1. Klasse schreibt selber Geschichten, soll man Fehler berichtigen?

Hallo,

mein Kind ist in der 1. Klasse und kann sehr gut lesen. Neuerdings schreibt sie selber Geschichten, die sie sich ausdenkt. Manchmal über 2 A4 Seiten lang.

Sie hat natürlich auch Rechtschreibfehler drin. Weil sie die Wörter noch nicht hatten, Groß/Kleinschreibung etc.

Zum Beispiel: kugte (für guckte) usw. Prinzesin

Im ersten Anflug hab ich beim durchlesen die Fehler mit ihr besprochen, sie ist dann ganz traurig und verärgert. Weil sie ja auch noch nicht alles hatten. Da kann ich die Geschichte loben, wie ich will.

Ich möchte ihr auch nicht die Lust zu schreiben nehmen.

Gibt es hier Lehrerinnen die einen Tipp haben? Soll ich sie schreiben lassen, wie sie möchte oder auf Fehler aufmerksam machen?

lg polar

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Hallo

ich würde es nicht machen. So wurde es uns auch geraten von der Lehrerin.

Gönn ihr den Spass am Schreiben.

sie haben doch die Rechtschreibregeln noch gar nicht durchgenommen oder ??

lg

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Hallo,

die Lehrerin meines Großen hatte im 1. Schuljahr extra gesagt, dass ich bei selbstgeschriebenen Geschichten KEINE Fehler berichtigen soll.

Die Rechtschreibung hat er jetzt im 2. Schuljahr und fragt nun auch schon mal, wie etwas geschrieben wird. Bald bekommt er von der Schule aus sein Wörterbuch....

LG Jenny

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Nichts berichtigen.

Hier ist es so, das sie erstmal ein Gefühl fürs schreiben auch bekommen sollen.

Die Rechtschreibung fängt in der 2. Klasse an. So zumindest bei meiner Tochter.

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Ich wäre auch traurig, wenn ich mir soviel Mühe gebe und meine Mutter dann erstmal nur kritisiert was ich falsch gemacht habe.

Du brauchst sie nicht berichtigen. Sonst wird sie vielleicht einfach nicht mehr schreiben oder dir die Geschichten nicht mehr zeigen.

Meine Kleine hat mit 4 angefangen zu schreiben, auch Geschichten. Die waren in Lautschrift geschrieben und der Inhalt immer total süß. Hätte ich da gleich angefangen sie zu korrigieren, würde ich heute nicht eine satte Sammlung toller Geschichten von ihr haben.

Lass sie einfach und erfreu Dich an der Fantasie Deiner Tochter und ihrer Freude zum Schreiben.

Mona

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Ich glaube da gehen die Meinungen auseinander.

Wir handhaben es so, dass wir sie darauf aufmerksam machen, wenn sie etwas falsch schreibt. Wir formulieren es aber etwas um, da sie ja manche Wörter nicht kennt und es deswegen so gut sie konnte eben richtig gemacht hat.
Sonst nimmt man dem Kind den Spaß, das sehen wir wie Du.

Die andere Seite der Medaille ist allerdings: Im Kindergarten wurden Buchstaben, die sie falsch geschrieben hat NICHT korrigiert und leider hat sie diese sich falsch "angewöhnt". Die Aussage des Kindergartens war immer "das muss sie ja noch nicht können, das gibt sich alleine in der Schule". Im Schreibverlauf macht sie diese leider immer noch falsch und das ist natürlich schlecht.
Wenn sie jeden Buchstaben einzeln schreiben soll ist aber sonst immer alles richtig.

So ist unsere "Erfahrung".

Viele Grüße

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Nachtrag: ;-)

Meine Tochter hat mich übrigens gefragt: "Warum hat mir die ganze Zeit (im Endeffekt 1,5 Jahre) niemand gesagt, dass ich es anders schreiben muss? Dann hätte ich es doch gleich richtig lernen können."

Da hatte ich auch keine Erklärung für!

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Meine Güte, lass sie doch!

Jetzt auf den Fehlern rumreiten, wird ihre Freude am Schreiben ein für alle Mal ersticken.

Es ist völlig egal, wie sie schreibt.

Wenn sie Dich fragt: wie schreibt man das, dann kannst Du es ihr sagen. Aber ich würde never ever die Geschichten entwerten, indem ich auf der Rechtschreibung rumreite.

Sie wird es lernen. Bist Du auf die Welt gekommen und konntest schon regelkonform schreiben?

Gruß

Manavgat

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"Bist Du auf die Welt gekommen und konntest schon regelkonform schreiben?"

