Warum muss es immer das Gymnasium sein?!

Hallo,

nach langer Zeit hab ich mal wieder im Forum gestöbert, was die Menschheit grad so bewegt.

Mir ist aufgefallen, dass sich fast jeder fünfte Beitrag um die Frage dreht, schicke ich mein Kind aufs Gymnasium. Warum muss denn jedes Kind das gerade laufen kann aufs Gymnasium geschickt werden. Man kann doch auch über die Realschule zum Abitur kommen und hat dabei erheblich weniger Druck.

Ich möchte niemandem auf den Schlips treten, aber mich interessiert das brennend. Aufnahmeprüfung/Probeunteerricht erfolgreich bestanden. Wenn das schon nötig ist, ist dann nicht die "einfachere" Schulart besser. Man kann doch immer noch weiter machen.

Ich hab auch 2 Kinder und ich bin eigentlich eher dagegen, sie auf ein Gymnasium zu schicken. Die Tochter meiner Schwägerin geht auch aufs G. Jedes Mal wenn wir uns treffen höre ich ... du musst heut noch lernen. Das kann`s doch aber nicht sein. Wo bleibt da der Spaß am Leben und den Hobbies?

Vielleicht kann mir das jemand mal erklären, ohne dass ich hier gleich auseinander genommen werde.

LG
Silke

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Hallo,

ein Kind, welches die Noten für´s Gymnasium hat, nicht dahin zu schicken, ist sinnfrei.
Man kann, läuft es nicht gut, daß Kind vom Gymnasium wieder runter nehmen und das ist für die Kinder wesentlich einfacher, als umgekehrt.
Im Übringen haben wir hier Realschulen, an denen der Unterricht länger geht, als auf den Gymnasien und es ganau so viele Hausaufgaben sind.

Schule, Spaß am Leben und Zeit für Hobbies schließen sich doch nicht gegenseitig aus #kratz Und mal ehrlich, wieviel % der Kinder im Gymnasium-, Real- oder Hauptschulalter gehen schon gern zur Schule und haben Spaß am Lernen? Allein das wird schon von der Vorpubertät und der folgenden Pubertät gegegelt #cool

LG

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Hallo,

danke für deine Antwort. Der Meinung bin ich ja auch. Wenn die Noten stimmen, dann ab auf das Gymnasium. Aber nicht mit Aufnahmeprüfung oder Probeunterricht sondern nur mit dem Durchschnitt. Wenn der nicht passt, dann ist der "Traum der Eltern" halt geplatzt.

Wer verkauft denn in Zukunft die Wurst und wer schneidet uns die Haare, wer fährt unsere Kinder mit dem Schulbus in die Schule wenn nur der was wert ist, der das Abitur hat.

Komisch, komisch.

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Hallo!

Wobei man auch sagen muss, dass bei vielen Berufen, für die mittlere Reife "ausreichend" ist, trotzdem bevorzugt Abiturienten genommen werden...

lg tina

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Ganz genau, mir ist viel wichtiger, das meine Kinder glücklich werden, egal mit was für einer Schulbildung ;-)

Gruß Dani

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Mein Reden!

Der Übergang auf das Gymnasium ist nicht allein aufgrund guter Noten zu befürworten, sondern auch das Wesen des Kindes spielt eine wesentliche Rolle!

Zum Glück hat meine Tochter eine Lehrerin, die nicht nur die Leistungen berücksichtigt. Aber das bringt herzlich wenig, wenn die Eltern eh ihr eigenes Ding machen. 8 Kinder bekamen eine Gymnasialempfehlung - es gingen 18 Kinder!!

Zudem ist es absoluter Humbuck, dass die Kinder eine schlechtere Zukunftspektive haben, wenn sie nicht direkt mit dem Gymnasium starten. Im Gegenteil!

Ich weiß noch nicht wie sich die Leistungen meiner großen Tochter entwickeln, aber ich weiß bereits jetzt, das sie nicht auf ein Gymnasium in die 5. Klasse gehen wird. Meine kleine Tochter hingegen, hat ein völlig anderes Wesen und bei ihr könnte ich mir es vom Charakter sehr gut vorstellen. Zum Glück haben wir noch viel Zeit damit.

Aber wenn wundert das alles. In Zeiten, in denen Kiga-Kinder volle Terminkalender haben und viele Eltern sich scheinbar über die Leistungen des Kindes definieren, bleibt die Kindheit auf der Strecke. Kind.... Sooo traurig!

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Wenn dein Kind sich weigert zu lernen, weil es lieber mit seinen Freunden rauchend und trinkend durch die Häuser zieht, ist es selbst bestimmt sehr glücklich, gönnst du dieses Glück deinem Kind auch?

Ich verstehe einfach nicht, warum Leistung bei den meisten gleichbedeutend mit Unglück ist!? Sind Leistungssportler grundsätzlich unglückliche Menschen? Sind Kinder die auf das Gymnasium gehen alle unglücklich?

