Weiterführende Schule: Wie zufrieden seid Ihr mit eurer Entscheidung?

Hallo. Meine Tochter kommt im Herbst in die vierte Klasse und ich bin im Moment noch sehr unsicher, wie es danach weiter gehen soll. Natürlich warten wir jetzt erstmal noch ab, wie sie sich bis zum Ende des Jahres so entwickelt, aber dann muss doch irgendwann die Entscheidung für die nächste Schule getroffen werden. Sie ist keine Einserschülerin aber auch nicht extrem schlecht, bewegt sich so im guten bis mittelguten Bereich ist.Ich möchte sie einerseits nicht überfordern, andererseits möchte ich ihr auch keine Chancen verbauen. Ich bin da sehr unsicher, bisher konnte ihre Lehrerin sich da auch nicht so festlegen, ist ja auch noch früh. Jedenfalls würde ich mich freuen über Meinungen von Eltern, die sich da auch sehr unsicher waren, sich dann für eine bestimmte Schule entschieden haben und wie es dort jetzt für euere Kinder läuft. Herzlichen Dank und viele Grüße
(Ich würde mich wirklich einfach nur über Berichte freuen, wie es bei euch war!)

GG

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Ich kann dir eins sagen: egal für welche Schule ihr euch entscheidet muss das nicht die endgültige Entscheidung sein.
Es gibt heutzutage unendlich viele Wege nach Oben (klar, runter kann man auch immer wieder aber das sollte finde ich nicht Hauptargument sein da es nicht wirklich anstrebbar ist und man nicht von vorne her so denken sollte)

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Hallo, dem kann ich mich voll anschließen - ich unterrichte an einer beruflichen Schule und undbin seither sehr entspannt, was den schulischen Werdegang angeht - zumindest hier in Bad gibt es so viele Möglichkeiten, auch nach einem Haupt- oder Realschulabschluss noch zum Abitur zu kommen...

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Hallo!

Ich kann dir nicht viel weiterhelfen. Wir sind nämlich gerade in der gleichen Situation. Unser Sohn hat jetzt im Zeugnis in den Hauptfächern zwei Zweien und eine Drei. Das bedeutet bei uns eine Gymnasialempfehlung. Er hat in zwei weiteren Fächern eine Zwei und eine Drei und in Sport und Werken eine Vier weil er schon immer motorische Probleme hatte. Ich denke mal wenn das nächste Zeugnis genauso aussieht, werden wir ihn wohl auf eine Gesamtschule schicken. Da kann er sein Abi machen, muss aber nicht die Schule verlassen wenns doch zu schwer für ihn ist.

Ich selbst war auf einem Gymnasium und fand es schön heftig wie stark die mündliche Beteiligung bewertet wurde. Er ist zwar nicht schüchtern aber wenn ihn ein Thema nicht großartig interessiert meldet er sich auch nicht, lernt aber brav für die Arbeiten. Mal gucken was die Klassenlehrerin sagt. Ich denke wir werden uns danach richten und wenn sie meint er soll auf Gymnasium, dann wird es die Gesamtschule.

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Hallo,

möchte Euch nicht reinreden nur meine Erfahrung mitteilen.

Unser Sohn ist motorisch ein absoluter Problemfall! Er kann sich Sachen gut merken, aber praktisch kann er gar nichts. Anfang der 4. Klasse gab es einen Infoabend, da wurden alle Schulen vorgestellt und es hieß Mittel-, Real-,Gesamtschule ist für Praktiker und Gymnasium für Theoretiker.

Der Übergang auf das Gymnasium war mit 2,2,3. Er war aber auch faul z.B. ich lese mir bei einem Lesetest doch nicht erst den Text durch, das geht auch so.

Er wollte aber aufs Gymnasium und schaffte dann den geforderten Schnitt.
In der Grundschule hatte ich riesiges Theater wegen Werken. Er heulte sogar.

Ich sagte ich weiß nicht was er im Gymnasium z.B. in Englisch haben wird, aber ich weiß mit Sicherheit, daß er in der Realschule in Werken mind. eine 4, wenn nicht noch schlechter hat.

Die 5. Klasse ist rum, er steht nirgends schlecht als eine sichere Drei, das einzige Fach das evtl. eine 5 geben könnte ist Sport. Da er aber weiß, daß er zu den besseren Schülern im Gymnasium gehört ist sein Selbstbewußtsein sehr gut, auch wenn man ihn
wegen seiner Tapsigkeit öfter aufzieht.

