Wann ist eín Kind ein Gymnasiumkind?

Hallo,

da mein Sohn nun in der 4. Klasse ist, steht der Übertritt an und ich bin mir unschlüssig.

Sein Notendurchschnitt liegt bei 1,8, Englisch und Mathe 1, Deutsch 2, alle Nebenfächer 2, Kunst 3.

Das war der Stand 3. klasse 2 Halbjahrszeugnis.

Nun gab es schon die 2. Rückmeldung (1x Hausaufgabenbetreuung und 1x Klassenlehrerin) dass er unkonzentriert ist, sich leicht ablenken läßt und in der vorgegeben Zeit nicht das schafft, was andere schaffen.

Es liegt nicht daran, dass er es nicht versteht, sondern schlichtweg daran, dass allles andere interessanter ist, sei es der Vogel, der vorbeifliegt oder der Sitznachbar, der in der Nase bohrt. Das ist auch zuhause so und es ist nervig.

Lernen musste er noch nie, er versteht es in der Regel schon im Unterricht.

Höchstens vor Arbeiten liest er es sich abends nochmal durch, das reicht bei ihm für gute Noten.

Aber auf dem Gymnasium ist ja nun nichts mehr mit trödeln, aus dem Fenster gucken usw.

Wer hat da schon Erfahrungen, wäre er evtl auf der Realschule besser aufgehoben???
Auf Empfehlung der Lehrerin warten wir noch,

LG

1

hi,

ich denke nicht, dass eine andere schulform das konzentrationsproblem löst. die realschule arbeitet zumindest hier mit vielen wiederholungen, seitenlangem abschreiben etc. das reizt ja konzentrationsschwache kinder noch weniger, vor allem wenn sie wie dein sohn den stoff offenbar schnell begreifen. langeweile ist der tod für begabte kinder. dann fangen sie erst recht an, blödsinn zu machen.
warte ab, mein mittlerer hat sich echt um 180 grad gedreht, seit er auf dem gymnasium ist (zum positiven). und er war auch wahnsinnig unkonzentriert und hampelig und hat sich dadurch die noten versaut, so dass er mit einem schnitt von 2,5 eine realschulempfehlung bekam. ich habe mich aber darüber hinweggesetzt, da mein sohn einen iq von 131 hat (getestet im rahmen einer ads-diagnostik).

lg

18

Das ist bei uns ähnlich. Wiederholungen sind tödlich und einfach Aufgaben auch. Neue Sachen und komplizierte Dinge... das läuft.

Schriftlich gut... mündlich eine Katastrophe.

Es wird aber wohl viel im Unterricht wiederholt.
Am Anfang war sie auch noch mündlich gut.

Aber es wird immer schlechter.

Von der mündlichen Note bestenfalls Hauptschule....
Schriftlich Tendenz Gymnasium....

Leider ist unsere Realschule gemischt mit der Hauptschule - in den ersten 2 Jahren ist es sogar eine Klasse.

Ich befürchte, dass da noch mehr wiederholt wird und mein Kind irgendwann im Unterricht in den Schlaf gelabert werden.....

Das mit dem IQ ist eine Idee. Ich habe mir das auch schon gedacht. Habe mal so was gelesen. Bzw. gibt es da eine Checkliste.... Da können wir schon vieles vom Verhalten ab Kindergartenzeit im JA beantworten.

2

Huhu,
bei dem Notendurchschnitt würde ich nicht an die Realschule denken!

Dass vieles andere wichtiger ist als die HA, finde ich in dem Alter auch recht normal. Wenn er abends oder am Woe die HA nachholen muss, weil die Nase des Sitznachbarn interessanter war, wird er sicher noch von selbst darauf kommen, dass es besser ist, Aufgaben schnell zu erledigen, um erst dann genüsslich beim Popeln zuzugucken.

LG, Cherish

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Hallo!

Dein Kind scheint sich sehr leicht zu tun und hat gute und sehr gute Noten. Ich würde es auf alle Fälle aufs Gymnasium schicken. Dort wird es ohnehin lernen, lernen zu müssen, vielleicht auch mal auf die Nase fallen, aber das brauchen manche Kinder ;-)
Auch ist der Unterricht anspruchsvoll genug, als dass es nicht die Zeit haben wird, träumend aus dem Fenster zu schauen. Zudem vergeht bis zur Einschulung ja noch mehr als ein Jahr und die Verspieltheit / Unkonzentriertheit kann sich noch verwachsen.

Viele Grüße
Ulrike

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Bloß nicht. Wenn ihr Glück habt ist er unterfordert und die Probleme werden geringer, wenn die Anforderungen steigen. Das vermute ich, weil Kinder mit Konzentrationsstörungen selten gute Noten haben.

Wenn ihr Pech habt hat er die gleichen Probleme auf dem Gymnasium und auch in der Realschule. Dann braucht er auf jeder Schulform Unterstützung.

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Oh je - wenn ich das jetzt alles lese. Ich glaube, wir haben ähnliche Situation.
Meine Tochter war anfangs mündlich und schriftlich gleich gut.
Auf einmal ist sie mündlich abgesackt.
Obwohl sie den Stoff versteht, Hausaufgaben klappen und auch die Klassenarbeiten und Tests.
Da steht sie auf einer 2 in den Nebenfächer sogar auf 1.
Nur in den beiden Hauptfächern, obwohl sie es kann - liest gerne und versteht Mathe. Konnte der Schulfreundin sogar die Primzahlen erklären.
Sie steht in Mathe und Deutsch in mündlich auf einer 4-.
Seit den Sommerferien ist es um eine Note schlechter geworden.
Die Schere schriftlich und mündlich klafft. 2-3 Noten Unterschied.
Mündlich zieht sie dann runter.

