Wie geht Ihr mit schlechten Zensuren um?

Hallo Ihr Lieben,

endlich hat auch das letzte Bundesland Sommerferien und unsere Erstklässerin kam mit ihrem Zeugnis nach Hause...!

Und genau da fängt mein Problem an????-der Lehrer hat das sämtliche Verhalten im Unterricht dermaßen zerrissen, daß ich beim Lesen fast ohnmächtig wurde????!
Ich meine, ich wusste, daß unsere Tochter gerne schwätzt (obwohl sie alleine sitzt) und sich (wie zu Hause auch) sehr leicht ablenken lässt, aber diese harten Worte, habe mich schon sehr geschockt und ich bin stocksauer auf Kira.

Das die schulischen Leistungen alle super sind und der Lehrer dort überhaupt nichts zu beanstanden hat, tröstet mich auch nicht viel...!

Ich verstehe auch nicht, daß wir nicht schon vorab darüber informiert wurden, denn im letzten Elternabend im April bestanden diese massiven Störungen, unaufmerksames Verhalten im Unterricht, Schwierigkeiten bei Einhaltungen der Gesprächsregeln, etc. pp. noch nicht oder wurden nicht angesprochen.
Das einzig Positive an ihrem Sozialverhalten ist wohl, daß sie sich sehr um die Schwächeren kümmert und sehr hilfsbereit ihnen gegenüber ist.

Ach Mensch, ich bin ehrlich entsetzt und weiß nicht genau, wie ich mit der "neuen" Erkenntnis umgehen soll????!

GLG,agrokate!

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Hallo,
sie hilft, sie kümmert sich und sie hat super Leistungen. Von mir gäbe es ein dickes Eis und große Freude. Irgendwas ist immer....

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Hallo!
Ein Zeugnis ist letztendlich nur eine Dokumentation der Leistungen und des Verhaltens. Ein Elternabend dient der Weitergabe von Informationen, die die ganze Klasse betreffen und nicht der Diskussion über das Verhalten einzelner Kinder. Bei gravierenden Schwierigkeiten wäre es meiner Meinung aber durchaus angebracht gewesen, wenn der Lehrer dich mal kontaktiert hätte.

Die Leistungen deiner Tochter sind gut. Das ist doch prima! Zeige ihr, dass du dich darüber freust. Mach ihr aber auch klar, dass bestimmte Verhaltensweisen in der Schule nicht okay sind und dass du nach den Ferien mit dem Lehrer darüber sprechen wirst. Vielleicht könnt ihr gemeinsam eine Strategie erarbeiten, mit der deine Tochter unterstützt wird, bestimmte Dinge anders zu machen, z.B. indem der Lehrer jeden Mittag ein Smiley mit einem lachenden, neutralen oder traurigen Gesicht ins Hausaufgabenheft malt. Dann hat deine Tochter eine klare Rückmeldung und du weißt auch, was los war. Wichtig finde ich dabei aber, sich erstmal nur auf eine Verhaltensweise zu beschränken, also eine, die im Unterricht am stärksten stört.
Was denkst du, woran es liegt, dass sie sich schlecht konzentrieren kann und sich so leicht ablenken lässt?

Aber ich muss ehrlich sagen, dass mir auch im Zeugnis klare Worte lieber sind, als irgendwelche Andeutungen.

LG Silvia

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P.S.
Hab überlesen, dass du geschrieben hast, dass deine Tochter Erstklässlerin ist, sorry!

Ich schimpfe nicht bei schlechten Noten (in den jeweiligen Fächern), wenn ich weiß, dass mein Kind sich wirklich bemüht und lernt. Allerdings wäre ich sauer über Noten, die aus reiner Faulheit entstehen.

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Hallo Silvia,

Danke für Deine tolle Antwort, Deinen Vorschlag mit der Rückmeldung werde ich aufgreifen und nach den Ferien mit dem Lehrer sprechen.
Bin mir fast sicher, daß er dabei mit macht und für meine Tochter ist so ein "Kontrollorgan" auch wichtig????!
Super Tip????!
Mit Elternabend meinte ich Elternsprechstunde/Einzeltermin-sorry!

Woran es liegen könnte, kann ich schwer beurteilen, aber grundsätzlich ist die Klasse sehr laut (inkl. Lehrer) und seit Mitte Dezember ist ein Inklusionkind (leider ohne die nötigen Rahmenbedingungen) dazu gestossen, das hat die Situation in der Klasse nicht verbessert????!Das ist aber eine andere Baustelle, die Anfang nächsten Jahres auch geklärt werden muß...!

