ADHS Medikamente?

Unser 6 Jahre alter Sohn hat ADHS, er bekommt Ergo Therapie, doch die ist anscheinend nicht ausreichend. In der Schule eckt er oft an, er lenkt ab, ist überall dabei (lautstark), kippelt fält vom Stuhl, er kaut alles an (Stifte, Radiergummi, Fingernägel, Kleidung), anscheinend ist es dort jetzt so (aus seinen Schilderungen) das er wohl der Sündenbock für alles ist. Nachmittags habe ich ein tot traurigen Jungen Zuhause, er heult, sagt er will doch still sitzen, aber mein Körper macht was anderes, er ist immer in Unruhe auch Zuhause. Und NEIN er hat kein PC und darf auch nur max. 1 Stunde am Tag fernsehen. In der Schule ist er gut, trotz seines Verhaltens. Jetzt weis ich nicht ob es Vielleicht nicht doch besser ist ihn Medikamentös zu Therapieren, er steht sich so sehr selbst im Weg, er wird jetzt zum teil auch Aggressiv, weil er sich so sehr Ärgert über sich selbst. Zur Zeit fuhle ich mich einfach sohilflos, immer diese Kommentare, man wäre nicht Fähig sein Kind zu erziehen. Was meint ihr hat jemand gleiche Erfahrungen?

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Ach ja seit er so unglücklich ist näst er auch fast jede Nacht er war 3 Jahre trocken

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Hallo,

hast Du denn vor kurzem mal mit der Lehrerin gesprochen? Du schreibst nach seinen Schilderungen ist er der Sündenbock. Aber ist es auch wirklich so oder empfindet er es nur so?

Auch wenn er ADHS hat kann es ja sein, dass er wegen etwas anderem totunglücklich ist.

Wird denn bei euch auch wirklich so sehr auf stillsitzen geachtet? Bei uns in der 1. Klasse war es sehr locker, da musste kein Kind lange still sitzen. Wird er denn ständig ermahnt das er still sitzen muss?

Ehrlich gesagt verstehe ich nicht so ganz das er so totunglücklich wegen dem stillsitzen ist. Die Schule ist doch mehr als nur still sitzen.

Auch sind bei meiner Tochter auch schon ein paar Kinder vom Stuhl gefallen, aber auch das sehe ich als Lernprozess. Klar das passiert natürlich nur den lebhafteren Kindern die kippeln, aber ich sehe das immer noch im Rahmen.

LG janamausi

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Seine Lehrerin bemängelt seine Hibbeligkeit in jedem Gespräch, er wird von ihr in der Woche mindestens 1 mal die Woche umgesetzt, laut Lehrerin stört nur er den Unterricht, im gleichem Atemzug sagt sie auch er sei ein sehr sozial eingestellt und zuvorkommend, was er auch ist. Er ist nicht wegen dem Stilsitzen totunglücklich, sonder weil es ihm nicht möglich ist es zu ändern. Er möchte es ändern kann es aber nicht weil wie er sagt "mein Körper kann ich nicht sagen er soll das lassen er macht das einfach.

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Hallo,

ok, jetzt kann man sich es besser vorstellen. Dein erster Beitrag klang eher so, als ob es nur am Stillsitzen und am Empfinden deines Sohnes liegt.

Ich glaube es ist schwer etwas zu raten und das muss jede Familie selbst entscheiden. Grundsätzlich würde ich nur wegen "Unterricht stören" keine Medikamente geben, aber genauso möchte ich nicht, dass mein Kind leidet. Wo bei jedem einzelnen der Punkt erreicht ist Medikamente zu geben, ist wohl sehr unterschiedlich und vor allem würde ich mich bei so einem schwerwiegendem Thema nicht von anderen beeinflussen lassen.

Alles Gute
janamausi

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Hallo, ich kann Dir von meinem Sohn berichten. Die komplette Grundschulzeit war der Horror, vor allem die 1. und 2. Klasse. Und er hat kein ADHS. Ich habe ihn auf Wunsch der Lehrerin testen lassen. Und nicht nur mein Sohn hat sich anfangs schwer getan, es gab viele Kinder in seiner Klasse, die es nicht geschafft haben, eine komplette Schulstunde durch ruhig zu sitzen und still und konzentriert zu arbeiten. Soviel dazu, dass Kinder manchmal einfach ihre Zeit brauchen (mein Sohn ist jetzt auf der weiterführenden Schule und ein absoluter Vorzeigeschüler ;-) ).
Wenn Dein Sohn aber ein diagnostiziertes ADHS hat und dieses so stark ausgeprägt ist, dass er seinen Alltag, sprich Schule, kaum noch schafft zu bewältigen, sollte man einen medikamentösen Versuch in Erwägung ziehen.

Ich habe täglich mit dieser Thematik zu tun, in der Tagesklinik, in der ich arbeite, sind viele ADHS-Kinder und ja, ein Teil davon wird medikamentös eingestellt. Die Kinder haben, so wie auch Dein Sohn, einen sehr hohen Leidensdruck, sie wollen aber können nicht, wie Du sagst, sie stehen sich selbst im Weg.

