Schreiben nach Gehör

Eigentlich ist das nicht blöd. Lass ihn schreiben und ermutige ihn ruhig. Du kannst ja auch ab und an deutlich die Worte vorsprechen.
Bei uns fing es ungefähr ab Weihnachten an mit den ersten Rechtschreibregeln. Jetzt ist mein Großer in der 2. Klasse und die Lernwörter kommen noch dazu. Eigentlich klappt das ganz gut. Die Kinder lernen das.

Hallo,

wer die Kinder bis zur 2. Klasse (oder sogar bis zur 4.) schreiben lässt wie sie wollen, hat das System nicht verstanden.
Mein Sohn (3. Klasse) lernt auch so und hat eine tolle Rechtschreibung (wie wohl fast alle Kinder in der Klasse).

Es gab von Anfang an Lernwörter und im Laufe der 1. Klasse die ersten Regeln an die sie sich halten mussten und die auch als falsch angestrichen wurden.

Und wenn dein Sohn nicht hört das in Affe ein W nichts zu suchen hat, ist das meiner Meinung nicht darauf zurückzuführen das sie die Buchstaben noch nicht hatten.
Unser Sohn hatte von Anfang an eine Anlauttabelle mit allen Buchstaben und konnte bei genauer Aussprache sehr gut unterscheiden.
Diese ist absolut wichtig. Wer zuhause mit den Kindern nicht deutlich spricht, (nicht auf euch bezogen) darf dann auch nicht erwarten das sie es richtig schreiben.
Z.B. sagen viele "SEMF" wie soll das Kind wissen das in die Mitte ein N gehört und kein M ?

Also lasst euch darauf ein und schaut wie die Lehrkraft die Sache umsetzt.

LG
Tanja

Über das Thema gibt es hier schon zig Diskussionen.

Sieh es mal so: Dein Sohn kann nach ein paar Wochen Schule schon echt toll schreiben. ,Affe' und ,Ohr' sind NICHT lautgetreu. Das heißt, man muss über Rechtschreibwissen (Konsonantenverdopplung, Dehnungs-H) verfügen, um diese Wörter richtig schreiben zu können. Das wird dann im 2. Schuljahr nachgeholt.

Wenn er nun Wörter wie ,Nagel' ,Maus' ,Lampe' richtig schreibt, hat er jetzt schon das Ziel des ersten Schuljahres erreicht. Diese Leistung solltest du anerkennen.

Ich finde die Methode auch nicht gut, oft weiß ich auch gar nicht, welche Wörter mein Sohn denn eigentlich meint . Ich finde es auch nicht gut es erst falsch zu lernen und dann richtig, macht einfach keinen Sinn, auch wenn die Kinder erst mal schneller schreiben können, sehe ich darin keinen Vorteil. Leider ist es aber nunmal so und ich hoffe dass er später dann keine Probleme mit der richtigen Rechtschreibung bekommt.

Hallo,

Ich denke, dass das Schreiben nach Gehör eine wichtige Fähigkeit ist, wäre aber strikt gegen einen Prozess, wie du ihn beschreibst. Dass man gut zuhört und auf Unterschiede bei W, V, F etc. achtet, ist notwendig, aber es dürfen meiner Ansicht nach nie fehlerhafte Wörter irgendwo stehen bleiben,,die sich die Kinder merken. also immer sofort Begegnung mit der richtigen Schreibweise. So was gibt es bei meiner Tochter so Gott sei Dank nicht ... Da würde ich tatsächlich was sagen, auch wenn ich sonst Ruhe bewahre. Falsch gelernte Wörter kriegt man nicht so schnell raus.

LG Katja

Hi,

sie lernen es nicht in der 2. sondern erst in der 3. Klasse oder wenn man Pech hat, gar nicht.

Ein Freund von uns ist jetzt aufs Gym gekommen....3/4 der Klasse wurde zum Förderunterrichte Deutsch geschickt, weil keiner auch nur im Ansatz fehlerfrei schreiben konnte.

