welche weiterführende Schule?

Hallo,

meine Nichte wechselt zu den Sommerferien die Schule. Von Grundschule auf ?. Von den Noten.und dem Verständnis her, könnte sie auf die Realschule. Laut Grundschule wäre die Hauptschule besser geeignet und eher zur sechsten Klasse dann auf die Realschule zu wechseln.

Meine Schwester allerdings möchte sie aufs Gymnasium schicken, da ihrer Meinung nach, die anderen Schulformen keine Zukunft hätten.

Meine Nichte würde gerne auf die Realschule gehen, da ihre Freunde auch dort hin wechseln und die Schule nur ein paar Minuten von unserem Haus weg ist. Das Gym ist im Nachbarort ca 20 Km und die Hauptschule am anderen Ende des Dorfes (15min zu Fuß).

Wie wir uns nun entscheiden müssen wir erst noch besprechen und ausdiskutieren.

Für welche Schulform würdet bzw werdet ihr euch entscheiden, welche Kriterien müssen erfüllt werden, wie wichtig ist euch der soziale Standart und wieviel Entscheidungskraft hat euer Kind?

Ciao Marces

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Wie wir uns nun entscheiden müssen wir erst noch besprechen und ausdiskutieren.

Entschuldige, es ist deine Nichte. Bist du der erziehungsberechtigte, dass Du dich entscheiden musst ?

#kratz
#winke

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In welchem Bundesland wohnt ihr? Bei uns gibt es eine schriftliche Empfehlung der Grundschule, aber der Elternwille entscheidet. Allerdings nehmen die Gymnasien keine Kinder mit einer Hauptschulempfehlung (bzw. nur über den Klageweg). Aus gutem Grund: Die gehen nämlich mit ziemlicher Sicherheit schon im ersten Jahr komplett unter. Wie kommt Deine Schwester darauf, das ihre Tochter das packen könnte? Gymnasium ist für die 1er - 2er Schüler der Grundschule - wenn in Deiner Nichte soviel Potential steckt, das sie das Gymnasium schaffen kann, warum hat sie es in der Grundschule nicht gezeigt, bzw. legt im letzten halben Jahr nochmal richtig los?
Es geht doch nicht darum, was Mama sich wünscht, sondern was das Kind schaffen kann. Nur weil ich mir wünsche, das mein Sohn Bundesligaprofi wird, macht ihn das nicht zu einem talentierten Fussballer.

Grüsse
BiDi

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wenn der Elternwille zählt muss das Kind angenommen werden, egal welche

Empfehlung.

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Hallo,

Es ist schwer, etwas zu raten, wenn man das Bundesland nicht kennt und somit nichts über das dahinterstehende Schulsystem weiß.

In Bayern ist ein Wechsel nach der sechsten Klasse Hauptschule nur in die siebte Klasse Realschule möglich und das ist dann sehr, sehr schwer. Letztes Jahr ging eine meiner Schülerinnen diesen Weg, weswegen ich einmal die Woche mit ihr die Dinge geübt habe, die die Schüler in der sechsten Klasse RS mehr gelernt haben als wir in der HS und das war wirklich viel.

Wenn die Nichte die Noten hat und das auch ihr Wunsch ist, würde ich sagen, die soll auf die Realschule gehen. Was spricht denn laut Schule dagegen?

LG
Delfinchen

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Bei uns in Bayern....?

Bei uns in der Schule ist es so, dass man nach der 6. Klasse Hauptschule einen Test machen muss, Probeunterricht und dann die 6. Klasse auf der Real wiederholen muss. Da kommt man nicht automatisch in die 7. Klasse......#kratz

lisa

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Seltsam.
Bei uns kann man nicht in die 6. wechseln, sondern muss direkt in die 7. Klasse, was natürlich sehr schwer ist.
Ich war auch der festen Überzeugung, dass das richtig ist.

Die 5. Klasse gilt ja - wie eine Art Orientierungsjahr - als Gelenkklasse. Dann kann man auch die 5. Klasse an der höheren Schulart wiederholen oder, mit besonders guten Noten, gleich in die nächst höhere Jahrgangsstufe gehen.
Dann gilt, dass, wenn ein Schuljahr bestanden wurde, es nicht nochmal wiederholt wird. Wenn also jemand in der 6. Klasse HS 2,0 hat, dann gibt es keinen Grund, weswegen er die 6. Klasse wiederholen müsste, also kann er nur in die 7. Klasse (mit eben diesem Schnitt) eintreten).