Was ist denn los heute, wow! ;-)

Es stand doch in dem Beitrag, im ersten Anflug! Also ich reite auf keinen Fehlern rum und im Gegenteil, frag ich ja lieber gleich mal um Rat, damit ich ihr eben nicht die Lust zu schreiben nehme.

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Ich wollte nur deutlich machen, dass Lernen seine Zeit braucht. Dazu gehört auch, dass man Fehler machen darf.

#winke

Grüße

Manavgat

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Faustregel:

Bei selbst geschriebenen Texten (Geschichten, Briefen, Gedichten, etc.) wird mit der Korrektur Mitte- Ende Kl. 2 begonnen. Als Elternteil würde ich mich da heraus halten, bis die Kinder Korrekturverfahren in der Schule selbst kennen gelernt haben.

Aber auch dann würde ich mich als Eltern bei Eigenproduktionen zurückhalten und nur auf Nachfrage verbessern.

Wenn das Kind von sich aus fragt kann man ihm schwierige Wörter korrekt aufschreiben.

Das Ganze hat den Sinn, die Freude am Schreiben zu erhalten.

Anders bei Übungen im Bereich Schulschrift, Grammatik, Orthographie. Da würde ich immer nachfragen/nachschauen, was die Kinder schon hatten und dann verbessern.

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Sorry, ich kann es mir nicht verkneifen...

Du hast einen sehr schönen Beitrag gelesen, aber ich kann Dir nicht helfen.

Du hast nämlich einen Rechtschreibfehler in Deinem Beitrag. Im siebten Wort der siebten Zeile (klingt irgendwie wie der Beginn eines Märchens #rofl) muss es D(!)urchlesen heißen. Du substanitvierst ein Verb und musst es daher groß schreiben!

Viel Spaß noch beim S(!)chreiben weiterer Posts! #rofl

PS: Und, wieviel Bock hast Du jetzt noch, wieder einen Post zu schreiben?

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#rofl

Vor lauter Lachen (auch groß!!!) hab ich einen inhaltlichen Fehler gemacht. Es muss heißen: Du hast einen sehr schönen Beitrag GESCHRIEBEN!!!!!!

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Wie war das, wer im Glashaus sitzt...

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Naja,

es kommt drauf an WIE man berichtigt!

Heutzutage können die Schulabgänger immer weniger " richtig" schreiben, obwohl sie es pädagogisch sehr einfach und gut lernen.

Früher hat man mehr auf die Fehler geschaut und nicht erst jahrelang was falsches gelernt und dann mußte es auf einmal anders geschrieben werden.

Ich lobe erst den Inhalt, die Phantasie, wie ordentlich es geschrieben ist....blablabla....
und dann nebenher..." schau mal, wenn Du es jetzt liest, wie würdest Du dieses Wort lesen?"
Und auf einmal merken meine Kids " Moment, da stimmt was nicht" und berichten sich teils selber. Schwere Wörter sage ich immer " das wird so geschrieben, aber das kannst Du noch nicht wissen" dann klatschen wir z.B. die Silben und sie hören das ein ss drin vorkommt.

Aber mit dem #pro zeigen geht nicht.

Lisa

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Ich sehe das genauso wie du.
Erst dem Kind gegenüber loben und sich mit ihm über den tollen Text freuen, dann so vorgehen wie du beschrieben hast.
Ich könnte immer wieder hier echt die Krise kriegen, wenn die Eltern die Kinder gar nicht kontrollieren bzw. auf Fehler aufmerksam machen. Sie sollen es bitte von Anfang an richtig lernen, deshalb auch so früh wie möglich mit den Regeln beginnen.
Oder würdet ihr etwa bei Matheaufgaben die komplett falsch sind auch nur das Kind loben und sagen, ach das ist nicht schlimm, ob nun 5 + 4 = 8 ist oder vielleicht doch 9 ?? Nein, da würde jeder verbessern und erklären.
Meine Erfahrung ist eben die, dass Kinder durchaus sehr früh in der Lage sind die Rechtschreibung und die Regeln dazu zu verstehen. Und deshalb entmotiviere ich kein Kind!!

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Ich hatte die Themenstarterin auch dahingehend mit ihrer Frage verstanden.

Wenn ein Wort immer wieder falsch geschrieben wird, weil es öfters vorkommt in dem Geschriebenen, wäre ein Hinweis dann nicht angebracht?

Ich hätte da auch die Angst, dass sich das Wort womöglich falsch einprägt.

In dem Beitrag stand ja auch, dass das Kind natürlich Fehler macht und das Kind auch gelobt wird.

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