Sohn (6) wird in Pause immer geärgert, geschubst, ....

Hallo

unser Sohn geht in die erste Klasse. Es gibt zwei erste Klassen bei uns. Er ist aber von beiden ersten Klassen der jüngste.

Es ist so das er fast täglich, beim nach Hause kommen erzählt das er wieder mal geschubst, getreten, geschlagen wurde.
Obwohl er sich wehren könnte von der Statur her tut er es leider nicht.
Ich habe schon mehrfach mit ihm geredet und gesagt wie er sich in der Situation hätte verteidigen können.

Seid er das weiß und auch tun will sind es immer 2 bis 5 Kinder die das mit ihm machen, bzw halten sie ihn mittlerweile an Händen und Beinen fest damit er nichts tun kann.

Heute auch wieder. Er wurde von 3 Kindern an einen Gitterzaun gedrückt und an Armen und Beinen festgehalten.
Seine Schwester hat ihm dann helfen wollen und den Kindern ans Bein getreten.
Zusammen sind sie dann zur Aufsicht wo ihnen aber nicht geglaubt wurde.
Je nachdem welcher Lehrer/in Aufsicht hat wird den Kindern (egal welchen) nicht geglaubt, da die nur bestimmten Kindern glauben.

Ich hatte vor den Herbstferien schon mit der Klassenlehrerin gesprochen. Danach wurde es besser. Aber seid November wird es jetzt wieder tag für tag schlimmer.
Er kommt mit dreckigen Hosen (ja bei Jungs normal aber nicht so) heim weil er geschubst wird, er hat Schrammen am Bauch weil er mit einem Seil an ein Baum gebunden wurde, Einquetschungen am Rücken weil er ans Gitter gedrückt wird.

Teilweise rufen mich Mütter an und erzählen das ihre Kinder ihnen davon erzählt haben. Also kann es nicht nur erfunden sein.

Er hat dauernd Bauchschmerzen weil das fast täglich vorkommt.

Ist es da übertrieben der Lehrerin nochmals deutlich zu sagen das sie was unternehmen soll?

Und was kann ich tun bzw. ihm raten?

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Hallo,

welch eine Qual für deinen Sohn :-[

Da es so ausartet, er schon körperlich und psychisch auf die Drangsaleien reagiert, würde ich ganz klar die Lehrerin sehr vehement darauf ansprechen, ihr die Namen der Kinder nennen und sie bitten, etwas dagegen zu unternehmen und Gespräche mit den betreffenden Eltern zu führen.

Ferner solltet ihr versuchen euren Sohn bei einem Selbstverteildigungskurs / Selbstbehauptung anzumelden. Es gibt auch Wochenendveranstaltungen dafür.

Ich arbeite als Lehrerin. In einem anderen Fall (ein Kind wurde bedroht und psychisch fertig gemacht - zum glück wandte sich die Mutter recht schnell an mich) habe ich die betreffenden Eltern mit ihren Kindern zu Gesprächen eingeladen. Alles Gespräche wurden aktenkundlich festgehalten und mit dem Hinweis zu disziplinarischen Maßnahmen.

Die Kinder haben sich bei dem betreffenden Kind entschuldigt und es gab keine weiteren Vorfälle dieser Art. Ich konnte anhand der Telefonnummern recht schnell die "Tatverdächtigen" ausmachen und ihnen die Tat nachweisen.

War eine Menge Arbeit und hört sich nach Polizei an, aber jedes Kind hat das Recht ohne Angst die Schule zu besuchen.

Viel Erfolg

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Hallo

danke für deine Meldung.

Selbstverteidigungskurs gibt es hier leider keinen ab dem Alter. Die sind alle erst ab 8 oder 9 Jahre.

Ich wäre froh wenn die Eltern der Kinder überhaupt Bescheid bekämen. Bei dem Vorfall vor den Herbstferien haben wir von uns aus die Mutter angerufen und die ist aus allen Wolken gefallen weil sie von nichts wusste (mit dem Kind gabs im Kiga schon Probleme) und mit dem Kind ist jetzt Ruhe.
Nur die anderen machen munter weiter.

Ich werde wohl darauf drängen müssen das die Eltern Bescheid kriegen. Wobei diese (zumindest bei einem der Kinder) der Meinung sind "es sind Kinder".

Finde ich toll wie du das gemacht hast in dem Fall bei dir.

Gruß

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Hallo!

Geh in die Schule (am besten mit Verstärkung) und mach der Lehrerin eine klare Ansage. Gib ihr die Möglichkeit das selber zu regeln, das letzte Mal und sage ihr auch was ihr machen werdet wenn das nicht ganz aufhört. Wird er danach nochmal dransaliert, direkt zum Direktor gehen und da sagen was Sache ist und das ihr das nicht mehr dulden werdet. Wenn es immer die gleichen Kinder sind: Namen nennen. Ganz offen und direkt sprechen.

