Schulempfehlung NRW

Hallo,

angeregt durch den Thread weiter unten habe ich jetzt auch Fragen zu der Schulempfehlung meiner Tochter und frage, wie eure Einschätzung ist.

Verzeiht mir, das wird echt lang.

Meine Tochter war in Deutsch immer sehr gut bis gut, Mathe so durchwachsen, andere Fächer gemischt.

Was deutlich ist, dass sie sehr verträumt ist, langsam arbeitet, wenig Ehrgeiz zeigt. Trotzdem hatte sie immer gute Beurteilungen.

Ab der dritten Klasse gab es dann Noten, die nicht ganz wie erwartet ausfielen, so dass wir uns für das zweite Halbjahr vorgenommen hatten in einem Fach eine Note besser zu werden. gesagt, getan, ehrgeiz konnte sich durchaus entwickeln. Ich war immer der Meinung, dass ein Kind ohne besondere Unterstützung wie Nachhilfe durch die Grundschule kommen muss. Wenn das nicht reicht um aufs Gymnasium zu kommen, hat es dort auch nichts verloren. (also jetzt sehr pauschal ausgedrückt)

In der dritten Klasse ging die bisherige Klassenlehrerin in Mutterschutz, die vorübergehende Lehrerin sagte mir in einem Gespräch, dass meine Tochter defintiv eine Gymnasialempfehlung bekommen wird, da sie gerade was Arbeitstempo und Mitarbeit angeht enorme Fortschritte gemacht hat und sie sehr zuversichtlich ins 4. Schuljahr schaut.

Am Ende der dritten Klasse hatte sie folgende Zeugnisnoten:

Deutsch ale drei Noten 2
Mathe 3
Englisch 2
Sachkunde 3
Religion 2
Sport 3
Musik 2
Kunst 1

Man muss wohl der Tatsache ins Auge blicken, dass dieses Kind wenig naturwissenschaftliche Begabung hat.

Nun wechselte in der 4 Klasse erneut die Lehrerin. Da das erste Halbjahr sehr kurz war, gab es wenig Chancen die Leistung des Kindes wirklich beurteilen zu können. Wöchentliche Rechtsschreibtests bestand sie mit 0 - 15% Fehlern, die Arbeiten meist eine zwei, die Mathearbeiten waren wie immer meist eine 3+, die Mathehausaufgaben alle mit Smileys versehen, in wöchentlichen Rechentests konnte sie sich enorm steigern, was das Tempo anging. Ein Gespräch mit der Englischlehrerin ergab, dass sie schnell lernt, sich vieles merken kann. Alles lief gut, bis wir das Beratungsgespräch für die weiterführenden Schulen hatten.

Da meine Tochter gesundheitliche Probleme hat, hatten wir eh schon die Überlegung angestellt, sie lieber auf eine Realschule/Gesamtschule zu schicken, damit sie nicht so viel Druck verspürt, weil abzusehen ist, dass sie auch häufiger fehlen wird.

Die neue Lehrerin eröffnete mir, dass mein Kind sehr, sehr langsam wäre, plötzlich in Deutsch in allen Bereichen auf eine 3 gerutscht wäre, daher auch keine eingeschränkte Gymnasialempfehlung bekommen würde, sie nicht in der Lage wäre selbstständig zu arbeiten, nur mit massiver Unterstützung lernen könne usw.

Wir könnten froh sein überhaupt eine Realschulempfehlung zu bekommen. Auf meine Nachfrage, woher denn dieser massive Einbruch käme, kam nur ein Schulterzucken und die Nachfrage, ob ich nicht mal daran denken würde mein Kind mehr zu fördern. Ich hatte die Frau vorher noch nie gesehen.

Nun denn, ich wollte daraufhin (weil sie nichts mehr sagte, nichts mehr auf Fragen antwortete) ein Gespräch mit der Schulleitung, es ließ sich kein Termin finden, da die Klassenlehrerin für 2 Wochen krank war.

Nun ging ich also mit den alten Zeugnissen und der Empfehlung zum Voirstellungsgespräch an der hiesigen Gesamtschule.

