eckt an mit impulsivität

hallo!
meine tochter (1. klasse) ist äußerst impulsiv. mit ihrer sehr offenen, zugehenden art eckt sie in der schule immer häufiger an. sie ist laut in fast allem, wild, hat keine angst vor berührungen oder gar raufereien mit jungs. sie ist trotz allem sehr mädchentypisch und spielt nicht mit jungs. den mädchen ist es aber zu laut, zu fordernd, zu offensiv mit ihr.

sie merkt nicht, wenn es zuviel wird und macht immer weiter :-(, ist aber traurig, dass sich immer weniger kinder mit ihr verabreden wollen. ähnlich ist es hier zu hause mit uns oder der schwester (wild, laut). offenheit ist ja ansich etwas gutes - und sie ist so ein ehrlicher, absolut herzlicher, fröhlicher, hilfsbereiter, toller mensch....die kinder wenden sich ab von ihr und sie lernt nicht daraus. sie kann nicht nachvollziehen, wenn wir sie mal auf ihre lautstärke oder wildheit ansprechen.
sie treibt viel sport, ist sehr gut in der schule, kann sich auch gut konzentrieren. wie können wir ihr helfen, ein wenig ruhiger, bedachter zu werden?
danke für euren netten rat :-).

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hm,

schwierig..... ist ja ne selbstwahrnehmungssache.... u die ist bei kindern ja noch nicht so ausgeprägt....

ich geh mal davon aus, dass mit dem hörvermögen alles ok ist- (meine tochter- auch recht laut hat beim kleinsten schnupfen bereits paukenergüsse u hört dann etwas schlechter....u spricht dadurch auch lauter)

hm, vielleicht kinderyoga? yoga ist prinzipiell sehr ausgleichend.... oder eine andere entspannungstechnik? (muskelrelaxion oder autogenes training)
eine bekannte mutter schwört auf rhythmische massagen (das ist eine anthroposophische massagerichtung.... die behandeln auch kinder.... )
Zu laut sein, und sehr körperlich u dann tlw auch grenzenüberschreitend ist ja oft auch ein zeichen, dass sie die eigene körpergrenze nicht so gut spürt, bzw da noch nicht so ganz angekommen ist (u das ist oft ne entwicklungs/reife sache) vielleicht hilft ihr sowas....
einige teile in der ergotherapie gehen ja auch dorthin....aber da sie ja sonst "gesund" ist..... finde ich es übertrieben damit zum kia zu gehen...
wenn Du eine homöopathin hast, frag die doch auch mal....

ansonsten vielleicht spiegeln?? und danach besprechen.... das geht -denke ich- nur, wenn sie prinzipiell sehr rationell und kognitiv ist...?

ansonsten.... "wächst sich alles aus".... lg a

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Hallo

ich hab auch so ein Exemplar :-) (2.Klasse) Ich finde es ist auch völlig ok. Es gibt solche Kinder. Ruhiger werden sie von ganz alleine mit der Zeit. Ich sage meiner Tochter zwar auch immer, sie soll mal ruhiger machen mit den anderen... manchmal klappt es, manchmal nicht. Sie hat sich Freunde gesucht, die das in Ordnung finden, oder auch so sind.

Ich möchte mein Kind (auch wenn es manchmal anstrengend ist) nicht ändern. Sie ist gut so, wie sie ist.

Meine Tochter macht auch viel Sport und bewegt sich viel draußen, das hilft ein wenig die überschüssige Energie abzubauen. Aber wenn sie aufgeregt ist, oder sich sehr freut dann gehen halt immer die Pferde mit ihr durch.

Auch deine Tochter wird sich die für sie richtigen Freunde aussuchen. Hab ein wenig Vertrauen. :-)

Hanni (gleich auf dem Weg zum Geräteturnen)

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Mhh, ich glaube, ich weiß, was du meinst... und will gern meine Gedankengänge teilen. Könnte aber auch etwas kritisch sein ;-)

Ich habe zwei Töchter. Und während die eine total offen und unkompliziert ist (und deshalb nie Probleme hat, Anschluss zu finden), ist die andere schon sehr "speziell".

Sie ist anders als deine (nicht laut und zu offensiv), aber sie wirkt bei Gleichaltrigen sehr schnell arrogant. Sie kann viele "messbare" Sachen (z.B. in der Schule) besser als andere. Sie posaunt das nicht raus, macht aber auch kein Geheimnis daraus. Andere Sachen (Beispiel Gymnastik) erarbeitet sie sich hart (sie war mal total ungelenk). Sie bekommt dann viel Lob von Lehrern und Trainern (für ihre Leistungsbereitschaft und den Lernwillen), überholt andere Kinder in messbaren Dingen (z.B. eine bestimmte Figur turnen können) und all das macht sie, als wäre es das normalste der Welt. Andere Kinder lassen sich davon provozieren und schon eckt sie wieder an.

Was für sie wichtig ist und schon immer war (wir haben diese Probleme schon sehr, sehr lange), dass ihr ihre Bezugspersonen eine ehrliche Rückmeldung geben. Wenn mich (oder Papa oder Erzieher/Trainer/Oma/Opa usw.) eine Verhaltensweise nervt, dann merkt sie das. Dann sagen wir das ehrlich und unterbrechen die Verhaltensweise (sie hat auch uns gegenüber so arrogante "Überflieger"- und "Klugscheißer"-Anfälle) auch. Anders herum muss das natürlich auch gewährleistet sein. Soll heißen, wenn sie von einer meiner Verhaltensweisen genervt ist, sagt sie das auch und ich höre damit auf...

Wir sind also untereinander schon sehr ehrlich miteinander (schon immer), natürlich ohne zu verletzen. Es geht nie um die Person, sondern um ein Verhalten oder eine Angewohnheit.

Wenn ich dann bei euch lese
"wenn wir sie mal auf ihre lautstärke oder wildheit ansprechen" oder "sie kann nicht nachvollziehen"
dann klingt das so, als wäre sie "überrascht" davon, dass ihr Verhalten nervt. Kann es sein, dass ihr in der Vergangenheit nicht "ehrlich" genug rückgemeldet habt? Habt ihr ihr Verhalten überdurchschnittlich lang "ertragen", weil sie im Grunde eben ein so tolles Kind ist (wie meine Tochter übrigens auch! #verliebt )?

Wenn das in die Richtung gehen KÖNNTE, dann ist das jetzt nur eine Konsequenz. Sie denkt, ihr Verhalten ist "normal" und alle müssen das toll finden...

Dem ist aber gar nicht so und das wisst ihr (als Erwachsene). Sie muss das erst lernen. Und damit solltet ihr ihr helfen. Ab heute solltet ihr VORSICHTIG einführen, ihr ehrlicher und vor allem schneller (direkter) rückzumelden, wenn euch etwas stört.