Lehrer kritisieren-no go? Erfahrungen?

Ich muß mich heute mal an Euch wenden, um Eure Meinung zu erfragen:
Darf man als Eltern auch mal kritisieren, den Lehrer u. seine Tätigkeit in Frage stellen, ohne den Kürzeren zu ziehen? Nachdem es mir so erging im Zwiegespräch mit dem Lehrer meines Kindes (2. Klasse Volksschule) reagierten viele im Bekanntenkreis damit, daß sie meinten: am längeren Hebel sitzt der Lehrer, das Kind wird das nun büßen müssen. Aber ist das so richtig-darf man keine Kritik üben, auch wenn man sich eindeutig im Recht fühlt? Welche Erfahrungen habt ihr hierzu gemacht?

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Hallo,

auch da denke ich "der Ton macht die Musik". Man kann durchaus Kritik üben ohne das es wirklich direkt/verletzend rüberkommt. Ob es dein Sohn büßen muss, hängt von der Lehrerin ab. Es gibt einige, die sind so professionell das es das Kind nicht abbekommt - andere nicht.

Was war es denn für ein Thema?

Lg Alex
die grundsätzlich mit Kritik auch eher vorsichtig wäre aus Angst, dass es das Kind ausbaden muss

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Mhm, sich im Recht fühlen ist sicherlich noch ein stückweit von Recht haben weg, aber....

Klar, kann man Kritik üben, ich denke wenn es respektvoll abläuft ist das auch kein Problem. Und ich denke nicht, das das Kind darunter leiden wird.

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Nur weil es sich um den Lehrer bzw. die Schule handelt ist das kein Grund das alles was sie sagen/machen richtig ist, natürlich darf man da auch Hinterfragen wenn es sich um was begründetes handelt!
Wie über mir auch schon denke ich aber das da der Ton die Musik macht und man sich vorher überlegen sollte wie der beste Weg ist das was man sagen will auszudrücken
Der ehemalige Direktor meiner Tochter war einfach nur grauenvoll, ehrlich ich hab keine Worte dafür, es war irgendwann so weit das es über ihn so viele Beschwerden gab das er "freiwillig versetzt wird", das war jedenfalls die offizielle Version..
Mal ein Beispiel : Er schickte einen Elternbrief raus und begründete etwas mit Paragraph so und so. Leider war es so das in dem Paragaph über etwas von Grund auf anderem ging und er sich die Reglung einfach so ausgedacht hat und natürlich auch noch im Unrecht war und dachte die Eltern sind alle so blöd und glauben was er schreibt nur weil er angibt "laut Paragraph so und so ist das so"..
Sowas lasse ich mir sicher nicht gefallen, eher finde ich es erschreckend wenn Eltern sowas hinnehmen nur weil es der Lehrer/Rektor ist

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Hi,

es gibt solche und solche Lehrer.
Die einen nehmen es an und erklären, warum sei so gehandelt haben, mit denen kann man reden, diskutieren, Lösungen suche .....#bla

Und andere üben ihre Machtposition aus, da kannst du machen was Du willst und evtl. müssen es die Kids ausbaden.
Entweder hast Du einen langen Atem, um über die Leitung, Schulamt ...zu gehen und wenn nicht, wenn Dein Kind nicht ernsthaft zu schaden kommt (!!!!) lieber öfters mal " runterschlucken" und Dich hier bei urbia auskotzen; kann auch verdammt gut helfen.#schwitz

Lisa

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Hallo Du,

ich bin auch der Meinung meiner Vorschreiberinnen, das Kritik üben zwar in manchen Fällen berechtigt wäre, aber da keiner gern kritisiert werden möchte, bleibt aufjedenfall ein schaler Beigeschmack, wenn es um Dein Kind geht.
Damit meine ich nicht, daß die Lehrerin bewußt Dein Kind büßen lässt (zumindest nicht der Mehrzahl der Lehrer-schwarze Schafe gibts überall), aber im Unterbewußtsein, das bekanntlich nicht steuerbar ist, wird sich das im Verhalten der Lehrerin, gegenüber Deinem Kind, bemerkbar machen.
Und da Kinder ziemlich feine Antenne für solche Mißtöne haben, könnte es sein, daß das Kind sich dann auch anders verhält und so entsteht ein ungünstiger Kreislauf für die zwischenmenschliche Beziehung.Aktion-Reaktion!

