Einschulung oder Rückstellung

Hallo,
Wir leben in Bayern und mein Sohn ist Ende September geboren. Somit wäre er in diesem September schulpflichtig. Nun liest und hört man überall dass es zu früh ist, ein Kind kurz vor seinem sechsten Geburtstag einzuschulen. Ich bin sehr unsicher. Unser Sohn ist erst im September in den Kiga gekommen. Leider gelingt es ihm nicht wirklich dort Anschluss zu finden- es sind allerdings auch nur 2 Kinder in seinem Alter in der Gruppe und diese sind schon seit der Krippe die besten Freunde. Er selbst äußert immer wieder den Wunsch in die Schule zu gehen und sowohl der KiGa als auch das Gesundheitsamt halten ihn für schulfähig. Was mich allerdings etwas stört ist, dass man doch einen großen Unterschied zu den Kindern sieht, die ja fast ein Jahr älter sind als er. Er wäre immer der kleinste und kann sich momentan einfach gar nicht durchsetzten - er lässt sich von 3jährigen bespucken und sagt dann zwar laut "nein ich möchte das nicht- hör sofort auf" und geht zu der Erzieherin - Mehr aber auch nicht.

Allerdings würde er eine Rückstellung eben auch als Strafe ansehen, weil er UNBEDINGT in die Schule will und lernen will. Wir als Eltern sind komplett überfordert und ratlos.

Habt ihr irgendwelche Denkanstöße für mich?
Liebe Grüße

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Hi,

ich würde den Stichtag akzeptieren und einschulen.
Natürlich gehört er dann zu den jüngsten Kindern, aber der Abstand zu vielen Mitschülern wird nur einige Wochen oder Monate betragen. Vielleicht werden ja auch noch einige Kann-Kinder dabei sein?

Wenn er in die Schule möchte und für schulreif befunden wird wäre eine Rückstellung auch nicht so einfach zu bekommen.

Viele Grüße
Julia

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Den Fehler, ihn so spät in den Kindergarten zu schicken, habt ihr gemacht. Das Kind will in die Schule. Alle halten ihn für schulfähig. Was willst du dann tun ?

Dann wird er es nebenbei in der Schule lernen müssen. Es wäre nicht das erste und nicht das letze Kind. Es muss immer jemand als küngster sein.

Bis dahin ist noch ein paar Monate hin. Wenn du schon jetzt weißt, dass Dirchsetzingsstärke momentan nicht zu seinen Stärken gehört, darf es doch jetzt in dem nächsten halben Jahr dein Schwerpunkt sein.

Und bevor du sagst, ich weiß nicht, wovon ich spreche. Das weiß ich definitiv. Mein Sohn wird nächstes Jahr der allerjüngste seines Jahrgangs sein. Nur vorgedacht haben wir etwas früher undcentsprecnend an seinen Schwächen gearbeitet.

Alles Gute.#winke

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"Den Fehler, ihn so spät in den Kindergarten zu schicken, habt ihr gemacht"

Du machst hier deine persönliche Meinung als allgemein gültig!
Kinder die regulär einen Kindergarten besuchen , lernen in der Zeit nicht zwangsläufig sich durchzusetzen.
Kinder die Kindergärten besuchen sind da nur so gut aufgehoben wie sie da betreut werden (können) und wie sie es selber seelisch und körperlich verkraften.
Sprich wieviel Nutzen Kinder aus der Kita ziehen ist sehr individuell!

Die Tochter eines Freundes unserer Familie besuchte die Kita auch nur ein knappes Jahr vor der Einschulung , sie hat die Schule auch problemlos gemeistert und ist sozial sowie schulisch nicht auffällig.

Ich persönlich finde es schade , dass Kinder nicht mehr die Zeit gekommen die sie für ihre Entwicklung brauchen. Es wird eben an ihren "Schwächen " "gearbeitet", damit sie dann in die ihnen zugedachte Schablone passen!
Ist aber leider so und sich dem (wenigstens zeitweilig) zu entziehen ist nicht so einfach.

