Die Lehrer sollen wieder entscheiden wie es weitergeht mit der Schule...

Hallo ihr Schulkindmamas/ und papas :)

Ich höre schon den ganzen Morgen in den Nachrichten dass die CDU es wieder fordert, dass die Lehrer wieder entscheiden sollen auf welche weiterführenden Schulen die Kinder gehen sollen.
Für mich ist das gerade total interessant, weil wir heute dieses Elterngespräch in der Schule haben wie es ab dem Sommer weitergeht.
Vor 4 Jahren wurde ja entschieden, dass die Eltern jetzt in der Pflicht sind zu sagen auf welche Schule das Kind gehen soll.
Nun ist es wohl laut dem Politiker (Namen hab ich eben nicht gehört) dass die Gymnasien voll sind, aber viele das Abi nicht schaffen und die Regelschulen immer leerer werden.
Ich würde gerne mal eure Meinungen hören, wer in euren Augen diese Entscheidung treffen soll.
Eltern oder Schule?

Liebe Grüße

Maike

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(Humanistische) Bildung ist ein Menschenrecht. Es kann nicht sein, dass die verfügbaren Plätze darüber entscheiden, ob ein Mensch diese Bildung bekommen kann/darf. Hinzu kommt: die Kinder schaffen das Gymnasium nicht, weil die Qualität in der Lehre fehlt und Schule in Deutschland zu sehr auf Selektion ausgerichtet ist. Ich habe oft Kinder in der Nachhilfe, die das Etikett "zu blöd" auf die Stirn gepappt bekommen und die - nachdem man sie motiviert (oft sind sie völlig verkrümelt) und die Lücken gefüllt hat - hervorragend mitkommen und am Ende ein gutes Abi machen.

Meine Haltung dazu ist ganz klar. Niemand! hat das Recht eine gewünschte Bildung zu verweigern.

Gruß

Manavgat

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Da kann ich dir nur zustimmen!

Ich finde das System hier in Deutschland furchtbar!

Gruß
marinab

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Das sind sicherlich Einzelfälle und de die Masse, um die es hier geht.

Wir haben einge Lehrer in der Familie, die in NRW arbeiten und das Grauen schildern, das Hauptschul-Niveau Kinder af dem Gym gehen, de Lehrer dort ohne Ende fordern und die Klasse nerven.

Auch in Bayern, wo Notendurchschnitt entscheidet, schaffen nicht alle das Abi, obwohl sie vorher soooo gut waren.

Es gibt solche und solche Schüler, ein 100% gerechtes Schulsystem, passend für jeden Schüler, Müttern und Lehrer gibt es nicht!

lisa

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es sollte nach der Leistung des Kindes entschieden werden

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Hallo,

aus welchem Bundesland kommst Du? Schule ist Ländersache. Deshalb gibt es auch in dieser Frage m.W. keinen bundeseinheitliche Regelung.

Wir in NRW haben weiterhin eine schriftliche Empfehlung von der Schule, die bei der Anmeldung für die weiterführende Schule auch vorgelegt werden muss. Ob das Kind auf der Wunschule aufgenommen wird entscheidet die Schule.

Selbstverständlich kann man mit einer Sekundarschulempfehlung sein Kind auch auf einem Gymnasium anmelden - ob es genommen wird ist aber sehr selten.

Was ist denn für Dich bzw. in Eurem Bundesland eine Regelschule? In NRW gibt es keine Regelschule, sondern überwiegend Sekundarschulen, Gesamtschulen und Gymnasien. Dazu einzelne Realschulen und auslaufende Hauptschulen.

Liebe Grüße Andrea

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jaaaaaaaaaaaa das hab ich vergessen.
Sachsen-Anhalt.

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Wir haben hier viele Gymnasien mit bestimmten Schwerpunkten, "normale" Gymnasien, Gemeinschaftsschulen und Gesamtschulen.

