Geburtstagseinladung abgelehnt....

Hallo Zusammen,
das beschäftigt mich gerade sehr:
mein Sohn kam vorgestern nach Hause und gab mir eine Einladungskarte von einem Mitschüler mit den Worten "da geh ich nicht hin".

Soweit sogut, wenn er nicht möchte, muss er natürlich nicht.

Ist allerdings das erste Mal, dass er nicht freudestrahlend verkündet, dass er auf einen Geburtstag eingeladen ist.

Der Grund ist, dass er diesen Jungen nicht gut leiden kann, da dieser ihn immer ärgert und auch schlägt. Das geht jetzt schon seit 2 Jahren so und die beiden waren wirklich nie miteinander befreundet...
Durchaus nachvollziehbar also, seine Ablehnung.

Nun erzählte er mir gestern, dass weitere 4 Kinder abgesagt haben, weil dieser Junge eben - nun ja - sozial etwas "schwierig" ist.

Und ich sitze hier und frage mich, ob ich Mitleid mit dem Kind haben soll. Offensichtlich hat er nicht viele Freunde und bekommt nun von den Kindern, mit denen er seinen Geburtstag feiern möchte, eine Absage nach der anderen... :-(

Natürlich habe ich Ben gesagt, er solle ihm bitte den Grund für die Absage sagen. Schließlich wäre ein "ich kann leider nicht", schlicht eine Lüge. Er will nicht, weil er den Jungen nicht mag.

Er aber sagt: "nein, das mach ich nicht, dann wird er noch gemeiner zu mir".

Wie seht ihr das? Kennt ihr solche Situationen?

Mein Sohn kommt eigentlich mit so gut wie jedem gut zurecht... solche Situationen sind für mich also komplett neu.

Hinweis: mein Sohn ist 9 (4. Klasse), der andere Junge ist ebenfalls 9 (3. Klasse).

LG
Nina

1

Hallo,

das ist wirklich eine blöde Situation. In dem Fall würde ich vielleicht die Mutter des Kindes anrufen und die Sache erklären. Wenn Dein Kind da aber nicht hin möchte, würde ich das so auch akzeptieren.

LG

2

Guten morgen,

nein, mein Sohn müsste nicht aus Mitleid zu einem Geburtstag gehen, obwohl der Junge ihn regelmäßig ärgert und sogar schlägt.

Da dürfte er auch einfach sagen: "Ich kann nicht", um ihn vor weiterem Ärger zu schützen.

LG
Tanja

3

Hallo!

Nun ja, mein Kleiner (9, 4. Kl.) ist so einer an dessen Geburtstag es immer schwierig wird, die überhaupt gefeiert zu bekommen. 2x waren das eher so Alibi-Geburtstage an denen die gewünschten Gäste alle abgesagt haben bzw. weder abgesagt noch zugesagt, aber einfach nicht kamen und wir es eben anders organisiert haben.
Und nein, mein Sohn schlägt nicht und trotzdem gibt es nur wenige die was mit ihm zu tun haben wollen. Es gibt allerdings in der Klasse noch 2 weitere Kinder bei denen es genauso aussieht. Natürlich sind dann diese 3 echte Kumpels, sonst will niemand was mit denen zu tun haben.

Mach Dir also keinen Kopf drüber, wenn Dein Sohn nicht hin will, will er nicht hin.

Für ihn und seine Eltern ist die Situation bestimmt nicht neu.
Böse finde ich von den Eltern, die dann solche Einladungslisten zulassen von Phantasie-Freunden. - Schließlich traktiert er die Kinder schon seit mindestens 2 Jahren und bestimmt hatten die Kinder sich nicht sonderlich oft vorher verabredet. Außerdem gab es bestimmt schon Gespräche mit den Eltern, entweder von der Schule aus oder von den anderen Eltern direkt, so dass die Eltern eigentlich im Bilde sein sollten. Ob Du oder Dein Sohn das direkt sagen warum er nicht hin will - ist letztlich also egal.

LG, I.

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woher sollen denn die eltern wissen, ob er mit den jungs in der schule befreundet ist oder nicht?
meine "grosse" ist jetzt in der zweiten klasse. sie hat zwar einen festen stamm, aber es kommt immer mal wieder jemand dazu oder verschwindet, von dem ich vorher nichts gehört habe, der/die aber aktuell "suuuuuper wichtig" ist.

was die schläge angeht, da kann man ja nur spekulieren, wie das von lehrern und pädagogen behandelt wurde, da können sich auch manche eltern schönreden, das wäre halt eine rauferei unter kindern, so was kommt doch vor bei "echten jungs".

insofern finde ich es nicht so genial, die eltern zu verteufeln, weil sie ihrem sohn erlaubt haben, kinder einzuladen.

und zuguterletzt: wir haben auch schon ein mädchen zum geburtstag eingeladen, von dem wir vorher wussten, dass sie aus religösen gründen der eltern nicht kommen wird. die einladung haben wir aber ganz bewusst trotzdem übergeben, um dem mädchen zu zeigen, dass sie meiner tochter wichtig ist und wir sie gerne dabei gehabt hätten. so gehörte sie wenigstens beim verteilen zu den "auserwählten".