Der Schulleiter, nahm mich dann ins Gebet, warum ich denn mein Kind mit diesen Beurteilungen auf die Gesamtschule und nicht aufs Gymnasium schicken wollte. Auf meinen Einwand, dass wir ja keine Gymnasialempfehlung hätten und die Noten ja nicht sooo pralle wären, merkte er an, dass ihm das auch aufgefallen wäre, dass die Beurteilungen unter den Noten nicht zu den Noten passen. Er konnte auch nicht nachvollziehen, wie ein Kind in so wenigen Wochen so absacken kann. Ich erzählte ihm von den Fehlstunden, von den Eingriffen usw.. Das bestärkte ihn nur umso mehr.

Er wäre der Meinung, das Kind gehört ausf Gymnasium, würde aber natürlich die Anmeldung annehmen und wenn es freie Plätze gebe (die sehr knapp sind) würde er gerne meine Tochter dort begrüßen. Falls es aber nicht klappen sollte, sollte ich auf gar keinen Fall das Kind auf die Realschule geben.

Heute dann gab es also die Zeugnisse, die man sofort zur Gesamtschule bringen musste, weil heute die Plätze vergeben werden.

Mein Mann hat das Zeugnis also abgeholt, mir ein Foto davon geschickt und ich bin fast umgekippt. Plötzlich innerhalb von 4 Wochen (davon 2 Wochen ohne Lehrerin) steht mein Kind in Deutsch wieder in allen 3 Noten auf einer 2.
Aber die Schulempfehlung bleibt, erklärt in drei (3) Sätzen.

Und, als Oberknaller, Fehlstunden 0. Ja, das ist ja logisch, wenn ich dem Schulleiter dort erkläre, dass meine arme, arme Tochter wegen gesundheitlicher Probleme oft fehlen musste, nun aber 0 Fehlstunden hat.

Also von der Arbeit früher los, in die Schule um eine Korrektur des Zeugnisses abzuholen, sich die frechen Kommentare der Lehrerin anzuhören, dass das ja nicht ihre Schuld wäre, dazu eine giftige Bemerkung machen und wieder zur Gesamtschule düsen, um dort das richtige Zeugnis abzugeben.

Echt, ich bin so angefressen. da kommt noch so viel mehr dazu. Ich habe jetzt alte Arbeiten durchgeschaut und es sieht so aus, dass willkürlich Punkte abgezogen wurden, um die drei in Mathe halten zu können, weil sie so immer knapp an der zwei vorbeirutschte.

Aber wie geschrieben, mit dem Platz auf der Gesamtschule wären wir sehr glücklich, weil es uns etwas Puffer gibt, den sie braucht, wegen zukünftiger Eingriffe. Die Chancen sind aber gering und ohne eine Gymnasialempfehlung haben wir nur eine begrenzte Auswahl an anderen Schulen.

Empört und verwirrt bin ich aber auch wegen der Willkür der Lehrerin. Dazu kommt, dass ich mich nach dem Gespräch mit der Lehrerin mal im Klassenverband umgehört habe. Setlsamerweise haben all die Kindern von den Elternvertretern und Kuchenbackmuttis (wobei ich auch dazu gehöre) nur positives zu berichten, dagegen aber unsere sehr jungen, alleinerziehenden Mütter sich schon Dinge anhören musste, wo es bei mir echt aufhört. und natürlich haben deren Kinder auch keine Gymnasialempfehlung.

Offensichtlich sortiert die gute Dame sehr schnell in sozialen oder vielmehr materiellen Kategorien und da passten wir wohl rein. Die Mutter die abends nicht selber zum Elternabend geht, sondern der Vater der Kinder, der dazu auch noch etwas unkonventionell auftritt. Das müssen ja Assis sein.

So jetzt bin ich meinen Frust losgeworden.

Trotzdem stellt sich mir die Frage, ob ich weiterhin auf einen Termin bestehe mit der Schulleitung und warum noch? Ob ich das Thema mit der Elternvertreterin bespreche?Oder ihr einfach mit Arroganz begegne?

