Mein Sohn möchte Cello spielen lernen...

Hallo, ihr Lieben!

Es hat sich nun mit der Zeit herauskristallisiert, dass unser Sohn (6 J.) gerne Cello spielen möchte.

Nun stellen sich mir etliche Fragen und ich hoffe, dass es hier Eltern gibt, deren Kinder auch dieses Instrument lernen und die sich deshalb auskennen.

- Welches ist das "beste" Alter, um mit dem Cellospiel zu beginnen?

- Welche Voraussetzungen sollten die Kinder mitbringen (außer Motivation)?

- Ist es sinnvoller, private Stunden zu nehmen oder in der Musikschule?

- Was kostet ca. ein Leihinstrument und wo bekomme ich das her?

- Womit müssen wir finanziell rechnen (Kosten für eine U.-Std.)?

- Was sollten wir noch wissen, wenn wir uns auf dieses "Abenteuer" einlassen?

Wir Eltern sind beide musikalisch, ich bin selbst Musiklehrerin, aber mit Streichinstrumenten kennen wir beide bisher überhaupt nicht aus. Von daher bin ich für alle Tipps und Erfahrungsberichte sehr dankbar!

Vielen Dank schon jetzt und liebe Grüße
zwergwilli

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Hallo,
meine Tochter hat angefangen mit Cello, da war sie Ende 5. Sie spielt nun seit 4 Monaten.

Bei mir war es schon immer so: wenn mein Kind mal ein Musikinstrument spielen möchte, dann nur über dei Musikschule. Da gehen die Meinungen auseinander, ich weiß.
Aber ich war selbst lange bei einem Musikverein und weiß wie dort die Ausbildung läuft.
Von daher: ich wollte Profis.

Wir sind auch bei der Musikschule gelandet und haben ganz goßes Glück mit unserer Musiklehrerin.
Über die Musikschule haben wir auch ein Leihinstrument. Es gibt 3 versch. Größen an Cellos, richtet sich nach der Größe des Kindes, von daher ist für uns ein Leihinstrument ideal.

Wir bezahlen im Monat so um die 77,00 € (müsste jetzt aber nachschauen für den exakten Preis).

Meiner Tochter macht es Spaß, es war auch ihr eigener, spezieller Wunsch. Und ich denke sie ist talentiert dafür.

Üben so ca. 3-4x in der Woche.

LG

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Wow, 77 Euro im Monat ist schon eine echte Hausnummer...

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Hallo du!

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Es ist schonmal gut zu wissen, dass es durchaus die Möglichkeit gibt, über die Musikschule ein Instrument zu leihen.

Lg zwergwilli

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Ich persönlich tendiere dazu, einem Kind in dem Alter erstmal mehrere Möglichkeiten aufzuzeigen.

Viele Musikschulen bieten ein sogenanntes Instrumentekarussell an. wo die Kinder über einen kurzen Zeitraum hinweg alle möglichen Instrumente kennenlernen können und sich dann in Ruhe entscheiden, worauf sie wirklich Lust haben.

Alles andere wär mir bei einem 6jährigen Kind noch zu "gefährlich".. die Dinger kosten viel Geld.. die Stunden usw.

Ansonsten spricht nichts gegen ein Cello. Kenne einige Kinder, die mit 6-7 angefangen haben, Cello zu spielen. Es ist eins der Instrumente, die in dem Alter schon voll geeignet sind.

lg

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Hallo du!

Vielen Dank für deine Antwort.

Ich hatte ursprünglich auch die Hoffnung, dass es bei uns in der Stadt irgendwo die Möglichkeit eines "Instrumentenkarussells" gibt - leider nicht...

Wir haben dann alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft. Einige Instrumente haben wir ohnehin zu Hause, da ich selbst mehrere spiele. Dann gibt es im Freundeskreis so einiges.
Außerdem waren wir mehrmals in Hamburg im Klingenden Museum - das ist so toll!!!!

Zum ersten Mal hat mein Sohn mit knapp 3 Jahren geäußert, dass er gerne Cello spielen möchte. Dieser Wunsch tauchte mit der Zeit immer häufiger auf. Er durfte mittlerweile auch schon häufiger ein echtes Cello "in die Hand nehmen".
Nun möchte er es richtig lernen. Wir sind gespannt!