Es ist die Pflicht der Schule sich darum zu kümmern das sowas nicht passiert.
Auch hätte ich keine Hemmungen dann zum Schulamt zu gehen oder eben zum Träger der Schule, wenn dann immer noch nichts passiert.
Die Schule kann etwas machen und manchmal macht sie das nicht von alleine, oder nur Kurzfristig. Da muss man echt Druck machen, wenn man merkt das nichts passiert.

Die Beste Wirkung erreicht man damit, das man alle zusammenruft und man das bespricht (Täter, Opfer, Lehrer und Direktor). Wenn das auch nicht zieht, kann man auch die Eltern dahin zitiert. Das ist aber die Aufgabe der Schule, nicht deine.

Auch würde ich deinem Sohn raten ganz laut zu schreien, um Hilfe. So laut wie er kann.
Ich finde es wiederum sehr Schade das es wohl viele Kinder gesehen, aber nicht geholfen haben. Selbst wenn sie das nur der Aufsicht melden, die dann auch kommen sollte.
Es wäre also auch angebracht die Kinder da zu schulen. Sowas wurde bei uns schon seit der 1. Klasse durchgenommen. Kannst du der Lehrerin ja mal vorschlagen.
Unterste Schublade find ich auch, das die Pausenaufsicht den Kindern nicht glaubt. Das würde ich ebenfalls zur Sprache bringen. Macht Bilder von den Verletzungen deines Sohnes und zeige sie bei den Gesprächen vor. Vieleicht auch mal einen Arzt drüberschauen lassen.

LG Sonja

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Hi

danke für deine Antwort.

Laut schreien hab ich ihm schon gesagt. Hat er auch eine zeitlang wohl gemacht, aber da darauf keiner reagiert hat hat er wohl wieder damit aufgehört.

Die meisten Kinder gehen immer zu unserer Tochter (2. Klasse) damit die ihm hilft. Und selbst wenn die Kinder zusammen zur Aufsicht gehen (so sagte sie es) dann wird wohl immer noch nicht geglaubt.

Bilder machen. Gute Idee. Das werd ich auf jeden Fall tun. Ich habe sie jetzt per Mail angeschrieben damit ich ein Nachweis habe, das ich es ihr gemeldet habe und werde morgen früh nochmal persönlich hin gehen.

Gruß

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Ganz ehrlich wenn die dort so austicken und keiner was macht hätte ich der Schule verbal schon längst die Kehrseite aufgerissen. DAs geht doch nicht was hier mit deinem Sohn veranstaltet wird.

Ela

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Glaub mir das wird noch passieren.

immerhin ist Ende januar Elternsprechtag.
Und der Schulleiter wird jetzt auch mit reingezogen.

Gruß

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Wir hatten und haben teilweise immer noch ähnliches hier.
Ich habe immer wieder direkt nachmittags wenn mein Sohn nach Hause kam und was erzählte die Lehrerin angerufen und informiert.

Bei uns ist es ein sehr dominates Kind das meinen Sohn nicht leiden kann. Wehren tut meiner sich auch nicht "Dürfen wir nicht Mama". Und die Aufsicht, das ist ja immer wechselnd wer anderes. Dann sieht jeder mal eine Aktion oder bekommt sie erzählt und gibt dem Kind ne Verwarnung aber es folgt nie die Konsequenz weil ja nächste Pause wer anderes Aufsicht hat und nicht weiß was schon vorgefallen ist. Also habe ich meinem Sohn gesagt er soll es jedes mal seiner Klassenlehrerin sagen, egal wie oft und was. Einfach damit die bescheid weiß.

Hinzu kam hier auch noch, das ist jetzt aber aufgeflogen und wohl somit beendet, dieses dominate Kind setzte die anderen Klassenkameraden unter Druck "Sag das das nicht stimmt was der erzählt sonst geht es dir demnächst genau so!" und ähnliches. Sprich mein Sohn ging hin und sagte das er geschlagen wurde, das andere Kind sagte "Stimmt nicht, der lügt" und wenn die Lehrerin dann andere Schüler fragte hatte keiner was gesehen oder sie hielten eben zu dem Schläger aus Angst auch eins drüber zu bekommen.

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Ja so ähnlich ist es hier auch.

Je nachdem wer Aufsicht hat wird gehandelt. Hat aber z.b. die Klassenlehrerin unserer tochter Aufsicht geschieht einfach nichts.