Ich will Dir jetzt keine Angst machen, aber wenn nicht wirklich etwas ernsthaftes vorfallen würde, würde ich nie die Vorgesetzten (Lehrer) meines Kindes kritisieren.

Alles Liebe,agrokate!

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Hallo,

für mich ist ein Unterschied zwischen Hinterfragen und Kritik üben. Ich bin ja nicht in der Schule dabei und kriege das Meiste nur über meine Tochter mit. Ob das dann wirklich so stimmt was sie daheim erzählt, ist etwas anderes. Daher würde ich ein Thema nur Hinterfragen und nicht sofort mit Kritik ankommen. Und wenn man dann im Gespräch verschiedener Meinung ist dann kann man ja darüber sprechen.

Ich glaube den Kürzeren zieht man, wenn man nur die Aussage vom Kind kennt und dann gleich Kritik äußert.

LG janamausi

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Das kommt ganz auf die Situation an.
Ich war mal mit meinem Kurzen beim Elternsprechtag als er in der 2. Klasse war und seine Mathelehrerin hat seine Faulheit kritisiert.
Das konnte ich schlecht dementieren, denn zu Hause hatte ich was Schule angeht das selbe Problem mit ihm.
Aber was dann kam war der Brüller, und da konnte ich mich dann , obwohl mein Sohn im Raum war nicht mehr zurück halten.
Sie fragte ernsthaft ob er das zu Hause vll so vorgelebt bekommt. Ob ich vll den ganzen Tag faul auf der Couch sitzen würde, denn dann würde sie das nicht wundern.

In dem Moment ist mir der Kragen geplatzt.
Denn ich bin zu der Zeit alleinerziehend mit 35 Wo Stunden arbeiten gewesen ohne 1 Cent Zuschuss vom Amt.

3 Wochen später hat sie die Klasse in Mathe abgegeben, weil sie dem Druck nicht standhalten kann lt ihrer Aussage.
Dazu muss man sagen, dass sie die Schule als Lehrkraft 2 Jahre zuvor gewechselt hatte, weil sie mit den vielen sozialschwachen Kindern der vorherigen Schule nicht zurecht kam.
Na das sagt ja mal alles.

Also ich denke es macht die Situation.

Lehrkräfte können einem heutzutage aber wahnsinnig leid tun.
Ich bin dienstlich öfter an den unterschiedlichsten Schulen unterwegs und was Lehrer sich manchmal gefallen lassen müssen ist echt traurig.

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Hallo.

Es kommt wohl immer auf die Lehrkraft an.

Mein Kind hatte vor diesem Schuljahr eine Lehrkraft, die in keinster Weise kritisiert werden durfte.

Es gab in dieser Klasse - durch diese Lehrkraft - einige Probleme.
Es gab Vorfälle und Aktionen von der Lehrkraft, die einfach nicht hinnehmbar waren.

Einige Beispiele:

- sie bevorzugte eindeutig Mädchen, Jungs hatten es automatisch schwerer, weil die IMMER frech, laut, schlecht, schlampig usw. waren (in ihren Augen) Mit Jungs hatte sie einfach ein Problem. Ausländische Kinder hatten es noch schwerer.

- Kinder wurden vor der ganzen Klasse als dumm hingestellt, durch offen gesagte schlechte Noten oder schlecht gemachte Arbeiten bloß gestellt

- Kinder wurden bewußt ausgegrenzt, nicht beachtet

- "Lieblinge" wurden offen bevorzugt

Das sind nur einige Dinge, die uns Eltern nach einiger Zeit aufgefallen sind.

Ab da gingen die Probleme los.