Im Grunde kann es mir ja schnuppe sein, aber wenn wir den Platz nicht bekommen an der Gesamtschule stellt sich mir die Frage, ob ich der Empfehlung folge, oder versuche einen Platz auf dem örtlichen Gymnasium zu bekommen auch ohne Empfehlung (was sehr schwer werden wird).

Irgendwelche Tipps, irgendwer, der bis hierhin durchgehalten hat?

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Also, die Empfehlung der Schule ist in NRW ja nicht bindend, sondern der Elternwille. Ob ein Platz am Gymnasium zugesprochen wird, hängt ja von vielen ab: Empfehlung, Notenbild, Eindruck beim Vorgespräch beim Gymnasium) - so ist es zumindest bei uns gewesen.

Wenn ihr eurer Tochter das Gymnasium zutraut und sie das auch selbst möchte, schaut schon jetzt, welche evtl. in Frage kommen, und wendet euch im Fall einer Ablehnung durch die Gesamtschule rasch an die entsprechenden Schulen.

Deinen Ärger über die Grundschule kann ich zum Teil verstehen, manches scheint mir aber auch in der ersten Wut übers Ziel hinauszuschießen, Du unterstellst der Lehrerin ja völlige Willkür und Inkompetenz. Gespräch mit dem Schulleiter würde ich zumindest nicht mit dem Ziel wahrnehmen, dass sich die Empfehlung ändert.

Ich habe mich damals auch sehr über die Grundschule meines Sohnes geärgert - erst war bis Januar unklar, welche Empfehlung mein Sohn bekommen sollte, dann hatten wir auf dem Anmeldeschein ein Kreuzchen bei "uneingeschränkt" und ein geschwärztes Feld bei "eingeschränkt"! Wir hatten aber vorher schon ein Gespräch an der Gesamtschule - und dabei war viel wichtiger, wie das Notenbild und wie unser Kind ist.

Am Gymnasium haben bei uns schon auch viele mit gemischten Noten (nach Absage durch die Gesamtschule) einen Platz bekommen, nur eben nicht unbedingt an der Wunschschule.

Liebe Grüße
Anja

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Ich habe bis zum Ende durchgehalten … bin aber irgendwie sprachlos. So gedanklich dachte ich mir die ganze Zeit: „Gott bin ich froh, dass wir eine normale Grundschule hatten“. #sorry

>Trotzdem stellt sich mir die Frage, ob ich weiterhin auf
>einen Termin bestehe mit der Schulleitung und warum
>noch?

Ich würde auf diesen Termin bestehen, weil mir selbst das total viel Spass gemacht hätte und dieser Termin dann auch eine gute Situation gewesen wäre, dass Thema dann auch endgültig abzuharken und sich dann nur noch auf die Sekundarschule zu konzentrieren.

>Ob ich das Thema mit der Elternvertreterin
>bespreche?

Ich möchte jetzt Niemanden in solchen Positionen allgemein zu nahe treten, nur bei unserer damaligen Grundschule waren die immer vom Prädikat „besonders suspekt“. Das hätte mir dann keinen Spass gemacht und - ich sehe da auch keinen Nutzen/Mehrwert drin.

>Oder ihr einfach mit Arroganz begegne?

Ich würde mich da jedenfalls nicht verstellen, sondern einfach so auftreten, wie ich nun mal beruflich und/oder privat auftrete; alles andere ist nicht glaubwürdig.

Sonstige Tipps …
ich würde die Daumen drucken, dass die Anmeldung auf der Gesamtschule klappt, da ich so beim lesen das Gefühl hatte, dass das definitiv die richtige Schulreform für Ihre Tochter sein wird. Falls das nicht klappt … also die Schullaufbahn Ihrer Tochter ließt sich eher wie eine Achterbahnfahrt, was sich aber wohl irgendwie durch ständige Lehrerwechsel und Co. erklären lässt: Macht es mE nur unmöglich, da als Außenstehender etwas zur Schulform zu sagen. Da finde ich jedenfalls die Aussage des Schulleiters des Gymnasiums interessant, da ich nicht das Gefühl hatte, dass der jetzt etwas schön reden muss, um seine Schule voll zu kriegen.