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Ich kann ehrlich gesagt beide Seiten verstehen, auf der anderen Seite finde ich das es nicht gut ist wenn Lehrer bzw. Noten alleine entschieden aber auf der anderen Seite ist es bei viele auch nicht gut wenn die Eltern alleine die Macht haben

Besser wäre es da mal das gesamte Schulsystem zu ändern, dh. das es nach der Grundschule wie in anderen Ländern 1 Schule für alle gibt

Ich war in den USA auf der Schule und obwohl die Qualität da teilweise nicht das wahre ist finde ich die generelle Idee und Umsetzung echt super ( vorallem auch das man viel mehr Auswahlmöglichkeiten hat bezüglich den Fächern)

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Hallo,

wir haben in Hamburg die freie Schulwahl, also könnte auch ein 5er-Kind aufs gym. Und in der heutigen Zeit wo ja scheinbar alles andere nix mehr Wert ist, wird das auch leider viel zu oft gemacht.

Ich bin ein Befürworter der Schulempfehlungen durch die Schule, denn die Lehrer sehen es oftmals objektiver. Viele Eltern sehen ihre Kinder leider durch die Rosarote Brille und verbauen ihnen dadurch einiges.

Lg wirbelwinds.mama

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Schulempfehlungen können sehr schnell auch nach dem Bedarf und den Kapazitäten der Schulen, ausgesprochen werden. ICH würde nicht wollen, dass die Entscheidung über die Zukunft meines Sohnes, fremde Menschen treffen, erstrecht nicht in so jungen Jahren!

Ich selbst gehöre zu den Kindern, die sich erst nach der 7. Klasse langsam aber sicher gesteigert haben. Ich hatte Glück in einer integrierten Gesamtschule zu sein und konnte am Ende locker mein Abitur machen. Hätte ein Lehrer nach der 4. Klasse entscheiden können in was für eine Schule ich gehe, wäre ich wahrscheinlich auf einer Realschule, wenn nicht sogar auf einer Hauptschule gelandet.

In der Theorie kann man das Abitur auch machen, wenn man in einer Hauptschule war und entsprechende Leistungen erbracht hat, in der Praxis sieht es jedoch ganz anders aus! Der Weg nach oben ist um einiges schwieriger, als wenn man (auch bei erstmal nicht ensprechneder Leistung) schon oben ist und sich durchschlagen muss. Es gibt viele Kinder, die sich erst mit der Zeit verbessern, sei es durch bessere Lehrer, oder weil sie sich in der neuen Schule wohler fühlen, oder weil sie grundsätzlich etwas länger brauchen um richtig anzukommen.

Ich sehe es auch gerade bei meinem Sohn, er ist zwar jetzt erst eingeschult, aber wenn ich sehe, was er in der Schule für eine Leistung bringt (ist seeeehr langsam, macht fehler, arbeitet nicht wirklich ordentlich) und was er eigentlich wirklich auf dem Kasten hat, sind es zwei paar Schuhe! Er kann fließend lesen, kann ganz gut rechnen, sogar dividieren und muliplizieren, hat im Vergleich zu manch einem 3. Klässer eine bessere Rechtschreibung. Das alles sieht der Lehrer in der Schule jedoch nicht. Wenn er dort was schreibt, ist es eine katastrophe, wenn Aufgaben zu machen sind, wird er oft nicht fertig usw.

Wir haben zwar Glück, dass die Lehrerin gemerkt hat, dass er mehr auf dem Kasten hat, als er teilweise im Unterricht preis gibt, aber das ist nicht immer so (wie man auch hier immer mal liest!). Hätten wir nicht so ein Glück mit der Lehrerin und würden wir in einem Bundesland wohnen, wo die Schule die Entscheidung trifft wie es mit einem Kind weiter geht, kann ich mir vorstellen, dass mein Sohn, trotz seines Potentials keine Gymnasial-Empfehlung bekäme.

Abgesehen davon, bin ich davon überzeugt, dass nahezu jedes Kind das Potenzial hätte das Abitur zu schaffen und bin gegen das 3-gliedrige Schulsystem! Es ist furchtbar wie früh man Kindern die Möglichkeit nimmt sich zu entwickeln. Es wird quasi nach der 4. bzw. 6. Klasse von fremden Menschen entschieden, was aus den Kindern wird.

Gruß
#winke

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Hier in Hamburg gibt es nur noch Gesamtschulen und G8-Gymnasien. Insofern wäre das Abi so oder so drin. Zu meiner Zeit gab es noch die Verbindliche Empfehlung in der 4. Klasse. Entweder Gymnasium oder Beobachtungsstufe einer gemischten Haupt- und Realschule. Entgültige Empfehlung nach der 6. Klasse

Da es (zumindest hier) ohnehin fast nur noch Gesamtschulen gibt würde ich glaube ich ohnehin zu ner Gesamtschule tendieren, statt zu einem G8-Gym.