Es wird wohl aber viel wiederholt und im Notendurchschnitt ist die Klasse sehr schwach. Meine Tochter ist immer über dem Schnitt. Der Schnitt liegt oft bei einer 4. Es kommt nie eine 1 vor. Dafür aber sehr viele 5er und 6er. Oft über 40% die bei der Arbeit durchgefallen wären....

Was Klassenarbeiten und Tests angeht auch die Hausaufgaben - da ist meine Tochter ganz sicher eine 2er-Schülerin.

Aber gemeinsam in der Klasse und dann für die mündliche Note was tun. Das wird immer schlechter. Wir stehen nun auf einer 4-.
Wenn es weiter so absackt, dann steht da bald eine 5.

Von den Noten her würde sie in die Hauptschule gesteckt werden - weil mündlich runter zieht. Sie versteht den Stoff schnell und gut. Deshalb kommt sie mit den Hausaufgaben, Klassenarbeiten und Tests zurecht und kann es auch den anderen Kinder erklären.

Es scheint wohl aber viel wiederholt zu werden. Bzw. wenn die schwächeren Schüler drankommen - und das sind in der Klasse einige. ich glaube, mein Kind schaltet dann auf Durchzug....

Vermutlich wäre dann eine gemischte Real-Hauptschule das größte Gift und die nächste Katastrophe.
Da kommt sie von den mündlichen Noten auch nicht runter.
Und irgendwann merkt sie nicht mehr, dass sie nicht mitkommt und dann erwischt es auch die Klassenarbeiten....

Das kann nur zum Teufelskreis werden....

Ich habe mir schon gedacht, es mit Gymnasium zu versuchen. Lieber etwas mehr und intensiver den Stoff gelernt.... als dann unterfordert, weil man als gute Realschülerin in einer Klasse mit Hauptschülern sitzt....

Das ist eine blöde Regelung in der Schule. Viel Auswahl gibt es nicht. Dafür schlechte Verkehrsanbindungen in andere Städte...

Das Gymnasium kennen wir. Ich war selber dort.
Viele scheuen das Gymnasium wegen der 2. Fremdsprache oder viele scheuen schon Englisch.
Meine Tochter hat in Englisch eine 1 und sie schreiben richtige Tests...
Ich hatte in der Schule Französisch. Mein Mann hat das Latinum.
Außerdem habe ich noch Italienisch und Spanisch gelernt.
Abitur in Englisch und Mathematik.

Außerdem glaube ich, dass wir uns in der Klasse in der Haupt-Realschule vermutlich nicht so wohl fühlen werden.
Glaube kaum, dass da viele Eltern sitzen, wo beide Elternteile das Abi haben und der Vater des Kindes sogar das Latinum.

Aber ich glaube, man sollte den Schüler als ganze Einheit sehen und nicht die mündlichen Noten.....- die schlecht sind - und dies in einer Klasse mit schlechtem Niveau - bei den Notendurchschnitt....
Da sind wir vermutlich auf dem Elternabend auch unterfordert....

5

Hallo,

wenn er in den Klassenarbeiten gute Noten hat, kann er sich konzentrieren, und Dinge in der vorgegebenen Zeit erledigen.

Wenn er selbst auf's Gymnasium will, wird er da schon merken, dass er mit der Arbeitseinstellung, die er teilweise an den Tag legt, nicht weiter kommt und selbige ändern, wenn er dort bleiben will.
Von den Noten her ist er auf jeden Fall ein Gymnasial-Kind.

Es gibt übrigens auch Schüler, die komplett in den Schlaf- oder Kasper-Modus schalten, wenn ihnen der Unterricht zu einfach ist. Die stürzen dann in der Realschule ab, weil sie unterfordert sind.

Wir sehen das z.B. bei unserer Tochter (3. Klasse), die überall gute oder sehr gute Noten hat und prima mitarbeitet, außer in Religion, weil ihr das zu einfach/langweilig ist.

LG

Heike

6

Hallo.

Ich bin auch der Meinung, dass er mit diesen Noten auf jeden Fall fürs Gym geeignet ist.
Ich würde eher mal versuchen, die Konzentrationsprobleme in Griff zu kriegen, evtl. mal mit was Pflanzlichem versuchen....

LG und Alles Gute!

7

Hi,

ich find, Kinder sind dann Gymnasialkinder, wenn sie neugierig sind, aufgeschlossen und etwas lernen wollen.

Ich hab zwei Kinder am Gymnasium, zwei noch an der Grundschule und wenn die Kinder in der Grundschule gut sind, wenig lernen müssen - dann sind sie am Gymnasium gut aufgehoben. Meine beiden Großen haben, ehrlich, nie gelernt, "nur" in der Schule aufgepasst und die Hausaufgaben gemacht und kommen gut zurecht am Gymnasium. Die Kleinen müssen auch nichts lernen, mal schaun, wo ihr Weg hingehen wird.

VG

8

da ihm das lernen leicht fällt, sollte er auf das Gymnasium gehen. Bei ewigen Wiederholungen auf der Realschule würde er noch mehr Löcher in die Luft starren .

Bei uns heißt es Notensumme max. 5 aus: Deutsch, Mathe und Sachkunde aber das betrifft hier nur die LUBK der Rest tritt hier nach Klasse 6 erst über
lg

9

Guten Abend,

welche Schule möchte denn dein Sohn nach der Grundschule besuchen?

Der Notenschnitt ist in meinen Augen auf jeden Fall ausreichend für das Gymnasium. Zu meiner Zeit lag die Grenze bei 2,0. Wenn er Probleme mit der Konzentration hat und trotzdem gute Noten ist er intelligent genug fürs Gymnasium. Ich würde vielleicht gucken, mit welchen Spielen man die Konzentration fördern kann.

Liebe Grüße,
lenaja