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ich finde das in Bayern sogar sehr gut das die Stichtage sooo spät sind. Bei uns in Sachsen ist der Stichtag im Juni und das finde ich furchbar früh. Da die Eigendliche Einschulung oft im August/September ist. Mein Sohn ist Oktober kind und wollte unbedingt mit 5 in die Schule. Klar September ging das Schuljahr los und kurz drauf hat er geburtstag. Er ist regulär mit 6 Jahren eingeschult und Oktober 7 geworden. Er hatte mit seinen Gleichaltrigen Freunden im Kindergarten immer Probleme. Selbst In der Pause der Schule.

Jetzt fast ein halbes Jahr später hat sich das gegeben. Der übereifer. Er gehört schulisch zu den Klassenbessten und hat Stoffmäßig keine Probleme.

Eine Freundin von mir, die kleine hat im Juli Geburtstag. Letztes Jahr im August war sie zwar 6, da es aber erst nach dem Stichtag im Juni war, kommt sie erst dieses Jahr zur schule. Ist aber dann bei der Einschulung 7. Sonderanträge gehen bei uns schwerer. Da die kinder von unserer Tageseinrichtung spätestens ab dem 3. Lebensjahr (verlassen der Krippe) schon so in die Gruppe gesteckt werden wie sie in eine Klasse kommen. Mein kleiner dieses Jahr auch. Wird im Mai 3, wechselt aber im März noch in die Gruppe der jetztigen 3 Jährigen, wo die ersten im Juli schon 4 werden. Somit werden die ersten etwas mit wissen "gebremst" und ziehen die letzten mit.

Sei froh das ihr es so habt, das der stichtag bei euch bis Dezember ist. Ich würde sie einschulen....

LG

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Ich finde es blöd so auf dem Alter herum zu reiten, es ist doch völlig egal ob das Kind bei der Einschulung 5 Jahre und 11 Monate alt ist oder 6 Jahre und 1 Monat oder oder oder wenn es in die Schule will und von allen als schulfähig eingeschätzt wird

Selbes gilt für die Körpergröße, es gibt einfach Menschen die klein sind bzw. kleiner als Altersgenossen sind, soll man die dann etwa im Kindergarten lassen bis sie gewachsen sind ?
Wer erst so spät in den Kindergarten kommt hat es halt auch nicht leicht, die meisten Altersgenossen sind dann schon mindestens 2 Jahre dort und der Ablauf und alles drum herum ist auch etwas das erstmal rein muss

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Hallo,

das kommt doch sehr aufs Kind an. Meine Tochter ist auch mit 5 eingeschult worden. Ist heute in der 8.Klasse und wir sind froh, dass wir so entschieden haben. Sie ist auf der Realschule, völlig unternehmenslustig und plant eigentlich, zwischen Realschule und Abitur ein Jahr ins Ausland zu gehen. Das älteste Kind in ihrer Klasse (1. Klasse) war damals übrigens acht.

Mein Sohn wurde mit fast sieben eingeschult und wäre noch ein Jahr im Kindergarten geblieben ... hat sich am Anfang sehr schwer getan, dann wurde es immer besser und jetzt (4. Klasse) läuft alles wirklich fast optimal.

Du siehst: Zwei Kinder, eine Familie und unterschiedliche Ergebnisse. Wenn alle ihn für schulreif halten, dann schicke ihn doch in die Schule. Wenn es dann gar nicht läuft, kann man immer noch korrigierend eingreifen.

GLG
Miss Mary

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Unser Jüngster war sprachlich nicht wirklich so weit (befand sich jedoch schon in logopädischer Behandlung)
und wollte unbedingt in die Schule!

Wir haben es einfach probiert. Die Schulärztin hat uns die Entscheidung überlassen,sie hätte auf unseren Wunsch auch eine Zurückstellung befürwortet.
Nun geht Junior seit September in die Schule und liest sebstständig Erstlesebücher.
Kann super schreiben und buchstabieren.
Die Lehrerin ist mit ihm zufrieden. Mir ist sehr wohl klar, dass er auf einigen Gebieten einfach noch entwicklungsbedingte Defizite aufweist. Da braucht er einfach noch Zeit.