Ich finde es furchtbar, dass Lehrer meinen ein Kind nach NUR 4 Jahren Schule beurteilen zu können und mit knapp 10 Jahren soll der Weg eines Menschen schon fast vorprogrammiert sein?!
Wenn es nach den Lehrern meines Mannes gegangen wäre, hätter er "nur" Realschule, weil seine Lehrer der Meinung waren er gehöre nicht aufs Gymnasium. Mein Mann hat ein sehr gutes Abitur und ein abgeschlossenes Studium, weil er zum Glück Eltern hatte, die der Meinung waren, dass er das schaffen kann und denen ein guter Abschluss ihres Sohnes wichtig war!
Wenn es nach meinen Noten gegangen wäre, hätte ich wahrscheinlich auf die Hauptschule gemusst (zumindest was die Noten zwischen der 4-7 Klasse) angeht. Ich habe auch mein Abitur gemacht. Auch hier einen großen DANK an meine Eltern, die ganauso der Meinung waren, Abitur ist machbar UND wichtiger als täglich nur mit Freunden abhängen!

Kinder verändern sich, Kinder haben während der Schulzeit Höhen und Tiefen. Kinder sind nicht immer glücklich und haben Zeiten, in denen alles Andere wichtiger ist als Schule. ICH finde es gerade dann wichtig, als Eltern aktiv zu werden und den Kindern die Prioritäten deutlich zu machen. Bildung hat für mich einen hohen Stellenwert, ich finde es wichtiger als mit 10 Jahren mein Kind in die Realschule zu schicken, weil mein Kind glücklicher damit wäre, weil dort die meisten seiner Freunde sind. Ich finde Bildung wichtiger, als den Wunsch eines 15 Jährigen, täglich von morgens bis abends nur mit seinen Kumpels abzuhängen und ich finde Shule und Bildung wichtiger, als einen 15 Jährigen Azubi!

Ich kann sehr gut verstehen, warum Eltern den Wunsch haben ihre Kinder auf das Gymnasium zu schicken und ich zweifle sehr stark an, dass diesen Eltern das Glück ihrer Kinder nicht wichtig ist! Mir ist das Glück meines Sohnes sehr wichtig, gerade deshalb will ich mein Kind auf ein Gymnasium schicken. Ich könnte jetzt auch einfach unterstellen, dass Eltern denen die bestmögliche (Aus)Bildung nicht wichtig ist, nicht an die Zukunft ihrer Kinder denken und langfristig gesehen, ihnen das Glück ihrer Kinder egal ist und sie sich einfach nur das Leben einfach machen wollen!

Gruß - marinab

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Hallo Silke,
ich sehe das genauso wie woodgo.

Wenn ich lese, wie das in Bayern funktioniert, würde ich vielleicht anders denken (obwohl mein Kind ist wirklich durch und durch ein Gymnasium-Kind, welches jetzt die Grundschule mit einem 1.0 Schnitt beendet). Hier in NRW würde ich auch einen Wackelkandidat mit gutem Gewissen ins Gymnasium schicken, wenn das Kind das selber will. Hier zählt der Elternwille und man braucht auch kein Probeunterricht oder Aufnahmeprüfung.

Dafür ist die Erprobungsstufe da. Erst nach der 6. wird entschieden, ob das Kind fürs Gymnasium wirklich geeignet ist. Die Kinder haben 2 Jahren weiter zu reifen und können besser einschätzen, was das Gymnasium bedeutet.

Ich finde, lernen und Spaß am Leben und Hobbies haben, müssen sich nicht ausschließen.

LG,
Natalia

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Hallo!

WEnn das Kind grundsätzlich passende Noten hat und geeignet ist fürs Gymnasium, warum sollte ich es ihm dann verwehren??

Auf Teufel komm raus..wenn das Kind eher mittelmässig in der GS war , dann seh ich das genau so wie du..das muss nicht sein.

Aber ich kann doch meinem Kind nicht von vornherein die Chance verwehren, Abi zu machen...

Und ich sehe das nicht so, dass die Kinder aufm Gymi null Freizeit haben und nur am lernen sind...das kommt halt ganz aufs Kind an.

Ausserdem bezweifle ich, dass der von dir beschriebene Weg über Realschule und dann anschliessend noch Abi leichter ist#kratz

lg tina

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Hallo,

das beste Beispiel ist meine Freundin. Die hat mit mir die Ausbildung zur RA-Gehilfin gemacht. Danach ist sie dann auf die BOS und hat das Fachabitur gemacht. Jetzt ist sie Lehrerin am Gymnasium.

Wir haben auf diesem gesamten Weg gefeiert bis die Fetzen geflogen sind. Andere Freunde (nicht alle!), die aufs Gymnasium gegangen sind, hatten nicht annähernd so viel Spaß wie wir.
Mein Mann ist auch Lehrer und daher kann ich das auch ganz gut beurteilen.

