Mutter versucht Keil zwischen Freundschaft zu treiben

Hallo,

mein Sohn, 8 Jahre, hat seit zwei Jahren einen besten Freund, der zwei Straßen weiter wohnt und 8 Monate jünger ist, bzw. eine Klassen unter ihm.

Die beiden verstehen sich blind, spielen toll, es passt einfach alles sehr gut.

Bis vor ca. 1-2 Monaten spielten sie 2-4 x die Woche zusammen, 1 x die Woche gehen sie zusammen zum Streetdance.

Unser Sohn ist sehr groß, gut in der Schule (1er Kandidat) und auch im Tanzen nun sehr gut angekommen (Wettkampfgruppe, er steht vorne)

Ich will hier nicht meinen Sohn als den King vorstellen, sondern damit ihr den Sachverhalt verstehen könnt. Sein bester Freund ist sehr klein für sein Alter, wenig Selbstbewusstsein, nicht sehr gut in der Schule und im Tanzen muss er nun wahrscheinlich die Wettkampfgruppe verlassen, da er nicht mitkommt...

Aber die Jungs stören sich nicht daran, sie harmonieren toll zusammen und ergänzen sich super.

Nun zur Mutter des Freundes meines Sohnes. Anstrengende Person, wenig Freundschaften, da man es mit ihr nur schwer aushalten kann. Sie redet permanent von ihren Depressionen, Therapien und der schlechten Kindheit. So leid sie mir tut, irgendwann nervt es, vor allem, wenn man nur durch die Kinder oberflächlich befreundet ist.

Sie hat nun Angst, dass ihr Sohn Schaden dran nehmen könnte, im Schatten unseres Sohnes zu stehen....Was kompletter Schwachsinn ist, die Jungs sehen es überhaupt nicht so!

Nun versucht sie Verabredungen zu unterbinden bzw. will mein Sohn nicht mehr zu seinem Freund, da er sich dort nicht wohl fühlt. Die Mutter spielt den ganzen Tag Cyberspiele und beschäftigt sich null mit den Kindern bzw. schimpft viel und will eigentlich nur ihre Ruhe. Gleichzeitig erzählt sie mir, dass sie die Jungs mal gerne öfters bei sich hätte...?

Im Großen nur Ganzen sind die Jungs immer mehr hier gewesen, weil beide lieber hier spielen wollten.

Warum muss man sich als Mutter da so reinsteigern und lässt die Kinder nicht einfach machen?

Mein Sohn merkt, dass sein Freund kaum noch Zeit hat. Auch in der Schule sagt sein Freund immer, er möchte spielen, aber seine Mutter meint, er soll auch mal mit anderen Kindern spielen und sich von unserem Sohn freischaufeln...Mit tun die Jungs leid und ich überlege, es einfach auszusitzen, oder sie drauf anzusprechen, was aber wohl nicht viel bringen wird... Was würdet ihr machen?

VG

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Hallo,

Du schreibst, die Mutter hat Depressionen? Falls es so ist, kann sie nicht wirklich etwas für ihr Verhalten, meine ich.
Tja, was macht man da....ich würde ja immer die Kinder entscheiden lassen #kratz
Vielleicht redest Du nochmal mit der Mutter, in absehbarer Zeit, falls es sich nicht von selber wieder legt?

LG

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Hallo!

Ich glaube auf Dauer wirst du nicht viel machen können. Sicherlich kannst du mit der Mutter reden aber wenn sie sich so daran gesteigert hat, mache ich dir wenig Hoffnung, dass sie ihre Meinung ändert.
In der Schule können sie ja ungezwungen zusammen sein und man kann darauf hoffen, dass die Freundschaft so überdauert, bis die Jungs selbständiger entscheiden können (irgendwann lässt man ja sich nichts mehr von Mama vorschreiben ;-)).