Ich gehe davon aus, daß für ihn der Weg über die Gesamtschule der schwierigere Weg gewesen wäre, da er auch gerne dazu tendiert nur das nötigste zu machen und sich dann auch mit weniger zufrieden gegeben hätte.

Sein Weg war, ist für ihn der Richtig.

Liebe Grüße:-D

Martina

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Hallo,

warum meinen hier eigentlich so viele, dass die mündliche Beteiligung auf dem Gymnasium stärker bewertet wird, als anderswo?

Meiner Meinung nach, ist das Unsinn.

Schüler, die in einer anderen Schulform die Zähne nicht auseinander kriegen, kriegen dort genauso eine schlechte mündliche Note, und ich glaube nicht, dass die dort weniger zählt, als auf dem Gymnasium.

Ok, wenn man als eigentlich guter Gymnasialschüler auf der Realschule nur Einsen schreiben würde, würde man mit der 4 mündlich dort auf eine bessere Note kommen, als mit Zweien im Gymnasium und einer mündlichen 4, aber die Rechnung geht auch nur auf, wenn dieser Schüler auf der Realschule nicht vor Langeweile dicht macht, und auf der Realschule gibt's am Ende kein Abitur.

Im Umkehrschluss würde die angeblich stärker bewertete mündliche Mitarbeit auf dem Gymnasium übrigens auch bedeuten, dass man als Schwafler, der schriftlich schlecht ist, am besten auf's Gymnasium geht, weil das Schriftliche dort ja im Verhältnis weniger zählt. #kratz
Ich würde gerne mal hören, was Gymnasial-Lehrer zu dieser Annahme sagen würden...

LG

Heike

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Hallo,

meine Töchter hatten beide sehr gute Noten, waren (und sind ;-)) aber nicht besonders fleißig.
Sie hatten eine eingeschränkte Gymnasialempfehlung.
Da ich mich noch zu gut an meine Zeit auf dem Gymnasium erinnere, habe ich mich gegen das Gymnasium und für eine Gesamtschule entschieden.

Sie kommen jetzt in die achte Klasse und ich habe meine Entscheidung nie bereut. Meine Mädels kommen dort sehr gut zurecht.

LG, mokli

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Das kommt auf das Kind und auch auf sein Umfeld an.

Wir haben hier eine gute IGS, die die schwächsten Schüler ablehnen darf und durchaus einige Schüler in die Oberstufe bringt. Das wäre aus meiner Sicht eine Option gewesen. Danach ist erst in der 11. Klasse noch einmal ein Wechsel auf die IGS möglich.

Mein Sohn war tödlich beleidigt, weil er wie fast alle Mitschüler auf ein Gymnasium wollte und das Gefühl hatte, dass wir ihm das nicht zutrauen oder dass uns eine gute Ausbildung nicht den Aufwand wert ist. Außerdem wollte er Latein lernen und nicht Französisch.

Die Empfehlung war bei uns auch nicht klar. Die Noten waren zwar gut genug, aber es schien sinnvoll zu sein ihn erst bei minimaler kognitiver Belastung an einigen anderen Problemen arbeiten zu lassen. Das war ziemlich schlimm, wir mussten auch Erziehungsberatung und ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Gott sei Dank hat er es dann noch in der Grundschulzeit geschafft an diesen Dingen so zu arbeiten, dass sie einem Wechsel ans Gymnasium nicht entgegenstanden.

Ob das nun für ihn richtig ist, wissen wir auch nicht nicht. Es wechseln auch immer wieder Kinder an Realschulen. Da gab es hier allerdings das Problem, dass es neben der IGS - die keine Schulversager anderer Schulen aufnimmt - nur noch eine miserable Realschule + gibt. Die nächste gute Realschule ist in ein ländliches Schulzentrum integriert und 30 Min Busfahrt entfernt. Das wäre schwierig geworden, weil kaum noch private Kontakte möglich gewesen wären. In zwei, drei Jahren ist er - selbst wenn er auf dem Gymnasium scheitert - selbstständiger und kann besser mit Fahrplänen umgehen. Bis dahin sind dort auch viele Kinder von hier, die auf dem Gymnasium nicht klargekommen sind.

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Bei meinem Sohn war es damals auch schwierig mit der Entscheidungsfindung: erste Klasse übersprungen, dann aber zunehmend Probleme mit der Lehrerin, geringe Frustrationstoleranz, schlechte Selbstorganisation - die Schule konnte sich nicht entscheiden, wie die Empfehlung aussehen soll ... Er fühlte sich zunehmend unter Druck, und den haben wir dann trotz attestierter Hochbegabung rausgenommen: ein Jahr mehr Schule an einer Gesamtschule.