Ich habe meinen Kids von Anfang an gezeigt, wie man richtig schreibt. Und nein, sie waren nicht gefrustet, weil man Ihnen die Fehler aufgezeigt hat. Ist in Mathe ja auch so, dass man richtig rechnen lernt, oder?

Der Vorteil ist der eingebildete Erfolg bei den Kindern "wau, ich kann schon schreiben".
Sie sollen dadurch auch schneller Lesen lernen

LG
Lisa
P.S. Silbenklatschen, Mehrzahl bilden, deutlich vor- und miteinander Sprechen....kann den Kindern von Anfang an helfen, richtig zu schreiben. Und dann natürlich viiiiel lesen!

Hallo,

der Vorteil daran soll sein, dass die armen Kinder nicht gleich gefrustet werden, weil ihnen die Erwachsenen sagen, dass sie alles mögliche falsch schreiben.

In meinen Augen ist diese Methode aber ziemlich sinnfrei, weil die Kinder sich falsche Schreibweisen angewöhnen, die schwer wieder abzugewöhnen sind.
Wenn die Kinder im Sportverein sind, dürfen sie ja auch nicht erstmal alles machen wie sie wollen und bekommen erst später beigebracht, wie das wirklich geht.
Aber, wo man die Kinder heute auf der einen Seite überfordert (z.B. G8), wird in anderen Bereichen die Kuschel-Pädagogik ausgepackt.

Bei unserer Tochter war es so, dass sie im ersten Halbjahr 1. Klasse mit Anlauttabelle schrieben, und was nach Lauten falsch war, war auch falsch. Also Awe wäre falsch gewesen, weil sich in der Mitte ein f und kein w befindet. Aber Afe wäre richtig gewesen.
Ab dem 2. Halbjahr 1. Klasse wurden dann Rechtschreibregeln eingeführt und Worte geübt, z.B. dass die meisten Worte mit er enden und nicht mit a, wie man vielleicht meinen könnte. Ich glaube, Ohr haben sie auch mal geübt.

Ich würde empfehlen, das Kind von Anfang an zu verbessern, wenn es Worte falsch schreibt. In Eurem Fall erstmal durch ganz deutliches Vorsprechen, damit er schonmal die Laute richtig hört und dann noch den Hinweis geben, dass man Affe mit zwei f schreibt.

Bei uns hatten die Lehrerinnen, im Gegensatz zu manchen ihrer Kolleginnen an unserer Grundschule, nie etwas dagegen, wenn die Eltern korrigiert haben.

LG

Heike

Hallo,

das funktioniert meiner Meinung nach nur in Gegenden, in denen die Lehrer auch einigermaßen Hochdeutsch sprechen.

Alles andere mutiert zur kleinen Katastrophe.

Ich muss fast täglich meinen Großen daran rinnern, dass viele Wörter nicht auf "a" enden, sondern auf "er", es ausser "D" auch noch ein "T" gibt, dass ein "S" nicht unbedingt zum "Sch" mutiern muss und dass viele verschluckte Silben, gesprochen mit "hn", durchaus im Wort ihren Sinn haben und entsprechend ausgeschrieben werden sollten.
Ihr könnt Euch sicherlich denken, in welcher Region wir leben.

Zu Hause sprechen wir hochdeutsch (wir sind zugezogen), aber wenn der Lehrer in der Schule entsprechend spricht oder diktiert, wie sollen die Kinder dann das Wort richtig schreiben können, wenn sie nicht wissen, wie es korrekt ist? Das verwirrt, wenn sie es von zu Hause anders kennen.

Das ist eine der wenigen Sachen, die wir zu Hause üben - und das sollte eigentlich nicht sein.

Was bringt mir eine Anlauttabelle, wenn der Rest des Wortes im Nirvana verschwindet?


Ich finde diese Methode schrecklich!