Seid Ihr denn in psychiatrischer Behandlung? Wenn nicht, solltet Ihr dies machen. Hier muss ein Fachmann ran, vielleicht nochmals testen, vielleicht im Unterricht hospitieren und vielleicht einfach mal einen Versuch mit Medis unternehmen, die Wirkung oder auch Nichtwirkung merkt Ihr sehr schnell. Wenn es Deinem Sohn mit den Medikamenten merklich besser geht, solltet Ihr diesen Weg einschlagen, er wird noch ein paar Jahre in die Schule gehen und er soll nicht gleich zu Beginn den Spaß am Lernen komplett verlieren, von seinem Selbstwertgefühl ganz abgesehen, Du sagst ja, dass er schon jetzt zum Sündenbock abgestempelt ist.

Also wie gesagt, geht zu einem Kinder- und Jugendlichenpsychiater bzw. in ein SPZ, sollte es in Eurer Nähe eines geben, und lasst Euch gut beraten.

LG Dani

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Es gibt Fachleute,mdie sich damit auskennen. Wende dich an eine kinder- und jugendpsychiaterin odervan ein SPZ.

Gruß

Manavgat

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Hallo!

Besprich das mit dem behandelnden KiPsychiater, eine Indikation für oder gegen Medis kann doch kein Forum geben! Und die Medis sind keine Smarties, aber sollten dem Kind auch nicht in der Not vorenthalten werden. - Das sollte der Arzt abwägen und ihr entsprechend mitreden. Ich finde jedenfalls, dass Dein Sohn in einer massiven Notsituation steckt: Einnässen, todtraurig über die Unmöglichkeit sich hinreichend zu kontrollieren sich als Sündenbock für alles fühlen, von der Lehrerin ständig umgesetzt zu werden, .... worauf wartest Du noch? Und wie meinst Du sollte sich die Situation durch "Weiter-so" bald verbessert? - Wunder zeichnen sich dadurch aus, dass sie sehr selten vorkommen.

LG, I.

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Ich habe einfach Angst vor den Medikamenten, man hört nur von den Gegnern des Medikamentes, es sei eine Droge für Kinder, oder alle die ihrem Kind so was geben können ihr Kind nicht richtig erzihen, und dan die vielen Nebenwirkungen. Wir haben jetzt wieder ein Thermin beim Arzt, aber wie das so ist leider erst im April Fachärzte wenn man nicht Privatversichert ist dauert es ewig.#aerger

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Betreuen und erziehen die Medi-Gegner Dein Kind, ohne Murren und Knurren? - Dann habt ihr doch die ideale Lösung!

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Bei meinem Sohn ist es ähnlich.

Die Leistungen sind auch ohne Ritalin in Ordnung. Aber das Sozialverhalten, das allgemeine Verhalten......Das ist in der Gruppe dann einfach schwer. Mein Sohn zappelt rum und macht dann auch oft Geräusche um sich zu fokussieren....klappt, sein Arbeitsblatt ist fehlerfrei fertig. Aber von den restlichen Schülern seiner Klasse können das vielleicht 2 oder 3 ignorieren, die anderen lenkt er so ab das die fehler machen, nicht fertig werden, irgendwann natürlich sauer werden. Er kann das gar nicht verstehen das die ihn dann angehen er soll aufhören. Er registriert das in dem Moment gar nicht das er dauernd aufsteht, hin und her wibbelt mit dem Hintern, irgendwelche Brummtöne von sich gibt. Und das gibt dann, auch da es noch das explösive Gegenstück ind er Klasse gibt, Zoff hoch 3 (dieser eine ist extrem jähzornig)

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Also ich finde das ziemlich schwierig. Macht denn dein Sohn auch Sport? Manchmal sind die Kinder ja wirklich körperlich einfach nicht ausgelastet, wenn sie den halben Tag in der Schule sitzen. Ich würde glaube ich, erst alles andere ausprobieren, bevor ich mein Kind mit Medikamenten ruhigstelle, vor allem weil Ritalin ja auch sehr umstritten ist aufgrund der Suchtgefahr und Hirnschädigungen, die folglich auftreten können. Das steht zumindest in ein paar Ratgebern, z.B. hier: http://www.t-online.de/eltern/gesundheit/ads/id_42896670/ritalin-bei-adhs-wundermittel-oder-kokain-fuer-kinder-.html oder auch hier:

https://www.tutoria.de/schule-ratgeber/lernschwierigkeiten/adhs. Klar darf man nicht immer alles zu hundert Prozent glauben, aber da gibt es echt zahlreiche Artikel. Vielleicht bringt dir die Info ja etwas. Hast du denn schon mit einem Experten darüber gesprochen? Es gibt doch sicher auch noch andere Möglichkeiten als Medikamente zu verabreichen.
Viel Glück jedenfalls weiterhin!

Liebe Grüße