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Benutzt Du nie eine Notlüge, sei es, um andere nicht zu verletzen oder aus anderen Gründen?

Ich kann gut nachvollziehen, dass Dein Sohn da nicht auf Konfrontationskurs geht.

Klar kann einem der Junge auch leid tun, aber vielleicht lernt er durch die Ablehnung. MIR würde das ja zu denken geben, wenn zum Geburtstag meines Kindes keiner kommt.

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Also ehrlich gesagt würde ich in so einer Situation ihn auch einfach sagen lassen, daß er nicht kann. Wenn er von dem anderen Kind drangsaliert wird, dann sehe ich keinen Grund warum er es durch eine ehrliche Antwort verschlimmern sollte. Wir Erwachsenen sind doch auch nicht immer 100% ehrlich in solchen Situationen, sondern suchen den schonenderen Ausweg... Es wäre für beide Parteien nichts gewonnen dem Kind zu sagen: nee, komme nicht weil ich Dich nicht mag. Eigentlich müßte der Junge mit 9 Jahren schon in der Lage sein zu merken, daß sie nicht dicke Freunde sind. Freunde haut man ja eben auch nicht!

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Hallo,

ich würde mein Kind auch nicht zwingen... und vielleicht ist dieser Kindergeburtstag eine Möglichkeit, dass die Eltern mal sehen, dass ihr Sohn keine Freunde haben wird, wenn er sich weiter so benimmt... auch wenn es wirklich blöd ist für das Kind. Aber aus Mitleid zu einem Geburtstag zu gehen, ist der falsche Weg.. damit signalisiert man ja letztendlich auch, dass man das Kind mag und zu seinen Freunden zählt und das stimmt ja anscheinend nicht.

lg

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Herzlichen Dank für eure Antworten.

Ihr habt schon recht: warum soll er sich das Leben schwerer machen, als es sein muss....

Ich bin eben etwas verwirrt, wie der Junge auf die Idee kommt, mein Sohn könnte gern zu seinem Geburtstag kommen wollen...

Er soll also ruhig sagen, dass er nicht kommen kann. Ich hoffe, dann wird das Thema auf sich beruhen.

Ja, die Eltern wissen Bescheid, die Lehrer wissen Bescheid. Der Junge hat wohl ADHS und es dadurch nicht sonderlich leicht in der Schule.

Nochmal danke #blume

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Hallo!

Nun ja ADHS ist eben eine Beeinträchtigung die u.a. ganz wesentlich die Entwicklung im sozialen Bereich behindert .... vielleicht deswegen kommt das Kind auf den Gedanken, dass dein Sohn vielleicht sein Freund sein könnte ....#aha

Blöd nur wenn Eltern das Kind an der Schwachstelle ins offene Messer laufen lassen.

LG, I.

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Ja, deshalb mach ich mir ja auch Gedanken...

Auf der anderen Seite ist mein Sohn ja nicht die Wohlfahrt...

An dem Tag, an dem er die Einladung verteilt hat, hat er auch mal wieder Schubser verteilt.

Ben sagt dann zwar, dass er damit aufhören soll, da er es nicht witzig findet, aber das interessiert den Jungen auch nicht sonderlich...

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Hallo, ja, das ist wirklich eine blöde Situation und ich hätte auch Mitleid mit dem Jungen, dadurch wird er ja nicht sozialer sondern erfährt noch mehr Ablehnung. Aber da kannst du nichts tun.

Ich finde allerdings nicht, dass dein Sohn ihm sagen soll, dass er ihn nicht leiden kann. Das ist gemein und der Junge kann nicht daran arbeiten und wird vermutlich in Folge noch frustrierter und sich als Außenseiter sehen - da kann die Frustrationstoleranz natürlich weiter sinken. Besser wäre es, ihm zu sagen, was genau deinen Sohn stört (ärgert und schlägt ihn) und dass er deshalb nicht auf seinen Geburtstag kommen möchte.

Anrufen würde ich die andere Mutter nicht, es sei denn du kennst sie. Das macht doch eher den Eindruck als würdest du dich für deinen Sohn entschuldigen wollen oder ihr unter die Nase reiben, dass ihr Sohn "selbst Schuld" ist - auch nicht schön. Kann also blöd ankommen. Wenn du sie kennst, dann kann man sicher auch offen darüber reden.