Unserem Sohn seine Lehrerin schrieb mir eben zurück, das unter ihrer Aufsicht nichts gewesen wäre. Ja ich glaube ihr das, weil die Kinder wissen, das sie handelt wenn was ist. Da machen die nichts.

Bei uns ist es z.b. heute so gewesen: Er hat mit einem Jungen (aus seiner Klasse)gespielt. Der andere (aus der paralel Klasse)kam hinzu und hat ihn immer mehr weggedrängt und dann mit einem aus seiner Klasse und noch einem (wer das war bekam ich noch nicht raus) ihn ans Zaungitter gedrängt und halt Arme und Beine festgehalten. Unsere Tochter hat dem einen dann gegen das Bein getreten und die sind dann zu ihrer Klassenlehrerin weil die Aufsicht hatte aber da hieß es "ich habe nichts gesehen da kann ich auch nichts machen" Wie kann man so einen Tumult nicht sehen? Der Zaun ist direkt im Sichtbereich.

Ich geben seiner Lehrerin morgen Zeit zu klären und Freitag werde ich dann mit ihm in die Klasse gehen und fragen was sie getan hat und weiterhin gedenkt zu tun.
Auch hab ich ihr noch geschrieben, das ich möchte das der Schulleiter (und Klassenlehrer der anderen 1.)dazu gezogen wird.

Schrecklich sowas

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Der Klassenlehrer meiner Tochter hebt auch die Hände "wenn sie mir nicht jeden Vorfall selbst erzählt, habe ich keine Handhabe".

Meine Tochter hat aber keinerlei Vertrauen in die Lehrer.

Ich habe dann eine andere Lehrerin (Vertrauenslehrerin) ins Boot "gezerrt" und siehe da, sie kann sich kümmern.

Also schlage einen anderen Weg ein, nimm einen anderen Lehrer. Oder direkt den Direktor.

Grüße

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"Er hat dauernd Bauchschmerzen ...."

Das sind die Zeichen dafür, dass deinem Kind Mobbing widerfährt.

Geh erneut zur Klassenlehrerin.
Sag auch, dass dir andere Klasseneltern darüber berichten, was deinem Sohn geschieht.

Schau nicht länger zu.

Ich habe zu lange versucht, meine Tochter zu motivieren, es nicht so eng zu sehen, darüber hinwegzusehen usw.
Es war ein Fehler!

Gruß

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Zusehen tu ich auf keinen Fall.

Habe der Lehrerin bereits mitgeteilt das ich den Direktor mirt unterrichtet haben will zumal er der Klassenlehrer der Kinder ist.

Ich werde ihr auch sagen das ich bei weiteren schrammen oder solches an sofort direkt zum Arzt gehen werde damit es dokumentiert ist.

Und auch das sie die Eltern informieren soll werde ich sagen.nicht das es heißt es hätte niemand was gesagt.

Aber gut zu wissen das ich in der Sache nicht zu empfindlich reagiere.
Und das die anderen Eltern mir auch schon Bescheid geben habe ich ihr auch bereits mitgeteilt. Mal sehen wie sie sich dazu äußert.

Gruß

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Das geht ja man gar nicht! Ich würde alle Register ziehen. Die Eltern der betreffenden Kinder anrufen, nochmal eindringlich mit der Lehrerin reden, notfalls mit der Direktorin bzw. dem Rektor.

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In einer der letzten Diskussionen hier, wo es um Mobbing ging,

war ein Info-Flyer-Link drin.

Darin war erklärt, wie sich Mobbing auf's Kind auswirkt, ob das Kind Mobbingopfer ist und vor allem, wie man sich verhalten soll.

Und da steht ganz klar drin, dass man nicht selbst die Eltern kontaktieren sollte.

Gefunden:

http://www.dnn.rsb-waf.de/LinkClick.aspx?fileticket=RvtrzMvLj7o%3D&tabid=118

Grüße

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Hallo

ich habe heut morgen noch mit der Lehrerin geredet und vorhin mit dem Direktor telefoniert und es wird nachher ein Gespräch geben, wo dann auch die Lehrerin dabei ist die gestern Aufsicht hatte.

Ich hoffe das bewirkt was. Mal sehen was bei raus kommt.

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Sprich nochmal mit der Schulleitung und erkläre, dass wenn die Pausenaufsichten das nicht in den Griff bekommen, Du Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung bzw. Verletzung der Aufsichtspflichten stellen wirst. Ferner stell Dein Kind nach so einer schweren Attacke einem Kinderarzt zur Dokumentation vor.

Das, was da passiert, ist Mobbing. Ich kenne das aus meiner Schulzeit und es hörte erst auf - damals gab es leider noch keinen Mobbing Paragraphen - als meine Mutter die Eltern der Kinder direkt ansprach und mit Konsequenzen drohte (Jugendamt etc.).

