2. Klasse "unorganisiert" und Lernband

Hallo meine Lieben
ich wollte mal hören, wie viel Eure Kinder so in der 2. Klasse selbst organisieren sollen. Wenn ich mich an meine Schulzeit erinnere hatten wir maximal 5 Hefte in der 2. Klasse.
Mein Sohn hat aber je 2 Hefte Deutsch,

2 Hefte für die Lernwörter, 2 Hefte Mathe,

1 Heft Reli,

2 Hefte Englisch, 1 Heft MNK,

1 Arbeitsbuch Mathe, 1 Mathebuch, 1 Lesebuch, 1 Jojoheft,

1 gelbe Postmappe für die Hausaufgabe,

1 rote Postmappe für das Lernband,

ein Körbchen in der Schule für das Lernband und einen Leitzordner für das Lernband sowie

ein Lernbandprotokoll-Ordner.

Er kommt immer wieder mit der Zetteleswirtschaft durcheinander, gerade beim Lernband werden fast nur Arbeitsblätter ausgeteilt, die dann erst in der roten Mappe, später im Körbchen und zum Schluss in den Leitzordner sollen.
Oft sind die Hausaufgaben auch Arbeitsblätter. Weil er an zwei Plätzen sitzt (für Unterricht neben seinem Freund, beim Lernband alleine vorne bei der Lehrerin) und die nicht benötigtes Material unter dem Tisch lassen sollen, findet er öfter was nicht, oder bringt das falsche Arbeitblatt mit nach Hause.

Seine Lehrerin sagt nur er sei derart unorganisiert, dass man über eine Rückversetzung in die 1. Klasse nachdenken soll.
Beim Stoff kommt er eigentlich ganz gut mit, aber man muss ihm noch viel helfen, seine Sachen zu sortieren.

Aber ich finde so viele Sachen zusammen zu halten für ein 7-jähriges Kind schon heftig. Gerade dass das Lernband so viele verschiednen Plätze hat an denen die Arbeitsblätter abgelegt werden sollen, macht es doch recht unübersichtlich.

Wie kann ich ihm helfen sich da besser zu organisieren?

Für Tipp und Tricks Dankbar
S.

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Was ist denn ein Lernband?

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Bei unserem Sohn an der Schule ist Lernband die Freiarbeit, dass sind insgesamt 3 ganze Stunden (also je 60 Minuten). Am Anfang der Woche bekommen die Kinder einen Wochenplan, der in diesen Lernbandstunden selbstständig abgearbeitet werden soll. Dh die Kinder müssen sich auch die Zeit einteilen, überlegen wieviel sie für welche Aufgabe benötigen und dann entsprechend planen. Fertige Zettel kommen ins Körbchen, das Kind muss eine erledigte Arbeit auf dem eigenen Lernbandprotokoll abzeichnen, die Lehrerin kontrolliert das am Ende der Woche, gibt den Eltern ein Feedback über das Lernbandprotokoll und eventuell nicht erledigte Aufgaben übers Wochenende mit nach Hause. Von der Lehrerin abgezeichnete Arbeitsblätter müssen die Kinder dann in den Leitzordner heften.

Mein Sohn fällt es schwer sich da zu organisieren, a) weil er die Arbeitsblätter oft falsch ablegt (zum Beispiel erledigtes gleich in den Leitzordner) oder sich mit einer Aufgabe zu lang aufhält. Er schafft fast nie alles zu machen und hat immer ein rechtes durcheinander in den Sachen. Hausaufgaben gibt es ja zusätzlich auch noch.

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OK - also hier heisst das einfach Wochenplan. Und Wochenplanarbeit wird unter der Woche zwischendurch erledigt; wer (in der 1.und 2.Klasse) nicht fertig wird, bekommt die Sachen mit nach Hause übers WE. Soweit sehr ähnlich wie bei Euch.

Der Materialaufwand ist hier auch ähnlich groß, wobei jedes Fach eine eigene Farbe hat, der Wochenplanordner ist separat. Unbearbeitete Blätter sind grundsätzlich in einer Ablage und werden nach Kontrolle abgeheftet.