Aber da auf das, was auf dem Zeugnis steht, irgendwie überhaupt kein Verlass zu sein scheint und vor allem auch, dass ich bei einer kindlichen Beschreibung i.S.v. „sehr verträumt, langsam arbeitend, wenig Ehrgeiz“ und „in der dritten Klasse irgendetwas für die Schule tun zu müssen“ … also für mich schreit es nicht nach Gymnasium. Ich würde mich da aber in so einer Situation definitiv auf mein eigenes Bauchgefühl verlassen. Wie steht Ihre Tochter eigentlich zu dem Thema?

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Vielen Dank für diese Antwort.

Wie Sie im letzten Abschnitt schreiben, scheint wirklich kein Verlass auf das zu sein was auf dem Zeugnis steht. Durch die Ereignisse der letzten Woche zweifel ich natürlich auch an den Beurteilungen der letzten Jahre.

Natürlich waren die vielen Schulwechsel nicht gut. Was mir dabei aber besonders aufgefallen ist, dass mit jeder neuen Lehrerin mein Kind komplett anders eingeordnet wurde.

Die ersten Jahre hieß es, dass sie zurückhaltend ist und wenig mitarbeitet im Unterricht. Teamarbeit, Lernfähigkeit, konzentriertes Arbeiten war alles gut bis sehr gut.

Dann mit der zweiten Lehrerin hieß es, dass sie ein besonders intelligentes Kind ist, das sich gerade in den Bereichen Mitarbeit verbessert und sich ja auch in kurzer Zeit in Englisch um eine Note verbessert hat. Die Mathearbeiten wurden besser. Es wurde immer ihre Selbstständigkeit gelobt.
Und jetzt plötzlich kann sie gar nicht selbsttsändig arbeiten? Und rutscht so massiv ab, fängt sich dann aber innerhalb von 4 Wochen wieder und steigert ihre Leistung auf eine 2? Und dann steht auf dem zeugniss, das keine Leistungsentwicklung und kein Lernfortschritt zu sehen ist?

Ja, meine Tochter ist verträumt und arbeitet dadurch langsam. genau das ist/war auch der Grund mein Kind nicht auf ein Gymnasium schicken zu wollen.

Die beste Freundin meiner Tochter ist das genaue Gegenteil. Sehr erhgeizig, immer bestrebt überall die beste zu sein. meine Tochter reagiert da immer mit einem Achselzucken, wenn die Freundin auch außerhalb der Schule so auftritt. Das finde ich im Grunde ganz cool von ihr.

Auch meine Tochter hat sich Ziele in der Schule gesetzt. Die drei In Englisch hat sie genervt, jetzt hat sie eine zwei. Die drei In Sport nervt sie (die sie nach Angaben der ersten Lehrerin bekommen hatte, weil sie sich zu langsam umzieht). Die will sie loswerden, schafft es aber nicht.
Die drei in Mathe will sie loswerden und hat erkannt, dass es daran liegt, dass sie die Aufgaben zu langsam löst. Auch da hat sie sich gesteigert und hatte jetzt das ganze jahr eine drei Plus nach der anderen, wie sich jetzt rausstellt, wohl zu unrecht.

Sie hat ihren Ehrgeiz, aber halt anders als andere. Ich finde ihre Form sehr gut. dass sie nicht besser als andere sein will, sondern ihre Möglichkeiten erkennt und sich darin Stück für Stück verbssern will.

Dazu gehört aber auch, dass es ihr nichts bedeutet, ob an der Schule Gymnasium, Gesamtschule oder Realschule steht. Sie möchte am liebsten auf eine bestimmte Realschule, weil dort weniger Kinder sind und sie meint, dass es dann ruhiger wäre und sie sich besser konzentrieren kann. Aber auch dort wird es sehr schwer sein einen Platz zu bekommen.

Und nach dem Gespräch mit dem Leiter der Gesamtschule, der ja nun wirklich auf mich eingeredet hat dieses Kind auf gar keinen Fall auf eine Realschule, sondern dann eher entgegen der Empfehlung auf ein Gymnasium zu schicken bin ich einfach verunsichert.

