommen, dass es geht und somit spare ich mir die Tante vom Schulverwaltungsamt und gehe direkt an die Mutter ran bzw. an den zuständigen Schulleiter. Vielleicht besuche ich ihn mit ihr gemeinsam.

#winke

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Ich sehe das so: Nur weil irgendwelche Fachleute jetzt sagen, die Rückstellung ist nicht mehr nötig, würde ich noch lange nicht das große Rad drehen wollen. Das ist – so blöd es klingt – ja auch irgendeine Art von Verwaltungsakt, der erst mal aufgehoben werden müsste und das würde ich jetzt nicht einfach mal so anstoßen….

Es sei denn, Ihr seht das alle genauso und würdet die Regeleinschulung befürworten. Aber eine einmal genehmigte Rückstellung „nur mal so" aufheben zu lassen. Nee…