Aber er ist glücklich in die Schule zu gehen. Er macht gern seine Hausaufgaben usw. Seitdem er lesen kann gibt es in der Familie eine Lesezeit , in der wir alle in einem Raum sitzen, liegen und leise lesen oder wir uns gegenseitig vorlesen... cool

Bis zur Einschulung vergeht noch etwas Zeit und da ist noch viel Entwicklung drin.
Ich würde es probieren, wenn der Kleine in die Schule will.
Es gibt auch wahnsinnige Größenuntersschiede unter gleichaltrigen. Der beste Freund meines Sohnes ist einen reichlichen Kopf kleiner als mein Sohn und viiel zarter.
Beide sind nur eine Woche auseinander :-D
Also lass dich nicht von Äußerlichkeiten täuschen!

LG und viel Glück
Karna

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Hallo E-Maus,

ich verstehe deine Bedenken gut.

Es soll ein neuer Lebensabschnitt beginnen und du fragst dich, wo die Zeit geblieben ist.
Du bist in Sorge, dass dein Sohn, das nicht hinbekommt.
Der Grund ist, dass du dein Kind liebst. #herzlich

Dann fassen wir mal zusammen:

Die Untersuchungen beim Gesundheitsamt haben ergeben, er ist so weit. :-D
Die Erzieher des Kindergartens halten ihn für so weit. :-D
Die haben schon hunderte liebe kleine Mäuse in die Schule gebracht! Die kennnen sich aus! #blume
Er will in die Schule gehen und weint nicht vor Angst an den Gedanken (kenne ich auch).
Er selbst ist der Meinung, er ist groß genug und klug genug um in die Schule zu gehen.

Das ist ganz, ganz toll von ihm! #sonne Und es zeugt von einer nötigen Reife.

Was willst du jetzt machen?
Ihm sagen, dass du nur das Beste für ihn willst (was sicherlich der Fall ist) und es besser für ihn ist, wenn er erst ein Jahr später eingeschult wird?

Weisst du, wie er das auffassen wird?

"Du bist eben noch nicht groß genug und nicht so klug wie die anderen, du bist noch ein Baby!"

Und wenn er selbst nicht darauf kommt, wird es ein Kind aus der Einschulungsgruppe geben, dass ihn damit aufzieht.

Du musst etwas loslassen! #liebdrueck

Was kann denn passieren? Das ist die erste Klasse Grundschule und nicht das Militär. #sonne

Sei stolz auf deinen großen Jungen - der macht das schon!

vg

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Hallo!

Mein Sohn kam mit 5 zur Schule, wurde nach der Einschulung im September 6. Für ihn war es zu früh - war dem Kiga, uns etc. klar, aber wir hatten keine Chance auf Rückstellung. Er ist jetzt in der 2. Klasse und wird in 2 Wochen zurückgestellt: ihm fällt es vom Lernen her schwer, die ganze Zeit konzentriert sein, alle Aufgaben vollständig und selbstständig zu bearbeiten.... Das hätte uns erspart bleiben können :-(

Seine Klassenkameraden ist ebenfalls mit 5 eingeschult und wurde erst in März des nächsten Jahres 6. Sie gehört vom Stoff her zu den besten und auch im Sozialbereich gibt es keine Probleme.

Also kann man nicht pauschal sagen, eine frühe Einschulung sei schlecht. Kommt immer aufs Kind an!

LG

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Hallo,

Dein Sohn will gehen, er wird von Den Erzieherinnen und der schuluntersuchung für schulreif befunden, deine einzigen Bedenken sind, dass er noch so klein und jung ist - warum wollt ihr dann zurückstellen?

Meine Zwillinge sind zurückgestellt, es ist nicht so, dass ich gegen so eine Entscheidung bin.

Aber :
- ich fand die Kinder sozial und emotional nicht schulreif (und ich bin von Fach)
- der Kindergarten fand sie nicht schulreif
- bei der schuleingangsuntersuchung stimmte man meiner Einschätzung zu

- die Kinder wollten nicht in die Schule

Trotzdem war es ein schweres Stueck Arbeit, die Rueckstellung durchzukriegen.

Jetzt freuen sie sich auf die Schule, und der Erzieherinnen und ich sehen sie mittlerweile auf einem sehr guten Weg, im September problemlos den Sprung zum Schulkind zu meistern.

Wenn wirklich nur das Alter gegen die Einschulung spricht, dann kannst du das getrost als irrelevant ad acta legen und einschulen.

LG
Delfinchen