Ich hätte mir beim Beratungsgespräch zur weiterführenden Schule etwas mehr Infos gewünscht. Die Lehrerin hat original nichts gesagt, hat und nur ihren Bewertungsboden vorgelesen, den wir völlig irritiert aufgenommen haben und auf Rückfragen kam nur ein "Tja" oder sie hat weiter vorgelesen. Am Ende dann halt die Empfehlung Realschule und das war es dann.

Das Gespräch sollte 20 Minuten dauern. nach 15 Minuten haben wir uns verabschiedet, weil sie nichts mehr gesagt hat. Was soll man da schweigend sitzen?

Mir kam auch schon der gedanke, dass sie mein Kind vielleicht mit irgendwem verwechselt hat. Da passte gar nichts mehr zusammen.

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Hallo,

ich weiß nicht, ob ich alles richtig verstanden habe, sorry, wenn dem nicht so ist.

Wir können hier als Außenstehende natürlich nicht beurteilen, ob die Noten gerechtfertigt sind oder nicht.
Aber auch als Eltern weiß man nicht immer genau, wie sich die Noten zusammensetzen (sollte man im Zweifelsfall bei der Lehrerin nachfragen). Mündliche Mitarbeit und Arbeitsverhalen kann man ja nur bedingt beurteilen.
"in wöchentlichen Rechentests konnte sie sich enorm steigern, was das Tempo anging."
Das ist z. B. auch wenig aussagekräftig, im Tempo hat sie sich enorm gesteigert, aber hat sie sich auch in ihrer Leistung verbessert?
Die Note 3 bedeutet ja, dass die Leistung im Allgemeinen den Anforderungen entspricht.

Ok, wenn ich es richtig verstanden habe, bist du mit den "alten" Noten (von der 3. Klasse?) zum Vorstellungsgespräch an die Gesamtschule gegangen und der Direktor meinte nach diesem Gespräch, das Kind gehört ans Gymnasium?
Wie hat er das begründet nach einem kurzen Gespräch?

Rein von den Noten her wäre das auch mit dem Zeugnis von der 3. Klasse sicherlich keine Gymnasialempfehlung gewesen. In NRW ist es anders, aber hier in Bayern hätte deine Tochter mit diesen Noten (gerade noch) eine Realschulempfehlung bekommen.

"Er konnte auch nicht nachvollziehen, wie ein Kind in so wenigen Wochen so absacken kann."
Wo genau ist sie denn "so abgesackt"?? Ich konnte nur rauslesen, dass sie in Deutsch von einer 2 zwischenzeitlich auf eine 3 abgerutscht war (jetzt aber wieder auf einer 2 steht), wobei krankheitsbedingte Fehlzeiten da anscheinend auch eine Rolle gespielt haben,
Wo genau siehst du da ein enormes Absacken?
Solche kleinen Schwankungen sind doch völlig normal, erst recht, wenn sie längere Zeit gefehlt hat.

Das mit den Fehlzeiten würde ich einfach ansprechen und ggf. korrigieren lassen, Fehler passieren nun mal, das ist kein Drama.

"Empört und verwirrt bin ich aber auch wegen der Willkür der Lehrerin. Dazu kommt, dass ich mich nach dem Gespräch mit der Lehrerin mal im Klassenverband umgehört habe. Setlsamerweise haben all die Kindern von den Elternvertretern und Kuchenbackmuttis (wobei ich auch dazu gehöre) nur positives zu berichten, dagegen aber unsere sehr jungen, alleinerziehenden Mütter sich schon Dinge anhören musste, wo es bei mir echt aufhört. und natürlich haben deren Kinder auch keine Gymnasialempfehlung.

Offensichtlich sortiert die gute Dame sehr schnell in sozialen oder vielmehr materiellen Kategorien und da passten wir wohl rein. Die Mutter die abends nicht selber zum Elternabend geht, sondern der Vater der Kinder, der dazu auch noch etwas unkonventionell auftritt. Das müssen ja Assis sein."

Ok,, du willst deinen Frust ablassen, aber da schießt du etwas über das Ziel hinaus.