Bis vor zwei oder drei Jahren kannte ich die Regelung auch so, dass man die 6. Klasse dann an der Realschule wiederholen kann. Ich habe auch Schüler geschickt, die das dann so gemacht haben.

Letztes Jahr war das nicht mehr möglich. Ob das schon die Jahre zuvor galt, weiß ich nicht, weil ich da nicht als Klassenlehrer tätig war und daher bezüglich Schulwechsel auch nicht beraten musste.

Kurz gefasst: Nur in der 5. Klasse kann man das Jahr an der höheren Schulart "wiederholen", ab der 6. Klasse muss man dann in die nächst höhere Jahrgangsstufe.

LG
delfinchen

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Hallo!

Also wenn die Grundschule Hauptschule empfielt find ich es fast unverantwortlich sie auf das Gym. zu schicken. Das würde ich meiner Schwester auch sagen.
Das Bundesland spielt natürlich auch eine Rolle. Da gibts ja schon Unterschiede.

Realschule kann man eher machen, aber im Grunde ist das ja nicht deine Entscheidung sondern die deiner Schwester.

Und Realschule hat Zukunft, das ist nicht viel anders als das Gym. Da kann man auch Abi machen usw.
Hauptschule ist da etwas 'Umständlicher', aber auch da kann man seinen Weg gehen. Das es vielleicht in vielen Augen nicht das Optimale ist, kann ich nachvollziehen. Trotzdem würde ich den Rat der Schule schon ernst nehmen. Die sagen sowas ja nicht aus einer Laune heraus, sondern weil sie das Kind auch kennen. In dem Fall manchmal auch besser als die eigenen Eltern.

Wenn die Kleine gerne auf die Real will, kann man es versuchen. Sollten die Noten dafür gehen und sie ansonsten recht gut ist. Vom Gymnasium würde ich komplett Abstand nehmen. Davon abgesehen würde ein Gym wohl keine Hauptschulkanditatin aufnehmen.

Ich würde mich generell mal über die Schulen Informieren. Meistens gibt es ja Infoabende und man kann sich das Konzept der Schule anhören.

LG Sonja

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Man sollte nicht immer der Empfehlung der Grundschullehrer vertrauen, sondern schon auch selbst mitdenken!
Ich nenn Dir mal 2 konkrete Beispiele aus meinem Freundeskreis.

Empfehlung der Grundschule: Hauptschule
Entscheidung der Eltern für das Gymnasium
Ohne jede Schwierigkeiten Abischnitt von 1,3

Empfehlung der Grundschule: Sonderschule
Entscheidung der Eltern für das Gymnasium
Ohne jede Schwierigkeiten Abischnitt von 1,1

Was wäre aus den Kindern geworden, wenn man auf die Grundschullehrerinnen gehört hätte??

Ich frage mich seit Jahren, ob die Grundschullehrer denn je erfahren, ob ihre Empfehlung richtig war. Geht da jemals jemand hin und sagt: War richtig/war falsch
Lernen die also dazu? Werden die Empfehlungen mit den Jahren besser?

Grüße
ballroomy

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Hallo!

Sicherlich können auch Lehrer da falsch liegen. Sollen ja auch nur Menschen sein. Wenn es nach einer Grundschullehrerin gegangen wäre, wäre meine Tochter auf der Real. Aber da damals in der anderen Grundschule klar Gym gesagt wurde (wir sind umgezogen), haben wir sie auf Gym geschickt und siehe da, es klappt sehr gut.

Da haben wir schon auch selber überlegt, gezweifelt. Wie man seine Kinder einschätzt ist sicherlich auch wichtig. Ich finde aber man sollte die Empfehlung nicht einfach irgnorieren und direkt voraussetzen das Lehrer falsch liegen nur weil einem das jetzt nicht passt. Sie werden ja ihre Gründe haben warum sie Hauptschule empfehlen. Darüber kann man sicherlich reden und sich selber Gedanken machen.
Damals konnte man uns nicht wirklich sagen warum Real empfohlen wurde. Einziger Grund: Weil meine Tochter etwas schüchtern war. Da haben wir uns auch an den Kopf gegriffen. Meine Tochter wurde in dieser 4. Klasse gemobbt........wer wird da nicht zurückhaltend?!
Wir haben dann auch mit der alten Klassenlehrerin gesprochen und die hatte einige Gründe sie aufs Gym zu schicken.

Ich finde deine Beispiele sehr extrem und ich kann mir nicht vorstellen das dies Standart ist. Jedenfalls in meinem Umkreis gab es sowas bisher noch nicht.

