Neue Lehrerin - sehr aufwändige Hausaufgabe.

Guten Morgen,

ich hätte gerne mal eure Einschätzung. Mein Sohn besucht eine 3. Klasse Grundschule, er selbst ist ein ruhiges, gewissenhaftes und eher schüchternes Kind.

In der 1. und 2. Klasse haben sich leider zwei "Müttermobs" gebildet, die die alte Klassenlehrerin leidenschaftlich gehasst haben - sich gegenseitig aber auch. Es ging so weit, dass die Klassenlehrerin mehrfach zum Schulamt gebeten wurde. Worum es im einzelnen ging, weiß ich nicht. Ich habe mich rausgehalten, bin mit keiner der Seiten warm geworden, habe immer freundlich gegrüßt und ging meiner Wege.

Konsequenz - natürlich wollte keiner diese Klasse in der 3. übernehmen und nun sind sie einer völlig taffen Lehrerin kurz von der Pensionierung übergeben worden. Ich hatte mir schon länger gedacht, dass es so kommt, das war die einzige Lehrerin der Schule, von der ich denke, dass sie bei diesem gezielten Müttermobbing Oberwasser behält. Ich hatte am Anfang etwas Bedenken wegen meinem Sohn - aber er mag wohl ihre taffe Art und die beiden haben wohl schon einen Zugang zueinander gefunden. Ende Vorgeschichte.

Am Montag (!) kam mein Sohn mit folgender Hausaufgabe heim: "Bitte unternehmen Sie mit Ihrem Kind einen ausgedehnten Herbstspaziergang durch Wald, Feld und Wiesen. Setzen Sie Ihr Kind vielfältligen herbstlichen Eindrücken aus. Bitte sammeln Sie: Hagebutten, Hollunder (jeweils einen Stängel), drei verschiedene Zapfen von Nadelbäumen, [Liste umfasste weitere Dinge]".- natürlich bis zum folgenden Tag! Wir wohnen zwar ländlich, aber der nächste Nadelbaumwald ist bei uns gut 4km entfernt.

Wäre diese Hausaufgabe von Freitag auf Montag gegeben worden, wäre alles okay gewesen. Aber ich arbeite, mein Mann auch, wir haben noch zwei weitere Kinder ... der Spaziergang war sehr hart am Limit. Da mein Kind aber sehr gewissenhaft ist, habe ich die Zeit dann freigeschaufelt (und bei uns gibt es fast nur Fichten, bis wir endlich eine Kiefer etc gefunden hatten :-[). Auf jeden Fall war ich zwei Stunden beschäftigt und habe es nur meinem Kind zuliebe getan, weil er echt die Krise bekommen würde, mit unvollständigen Hausaufgaben in die Schule zu gehen. Die letzten Zapfen haben wir dann noch mit einer netten Mitschülerin getauscht ;-)

Ehrlich werde ich den Verdacht nicht los, dass das so ein Testballon war - welche Eltern gehen konform, welches Kind macht auch solche Hausaufgaben? Einmalig ist das auch okay, aber ich habe Angst, dass sowas nun öfter kommt.

Wie würdet ihr reagieren? Euren gesamten Tagesablauf umschmeißen? Oder dann doch mal höflich darauf hinweisen, dass der Familienalltag durch solche kurzfristigen Spezialaufgaben gestört wird? Oder einfach jedes Mal die Zeit irgendwie freischaufeln?

GLG
Miss Mary

4

Oh, was für eine schöne Hausaufgabe!!! :-)
Innerhalb eines Tages natürlich ein bisschen knapp.

Ich würde, wenn so etwas Großes wieder kurzfristig kommt, einen kleinen Brief an die Lehrerin mitgeben:
"Sehr geehrte XY,
ich finde die Aufgabenstellung der Hausaufgabe sehr schön und möchte sie gerne gemeinsam mit meinem Sohn erfüllen. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass unserer Familienzeitplan durch Arbeit und Geschwisterkinder sehr eng geplant ist und wir die gestellte Aufgabe daher erst in X Tagen erledigen können."

1

Ohoh, exakt solche Hausaufgaben haben wir auch bekommen in meiner Kindheit, aber wir hatten definitiv deutlich mehr Zeit.
Ich würde ruhig sein. Falls so etwas nochmal kommt, würde ich mal ruhig mit der Lehrerin reden...ohne andere Mütter.

2

Hallo,

ich würde einfach mal abwarten. Bei der nächsten Hausaufgabe diesen Formats würde ich die Lehrkraft um ein Gespräch bitten, bzw. die Elternvertretung darum bitten.