Ich finde auch nicht das Gymnasium nur etwas mit Wissen zu tun hat. Sondern auch mit der Arbeitsweise in der Schule und das können nun mal nur die Lehrer beurteilen. Es ist ja schön und gut wenn jemand viel weiß, aber was nutzt es wenn man vom tempo her in den Stunden nicht mitkommt (abschreiben, Notizen uä). Mein Sohn ist ähnlich wie deiner und wenn er sich nicht ändert dann wird er garantiert nicht aufs Gym gehen, egal was die Lehrer sagen.

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Hallo Maike,

auch wenn sich das Gesetz ändert, wird sich doch in der Praxis nicht wirklich was ändern.

Ich komme aus NRW und hier gibt es quasi Wahlfreiheit. Die Lehrer sprechen eine schriftliche Schulempfehlung aus und damit meldet man sich an der Schule seiner Wahl an. Ich glaube nicht, dass ein Gymnasium ein Kind mit Realschul-/Hauptschul-/Sekundarschulempfehlung annimmt.

Als Eltern sollte man im Sinne des Kindes entscheiden. Was nützt meinem Kind das Gymnasium, wenn es nur Misserfolge hat. Meine Tochter ist grade in der 5. Klasse und wir sind überrascht wie viele fünfen in den Klassenarbeiten geschrieben werden. Diese Mädchen haben alle eine Gymnasialempfehlung oder zumindest eine eingeschränkte Empfehlung.

Schöne Grüße
Grizzy

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"Ich komme aus NRW und hier gibt es quasi Wahlfreiheit. Die Lehrer sprechen eine schriftliche Schulempfehlung aus und damit meldet man sich an der Schule seiner Wahl an. Ich glaube nicht, dass ein Gymnasium ein Kind mit Realschul-/Hauptschul-/Sekundarschulempfehlung annimmt."

Ich kenne ein paar solche Fälle. Also ist gar nicht sooo selten. Es findet aber am Ende der 6. eine erneute Empfehlung. Inwiefern diese dann bindend ist, weiß ich aber nicht.

LG,
Natalia

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Nur nutzt einem diese erneute Empfehlung nicht viel. Hier in BaWü (und ich glaube in ganz D) beginnt die zweite Fremdsprache auf dem (G8) Gym bereits in der sechsten Klasse (und nicht wie zu meiner Zeit in der 7.), auf der Realschule hingegen in der 7. Ein Kind, das gerne nach der 6. Klasse RS aufs Gym wechseln würde, hat somit schon ein Jahr Schulstoff verpasst. Das ist alles Volksverarschung.

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Hallo!

Hier ist das Gymnasium auch Regelschule ... und ca. 50% des Jahrgangs besucht die auch.
Hier gilt in letzter Instanz der Elternwille - das ist auch gut so - durchsetzen gegen die Empfehlung der GS-Lehrer muss man den trotzdem, verbal und wenn sich das Kind in der 5. / 6. am Gym nicht bewährt und Gym auch nicht empfohlen wurde, dann wird es diskussionslos in die nächste passende Schule querversetzt.

Im Prinzip ist nur ein verschwindend geringer Teil der Elternschaft vollkommen unpassend unterwegs!

LG, I.

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Hallo,

hier bei uns können die Eltern entscheiden, auf welche Schule ihr Kind gehen soll. Ich finde das auch richtig so. Die Kinder, die keine Gymnasialempfehlung haben und trotzdem aufs Gymnasium gehen, sind laut Rektor, Einzelfälle. Seit dem das Gesetz geändert wurde, konnte er keine große Änderung feststellen. Da sieht man, wie unterschiedlich das scheinbar ist.

Wir leben in Baden-Württemberg.

Liebe Grüße

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Hallo,

ich bin hin und hergerissen.

Wenn ich mir so manchen Lehrer anschaue, bin ich froh, dass die Eltern mit entscheiden können.

Und einerseits denke ich mir, die Gymnasien können ja dem entgegen wirken. Sind die gezwungen, jeden Schüler mit jeder Empfehlung zu nehmen? So viel ich weiß nicht...