Die Kinder hier werden allerdings von Anfang an sehr gut geleitet; sie müssen den ganzen Mist ja erst mal lernen und lernen, sich zu organisieren.
Wenn die KL sich nicht darum kümmert, den Kindern dies in der Schule beizubringen, woher sollen sie es denn können? Wir haben hier zu Hause auch Ordnungssysteme, die passen aber nicht auf die Schule. Und Eltern können ja schlecht mit in die Schule gehen und es ihren Kindern dort zeigen. Die Verantwortung diesbezgl. liegt eindeutig bei dem Lehrer.

Hier funktioniert dies sehr gut.

Unser Großer wusste nach wenigen Wochen in der ersten Klasse, wie das Ordnungsystem zu handhaben ist und hält sich bis jetzt (4.Klasse) auch strikt daran. Sicherlich ein Vorteil für die weiterführende Schule, wenn die Zahl der Fächer steigt.

Warum sitzt Dein Sohn bei Lernbandarbeit allein bei der Lehrerin?

Warum soll er unfertige Arbeitsblätter unterm Tisch lassen? Das verwirrt doch, insbesondere bei 2 Plätzen.
Das würde ich deutlich ansprechen.
Ausserdem ist es ihre Aufgabe, den Kindern das System in der Schule beizubringen.
Deswegen über eine Rückversetzung nachzudenken, zeugt eher von Inkompetenz der Lehrerin. "Unorganisation" ist kein Grund, eine Klasse zu wiederholen.

Du kannst ihm nur schwer dabei helfen. Eventl. sollte er seinen Ordner am WE mit nach Hause bringen und alle Blätter, egal ob fertig oder nicht. Und Ihr sortiert gemeinsam.
Oder Ihr erstellt zu Hause ein ähnliches System, wie in der Schule.
Aber ehrlich gesagt finde ich das überflüssig. Ich bin absolut jemand, der seine Kinder bei Problemen in der Schule unterstützt und auch mit ihnen übt. Aber dieser Punkt ist Aufgabe des Lehrers.

LG

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Lernband? Ich denke das ein Kind in der 2. Klasse noch unorganisiert sein darf, vor allem wenn es zwei verschiedene Plätze gibt wo die Sachen dann sicherlich verteilt sind. Die Kinder haben einfach zu viel Zeug.

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Hallo,

da bekomme ich ja vom reinen Lesen schon Schwindelanfälle.

Unser Sohn hatte in der 2. Klasse (und auch jetzt in der 4.) :

1 Mathebuch + 2 DinA5 Hefte (eins für Hausaufgaben, eins in der Schule)
das Gleiche für Deutsch
dann noch für jedes Nebenfach ein Schnellhefter (Musik, Reli, Sachkunde, Englisch)
1 gelbe Postmappe, darin werden auch die Hausaufgabenblätter abgeheftet
Kunstsachen bleiben in der Schule

Was ist ein Lernband ???

Dein Sohn sollte keine Blätter unter den Tischen ablegen sondern in den Ranzen tun, so kann er am Nachmittag in Ruhe sortieren. Evtl. ist ein Mitbringen des Leitz-Ordners am WE möglich und alles aus dem Körbchen. So habt ihr auch darüber einen Überblick.
Das die Lehrerin von Rückversetzung redet, spricht für ihre Unfähigkeit den Kindern einen Umgang mit dem vielen Material beizubringen. Wer ist dafür eigentlich verantworlich, die Schule oder die Lehrkraft ??

LG
Tanja

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Die Idee zu diesem Lernband und dem materialintensiven Arbeiten kommt von der Schule. Es gibt auch Lehrerinnen die dass hinter vorgehaltener Hand ablehnen, aber sagen "wir müssen das halt nun mal machen".

Den Umgang mit dem vielen Material sollen wir als Eltern ihm beibringen, bzw. die Ergotherapie, in die fast alle Kinder aus der 2 Klassenstufe gehen, weil fast alle Probleme mit der Selbstorganisation haben.

Aber deine Idee, dass am Wochenende alles mit nach Hause zu nehmen ist gut, dass werde ich der Lehrerin sagen, dass er das mitnehmen soll. Dann habe auch ich einen besseren Überblick was wie gemacht wurde. Danke!

