Keine beste Freundin

Hallo zusammen!
Ich muss mir jetzt etwas von der Seele schreiben, das mich in letzter Zeit doch immer mehr belastet.
Meine Tochter geht in die 2. Klasse. Sie sind nicht viele Mädchen, ich glaube 9. Jedenfalls ist es so, dass sich im Laufe der Zeit immer 2er Grüppchen gebildet haben und da meine Tochter gerne mit mehreren Kindern befreundet ist, ist sie nun quasi übrig geblieben. Bei manchen Aktivitäten, wo sich jeder einen Partner nehmen soll, ist sie nun immer total traurig, dass sich alle schnell zusammen finden, nur sie bleibt übrig.

Mir tut das echt sehr leid für sie und ich würde ihr gerne helfen, weiß aber nicht wie. Kennt das jemand von euch, wie geht es euren Mädels dabei?

Lg und Danke!

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Es gab mal eine Zeit, da habe ich viel über diese Situationen nachgedacht...

Das lag vor allem an meiner Großen. Sie hat eine (!!!) langjährige "Freundin", die sie mal in der Krippe kennengelernt hat. Man sieht sich 1 bis 2 mal im Jahr, die Mädels fremdeln 10 Minuten und dann sind sie Freunde - wie eh und je...

Außer dieser besonderen Beziehung hat meine Große noch eine sehr besondere Beziehung zu ihrer Schwester (1,5 Jahre jünger). Darüber hinaus war da lange Zeit keiner. Meine Tochter schien zu niemanden zu passen. Ich fand das schade, meine Tochter in besonderen Situationen (wie von dir beschrieben) auch. Aber meistens fand sie es okay. Sie war niemals an jemanden "gebunden". Wenn zum Beispiel A tottraurig war, weil B gerade mal 2 Wochen krank war, so waren meiner Tochter solche Dinge immer egal. Heute spielt sie halt mit A, nächste Woche mit B. Wenn C schon aus dem Hort abgeholt wurde, spielt sie halt mit D.

Das hat alles seine Vor- und Nachteile.

Meine Kleine zum Beispiel ist seit jeher ein "Cliquen-Typ". Mit 1,5 Jahren (!!!) hatte sie die erste 4er-Clique. Seitdem ist viel Zeit vergangen, sie ist heute 8 und ... ja klar, steckt in der nächsten bombenfesten 4er-Clique.

Auch das hat echt Nachteile. Mal abgesehen davon, dass es in diesen Cliquen heiß hergeht und da immer mal jemand gerade der Bumann ist, neigt meine Tochter innerhalb der Clique auch zu "Fiesigkeiten" gegenüber Kindern außerhalb der Clique... Da muss man dann schonmal nachsteuern (musste ich bei der Großen nie).

Insofern halte ich das für Persönlichkeit, die natürlich noch nicht ausgereift ist. Wenn solche "Paar-Situationen" in der Schule häufig (mehrmals die Woche) auftreten und deine Tochter darunter leidet, wäre ein nettes Gespräch mit der Lehrerin eine Möglichkeit, vielleicht mit der Bitte, mal neue "Pärchen" (zwangsweise) zu bilden.

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Ich würde das nicht überbewerten
Ich selbst habe 3 beste Freundinnen, eine aus Kindergartenzeiten doch dann zogen wir um und ich hatte lange "nur" normale Freundinnen
Die beiden anderen fand ich als ich so knapp 12 war und unser Freundeskreis war im großen und ganzen auch derselbe
Jedoch würde ich Freundschaften nicht aufs Geschlecht begrenzen, auch mit Jungs kann man sich anfreunden

Deine Tochter wird noch etliche Menschen kennen lernen und ich bin mir ganz sicher, irgendwann wird da ein Mensch kommen mit dem sie sich super versteht

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Ja, kenne ich. Ist bei uns absolut genauso. Meine Tochter ist in so einer schlimmen "Dreierfreundschaft" und ist immer gern gesehen - solange die andere nicht da ist. Wenn die beiden (einzeln) hier sind ist alles super, sie geht auch oft zu den beiden zum spielen - aber in der Schule zu dritt....klappt sehr selten und meine Tochter ist oft das 5. Rad.....

Das schaue ich mir nun 1 1/2 Jahre an...und befürchte, wenn niemand neues in die Klasse dazukommt (bei uns eher unwahrscheinlich) wo die Chemie stimmt, dann wird das Drama (das ist es leider oft...) bis zur 5. Klasse weitergehen. Ändern kann ich es nicht, leider.

Lg

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Hallo,

vielleicht ist sie auch einfach nur zu langsam, wenn sich Grüppchen für irgend eine Arbeit finden müssen? Mit bester Freundin hat das m.M.nach nichts zu tun.

Genau wie das blöde Aufstellen morgens und nach der Pause. Das sind 2 min und da machen die Mädchen teilweise SO einen Buhei drum...#augen

Sie sind erst in der 2., die wirklich dicken Freundschaften kommen erst noch. Die meisten "besten Freundinnen", die es zur Zeit gibt, sind sowieso von den Eltern gelenkt, da würd ich mir nicht son Kopf drum machen.

Wenn ich mich an die Grundschulzeit früher erinnere, da gabs nur verdammt wenige Freundschaften, die über die Grundschulzeit hinaus wirklich gehalten haben.. da trennen sich doch die meisten Wege schon wieder...

lg

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Hallo,

das ist natürlich nicht so schön, aber was soll man da machen?
Es ist halt auch ungünstig, dass es eine ungerade Zahl von Mädchen in der Klasse gibt.

Entweder kommt irgendwann noch ein neues Mädchen, oder es geht irgendwann eine der ganz dicken 2-er Freundschaften auseinander, und dann hat Deine Tochter die Chance, dass eine der beiden Mädchen ihre beste Freundin wird, oder sie bildet mit zwei Mädchen ein Kleeblatt.

Ich war auf der weiterführenden Schule auch immer Teil einer 3-er Gruppe von besten Freundinnen. Die hat bis zum Abitur gehalten. Also, so etwas kann auch klappen. Allerdings ist man natürlich auf der weiterführenden Schule älter, und nicht gleich beleidigt, wenn man mal übrig bleibt, wenn 2-er Gruppen gebildet werden sollen. Bei uns dreien wechselte es, wer bei so etwas übrig blieb. Wenn das immer die Gleiche gewesen wäre, hätte die Freundschaft sicher nicht so lange gehalten.
Heute habe ich übrigens noch zu beiden Kontakt, zu einer allerdings weniger, aber die beiden verstehen sich leider untereinander nicht mehr.

Bei unserer Tochter (2. Klasse) blicke ich zur Zeit nicht so ganz durch bei dem Thema beste Freundin. Mit ihrer früheren besten Freundin ist sie nicht mehr ganz so dicke, dafür hat sie mit zwei anderen Mädchen mehr Kontakt, aber wenn 2-er Gruppen gebildet werden sollen, ist sie meistens doch mit ihrer früheren besten Freundin zusammen.

LG

Heike