Ich schreib dir mal von uns. Mein großes Kind war auch seit Babyzeiten mit dem Nachbarskind sehr gut befreundet (haben fast täglich miteinander gespielt, gingen gemeinsam in eine Kigagruppe usw.). Auf Grund des Stichtages wurden die Zwei, die fast gleichaltrig sind getrennt mein Kind geht nun eine Klasse unter dem Kind zur Schule. Im Jahr vor der Einschulung des Nachbarskindes fing es an, dass die Eltern ihm Stück für Stück eingeredet haben, er wäre ja bald ein Schulkind und unser Kind wäre ja noch ein Kigababy #klatsch. Natürlich habe ich sie darauf angesprochen und auch gebeten sie nicht zu entzweien, sie sahen das anders naja wie auch immer. Auch haben sie ihn wirklich verzogen, Beispiele: er muss nicht grüßen, wenn er keine Lust hat, er schreit in der Gegend rum, seine Mutter wäre schei.. ohne Konsequenz, er zerstört Dinge niemand kümmert sich drum usw.. Mittlerweile ist es so schlimm das er nach der Schule bis abends alleine oder mit Freunden abhängt (er ist 7!) und auch am Wochenende trifft man ihn nur alleine an.
Am Anfang hat er noch Kontakt zu meinem Kind gesucht, mittlerweile hat er unserem Kind schon Prügel angeboten obwohl es sich null für ihn mehr interessiert.
Du siehst also man kann nichts machen, solange Kinder nicht selbst realisieren was läuft. In dem Alter glauben die halt meist mehr was Mama sagt als Freunde.

Vielleicht hast du Glück und die Mutter versteht was du meinst.

LG, Nudelmaus

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Hallo,

ich glaube, bei Depressionen gehört zum Krankheitsbild, dass man sich viele Gedanken macht. Die Mutter merkt ja, dass ihr Kind im direkten Vergleich immer den kürzeren zieht und hat vermutlich Angst, dass das auf ihre Erziehung bzw. ihr Verhalten zurückzuführen ist.

Der Konfrontation entzieht sie sich nun durch einen Kontaktabbruch. Da wirst du leider nicht viel machen können.
GLG
Miss Mary

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Ich würde schon versuchen, mit der Mutter im Gespräch zu klären, dass die beiden Jungs trotz ihrer Verschiedenheit glücklich miteinander spielen und offensiv anbieten, dass die Verabredungen gern bei Euch stattfinden können.

Ob das fruchtet, lässt sich schwer sagen. Mein Sohn hatte in der Grundschule auch einen Freund, dessen Mutter mit ihren Kindern vollkommen überfordert war. Weil mein Sohn sich bei seinem Freund zu Hause auch nicht wohl fühlte (Streitereien mit dem neuen Partner der Mutter waren üblich), fanden Treffen auch eher bei uns statt. Die Geschichte hat leider kein gutes Ende genommen - der Junge lebt inzwischen nicht mehr bei seiner Mutter.

Den Versuch mit der Mutter zu reden würde ich aber auf jeden Fall starten!

Liebe Grüße
Anja

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Ich danke euch. Ich werde wohl das Gespräch suchen. Ich habe ja nichts dagegen, dass die Jungs hier spielen. Aber das passt ihr auf einmal auch nicht mehr. Sie will die Jungs bei sich haben, aber mein Sohn möchte da nicht mehr hin, zumindest nicht für länger als eine Stunde

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Warum will sie denn lieber, dass die Jungs bei ihr spielen? Wenn sie so faul ist und lieber Computerspiele spielt, dann wäre es doch eher eine Erleichterung für sie, wenn ihr Kind bei euch ist? Hört sich für mich nicht schlüssig an.

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Sicher, dass du dich da nicht auch ein bisschen reinsteigerst?

Es klingt für mich auch so als würdest du Kleinigkeiten überbewerten und dir jede Menge zusammeninterpretieren.

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Hallo,

ich finde Du siehst das zu eng. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es dem anderen Jungen auch gut tut, wenn er mehr Freunde hat und sich nicht so auf deinen Sohn fixiert. Du schreibst ja selber, dass Du einen selbstbewussten Jungen hast und dein Sohn findet sicherlich schnell neue Freunde...bei einem schüchternen Kind sieht das ganz anders aus und da kann ich den Wunsch der Mutter verstehen, dass sie versucht, dass ihr Sohn auch andere Freunde findet.

