Mein Sohn hat keine Freunde...

Hallo an alle!

Ich habe ein Problem, bzw. mein Sohn hat es...
Wir wohnen auf dem Land, müssen jeden Morgen ca. 15 Minuten zu seiner Schule fahren. Busse fahren zwar ab dem Nachbardorf, aber nicht regelmäßig.

Und seitdem der beste Freund meines Sohnes 500km weit weggezogen ist, hat er, so habe ich das Gefühl, keine Freunde mehr. Er hatte sowieso sehr viel Pech. Sein erster Kumpel ist in die nächstgrößere Stadt gezogen, als er 3 war. Sein zweiter Kumpel ist nach Bayern gezogen, als er 6 war (eine jahrelange feste Freundschaft war das). Und nun ist seit Sommer sein dritter Kumpel weg.

Dies waren seine drei engsten Freunde. Natürlich versteht er sich mit den anderen auch ok. Ich sehe ihn immer spielen, wenn ich ihn nachmittags abhole. Aber es sind keine Freundschaften dabei.

Ich frage oft, ob wir diesen oder jenen mal mitnehmen sollen zum Spielen, dann sagt er ja. Aber dann kommt das Kind einmal mit zu uns und es kommt zu keiner Gegeneinladung. Nicht mal mehr zu den Geburtstagen wird er eingeladen.

Ich frage mich, inwieweit ich eingreifen soll. Er wird im Sommer 9 und ich hatte in seinem Alter meine engsten zwei Freundinnen. Er wird nie irgendwo hin eingeladen und das macht mich traurig. Wenn, dann muss seine bzw. unsere Initiative kommen, damit ein Kind mal mitgeht zu uns. Zu den anderen wird er nie eingeladen.

Ändert sich das mal, wenn die Hortzeit vorbei ist? Was meint ihr? Wenn die Kinder selbstständiger werden?

Ich versuche ihn ja so oft wie möglich lang im Hort zu lassen, aber ich möchte auch mal nach Hause und nicht erst spätnachmittags zuhause sein. Wir üben gerade das Bus fahren allein, aber es ist schon etwas kompliziert mit lang zum Bus laufen, umsteigen, den richtigen Bus nehmen usw. Da braucht er schon eine Weile, bis er das drauf hat.

Was meint ihr, was kann ich tun? Was sollte ich tun, was nicht?

Vielen Dank und einen schönen Abend!
Gruß
gruenrotgelbw

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Wohnen denn in eurer Nachbarschaft/ im Nachbardorf gar keine Kinder?
Ist er irgendwie 'speziel' das er nie eingeladen wird?
Alles gute

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naja ich würde mal sagen, weitet alles aus, als wir umgezogen sind, hat meine Tochter ihre neue beste Freundin im Sportverein gefunden

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So einen richtig besten Freund hatte mein Sohn in dem Alter auch nicht, aber er ist immer gern in die OGS gegangen und hat dort gern gespielt.

Habt ihr mal geschaut, ob es irgendeinen Verrin gibt, in dem er Sport machen kann? Darüber können sich ja auch Freundschaften entwickeln.

Mit zunehmender Selbständigkeit ergibt es sich schon, dass die Kinder sich ihre Freunde selbst suchen - manchmal auch welche, die einem nicht so genehm sind, aber das ist ein anderes Thema!

Liebe Grüße
Anja

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gerade in bestehende Freundschaften anzuschliessen kann langwierig sein.
Von EINEM Spielbesuch kann man auch nicht umbedingt die Geburtstagseinladung ein paar Monate später erwarten.

Wenn mein Sohn mit jemandem spielen wollte, habe ich auch aktiv dort angerufen und gesagt, mein Sohn will mal kommen: wann gehts?

Etwas aktiver solltest Du bei der aktiveren Terminvereinbarung schon andersrum tätig werden, denn mit 9 haben sie die MIttagstermine und Mamataximöglichkeiten noch nicht alleine im Griff.

nach ein paar spielterminen kommt bestimmt auch andersrum der anruf...