Auf Nachfragen, warum Kira dem Unterricht nicht immer aufmerksam folgt, erklärte sie mir, daß der Lehrer oftmals mehrfach etwas wiederholt, was sie schon einen Tag vorher durchgenommen haben und das langweilt sie????!

Auf meine Frage, wie sie denn zum Schwätzen kommt, wenn sie doch allein sitzt, meinte sie ganz platt, "Vor und hinter mir sitzen ja auch noch Kinder????!"!

Den Satz, daß Kira Ruhe braucht, um sich 100% Ruhe benötigt, um sich zu konzentrieren, habe ich auch nicht genau verstanden.
Für mich ist das ehr normal, daß man sich bei Stille besser konzentriert, als bei einer lärmenden Umgebung, aber nun gut...!

Vielen lieben Dank noch einmal und ein schönes WE!

GLG!

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Hallo!

1. Klasse - Wie süss! :-D

Nein, also im Ernst. Ich denke, es ist für uns Eltern nie schön so einige negative Dinge im Zeugnis wahrnehmen zu müssen. Ja, das kann traurig machen. Aber ich denke, das ist ganz natürlich! Du darfst darüber traurig sein, aber Du musst damit trotzdem lernen umzugehen.

Es hat ja schließlich ein Grund, warum die Lehrer es genau DA hinein schreiben....das scheinen quasi die etwas eindeutigen Probleme zu sein, um die sich gekümmert werden sollte. Und ich denke, wenn man soetwas als Eltern und dann ausgerechnet noch im Zeugnis liesst....dann stehen für die Lehrer die Chancen viel höher, das daran gearbeitet wird. Denn ein Zeugnis bekommt ja meist die halbe Familie zu Gesicht....es wird also zum Thema gemacht.

Aber es ist doch toll, das ihre Leistungen schonmal gut sind. Glaube mir, wenn die erst abschwächen....dann fühlt man sich gar nicht mehr toll und vorallen Dingen, wenn man in einigen Situationen so machtlos ist....weil das Kind nicht will/kann....und in der Schule dann quasi eh macht, was es will. Soetwas ist hart (Mama mit 5. Klässler nach den Sommer-Ferien)

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Hallo,
Ja, auch wir haben endlich Ferien und seit gestern die Zeugnisse! Und meine Kleine (auch 1. Klasse) hat ein bisschen so ein ähnliches Zeugnis wie Deine. Durchaus positive Punkte (sie kann ihren Schulstoff, teilweise sehr gut, teilweise "nur" anforderungsgemäß), aber sie ist manchmal einfach verträumt und dadurch langsam.
Nun kenne ich aber die Lehrerin schon von meiner Älteren und weiß dass sie ihre Zeugnisse sehr deutlich, manchmal auch schon wirklich sehr kritisch, formuliert. Bei der Großen bin ich damals wirklich erschrocken und hatte das erste Mal fast ein bisschen Angst vor den Noten in der 2. Klasse. Aber weißt du was: Sie hatte dann sowohl in der 2., als auch jetzt in der 3. Klasse nur Einser und Zweier. Auf einmal zählt nämlich dann das Ergebnis und nicht ob das Kind vielleicht zwischendurch mal träumt.
Von daher nehme ich jetzt auch die kritischen Bemerkungen im Zeugnis meiner Kleinen (relativ) gelassen und warte auf die Noten nächstes Jahr., ich kenne ja die Lehrerin und mein Kind auch... Mein Sohn hatte als Ältester eben eine Lehrerin, bei der war immer alles super und toll, die jetzige Lehrerin ist eher kritisch. Aber wenn bei Elterngespräch bei euch, wie auch bei uns, alles gut war dann kann es so schlimm nicht sein.
Lobe Dein Kind ruhig für die positiven Punkte, sprich kurz mit ihr ber die kritischen, und damit ist es auch wieder gut. So mache ich das zumindest inzwischen. Auch Lehrer sind seeehr unterschiedlich!

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Oje, das hätte die Lehrerin wirklich schon früher ansprechen sollen - allerdings nicht am Elternabend in Anwesenheit anderer Eltern. Aber dafür gibt es im Allgemeinen Elternsprechstunden und ähnliches.

Erstklässlerbeurteilungen sind meistens noch sehr wohlwollend, eine derart vernichtende Beurteilung ist ein Alarmsignal.