Das ist halt ein Thema, bei dem jeder glaubt er wisse worum es geht, nur weil er selber auf der Schule war. So ist es aber nicht. Jeder ist anders veranlagt und die Zeit ist eine andere.

Wenn ich den Müttern in der Klasse meines ältesten Sohnes zuhöre, dreht sich mir der Magen um. Die Eltern, die die leistungsmäßig wackeligsten Kinder haben besuchen die Elternabende der Gymnasien. Da bin ich mit meiner vorlauten Schnauze schon das ein oder andere Mal ganz schön drauf gefallen. Aber das ist mir egal.

Okay, wir in Bayern sind ein extremes Beispiel was unsere Schulpolotik angeht. Da wird mehr experimentiert als wo anders.

Danke für all eure Antworten. Ich habe mich scheinbar doch geirrt und es gibt mehr Eltern als ich gedacht habe, die das Thema noch mit Vernunft behandeln.

Silke

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ich stimme dir voll zu !

meiner meinung nach sollte ein kind nur aufs gymnasium gehen, wenn es dem kind wirklich leicht fällt und es nicht bis spät abends über den büchern sitzen muss.

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Hallo Silke!

Bei uns war es von den Noten her klar, daß meine Tochter aufs Gymnasium wechselt. Nun geht sie seit August letzen Jahres dorthin und ich hab das Gefühl sieht tut NIX für die Schule und die Noten sind dennoch besser, als in der vierten Klasse.
Unterricht endet bei uns meist erst gegen 14 Uhr, da sie zusätzlich Bläserklassenkind ist und die Kids vier Stunden Instrumentalunterricht die Woche haben.

Ich denke, wenn die Voraussetzungen stimmen, dann läuft es auch am Gymnasium einfach und ohne riesigen Aufwand. Hingegen hat meine Tochter eine ehemalige Klassenkameradin, die auf die Regionalschule gewechselt hat und die muß täglich bis 15 Uhr in der Schule sein und sitzt dann noch stundenlang an Hausaufgaben.

So pauschal läßt sich das also alles nicht beantworten bzw. nicht über einen Kamm scheren.
Wären die Noten nicht so eindeutig gewesen, wäre die Entscheidung vermutlich eher in Richtung Gemeinschaftsschule gegangen, aber warum soll ich ein Kind, das die Voraussetzungen fürs Gymnasium mühelos erfüllt den Umweg über die Regional- oder Gemeinschaftsschule gehen lassen?

Viele Grüße,

Michaela

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Der Weg über die Realschule zum Abi ist aber ungleich schwerer, als direkt über Gymnasium oder Gesamtschule!

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Wieso ist der Weg durchaus schwerer?

Mein Schulweg war so:

4 Jahre Grundschule
2 Jahre Hauptschule (musste man zu meiner Zeit noch)
4 Jahre Realschule
abgeschlossen mit der mittleren Reife
3 Jahre Gymnasium
abgeschlossen mit der allgemeinen Hochschulreife

Bei mir war es ein wirtschaftliches Gymnasium, dass auch erst aber der 11. Klasse begann, aber ich kannte auch Realschüler, die auf das normale Gymnasium gewechselt haben.

Zudem gibt es ja noch ander Möglichkeiten, z.B. FOS oder BOS.

Also, ich denke, es gibt sehr, sehr viele Möglichkeiten auf genauso gutem Weg zum Abi zukommen.

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Ich war auch sowohl auf einer Realschule, als auch auf Gymnasien. Die Sachen, die ich auf der Realschule nicht gelernt hatte haben mir am Gymnasium sehr gefehlt. Außerdem ist die Lernweise eine komplett andere, wenn man das nie kennengelernt hat, ist es auch erstmal eine Umstellung.

So ist es zumindest hier. Das wird aber von Bundesland zu Bundesland verschiedenen sein.

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Hallo! ... es muss und kann nicht JEDES Kind aufs Gym. Alle Eltern müssen irgendwie diese Entscheidung treffen oder sich zumindest damit auseinandersetzen. Die einen Eltern entscheiden so, die anderen anders - hat ja jeder unterschiedliche Prioritäten im Leben. Letztlich sind es doch nur sehr wenige, die ihre Entscheidung bereuen .... Vielleicht muss man mal nachkorrigieren, weil sich auch Kinder ändern, aber von "falscher Entscheidung" habe ich bislang noch nie was in meinem Umfeld gehört.

Jedem Tierchen sein Plaisierchen!

LG, I.

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Hallo,

in meinem Bundesland gehen die Kinder in der Regel nach der 6. Klasse auf eine weiterführende Schule. Hat das Kind die entsprechenden Noten und Qualifikationen und will Abi machen, warum sollte es nicht auf das Gymnasium? Schüler, welche von der Oberschule auf das Gymnasium wechseln, können Probleme mit dem Stoff und dem Tempo bekommen. Also lieber gleich auf das Gymnasium. Natürlich kann es auch eine Fehlentscheidung sein.

LG
Maria