Davon ab kann man sehen wie die Kinder sich entwickeln und dementsprechend handeln. Möglichkeiten hat man immer 'Aufzusteigen'. Jedenfalls ist das hier immer Möglich. Die Schulen arbeiten hier zusammen.

Ich finde es besser wenn man sich 'Hocharbeitet' und nicht im Zweifelsfall einen Abflug macht.

LG Sonja

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Hallo,

wenn es sich wirklich um deine Nichte handelt, würde ich mich an deiner Stelle etwas heraushalten.
Natrürlich kannst du deiner Schwester beratend zur Seite stehen, aber aus der Entscheidung und dem "Besprechen und Ausdiskutieren" würde ich mich raushalten, die Entscheidung sollten nur die Eltern gemeinsam mit dem Kind treffen.

Zur eigentlichen Problematik, ich würde mir folgendes überlegen:

"Von den Noten.und dem Verständnis her, könnte sie auf die Realschule."
Laut VK kommst du aus BW, d. h. wenn ich es richtig in Erinnerung haben, braucht man dort für den Übertritt in die Realschule in Mathe und Deutsch einen Schnitt von mindestens 3,0.
Welche Schnitt hat deine Nichte? Für mich sind Noten zwar nur bedingt aussagekräftig, aber sie sind natürlich ein Anhaltspunkt.
Abgesehen von den Noten, wie sieht es mit ihrem Arbeits- und Sozialverhalten aus?
Musste sie bisher viel tun für die Schule?

"Laut Grundschule wäre die Hauptschule besser geeignet"
Welche Begründung wurde genannt?
Liegt es am Arbeits- und Sozialverhalten`? Hat sie den Schnitt für die Realschule nur mit Mühe und Not erreicht`? Gibt es andere Gründe?

Mein Sohn hat beim Übertritt natürlich ein Mitspracherecht, die Entscheidung treffen wir gemeinsam mit ihm.
Würde er den Schnitt für das Gymnasium nur knapp und mit viel Aufwand erreichen und hätte von sich aus keinerlei Motivation auf das Gym zu wechseln, dann würde ich ihn sicherlich nicht dorthin schicken.
Würde er den Schnitt nur knapp verfehlen, wäre aber sehr motiviert um auf´s Gym zu wechseln und auch bereit, etwas dafür zu tun, dann würde ich ihn auch zum Probeunterricht anmelden (hier in Bayern reicht der Elternwille alleine nicht), obwohl ich nicht so viel davon halte.

Hätte er aber weder die erforderlichen Noten noch die Motivation auf´s Gymnasium zu wechseln, dann würde ich ihn auf keinen Fall dorthin schicken, nur weil ich der Meinung bin, die anderen Schulformen hätten keine Zukunft.
In der 5. Klasse auf´s Gymnasium zu wechseln ist nicht die allerletzte Möglichkeit das Abitur zu erlangen, wenn deine Nichte es möchte, kann sie das auch noch auf anderen Wegen erlangen.

LG

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Hallo,

also bei Mittelschulempfehlung würde ich sie niemals aufs Gym geben. Das hat nichts mit Dummheit oder sonst was zu tun. Sie ist womöglich einfach noch nicht reif, braucht noch ein, zwei Jahre. Ist doch nicht schlimm....

Unserer hatte Gym Empfehlung und er ist auch auf dem Gym. Es ist machbar, aber bei uns nur mit relativ viel Aufwand. In einem Fach stehen wir aktuell zwischen 4 und 5 - trotz lernen, die anderen Fächer sind problemlos.

Mittelschule würde ich wenn möglich vermeiden, Realschule ist doch ok. Sie hat immer die Möglichkeit aufs Gym zu wechseln und wenn nicht, kann sie Fachabi machen. Das ist doch vollkommen ok.

Bei unserer Tochter, sie kommt heuer in die Schule, mache ich auch nicht mehr so einen Terz. Realschule ist vollkommen ok.

LG
Caro

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Also ich habe ein wirklich gutes Verhältnis zu meinen Geschwistern. Ich diskutiere und rede viel mit ihnen, auch in welche Schule unsere Kinder gehen und ähnliches. Aber ich habe beim besten Willen bei ihren Kindern nichts zu entscheiden, ebenso wenig, wie sie bei meinen. #kratz

Davon abgesehen grenzt es schon ein bisschen an Größenwahn, ein Kind mit Hauptschulempfehlung auf das Gymnasium schicken zu wollen. Hauptschule heißt bei uns in Bayern Schnitt 3,0 oder schlechter. Wenn ein Kind es also in Deutsch, Mathe und HSU auf einen solchen Schnitt bringt, hat es im Gymnasium absolut nichts verloren. Weil entweder das Können fehlt - und das ist absolut nicht böse gemeint - oder der Wille.