Ich war damals Elternklassensprecherin, und es gab einige Eltern, die mich darauf ansprachen. Also suchte ich zusammen mit einer anderen Mutter das Gespräch mit dieser Lehrkraft.
Da diese Probleme mit dieser Lehrkraft schon über Jahre hinweg bekannt waren (teilweise waren Geschwisterkinder schon vorher bei ihr in der Klasse), haben wir ganz bewußt nur freundlich hinterfragt, weil wir genau dieses "es wird am Kind ausgelassen" vermeiden wollten.
Tja, wir hatten leider keinen Erfolg.

Ab da wurde es für mein Kind und das Kind der anderen Mutter noch schlimmer...
Es kam auch zu Gesprächen mit der Schulleitung. Sogar Schulpsychologe und Sozialarbeiter wurde eingeschaltet.
Die Probleme wurden immer heftiger.

Es gab noch viel mehr und schlimmere Vorfälle.
Leider wurden die Kinder so unter Druck gesetzt, dass sie nichts mehr erzählt haben.
Einige Dinge kamen erst raus, als die Kinder jetzt auf der weiterführenden Schule waren...

Im Nachhinein würde ich jetzt anders reagieren. Ich dachte auch immer, mit erwachsenen Personen kann vernünftig gesprochen werden. Da habe ich mich leider getäuscht, das ist nicht mit allen möglich.
Das Lehrerbild von mir und vor allem von meinem Kind war ganz gewaltig gestört.

Die jetzige Lehrkraft meines Kindes ist genau das Gegenteil.
Eine Person, mit der offen über Probleme gesprochen werden kann. Diese Lehrkraft erklärt bestimmte Reaktionen, reagiert nicht willkürlich, ist gerecht, Lehrkraft aus Berufung. Hat Regeln, voraussehbare Konsequenzen, klare Linien, die Kinder "lieben" diese Lehrkraft. Dabei ist diese durchaus streng, lässt sich nicht "auf der Nase rumtanzen", ist eine Respektperson - gleichzeitig zeigt die Lehrkraft auch jedem Kind, dass dieses so wie es ist, respektiert wird. Das spüren auch die Kids.

Wenn es nur solche Lehrkräfte gäbe, würde Schule immer Spaß machen.

Leider ist es so, dass Lehrer "am längeren Hebel" sitzen. Und sie können durchaus eine Schulkariere fördern, aber auch kaputt machen. Als Eltern steht man oft machtlos dabei und kann nichts dagegen tun. Das ist das schlimme daran. Vor allem, wenn es Dinge sind, die nicht unmittelbar nachweisbar sind. Aber als Eltern ist man ja leider nicht im Klassenzimmer drinn, und Kinder schweigen oft, weil sie Angst haben, dass es noch schlimmer wird.
So ist es auch mit deren Eltern.

Viele Eltern beschweren sich untereinander. Wenn es dann um Zusammenhalt geht, wird geschwiegen. Sonst geht es dem eigenen Kind ja eventuell auch noch schlechter.
Die Eltern der "Lieblingsschüler" sagen auch nichts. Denn bei denen läuft es ja, und die haben ja auch kein Problem.

Dann gibt es auch noch die Eltern, denen es egal ist, hauptsache sie haben ihre Ruhe.

Du fragst, ob man keine Kritik üben darf und welche Erfahrungen wir gemacht haben...

Naja, kommt wohl darauf an...

Bei der letzten Lehrkraft war schon der Ansatz einer Hinterfragung oder ein Nachfragen eine Katastrophe...

Die jetzige Lehrkraft ist froh, wenn Eltern Probleme sofort und ehrlich ansprechen.

Lang geworden, aber das sind meine Erfahrungen ;-)

LG

Ylenja

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GENAU SO ist es :-)

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Hallo,

sicherlich darf man kritisieren, die Frage ist wie man es tut und was man kritisiert.

Auch wenn ich mich im Recht fühle, heißt es noch lange auch Recht zu haben.

Einem Menschen die falsche Berufswahl um die Ohren zu schleudern, halte ich generell für ungünstig, sei es der KFZ-Mechatroniker, der Friseurin, .....

LG Reina