Darf die Note nachträglich verschlechtert werden?

Hallo,

meine Tochter (2. Klasse) hat eine Mathe HÜ geschrieben mit 92 Rechenaufgaben. Hier hat sie 6 Fehler gemacht, also 86 Aufgaben richtig. Dafür gab es eine 3. Als wir wirklich höflich nachgefragt haben, warum es hier eine 3 gab haben wir diese Antwort bekommen:
Die Arbeit war ja einfach und es gab für die 92 Aufgaben nur 10 Punkte. Von Punkten stand dort nichts. Und auf einmal wurde aus der 3 eine 3- #kratz Carina hat mir dann noch erzählt, die Lehrerin hätte ihr in der Klasse gesagt, eigentlich müsste sie ein 4 bekommen :-[ Was ist das denn??? Pädagogisch ist was anderes...

Darf sie eigentlich die Note verschlechtern, nur weil man mal fragt wie sich das zusammensetzt?

LG,
Carmen

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86 von 92 Aufgaben sind nach meiner Rechnung 93%.

Da muss man einige rechnerische Saltos machen, um aus 93% eine 3, 3- oder eine 4 zu zaubern.

Wenn sie 10 Punkte für die Arbeit vergibt, sind gibt es für 9,2 Aufgaben einen Punkt und pro Aufgabe 0,10869565217391304347826086956522 Punkte.

6*0,10869565217391304347826086956522=0,65217391304347826086956521739132
10-0,65217391304347826086956521739132=9,3478260869565217391304347826087

Das sind also 9,3478260869565217391304347826087 von 10 Punkten. Immer noch 93%.

Damit daraus jetzt eine 4 wird, muss sie im Prinzip für jeden Fehler 8,2 weiter eigentlich richtig gerechnete Aufgaben als falsch werten, indem sie für jede falsche Aufgabe einen kompletten Punkt abzieht.

6*9,2=55,2

6 falsche Aufgaben werden dann unter Umständen genauso bewertet wie 55,2 falsche Aufgaben, nämlich dann, wenn jede falsche Aufgabe in einem anderen Aufgabenblock auftaucht (insgesamt hat man ja theoretisch 10 Blöcke).

Natürlich kann man Glück haben und z.B. mehrere falsche Aufgaben im gleichen Block haben. Dann reduziert sich die Anzahl der abgezogenen Punkte auf 4 (weil 4 verschiedene Blöcke von falschen Aufgaben betroffen waren):

4*9,2=36,8

Das enspräche nun 36,8 Fehlern in 92 Aufgaben (oder auch 4 Fehlern in 92 Aufgaben oder eben alles dazwischen, was sich auf 4 Aufgabenblöcke verteilen lässt), also 55,2 richtigen Aufgaben von 92, also 60%, also 6 von 10 Punkten. Das dürfte in den meisten Fällen eine 4 sein.

Diese Rechnung ist geradezu diabolisch raffiniert und gleichzeitig bescheuert. Kann ich mir das patentieren lassen?

Ich denke mal nicht, ich HOFFE mal nicht, dass ein Lehrer wirklich so rechnet.

Ich wüsste trotzdem gern in welcher Welt 93% eine 3- oder 4 sind. Wenn die Arbeit zu leicht war, ist da ja nicht das Problem der Schüler. dann scheibt man eine neue Arbeit, die schwerer ist. Oder wertet die Arbeit nicht. Gibt's für sowas nicht Regeln?

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Ich sehe das ein wenig anders:

Bei einem Diktat oder Vokabeltest hat man durchaus auch bei 2 Fehlern eine 3 und da rechnet keiner, wie viel Prozent der Wörter ein Kind richtig hat. In Mathe finde ich es auch legitim, wenn die Aufgaben sehr leicht waren, ähnlich vorzugehen!

LG Matildal

1

Unsere Lehrerin sagt, zum Negativen nicht, nur zum Positiven.

lisa

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Hallo!

Eine Note sarf nachträglich selbstverständlich noch korrigiert werden. Sowohl nach oben als auch nach unten. Lehrer sind auch nur Menschen und auch denen passieren gelegentlich Rechenfehler. Klar sollten die Fehler auffallen wenn man nach der Korrektur nochmals alle Arbeiten kontrolliert, aber ab und an kann da schon ein Fehler unterlaufen.

Ob es pädagogisch so toll ist, deiner Tochter vor der ganzen Klasse zu sagen das es eigentlich eine 4 ist, steht auf einem anderen Blatt. Das hätte man vielleicht etwas geschickter machen sollen.

Viele Grüße
Daniela

3

Hallo!

Ich denke auch, dass es hier nicht darum geht, ob man es darf, sondern, dass die Art und Weise der Lehrkraft pädagogisch nicht sehr förderlich war.

Vielleicht war sie etwas überfordert, weil ihr so nachgehakt habt.

Wenn mir ein Fehler beim Korrigieren unterläuft, verschlechtere ich die Note nicht. Aber ich notiere mir persönlich die Note in meinen Listen und spreche mit dem Kind darüber, denn es geht ja darum, den Schülern eine passende Rückmeldung zu geben. Uns es nützt niemandem etwas, wenn das Kind als "gut" eingeschätzt wird und das nur passiert, weil die Lehrkraft sich bei der Punktevergabe vertan hat.