Solche Beurteilungen haben auch viele Kinder mit ADHS - was natürlich nicht heißt, dass deine Tochter das haben müsste. Die guten Leistungen sprechen auch eher gegen eine Störung. Dennoch wäre es sinnvoll sie beim Frühförderzentrum oder bei einem Kinderpsychiater vorzustellen. Die Störung kann man gut behandeln, deshalb wäre es schon wichtig zu wissen, woran ihr seid.

So führt sich wahrscheinlich kein Kind auf, wenn es eine Alternative hat. Es hat wenig Sinn jetzt zu schimpfen.

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Hallo,

hier geht es ja nicht um schlechte Zensuren, sondern um das Sozialverhalten.

Meine Tochter hat zu 80 % schlechte Noten, aber ein prima Sozialverhalten.

Da würde ich Deine Variante vorziehen :-p

Du kannst zwar mit Deiner Tochter darüber sprechen (auch vielleicht versuchen, herauszufinden, warum sie stört), ansonsten wäre es m.E. der Bereich der Lehrerin.

GLG

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Auf Elternabenden werden keine einzelnen Kinder diskutiert.

Scheinbar steht ja nichts im Zeugnis was ihr noch nicht wisst. Sie verhält sich in der Schule so wie auch zuhause, warum solltest du ihr da jetzt plötzlich böse sein?

Ablenkbarkeit ist nicht unbedingt durchs Kind beeinflussbar, schwätzen hängt oft direkt damit zusammen. Euch bleibt nur, diese Baustellen zuhause zu bearbeiten, Zb Konzentrationsfähigkeit fördern durch wenig Ablenkung von Fernsehen und Co (Stichwort Reizüberflutung. Sport oder generell mehr Bewegung im Alltag kann auch Wunder bewirken. Zur Not mit professioneller Hilfe oder einfach mal beraten lassen. Dein Kind ist aber nicht "schuld".

VG S.

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So ablenkbar scheint sie nicht zu sein, wenn sie ansonsten top Noten schreibt.

Mach dir nicht zu viel draus.

lg thyme

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Ich hoffe, du hast dich mittlerweile wieder beruhigt... ;-)

Ihre schulischen Leistungen sowie ihr Sozialverhalten wurden bewertet - und dass ersteres Top ist, scheint dich nicht zu kümmern. Dafür muss ich dir leider eine schlechte Note austeilen ;-) - du untergräbst einfach mal die Top-Leistung deiner Tocher im schulischen Bereich. Nur das, was sie schlecht gemacht hat, ist wichtig - nicht das Positive.

Tut mir leid, aber das ist inakzeptabel.

Ärgerlich ist, dass du vorher nichts von ihrem Verhalten erfahren hast. Bei uns ist es so, dass 3 Mal im Jahr Elterngespräche stattfinden (also Einzelgespräche Eltern/LehrerIn). Das letzte ist eben bei der Zeugnisvergabe am Ende des Schuljahres.
Ich erfahre also so immer schon im Laufe des Jahres, wenn sich etwas verändert oder wenn etwas gar nicht geht.
Und wenn etwas Neues dazukommt, bekomme ich das eben nicht als Zeugnis einfach in die Hand gedrückt, sondern sofort begleitend in einem Gespräch erläutert.
Das finde ich natürlich top.

Aber nun zu dem Verhalten deiner Tochter. Kann nur sagen: kommt mir bekannt vor. Mein Kleiner - hat jetzt ebenfalls die erste Klasse abgeschlossen - ist so wie sie. Schwätzt viel, kann nicht ruhig sitzen bleiben, ist sofort abgelenkt von allem... legt aber eine super Leistung im schulischen Bereich hin. Und trotz seines Babbelns und Herumhampelns ist er sehr beliebt bei den Schülern (und die Lehrerin mag ihn auch ;-))
Er ist jetzt nicht hochbegabt oder so - kommt eben einfach super mit, kapiert schnell... und ist dementsprechend schnell gelangweilt, wenn dann etwas wiederholt werden muss. Und wenn er sich langweilt, macht er Quatsch...

Denke mal, dass es bei deiner Tocher das Gleiche ist.

Rede Anfang des nächsten Schuljahres mit dem/der LehrerIn und schaut, dass ihr deine Tocher zusätzlich Beschäftigung verschafft. Dann geht es besser... und zudem muss sie eben auch lernen, mal etwas Langeweile auszuhalten. Muss mein Sohn auch ;-)

LG,
Lyss