Er kommt jetzt in die achte Klasse und ist ein glücklicher Schüler. Sein Zeugnis könnte besser sein, aber im Moment ist er in der Pubertät ;-) Das Engagement der Lehrer und das Schulkonzept finde ich weiterhin gut, in Sachen Selbständigkeit hat sich mein Sohn gut entwickelt. Vielleicht wäre er auf dem Gymnasium stärker gefordert und würde das auch annehmen, aber wirklich wissen kann man das nicht.

Liebe Grüße
Anja

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Huhu,

mein Sohn hat damals von der niederländischen Grundschule auf die deutsche Realschule gewechselt.

Da ihm 4 Jahre Deutschunterricht fehlten und die Schulsysteme sehr unterschiedlich sind hatte ich Bedenken ihn sofort aufs Gymnasium zu schicken, obwohl er es von den Noten her gekonnt hätte.

Jetzt kommt er in die 8. Klasse, das Versetzungszeugnis hatte einen Gesamtdurchschnitt von 2,2 (Hauptfach 1,75) und wir sind wirklich sehr zufrieden.

Lg

Andrea

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Hallo,

wir hatten in Klasse 4 eine sehr strenge Lehrerin kurz vor der Rente, die immer sagte "1er gibts eigentlich keine". So wars dann auch. Bei 19,5/20 Punkten (und sie fand immer einen halben Punkt zum Abziehen, das war mitunter so lächerlich) gab es eine 2. Und doch gab es Kinder, die dort 1er schafften.

So bekam unser Kind eine "schlechte" Gymnasialempfehlung. Wir haben sie dann auf die RS geschickt (mit angegliedertem Gymnasium). Da durfte sie z.B. dann in die Streicherklasse des Gymnasiums.

Sie ist nun eine sehr gute Realschülerin und sagt, dass sie auf alle Fälle Abitur machen wird (in B-W kein Problem). Sie spielt zwei Instrumente und hat genug Freizeit zum Träumen, etc. Sie ist in der Schule perfektionistisch. Dadurch, dass sie auf einmal zu den Klassenbesten gehört, hat sie sich in ihrer Persönlichkeit sehr gefestigt. Also ja - ich würde es wieder tun.

Das Gymnasium finde ich ist etwas ein Wolf im Schafpelz. In Klasse 5 fand ich ehrlich kaum ein Unterschied zur Realschule (ihre Freundin war noch oft da). Die Freundin hatte ein super Zeugnis. Jetzt, am Ende von Klasse 7, kämpft sie in Französisch, Mathe und Physik und überlegt, abzugehen. Zum Spielen kommt sie nicht mehr. Kann ein exemplarischer Einzelfall sein. Aber ich bin froh, dass ich mich so entschieden habe.

GLG
Miss Mary

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Meine beiden Großen sind schon immer beneidenswert gute Schüler. Dem Einen fliegt alles zu, der andere ist extrem ehrgeizig.
Beide hatten klare Gym-Empfehlung. Beide haben wir auf unsere Gesamtschule (IGS) gegeben. Unsere IGS hat einen sehr guten Ruf, die beiden Gyms eher nicht. Die IGS arbeitet individuell,innovativ und engagiert. Die Gyms arbeiten noch genau wie vor 20 Jahren.

Mittlerweile sind sie 6. und 8. Klasse und es läuft super. Sie sind beide im Begabtenprogramm wg überdurchschnittlicher Leistungen, haben viel Freizeit, lernen auf eine sehr soziale Art und Weise und haben viele Freunde.

Unser Dritter wird definitiv auch auf die IGS gehen.

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Mein großer Sohn geht in die 8. Klasse Gymnasium. Bei ihm war die Entscheidung einfach, er war immer gut, ist doppelt begabt, leistet viel bei minimalem Einsatz.

Jetzt ist er trotz Pubertät und Faulheit immer noch im soliden Mittelfeld.

Bei meiner Tochter (3.Klasse) wirds schwierig. Sie ist nicht dumm, durchschaut alles eigentlich sofort, bringt es aber nicht immer aufs Papier, vorallem unter Stress. Sie ist schnell verunsichert, lässt sich leicht ablenken, hat massive Rechtschreibprobleme. Dafür kann sie arbeiten ohne Ende, ist zäh, gibt nie auf...

Naja mal sehen, was wir nächstens Jahr machen, Gott sei Dank ist das Schulsystem ja wirklich durchlässig, es gibt so viele Möglichkeiten