Gemobbt wurde ich trotzdem durch die ganze Schulzeit hindurch bis ich auf eine Privatschule geschickt wurde. Dort waren die Berührungspunkte so gering aufgrund der Entfernung zu den Schulkameraden, dass ich weitestgehend meine Ruhe hatte.

Und lass Deinem Sohn Hilfe zukommen, wenn möglich auch bei einer Beratungsstelle bzw. Psychotherapeuten. Leider ist es oft so, dass Mobbing im Verhalten Spuren hinterlässt, die später auf einer anderen oder weiterführenden Schule wieder zu Mobbing führen. Das ist mir nämlich passiert. Es ging schon in der Grundschule los und hat sich bis zu oben erwähntem Zeitpunkt durchgezogen.

Ferner sollte er sich bis zur Klärung der Lage immer in der Nähe der Pausenaufsicht aufhalten. Klingt doof, aber ist vielleicht ein Möglichkeit hier teilweise vorzubeugen.

Wenn die Eltern der mobbenden Kinder und die Lehrer das nicht in den Griff kriegen würden, dann würde ich mir die Kinder auch persönlich vorknöpfen und ihnen klar machen, dass Du das Jugendamt über ihr Fehlverhalten informierst und sollten sie sich nicht zurückhalten, dies für sie unangenehme Konsequenzen haben wird, ggfs. Heimaufenthalt oder Unterbringung in einer Erziehungsanstalt. Denn wer mobbt ist in meinen Augen verhaltensgestört. Jeder muss die Grenzen eines anderen erkennen und aufhören können. Wer so respektlos ist und keine Konsequenzen bekommt, der wird sein Verhalten nämlich auch nicht ändern.

Ich wünsche euch viel Erfolg und Kraft. Die Drohung mit Anzeigen bei der Schulleitung ist, denke ich, der wichtigste Ansatzpunkt und im Normalfall auch wirkungsvoll. Ansonsten kann man da ja auch fallen lassen, dass man die Lokalmedien auf die Inkompetenz der Schule aufmerksam machen würden. Das mag kein Schulleiter auf sich sitzen lassen.

Alles Gute für Deinen Jungen und euch.

Gruß
marjatta

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Hallo,

Der Beitrag ist zwar nun schon ein paar Tage alt, aber mich würde jetzt mal interessieren, was aus dem Gespräch mit Lehrerin und Direktor geworden ist?
Haben sich daraus Konsequenzen ergeben?

LG

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Hallo

stimmt ich wollte antworten und kam einfach nicht dazu.

Also es stimmt natürlich alles so nicht. War ja klar. Aber ich hab darauf bestanden und wie hinterher durch meine Tochter raus kam wurde wohl auch in der Klasse nachgefragt oder in den Klassen wer alles die Situation(en) gesehen hätten und da hat wohl 50% der Klasse sich gemeldet. Auch hat ein Junge gesagt, dass er mitbekommen hat, das die Jungs sich vorher schon eine Ausrede überlegt hätten für den Fall das mein Sohn zur Aufsicht geht.

Das hab ich leider erst nach dem Gespräch erfahren, aber trotzdem ist auf einmal Ruhe.

Seid her ist nichts mehr vorgefallen außer normalen Ärgereien unter Jungs die aber harmlos waren. Und auch nicht mehr mit dem Jungen der vorher immer beteiligt war.

Ich hab in dem Gespräch auch gesagt das es ja nicht sein kann das ein 1Klässler schon Angst vor der Schule hat und dauernd mit Quetschungen und allem heim kommt. Da wurde ich zwar zweifelnd angesehen aber ich hab gesagt das ich das nächste mal gerne Fotos machen kann. Außerdem hab ich gesagt, dass ich bei weiteren Verletzungen dieser Art bzw. überhaupt Verletzungen durch solche Vorfälle zum Arzt gehen werde. Somit wird ja auch jeder Vorfall (bei uns dem Land) gemeldet.

Die Mutter von dem Jungen hab ich auch angesprochen (das Gespräch mit dem Vater hat ja scheinbar nichts gebracht) und hab ihr auch gesagt, dass wenn mir drei Kinder unabhängig voneinander sowas erzählen, die sich das bestimmt nicht in der Pause ausgedacht haben. Da hat sie zugestimmt und gesagt sie würde das klären.

Ich weiß nicht was von beiden Gesprächen jetzt mehr gebracht hab aber bis jetzt (toi toi toi) ist endlich Ruhe.Ich hoffe das bleibt so.

Danke nochmal für alle Antworten.