Eine Hauptaufgabe der Lehrer heute liegt darin, die Kinder zu motivieren, etwas lernen zu wollen. Und hier ist das wohl etwas nach hinten losgegangen #kratz

Ich verstehe den Ärger, kann aber dazu nur sagen, dass Lehrer auch "nur Menschen " sind und nicht immer alles richtig machen;-)

LG Matildal

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Liebe Carmen,

nein - sie darf die Note nicht nach unten korrigieren.

Was ist denn das für ein Notenschlüssel: 6 von 92 Aufgaben falsch und es soll eine 4 sein?? Waren das die "großen" Aufgaben und die andern nur einfache(?), was ich mir allerdings in der 2.ten so noch gar nicht vorstellen kann.

LG
neppas

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Als Mutter eines bayrischen Viertklässler kann ich Dir nur sagen: alles ganz normal, jedenfalls bei uns. Der Notenschlüssel erschließt sich uns vielleicht nicht immer gleich, hat aber in den meisten Fällen seine guten Gründe. Wenn die Aufgaben leicht waren und einfach nur "runtergerechnet" werden mussten reichen 6 Fehler für eine 3.

Daß die Lehrerin Deine Tochter vor der Klasse über eine Note informiert finde ich auch nicht glücklich ist aber - ich muss es sagen - absolut gang und gäbe in unserer Schule. Bislang hat auch noch kein Kind Schaden genommen. Stellt Euch lieber darauf ein, dass der Ton in der 3. Klasse noch härter wird. Das muss nicht immer schlimm sein - wenn es das aber ist, zumindest für Deine Tochter dann rede einfach mal mit der Lehrerin. Am besten in der Sprechstunde.

Gruß, evi

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Hallo,
ich muss dazu auch meine Wut raus lassen.
Mein Sohn (3 Klasse) hat gestern seine Mathe Arbeit bekommen. Von 44 Punkte hat er 43 erreicht -wäre eine 1. Da hat die Lehrerin aber korrigiert, aus 1 wurde 2+ weil er bei eine Aufgabe € Zeichen vergessen hat und die Aufgabe war komplett richtig gerechnet.

Ist das wirklich normal, wegen so was Punkt abziehen???
Ich weiß, man macht kein Drama bei so guten Noten, aber trotzdem ist es ärgerlich!
LG
malena

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Das IST normal, natürlich! Ein vergessenes Euro-Zeichen ist ein Fehler, das ist Standard - das müssen die Kinder lernen, so schwer das am Anfang auch einzusehen ist. Aber es geht eben auch darum, genau hinzusehen und nicht nur richtig zu rechnen, sondern auch die BEZEICHNUNGEN richtig zu setzen (sonst könnten's ja auch Äpfel oder Birnen sein). In der 4. Klasse wird jedes vergessene Komma und jeder vergessene Punkt gezählt.

evi

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Hallo,

erst mal Danke für die Antworten...die Lehrerin sagte ja, es ist eine leichte Arbeit. Wir hätten die 3 dann halt in Kauf genommen, weil alle anderen Noten sind auch 3, einmal 2 und einmal 4. Wahrscheinlich nimmt diese HÜ jetzt nicht so einen Rieseneinfluss auf die Zeugnisnote. Nur die Art und Weise...zumal sie wusste, das meine Tochter wegen ADS ein Medikament genommen hat von März bis eben 1 Tag vor der Arbeit. Sie hatte aber Nebenwirkungen, deshalb haben wir das abgesetzt. Ich habe an diesem Morgen noch mit ihr darüber gesprochen. Gerade deshalb finde ich es noch schlimmer, ihr zu sagen es wäre eigentlich eine 4. Man kann doch eigentlich soviel Feingefühl erwarten - finde ich!

LG,
Carmen

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Also, wenn Dein Kind 86 von 92 Aufgaben richtig hat, dann hat sie eine 2. Das sind nämlich 93 %. Man rechnet das mit Dreisatz aus und es gibt dafür eine Liste, wieviel Prozent welche Note ist. Nachträglich verschlechtern - das geht gar nicht.
Der Sache würde ich nochmal auf den Grund gehen. Notfalls Schulleitung einschalten.
6 Fehler bei 92 Aufgaben ist eigentlich eine 2 und keine 3-

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Da sind wieder Hobbylehrerinnen unterwegs...ACHTUNG...;-). Fühl Dich bitte nicht auf's Füßchen getreten - aber Deine Berechnungen sind leider ganz falsch. Wie oben schon geschrieben: Noten rechnen sich NICHT grundsätzlich über den Dreisatz aus, bewertet werden auch Schwere und Länge der Aufgaben sowie die Dauer der Probe. Und die SCHULLEITUNG einzuschalten wegen einer läppischen 3 in einer Rechenprobe in der Grundschule?! Das kann nicht Dein Ernst sein. Und selbstverständlich kann eine Note nachträglich sowohl nach oben als auch nach unten korrigiert werden (gleiches "Recht" für beide Richtungen, sorry!). Im Übrigen erübrigt sich in diesem Falle die Aufregung ja, weil die Note NICHT nach unten korrigiert wurde. Die Lehrerin hat das Mädchen nur darüber informiert, dass sie "eigentlich" eine 4 verdient hätte. Das ist vielleicht nicht besonders feinfühlig, aber nicht falsch.

evi

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Das Schöne ist ja, dass zum Thema SCHULE und LEHRER alle eine Meinung haben und es besser wissen! Denn alle sind ja zur Schule gegangen und wissen wie es läuft;-)

Wenn ich zum Arzt gehe, vertraue ich ja auch auf seine Meinung und denke nicht, dass ich es besser kann, nur weil ich auch mal mit Krankheiten zu tun hatte...