Sollte dieser aus dem "Müttermob" bestehen, würde ich es selbst machen.

LG
Tanja

3

Huhu Miss Mary,

ich würde erstmal abwarten, ob es so weitergeht, oder nicht.
Sollte sich sowas häufen würde ich persönlich mal mit der Lehrerin reden, das ich (also quasi du, die Mutter) das aus o.g. Gründen nicht in einem Tag schaffe.
Das hat ja nichts direkt mit der Leistung des Kindes zu tun.

Ich kann das schon nachvollziehen, das das auch mal an einem Tag gar nicht passen kann.

Ansonsten finde ich solche Lehrerinnen wie du beschreibst im allgemeinen besser als z.B. ganz junge, die der Klasse (und den Eltern) nicht Herr werden.
VIele Kinder (grad Jungen) profitieren auch eher von einer tafferen Herangehensweise.

Viel Glück noch.

Lg
Salo

5

Hi,

ich denke mal, Du hast es geschafft, oder?
Und das es nicht jede Woche so laufen wird?#schein

Ja, bei uns wäre es sinnvoll, denn leider vergessen die Eltern übers Wochenende so einiges, den Kindern am Montag mitzugeben.

Man muss sich auch nicht stundenlang im Wald aufhalten, kann mit dem Rad reinfahren....und dann braucht man keine 2 Std.
Und wenn man nicht alles findet - so what - aber man hat es versucht.

Im Endeffekt fängst Du jetzt schon an, gegen die Leherin zu schießen#schwitz....abwarten und Tee trinken. Denn diese ganze Vorgeschichte mit Müttermob, etc. hat mir diesen Hausaufgaben wenig zu tun.

Lisa
P.S. bei uns werden auch neue Hefte von einem Tag auf den anderen erwartet, da muss ich auch erst einmal Zeit haben und dann noch 10km fahren, in der Hoffnung, das der Laden am Abend noch auf hat.

6

Hallo!

Ich weiß nicht ob die Vorgeschichte irgendwas mit der "aufwendigen HA" zu tun hat. Ich finde es ein bisschen weit hergeholt mit dem "Testballon". Aber wenn es denn einer wäre, dann sind die Müttermobs bestimmt vor Dir dran mit dem Aufschrei - also abwarten.

Ich hätte es auch nicht anders gemacht wie Du, würde mir aber vorbehalten bei der nächsten derartigen HA, die zwar wieder zu erledigen, aber um ein Gespräch zu bitten. Da die Lehrerin schon erfahren ist, wird ihr Deine Sorgen nicht unbekannt sein und die wird genau gewusst haben um welches Pensum es sich handelt. Bleibt abzuwarten ob ihre Erwartungshaltung generell so ist, dass Mütter zuhause sitzen und ein Kind zu betüddeln haben und ansonsten Nachmittags geradezu auf so eine Beschäftigungstherapie warten ...

LG, I.

7

Solche Hausaufgaben gibt es auch bei uns.

8

HI,

ich hätte mit meinen Kindern das gesammelt, was gefunden werden kann ... sollte es terminlich nicht gehen, eine kurze Notiz ins Hausaufgabenheft und den Grund für die teilweise erledigte Hausaufgabe angeben.

Manchmal vergessen Lehrer, dass nicht alle Eltern um 13.00 daheim sind und dann auch Zeit haben :-)

LG mimi

9

Hallo

Prinzipiell finde ich die Hausaufgabe großartig und hätte einen Familienspaziergang daraus gemacht am besten stundenlang.

Aber unter der Woche? Hätte ich kaum geschafft, oder nur völlig chaotisch in absoluter Hektik..ab in den Wald, irgendwelche Stängel abgerissen, zurück zum Auto rennen...

Wir haben leider für solche ausgedehnten Spontanitäten keine Zeit, da wir beide berufstätig sind, die Kinder erst u 15.30 Uhr aus der Schule kommen und 3x die Woche ihren geliebten Hobbies zum Ausgleich nachgehen und ich in dieser Zeit wie wild den Haushalt erledige.

Also einmalig ok, ansonsten bei uns nicht machbar. Übers WE gaaaar kein Problem, immer gerne...

Ich würde abwarten und dann mal sachlich in einem 4-Augen-Gespräch schildern, wie wenig Zeit unter der Woche bleibt und das kein böser Wille ist, aber manchmal einfach nicht machbar..

Viel Glück mit der Lehrerin, in meinen Ohren klingt es trotz allem sehr positiv.

Bei uns werden alle nacheinander schwanger#schmoll...ich wäre für eine lebensältere Lehrerin ohne dieses Risiko sehr dankbar#schein

LG#klee