Dein Sohn geht in eine höhrere Klasse. Wenn er auf eine weiterführende Schule geht, steht das schüchterne Kind dann ziemlich alleine da und hat keine Freunde auf der Schule. Da würde ich auch als Mutter versuchen, dass mein Kind noch weitere Freunde findet und sich nicht nur auf ein Kind fixiert.

Weiter schreibst Du ja, dass die Kinder bisher immer mehr bei euch gespielt haben. Wenn die Kinder 2-4 mal die Woche bei euch spielen und an einem Nachmittag zum tanzen gehen, dann bleibt der Mutter ja nicht viel Zeit mit ihrem Sohn. Da kann ich es schon verstehen, dass sie sagt das ihr Sohn mehr Zeit daheim verbringen soll.

Du schreibst, die Kinder harmonieren gut miteinander. Ich habe selber eine selbstbewusste Tochter und die harmoniert auch gut mit schüchternen Kinder, aber mal Hand aufs Herz: oft ist es doch so, dass das selbstbewusste Kind dann das bestimmende Kind ist und das schüchterne Kind das macht was das andere Kind sagt. (Du schreibst ja selber, sie "ergänzen" sich super). Und ich glaube das tut keinem von den beiden Kindern - wenn man sonst (fast) keine weiteren Freunde hat - gut.

Auch sehe ich es nicht als schlimm an, wenn die Mutter - während ihr Sohn einen Freund zu Besuch hat - vor den PC sitzt. Du schreibst ja selber, dass die Kinder gut harmonieren und was soll sich die Mutter da einmischen und sich "reindrängeln" wenn die Kinder gut miteinander spielen. Ihr Kind wird ja dadurch nicht vernachlässigt.

Zudem sehe ich es als Widerspruch an, wenn Du schreibst, dass die Kinder sehr gut harmonieren, die Mutter nur am PC sitzt, aber auch gleichzeitig ständig schimpft. Wenn Kinder schön miteinander spielen gibt es ja keinen Grund zu schimpfen und wenn die Mutter so auf den PC fixiert ist, dann wird sie sicherlich doch froh sein, wenn die Kinder gut miteinander spielen und sie Zeit für ihre Spiele hat.

LG janamausi

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Sehr guter Beitrag, ähnliche Gedanken gingen mir ebenfalls durch den Kopf!

@Posterin: ich finde auch, Du solltest die ganze Sachlage noch einmal (selbst)kritischer reflektieren. Jede Mutter macht sich Gedanken zu den Freundschaften ihrer Kinder und sicher kennt die Mutter ihren Sohn insgesamt besser als Du oder selbst Dein Sohn. Wie Janamausi schreibt: ich kann das Unbehagen der Mutter, dass der Kleine sich sehr und offenbar fast ausschließlich auf Deinen Sohn fixiert in gewissem Sinne nachvollziehen - gerade schüchterne Kinder müssen sich auf Dauer aus dem Schatten der "perfekten" Freunde einfach einmal befreien. Für Deinen Sohn gibt sein Freund natürlich eine prima "Schablone" für sich ab - er der einser-Kandidat und tolle Breakdancer, der Freund der eher schüchterne, kleine "Trabant", der in seinem Windschatten unterwegs ist. Woher weisst Du so genau, dass die beiden wirklich so toll harmonieren? Vielleicht ist das einfach DEIN Eindruck und der Eindruck Deines Sohnes? Noch besser kann ich verstehen, dass die Mutter nicht möchte, dass ihr Sohn immer nur bei Euch spielt - sowas mag ich auch nicht, ich finde immer, die Besuche sollten einigermaßen ausgeglichen sein. So wie Du klingst wirst Du vermutlich nicht wirklich etwas erreichen...........ich würde einfach mal ein bisschen Zeit verstreichen lassen und Deinen Sohn dann doch ermuntern, auch seinen Freund bei sich zu Hause zu besuchen. Lass der anderen Mutter ein bisschen Zeit und Luft, sonst fühlt sie sich (genau wie ihr Sohn) als die Schwächere...sowas ist nie gut.

LG, evi