Ich würde nicht alles glauben, was von anderen Eltern erzählt wird, das ist einfach zu subjektiv und oft maßlos übertrieben. Wenn du persönlich dich ungerecht behandelt fühlst, dann kläre das persönlich mit der Lehrerin, alles andere bringt nichts.

"Im Grunde kann es mir ja schnuppe sein, aber wenn wir den Platz nicht bekommen an der Gesamtschule stellt sich mir die Frage, ob ich der Empfehlung folge, oder versuche einen Platz auf dem örtlichen Gymnasium zu bekommen auch ohne Empfehlung (was sehr schwer werden wird)."

Da die Empfehlung in NRW nicht bindend ist, müsst ihr es abwägen und gemeinsam entscheiden.
Nach dem zu urteilen, was du geschrieben hast, würde ich sie nicht auf das Gymnasium schicken. Von der Notenentwicklung her sehe ich sie eindeutig auf der Realschule und
gerade wenn bei ihr wegen künftiger Eingriffe mit längeren Fehlzeiten zu rechnen sind, denke ich, dass sie es auf dem Gymnasium sehr schwer haben wird.

LG

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Noch etwas:

"Meine Tochter war in Deutsch immer sehr gut bis gut, Mathe so durchwachsen, andere Fächer gemischt.

Was deutlich ist, dass sie sehr verträumt ist, langsam arbeitet, wenig Ehrgeiz zeigt. Trotzdem hatte sie immer gute Beurteilungen.

Ab der dritten Klasse gab es dann Noten, die nicht ganz wie erwartet ausfielen, so dass wir uns für das zweite Halbjahr vorgenommen hatten in einem Fach eine Note besser zu werden. gesagt, getan, ehrgeiz konnte sich durchaus entwickeln. Ich war immer der Meinung, dass ein Kind ohne besondere Unterstützung wie Nachhilfe durch die Grundschule kommen muss. Wenn das nicht reicht um aufs Gymnasium zu kommen, hat es dort auch nichts verloren. (also jetzt sehr pauschal ausgedrückt)."

Könnte es sein, dass du ihre schulischen Leistungen evtl. nicht realistisch einschätzt?
Als deine Tochter in der 3. Klasse zum ersten Mal (Ziffern-)Noten bekommen hat, fielen diese nicht so aus wie erwartet. Warum hattest du bessere Noten erwartet?
Kann es sein, dass du schriftliche Beurteilungen evtl. nicht richtig deutest (du erwähnst auch, dass die schriftliche Beurteilung nicht mit der Note übereinstimmt)?
Auch wenn das Kind auf einer 3 steht, bekommt es keine schlechte schriftliche Beurteilung, da bei einer 3 die Leistung im Allgemeinen den Anforderungen entspricht.
Das heißt aber wiederum nicht, dass es für eine Gymnasialempfehlung ausreicht, denn dafür werden gute oder sehr gute Leistungen erwartet.
Bei meinem Sohn konnte man auch bei den schriftlichen Beurteilen in den allermeisten Fällen herauslesen, welcher Ziffernnote es entsprechen würde.
Wenn du z. B. liest "Er/sie kann xxx gut/sehr gut anwenden, seine/ihre Leistungen entsprachen voll/in besonderem Maße den Anforderungen, etc.", dann sie kannst du davon ausgehen, dass es eine 1 oder eine 2 wäre.
Wenn du Wörter wie "zufriedenstellend", etc. liest, dann ist das ganz und gar keine schlechte Beurteilung, würde aber "nur" einer 3 entsprechen.

Abgesehen von den Noten, die Eigenschaften, die du selbst aufzählst "sehr verträumt, langsames Arbeiten, wenig Ehrgeiz" sehen wirklich nicht danach aus, als wäre deine Tochter am besten auf dem Gymnasium aufgehoben.

Ich würde erstmal abwarten, bestimmt klappt es mit der Aufnahme an der Gesamtschule und ansonsten könnt ihr es euch immer noch überlegen.

LG

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Warum ich etwas anderes erwartet habe?