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Ich würde mich mit den anderen Eltern zusammen tun und die Lehrerin fragen ob es mach ihrer Meinung Normal ist dass fast die ganze Klasse zur Ergo geht.
Ich selber würde es nicht schaffen mir so viel Zeug.
Man kann sich fragen, was die Kinder später werden sollen?
Wahrscheinlich werden alle gut in Archiven angestellt oder Regale einräumen...
Aber es sollte um den eigentlichen Stoff und nicht das ganze Drumherum gehen, oder?
Die Lehrerin scheint den Fokus vor Augen verloren zu haben wenn es die ganze Klasse betrifft.

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Hi,

ich habe keine Ahnung was ein Lernband ist, aber hier gibt es auch dermaßen viele Bücher und Hefte. Mein Sohn schleppt einfach immer alles mit, er kommt sonst durcheinander. Lose Blätter hefte ich für ihn richtig ein. Er ist ein super guter Schüler, die Tests sind fast alle fehlerfrei, aber mit der Organisation hapert es noch. Ich finds nicht schlimm, bis zur 5. Klasse hat er es bestimmt raus.

Das Deiner deswegen in die 1. Klasse zurück soll halte ich für Quatsch. Wie sind denn die schriftlichen Tests?

Viele Grüße

Julia

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Die schriftlichen Tests sind okay bis gut. Schreibschrifttest hatte er 17,5 von 20 Punkten, und sogar beim Mathetest hatte er es geschafft, alle Aufgaben in der vorgegebenen Zeit zu bearbeiten.

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Dann muss er ja echt nicht in die 1. Klasse zurück.

Wenn die Lehrerin nicht in der Lage ist, ihm das System zu zeigen, dann geh Du doch mit und lass es Dir erklären. Und dann übst Du mit Deinem Sohn. Natürlich ist das Aufgabe der Lehrerin, aber bevor sie dann Deinen Sohn auf dem Kieker hat, würde ich es so versuchen.

Mein Sohn wäre davon vermutlich auch überfordert.

Viele Grüße
Julia

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warum einfach, wenns auch umständlich geht?

meine tochter hat zwei deutsch- und ein matheübungsbuch. ausserdem vier schnellhefter, zwei kleine hefte (deutsch und mathe) und ein hausaufgabenheft.

tische, unter denen man material stauen kann, gibt es bei uns zum glück nicht. bei uns wandert alles direkt in den ranzen, was nicht auf den tisch gehört. so hat meine tochter automatisch alles zusammen.

lose blätter an einer schule finde ich total blöd. wenn kinder ein blatt bekommen, muss es sofort weggeheftet werden können, DAS gehört für mich dazu, kindern beizubringen, sich zu organisieren. dass sie wissen, wo etwas hingehört und es auch sofort wegpacken. dann finden sich auch die blätter für die hausaufgaben schnell an.

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Lach...
Bei uns nennt sich das Ganze "Lernzeit" und geht pro Tag auch 60 Minuten. Das soll die Hausaufgabenzeit ersetzen. Aufgrund von diversen zusätzlichen Stunden fällt es bei meinen Ältesten 3 mal pro Woche aus - also habe ich mit der Lehrerin jetzt ff Vereinbarung getroffen:
Er bringt das KOMPLETTE Zeug (wenn ich es von ihm verlange) mit heim. Das ist in der Regel mindestens 1 mal pro Woche der Fall. Der eigentliche Hintergrund ist, dass er da Vorarbeiten kann. Gleichzeitig kann ich aber auch mit ihm zusammen in seinem Chaos etwas Ordnung schaffen. Ganz ehrlich - ich blicke da schon nach einer Woche kaum durch. Wie soll das da ein Kind schaffen?
So habe ich außerdem eher einen Überblick darüber, wo etwas im Argen liegt und kann gegebenfalls eingreifen. Ihr gefällt dieses System nicht unbedingt, dass die Schule alles allein regelt und die Eltern sich bitte heraushalten sollen. Mein Ältester ist dadurch in der Schule völlig abgestürzt. Anfangs, als es noch Hausaufgaben gab, klappte das super. Jetzt habe ich das langsam wieder alles hingebogen - aber ein Kind so ganz ohne elterliche Kontrolle geht schon Baden.
Mein Ältester hat übrigens auch mit 9 Jahren noch nicht verstanden in welchen Ordner was wann geheftet werden soll. Da ist er aber auch nicht der Einzigste in der Klasse. Frag nicht, wie oft schon Arbeiten von ihm verschwunden waren und ich dann Zettel unterschreiben musste, dass ich die Arbeit vom Datum X mit der Note Y gesehen habe.

