Erfahrungen mit Kann-Kind Einschulung

Hallo zusammen,

wir haben hier in NRW den Stichtag am 30.9.
Mein 2. Sohn ist von Mitte November und somit ein Kann-Kind.
Mich würden einfach mal Eure Erfahrungen interessieren.

Ich kenne mehrere Kinder, die noch spätere Kann-Kinder waren und es hat gut geklappt, aber genauso auch Kinder, die regulär eingeschult wurden (mit fast 7 dann). Für die einen war das ok, andere sind dann doch unterfordert. Jedes Kind ist anders :-).

Im Zweifel richte ich mich nach dem Stichtag und er geht dann mit fast 7. Ich habe auch noch Zeit, die Schulanmeldung als Kann-Kind wäre nächstes Jahr Anfang November.
Vielleicht macht es auch einfach Sinn sich dort die Meinung der Rektorin zu holen? Die testet immerhin jedesmal 100 Kinder und hat dann einen guten Vergleich?

Viele Grüße
ballroomy

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Hi,

ich kann nur aus meiner persönlichen Erfahrung berichten.....
meine Kids sind Kann-Kinder ( Ende Nov.) und wurden nicht vorzeitig eingeschult.
In der Klasse ist ein Altersgefälle von 5 3/4 bis über 7 Jahren bei der Einschulung gewesen.

Jetzt in der 3. Klasse kann ich sagen, das die Kann-Kinder nicht mit schulischen Leistungen auffallen sondern eher durch ihr Sozialverhalten. Die älteren Kinder sind eindeutig stabiler und " weiter".

Warum will man sie vorher einschulen, was gewinnt man damit? Die Kinder beenden immer früher die Schule mit G9, vorzeitiger Einschulung....und können immer weniger damit etwas anfangen.

Und Kinder die in der schulischen Leistung super mithalten ( oder weiter sind) und langweilen, hat man in jedem Alter ;-)

Ja, die Rektorin KANN eine Einschätzung geben aber was ist diese Wert, wenn sie das Knd gar nicht kennt? Hat Dein Kind einen schlechten oder guten Tag an solch einem Termin?
Müssen die Klassen groß oder klein gehalten werden?

Was sagt ihr oder der Kindergarten denn dazu? Wichtig ist meiner Meinung hier ein offenes Ohr zur Kndergärtnerin haben, mit der man zufrieden ist.
Und dann das eigene Bauchgefühl, ohne das man auf Außenstehende hört, bzw. womöglich in der Nachbar-/ Bekanntschaft glänzen will, da das Kind vorzeitig eingeschult wird.......habe ich mehr als genug erlebt und ob das zum Wohl des Kindes ist#gruebel

LG
lisa
P.S. für uns war es die Beste Entscheidung gewesen, Kinder tun sich unheimlich leicht in der Schule und bei den Mitschülern, sind stabil in allen Bereichen und ich wage es zu bezweifeln, ob es auch so gewesen wäre, hätten wir sie vorzeitig eingeschult.
Und wenn ich den Druck sehe, den die Kinder in der Grundschule haben....#schwitz

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Das kann ich Wort für Wort unterschreiben. Unser Großer wurde mit fast 7 eingeschult (Dezemberkind/ NRW)
All die Attribute, die Du nennst erleben auch wir und meldet die Lehrerin ebenso zurück.

Im kommenden Jahr ist unser Jüngster ein Musskind, gen. Mitte September und kommt 2016 mit noch 5 zur Schule. Mir ist bang und ich hoffe im Vorschuljahr jetzt tut sich noch einiges. Im Vergleich Großen ist er meines Erachtens noch nicht schulreif.

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Hallo,

bei uns an der Grundschule wird der Schwerpunkt auf der sozial-emotionalen Entwicklung gelegt, daher gibt es keine Kannkinder zur Einschulung. Durch diesen Schwerpunkt ist es für Eltern auch leichter eine Rückstellung durchzukriegen.