Meine älteste Tochter hatte Ende der vierten Klasse einen Schnitt von 2,0. Bekam eine Gymnasialempfehlung auf dem Papier und eine mündlich für die Realschule. Ich kenne ja nun mein Kind und habe sie besten Gewissens auf die Realschule gelassen. Sie ist dort glücklich und zufrieden und musste nicht plötzlich anfangen zu lernen. Das hätte sie nämlich vermutlich auf dem Gymnasium auch nicht getan, die faule Socke. :-p

Ich werde nie begreifen, warum Eltern alles für ihre Kinder tun, damit es ihnen gut geht, damit sie glücklich sind, und es dann auf das Gymnasium schicken, obwohl sie dafür nicht geeignet sind. Das ist doch für die Kinder die reinste Qual, Leistungsanforderungen ausgesetzt zu werden, denen sie nicht gerecht werden können.

Das sehe ich auch immer wieder beim Fußball. Weil die Eltern denken, ihr Sohn ist der neue Star am Fußballhimmel, werden die Kinder quer durch die Republik zu Sichtungstrainings geschleppt, wo sie von wirklich talentierten Kindern in Grund und Boden gespielt werden. Das demotiviert die Kinder, das kratzt an ihrem Ego, das gibt ihnen das Gefühl, auf der ganzen Linie zu versagen. Obwohl sie im eigenen Verein gut mitspielen. Aber da fehlt von Seiten der Eltern wohl der Blick für die Realität.

So ist es auch in der Schule. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind mit 'mittelmäßigen' Noten in der Grundschule schlechte im Gymnasium schreibt, ist doch relativ hoch. WAS bringt das einem Kind? Ständig mit Vierern, Fünfern oder Sechsern nach Hause zu kommen? Ist es das echt wert, dass die Eltern sich hinstellen und sagen können: "Also mein Kind, das ist ja auf dem Gymnasium!" während das Kind leidet? Weil von ihm Sachen erwartet werden, die es vermutlich gar nicht erfüllen kann?

Hauptschule ist echt nicht das Ende der Welt und Realschule noch weniger. Man kann ja auch ein bisschen Vertrauen in das Kind haben. Auch in zwei, drei Jahren kann es noch 'Klick' machen und wenn nicht, dann eben nicht. Müssen nicht alle Menschen studieren.

Ist ein bisschen lang geworden, aber bei uns in Bayern gab es gestern den Zwischenbericht und was ich da wieder alles gehört habe ... lieber Gott.

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Hallo.

Lasst die Kleine doch zur Realschule gehen, wenn die Noten dafür passen und sie das möchte.

Sollte sie einen dementsprechend guten Realschulabschluss machen, kann sie doch immer noch im Anschluss daran z.B. auf die FOS gehen und dort ihr Fachabitur oder gar die Hochschulreife machen. #aha

Auf alle Fälle wäre sie somit auf "der sicheren Seite". Denn sollte sie auch z.b. 2 - 3 Jahre aufm Gym einigermaßen gut überstehen, aber dann Probleme bekommen ist der "Abstieg" zur Realschule auch nicht ohne. Denn dort haben sie andere Fächer bzw. Unterrichtsstoff als auf dem Gym. Dort problemlos wieder einsteigen ist nicht so easy wie viele immer annehmen. Auch auf der Realschule wird nicht geschlafen.... Alles Gute!

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Hi,

Zitat:"Wie wir uns nun entscheiden müssen wir erst noch besprechen und ausdiskutieren."

Ist es jetzt doch Dein Kind?;-)

Warum glaubt ihr dem Lehrer nicht, das es ein Hauptschulkind ist? Er wird doch Noten, Verhalten, Mündlich, lernen....alles Zusamenfassen und dann eine Entscheidung getroffen haben.

OK, zu meiner Zeit haben die Eltern es in der Regel akzeptiert und somit sind die Kinder nicht ständige zwischen den Schulen gewechselt. Aber heute ist s doch der reinste Wahnsinn....Eltern entscheiden ( besonders dann extrem, wenn das Kind die Leistungen gar nicht bringt) und es ist ein munterer Wechsel zwischen den Schulen....

Warum sieht man das Kind dann auf der Real, geschweige denn auf dem Gym?

Lisa