VG
B

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Ach ja, bin kein Psychologe, aber das wären die Gedanken, die mir so als Mutter kämen.

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Danke auch dir. Ich kenne die Mutter nur vom sehen... Wie gesagt, unsere Jungs hatten nie so wirklich was miteinander zu tun...

Wir haben am Samstag Schulfest (der Geburtstag wird am Sonntag gefeiert). Sollte sie mich direkt darauf ansprechen, werde ich ihr den Grund natürlich sagen.

So wie ich sie einschätze, wird das allerdings nicht passieren.

Klar, würde ich sie besser kennen, würde ich das thematisieren. Schon damit ihr Sohn beim nächsten Mal eben nicht so auf die Nase fällt.

Wie gesagt, von den 9 eigeladenen Kindern weiß ich von 5en, die abgesagt haben. 3 davon sicher (sind Freunde meines Sohnes), weil sie mit dem Kind nicht zurecht kommen.

Das ist traurig....

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Hallo,

meine Jungs dürfen selber entscheiden, zu wem sie gehen oder nicht. Wenn sie keine Lust haben, eine Einladung anzunehmen, dann ist das so.

Naja - und wenn man absagt mit der Begründung: "Da habe ich keine Zeit"....ist für den anderen der eigentliche Grund ziemlich klar (vielleicht denke ich hier aber auch zu "erwachsen"....).

Mitleid hätte ich nicht mit dem Jungen, aber ich würde mich fragen, warum er die Kinder zu seinem Geburtstag einlädt. Vielleicht war es eine Art Friedensangebot? Wenn die Eltern Bescheid wissen, haben sie ihn eventl. dazu ermutigt, in der Hoffnung, dass es besser wird?
Er wird die anderen KInder ja bestimmt nicht einladen, um sie dann bei sich zu Hause zu verprügeln.....

Schwierig.

Mein Mini ist sprachentwicklungsverzögert und manchmal auch nicht ganz einfach. Er hat ab und zu Probleme, Freunde zu finden, da er sehr impulsiv und spontan ist und einen großen Bewegungsdrang hat. Er tut niemandem weh, aber es ist eben seine Art, auf alle zuzurennen und mit Worten und Gesten auf sie einzureden und zum Spielen überreden zu wollen. Das schreckt viele ab. Dann wiederum ist er traurig, dass andere ihn ablehnen und nicht zum Spielen kommen wollen.

Ich versuche ihm zu helfen, indem ich auf die Eltern der anderen zugehe, ihnen die Situation erkläre und ihm die Möglichkeit gebe, sich auch von seiner ruhigen Seite zu zeigen. Das funktioniert manchmal und ich bin diesen Eltern sehr dankbar, dass sie den Versuch gestartet haben. Er ist eigentlich sehr liebenswert - man muss sich nur mal auf ihn einlassen (ich weiß - klingt blöd - aber das ist die Sicht einer Mama - und ich denke trotz allem immer sehr realistisch ;-)).

Er ist erst KiGa-Kind, aber ich kann mir gut vorstellen, dass er es in der Schule nicht einfach haben wird. Ich bin wirklich über jeden froh, der versucht, ihn näher kennenzulernen.

Jetzt unabhängig von dem Geburtstag - vielleicht wäre es bei Euch eine Option, dass die Jungs sich mal so nachmittags treffen (eventl. nur kurz und in Anwesenheit der Eltern, aber ungezwungen) und dann nochmal entscheiden können, ob sie nicht doch irgendwelche Gemeinsamkeiten haben und sich verstehen könnten?
Natürlich nur, wenn Dein Sohn überhaupt möchte. Man muss nicht mit jedem befreundet sein.
Aber man sollte bedenken, dass Ärgereien und Schläge auch ein Zeichen von Unsicherheit oder Frustration sein können.

LG

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Huhu,
ja da könntest du recht haben, das ist mir auch schon durch den Kopf gegangen, dass es ein Friedensangebot sein könnte.

Aber mein Sohn mag nicht. Er hatte auch schon mal die Situation, dass ein Freund ihm "zu wild" wurde (also auch mal geschlagen oder geschubst hat). Dem hat er dann auch eine Ansage gemacht à la "Freunde schlägt man nicht".

Das war dann auch geklärt.

Aber bei diesem Jungen will er gar keine Freundschaft schließen... er ist ihm wohl einfach nicht sympathisch. Zudem ist er sehr eingebunden in sein Hobby und hat auch viele Freunde.... Da sieht er keine Notwendigkeit, sich noch weitere "Freunde" anzutun #schwitz

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Dann hat sich das erledigt.
Ich finde, das ist völlig OK.

Zum Glück kann man sich seine Freunde ja aussuchen. ;-)