Die Kinder werden fast ein Jahr (Vorschuljahr) von der Schule ( Lehrkräfte) beobachtet, davon ein viertel Jahr von der geplanten Erstklasslehrerin sehr intensiv. Die Schuleinschreibung/Anmeldung dauerte heuer fast 2 Std., an dieser waren alle unterrichtenden Grundschullehrer/Lehramtsanwärter/Mobile Reserve involviert.

Die Kinder waren 40 Minuten in der Turnhalle, Bewegungsbaustelle und jeweils 20 Minuten in einem Klassenraum (einmal sprachlich und einmal mathematisch).

LG Reina

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Hallo!

Ich kann dir aus weiterführender Sicht von den möglichen Problemen von Kann-Kindern berichten, da ich am Gymnasium unterrichte.

Meist sind die Kinder kognitiv nicht vom Rest der Klasse zu unterscheiden, wohl aber in ihrer sozial-emotionalen Reife. Ich persönlich halte nichts davon, die Kinder (zu) früh einzuschulen.

Gerade an den Grundschulen liegt der Schwerpunkt in den ersten beiden Klassen im sozialen Bereich - kognitiv wird vor allem in der ersten Klasse kaum etwas gefordert.
Später tun sich früh eingeschulte Kinder eher schwer, in allem ihren Klassenkameraden nachzueifern, die oft schon früh in die Pubertät kommen etc.

Unseren Sohn (Oktoberkind) schulen wir nicht vorzeitig ein.

LG
Ulrike

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Mein Sohn (geboren Ende Oktober) war auch ein Kann-Kind, und wir haben uns die Schule schon mal angesehen, weil er halt kognitiv sehr weit war. Die Rektorin hätte sich nicht dagegen gestellt, bat aber darum, den Rat der Erzieherinnen einzuholen und auch zu beachten, was das Kind selbst will. Der Kindergarten war eindeutig für eine reguläre Einschulung, und da mein Sohn auch lieber im Kindergarten bleiben wollte, haben wir das dann so gemacht.

Auch wenn er dann schnell die erste Klasse übersprungen hat: Emotional-sozial war er ein Jahr vorher nicht so weit.

Probleme gab es in der Grundschule zuhauf, erst seit der weiterführenden Schule ist nicht zu merken, dass er jünger ist als seine Klassenkameraden.

Liebe Grüße
Anja

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Hallo

Unser Sohn ist wenige Tage nach dem Stichtag geboren. Er wurde auf Antrag eingeschult. Wir würden es für dieses Kind immer wieder so machen. Er kommt sehr gut zurecht, sowohl vom Stoff, als auch vom Sozialverhalten. Er hat weder Probleme die Aufmerksamkeit zu halten, noch sich einzufügen, noch sich zu behaupten, noch sonst was.

Ich halte es für absoluten Humbug zu behaupten ein Kind wäre wegen eines willkürlichen Stichtages sozial-emotional nicht so weit. Da kommt es nicht auf ein paar Tage oder Wochen an. Da spielen ganz andere Kriterien eine deutlich größere Rolle.

Unser zweiter Sohn ist auch ein Kann-Kind. Er wird regulär eingeschult werden. Er ist weniger zielstrebig, verspielter und verträumter. Bei ihm käme ich nicht auf die Idee. Aber nicht aufgrund schlechter Erfahrungen, sondern weil das Kind im Mittelpunkt steht.

Eine Bekannte hat mir kürzlich erzählt, dass sie bereut nicht auf die Erzieherinnen und ihr Bauchgefühl, sondern auf fremde Leute mit einseitigen Meinungen gehört zu haben. Ihr Sohn ist in der gesamten Grundschulzeit wohl auffällig gewesen. Das erste Jahr Gymnasium war wohl jetzt eine Erholung dazu.