Weil ihre Beurteilungen gut bis sehr gut waren.
Ich kann das in gewissen Rahmen beruteilen, was du da aber nennst sind beurteilungen in Arbeitszeugnissen, hier werden die Beurteilungen nicht so formuliert. Jedes Schuljahr hat seine Lerneinhalte und anhand derer wird beurteilt. Ich habe noch in keinem Zeugnis hier Formulierungen wie sehr gut, gut oder zufriedenstellend gelesen.

Auch auf dem Zeugnis der dritten Klasse hatte ich den Eindruck, dass Beurteilung und Benotung nicht zusammenpassen.

Nun gut, ich bin keine Pädagogin, ich habe auch keine 10 Kinder vor Augen, wie die sich im Unterricht verhalten zum Vergleich.

Also habe ich die Benotung der Lehrerin angenommen, zum Ende der dritten Klasse (in der meine Tochter sich auch notenmäßig verbessern konnte) das feedback der zweiten Lehrerin eingeholt, die der Meinung war, dass das Kind große Fortschritte gemacht hat.

Und jetzt sitze ich einem anderen Pädagogen gegenüber, der genau das was ich vor einem Jahr angenommen hatte, ohne dass ich es angesprochen habe, bestätigt. Nämlich, dass Beurteilung und Benotung nicht zusammenpassen und hinterfragt, warum ich denn das KInd auf eine Realschule schicken würde.

Die dritte jetzige Lehrerin erzählt mir, dass mein Kind ein grundlegendes Problem mit selbstständigen Lernen hat und nichts behalten kann. 5 Minuten vorher attesiert mir die Englischlehrerin, dass meine Tochter gar keine Probleme hat Lerninhalte vergangener Wochen abzurufen (z.B. Vokabeln oder Kurzgeschichten) und große Lernfortschritte gemacht hat.

Im Elterngespräch erzählt mir die Lehrerin, dass mein Kind in Deutsch extrem abgefallen ist, in allen drei Bereichen um eine Note und ist nicht mehr gesprächsbereit, wenn ich nach möglichen ursachen suche.

Eine 3 in Deutsch ist keine gute Note, und wenn mein Kind sich auf diesem Niveau bewegt, frage ich mich warum sie dann nicht am Förderunterricht teilnehmen kann. das habe ich nämlich angefragt und die Antwort bekommen, dass wäre doch bei meinem Kind nicht nötig, sie wäre ja überdurchschnittlich in Deutsch.

Nun 4 Wochen später (von denen die Lehrerin zwei Wochen krank war) ist sie plötzlich in allen Bereichen wieder auf 2.

Sorry, für mich ist das alles nicht mehr nachvollziehbar.

Genauso wie die letzte Mathearbeit, in der sie für eine absolut korrekte Aufgabe Punkte abgezogen bekommen hat, sodass es wiede rnicht für eine zwei gereicht hat. Und seltsamerweise sind alle anderen Arbeiten, die in der Schule in einem Ordner gesammelt werden seit dem Gespräch mit der Lehrerin verschwunden.

Ich bin keine Mutter, die der Meinung ist, dass das Kind unbedingt aufs Gymnasium muss.
Aber ich habe hier die Aussage der letzten lehrerin, die meinte, dass das Kind selbstverständlich eine Gymnasialempfehlung bekommen wird, die Meinung eines Schulleiters, einer anderen Schule, der der Meinung ist, dass nach der Beurteilung des Kindes, dieses auf ein Gymnasium gehört und die Notengebung nicht nachvollziehen kann.

Ich kann deine Skepsis verstehen, habe aber den Eindruck, dass du vieles überliest in deinem bestreben mir aufzuzeigen, dass mein Kind realistisch beurteilt wurde.

Wenn ich geschrieben habe, dass sie nicht viel Ehrgeiz hat, vergleiche ich sie zum Beispiel mit ihrer besten freundin, die in allem immer die erste sein muss. das hat mein Kind nicht. da bin ich auch sehr froh drüber.
Sie wollte aber ihre Note in Englisch verbessern und das hat sie auch geschafft.

Nur in den Fächern, die sie bei der neuen Klassenlehrerin hat, funktioniert das nicht. Und anscheinend auf sehr merkwürdige Weise nicht.

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