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Ach ja, Bücher haben wir keine. Naja außer natürlich in Deutsch die Rechtschreibung. Aber eine ganze Menge Arbeitshefte für jedes Fach.

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Hallo,
unsere Tochter ist jetzt auch in der 2. Klasse und der Materialaufwand ist ähnlich:

Deutsch - 3 JojoHefte, 1 Schreibheft (DIN A5), 1 Diktatübungsheft, 1 Lesebuch und die aktuelle Klassenlektüre!
Mathe - 1 MatheSchreibheft, 1 Mathetiger groß, 1 Tigertrainer klein
Religion - 1 Schreibheft
Mnk - 1 Schreibheft und 1 Schnellhefter
Englisch - 1 Schreibheft und ebenfalls 1 Schnellhefter
Ansonsten gibt's noch die Jurismappe und HA-Heft!

Dazu gibt's in allen Fächern genug zusätzliche Arbeitsblätter,die nach Erledigung in einen Leitzordner in der Schule abgeheftet werden sollen!

Gearbeitet wird hier auch mit einem Wochenplan ABER nur für die Hausaufgaben, die dann je nach Zeit und Lust ;-) bis Freitag erledigt sein muss! Diesen Plan bekommen sie Montags. Wer es bis Freitag nicht gemacht hat ist "angezählt" und wenn es am Montag dann immer noch nicht fertig ist gibt es einen Strich und bei 3 dieser Striche gibt's eine Zusatzstunde bei der Sozialarbeiterin und "extra" Aufgaben #schwitz diesen Fall gab es bisher aber nur 1x in der Klasse unserer Tochter!
Ach ja, und es muss fast jeden Tag immer alles mitgetragen werden #schwitz

Aber wegen unorganisiert sein (was man in der 2. Klasse auch noch sein darf) über eine Rückstufung in die 1. Klasse nachzudenken spricht nicht unbedingt für die Lehrerin #sorry

Lg

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Mein Sohn wäre damit völlig überfordert. #zitter

Ich würde wahrscheinlich auch einmal in der Woche alle Sachen zuhause haben wollen um mit ihm zu schauen was wo reingehört. Oder aber zumindest die losen Blätter und dann Haufen machen und in Klarsichtumschläge packen.

- Leitzordner
- zurück ins Körbchen
- in die Schnellhefter abheften

Für unter den Tisch würde ich ihm auch Klarsichtumschläge mitgeben, damit er keine losen Blätter einfach so unter dem Tisch hat, sondern zumindest gebündelt.

Unser Sohn ist auch in der zweiten Klasse.

Bücher und Arbeitshefte bekommt er nur mit nach Hause, wenn er sie für die Hausaufgaben braucht.

Ansonsten hat er für jedes Fach einen andersfarbigen Schnellhefter und zusätzlich ein Schreib- und ein Matheheft.

Die Hefte für die Arbeiten bleiben in der Schule und werden nur für die Unterrschrift nach der Rückgabe von Arbeiten mit nach Hause gegeben.

Damit er nicht immer alle Schnellhefter mitschleppt, muss er abends schauen welche Fächer er am nächsten Tag hat und den Ranzen umpacken. Ich kontrolliere das wenn er fertig ist. Wobei ich mir langsam die Kontrolle sparen könnte, denn er hat sich schon lange nicht mehr vertan.

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In deinem ersten Absatz hast Du das Übel ja gut erklärt: die Kinder haben einfach zu viel Zeug. Selbst mir als Erwachsener wäre das zuviel und ich hätte keinen Überblick mehr.

Gruß

Manavgat