LG

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Hi,
unser Kleiner ist ein Kann-Kind, geboren Ende Oktober. Wir werden ihn regulär einschulen lassen, d.h. er wird dann bald 7 sein. Kognitiv ist er fit, das ist kein Problem, das ist er zwar auch im sozial-emotional Bereich, aber da hat er noch die ein oder andere Baustelle. Er darf noch reifen.
Sein Abi hätte er dann an einem G8-Gymnasium mit 17 in der Tasche, da könnten wir ihn dann aber nicht zum Studium in eine fremde Stadt entlassen. Seinen Hauptschulabschluss mit 14, eine Ausbildung zu beginnen wäre dann auch schwierig.
Da er einen großen Bruder hat, ist er in unserer Familie der "Kleine" - da tut es ihm sicherlich ganz gut das nicht auch noch in der Schule zu sein.
Wäre er ein Überflieger, würden wir uns das sicherlich überlegen, aber er ist ein stinknormales fittes Kind.

Vlg tina

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Hallo,

wenn es nicht sein muss, würde ich es nicht machen.

Mein Sohn wurde ein Jahr später eingeschult, meine Tochter als Kann-Kind. Stichtag war der 30.09., geb. ist unsere Tochter am 02.10., also direkt nach dem Stichtag.

Wir haben sie vorzeitig eingeschult, weil sie sonst die Älteste im Kindergarten gewesen wäre und alle anderen im gleichen Alter eingeschult wurden. Außerdem wollte sie vorher schon ein Jahr nicht mehr in den Kindergarten, es gab nur noch Tränen und Geschrei am Morgen.

Sie hat sich dann anfangs auch ganz gut in der Schule gemacht, verlor aber schnell die Lust. Die erste Klasse hat noch geklappt, aber Anfang der 2. Klasse ging einfach gar nichts mehr. Sie hatte keinerlei Motivation mehr.

Es ist nicht am Wissen oder Können gescheitert aber daran, dass sie insgesamt noch sehr kindlich und verspielt ist. Wir haben sie dann von der 2. Klasse direkt wieder in die 1. Klasse geschickt und seit dem klappt es deutlich besser.

Vorher war sie die Jüngste, jetzt ist sie mit die Älteste.

LG

Carola

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Wenn dein Sohn bereit ist, warum 1 Jahr warten lassen ?

Sehe den Sinn davon nicht

Ich hab 2 Kinder die mit gerade 6 und fast 6 in die Schule kamen und das war völlig gut so
Das 1 Jahr Unterschied zu vielen anderen sah ich ehrlich gesagt als guten Puffer, wenn es dann mal dazu kommt das man sitzen bleibt, wegen einem Auslandsaufenthalt 1 Jahr wiederholen muss, nach der Schule noch was macht,. Fällt es alles nicht so ins Gewicht wie wenn das Kind ohnehin schon mit 7 in die Schule kommt

Bei meiner Tochter waren in der Klasse einige die beim realschulabschluss (aus verschiedenen Gründen) 18-19 waren und das ist nicht wirklich eine tolle Ausgangssituation finde ich

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Hi,
da hier im August/September eingeschult wird, finde ich ein November Kind noch wirklich sehr früh zum einschulen.

Ich kenne ein 9.12. Kind, das mit 4 Jahren schreiben, lesen und rechnen konnte. Das machte die Schuluntersuchung mit links, und die Dame von der Kreisverwaltung fiel vom Glauben ab.

Das Kind kommt jetzt ins 6. Schuljahr, "Hochbegabten" Gymnasium in Mainz. Ihre Schwester ist 2 Jahre älter, geht regulär in einer Kleinstadt in Hessen aufs Gym., und ihre Mutter sagte schon, das ist fast "Hauptschule", so zieht Mainz den Lernstoff an.

Da hat es sehr gut geklappt.

Unser 30.08. Muss Kind, hätte ein Jahr Kiga noch sehr sehr gut getan, jetzt noch nach dem 3. Schuljahr denk ich so.

Eine Freundin hat Zwillinge, 8.8., den Jungen hätte sie mit 5 Jahren einschulen sollen, das Mädel ein Jahr später. So sind beide erst mit 7 gegangen, und der Junge bekommt Sonderaufgaben, damit er sich nicht langweilt. Mit dem Mädel muss gelernt werden.

Es kommt aufs Kind an, ganz einfach. Was sagen die Erzieher/innen? Wie begeistert ist er an den Hausaufgaben vom Großen?

Alles Gute
claudia