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findest du wirklich, dass bei 9jährigen noch die mama anrufen muss/soll? meine 8jährige klärt das selbst, schaut auf den kalender bzw. fragt mich, ob sie donnerstag nächster woche zeit hat. ebenso klären sie und ihre freundinnen das WO und die uhrzeit.
vielleicht ist das unter jungs auch anders?!
glg

9

Wenn dein Kind das macht, soll es das machen.
Wenn dies woanders die Mütter machen, sollte das ihre Entscheidung sein

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Hallo,

wir wohnen auch in einem Dorf und mein Sohn besucht die Dorfschule im Nachbardorf (unsere eigene ist eine verpflichtende Ganztagesschule mit fragwürdiger Umsetzung ....). Dort ist er in einen festgebackenen Personenkreis geraten (lauter Fußballjungs, die schon gemeinsam im Kindergarten waren und wo die Eltern befreundet sind bzw. chinesische Cousins, deren Eltern gemeinsam ein Restaurant betreiben).

Wir haben am Anfang auch viel mit Spielverabredungen etc. versucht. Wenn die Kinder kommen und gut spielen, würde ich das weitermachen, auch wenn keine Gegeneinladungen folgen. Dann ist es eben so. Das stärkt das Kind trotzdem. Bei uns war es dann aber so, dass das wirklich alles ins Nichts geführt hat oder die Kinder nicht wollten. Beim ersten Geburtstag in der Klasse hat er zwei Jungs eingeladen, die sind dann beide nicht gekommen.

Wir haben ihn dann einfach noch im Sportverein angemeldet und in der Jugendgruppe der Kirche (unser eigenes Dorf, da sind die Wege dann auch nciht so lang, was bei vielen Eltern auch ausschlaggebend ist). Es dauerte ein Jahr, da hatte er dort wirklich gute Freunde, die auch anrufen, sich verabreden, etc. etc. Inzwischen muss ich mich da gar nicht mehr kümmern.

Versuche irgendwie zweigleisig zu fahren. Was bei uns auch immer gut geklappt hat, war, wenn wir samstags z.B. in eine Spaßbad gefahren sind und einen Bekannten mitgenommen haben.

GLG
Miss Mary

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Spontan fallen wir 2 Dinge ein...
Leidest Du oder Dein Sohn? Für mich klingt es als wenn Du die Treibende bist, ein Problem zu sehen, wo keins ist.
Das Zweite, was mir einfällt, er ist ein Junge, Du kannst Deine Kindheit nicht mit ihm vergleichen, Jungs haben ganz andere Kontakte/Freundschaften als Mädchen, sie brauchen Kumpels zum Fußball spielen und sind aus meiner Erfahrung immer offen, wenn ein neuer Junge dazukommt oder auch viele Jungs zum spielen da sind, im Gegensatz zu Mädchen, die mit ihrer besten Freundin glücklich sind...
Fazit für mich: Wenn Dein Sohn keinen total unglücklichen Eindruck macht, dann lass doch einfach alles so wie es ist #winke

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Jetzt hat es meinen 2. Teil nicht abgeschickt...
Ich find es klein-geistig, wenn man diese Erwartungshaltung an andere hat, wenn man eingeladen hat auf eine Gegeneinladung zu warten. Macht doch was ihr für richtig haltet und erwartet nichts von Anderen, das macht unglücklich.

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Ehrlich, diese 2. Antwort finde ich total daneben.
Es dürfte wohl selbstverständlich sein, dass bei wirklichem Interesse auch eine Gegeneinladung folgt. Oder wie würdest Du Dich fühlen, wenn Du deine Freunde immer nur zu dir einlädst, aber seit Jahren keine einzige Gegeneinladung erfolgt ist?
Würde Dich das nicht stutzig machen?
Eine Freundschaft sollte immer ausgewogen sein und wenn sie das nicht ist, dann ist es auch keine Freundschaft.
Und darum geht es ja der TE: eben dass ihr Sohn keine Freundschaft pflegen kann, weil alles einseitig und von ihm/der Mutter initiiert ist und keinerlei Initiative von der anderen Seite kommt.