Lg zwergwilli

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hallo,
ich hab zwar (bis jetzt) keine cellospielenden kinder, habe aber lange jahre selber cello gelernt, habe einige jahre anfängerunterricht gegeben, bzw unterrichte immer noch kinder in dem alter ( allerdings nicht mehr cello)
bestes alter.... nun ja... kommt drauf an, was ihr plant.... für die solistenkarriere oder einfach spielen wollen ??? für ersteres würde ich mich sputen.... für zweiteres... könnt ihr langsam oder noch langsamer anfangen....;-))

voraussetzungen: neben motivation schadet natürlich auch etwas musikalität nicht..... etwas durchhaltevermögen... zum üben.... sonst körperlich... nix....(ich kenne cellisten jeder statur, mit großen händen, mit kleinen händen..... )

ob privat oder musikschule.... kann man pauschal nicht sagen.... kommt einfach auf den lehrer an.... da kommts auch auf die chemie an.... prinzipiell sind die "guten"musiker nicht zwingend die guten pädagogen..... wenn du selbst lehrerin bist... hast du doch bestimmt ein "auge"/gespür für einen guten lehrer/in u wenns dann passt.... ist doch egal ob musikschule oder privat.
bei einem leih instrument würde ich erst rücksprache mit dem lehrer halten...(meine lehrerin hatte mehrere instrumente, die sie privat vermietet hat, musikschulen haben oft einige instrumente.... und sonst kannst du auch bei thomann.de gucken... die haben sehr günstige anfängerinstrumente..... ich würde auch wegen der größe mit dem lehrer sprechen... sowie die länge des bogens ausprobieren etc...)

preise... hab ich hier keine ahnung....

ansonsten.... würde ich ( als mutter) mir das buch von ?georg? mantel kaufen: "cello üben" heißt das - wenn ich mich recht erinnere.....
da werden einfach viele übestrategien ( die ja der schlüssel zum guten spielen ist, erklärt, vermittelt)

ich würde zumindest meistens und die ersten zwei drei jahre mit meinen kindern üben (bis sie eine idee haben, was guten üben ist)

dann reicht meistens relativ kurz u knapp.... anstatt lange u ineffektiv.

viel glück - beim lehrer finden..... das ist m.e. das um und auf!!!
grüße a

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Hallo du!

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort!

Was die Musikalität betrifft: die ist definitiv vorhanden. Er hat ein sehr gutes rhythmisches Gefühl und tonales Gedächtnis...

Ich denke auch, dass es das Allerwichtigste ist, einen Lehrer/eine Lehrerin zu finden, der/die für meinen Sohn geeignet ist. Die Chemie muss stimmen!
Eine sehr, sehr nette Cellolehrerin kenne ich privat. Die werde ich auf jeden Fall ansprechen, ob sie evt. Zeit für meinen Sohn hätte.
Parallel werde ich aber auch Kontakt zur Musikschule aufnehmen und versuchen, möglichst viel über die dort arbeitenden Cellolehrer zu erfahren.

Lg zwergwilli

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Hallo,

meine Tochter spielt seit 4 1/2 Jahren Cello. Angefangen hat sie mit Schulbeginn, kurz vor ihrem 6. Geburtstag. Vom Alter her war das ok. Sie hat sich das Instrument selbst ausgesucht. Das 1. Jahr war manchmal hart und sie war immer wieder kurz vor dem Aufhören. Das Durchhalten hat sich aber gelohnt, inzwischen spielt sie schon richtig gut und erfolgreich. Sie träumt jetzt davon, Cellistin zu werden.

Motivation ist sehr wichtig, gerade der Anfang ist schwer. Der Lehrer meiner Tochter hat Wert darauf gelegt, dass ich das 1. Jahr beim Unterricht dabei war und dass ich auch zu Hause mit ihr übe.

Wir haben einen Lehrer aus der Musikschule, anfangs eine halbe Stunde wöchentlich, dann eine dreiviertel Stunde. Inzwischen hat sie zusätzlich privat bei ihm Unterricht. Auch die Leihinstrumente hatten wir am Anfang von der Musikschule. Meine Tochter hat mit einem Achtel-Cello angefangen (es gibt auch 1/16 Celli). Mit zunehmender Körpergröße und Können hat sie immer wieder ein neues Cello bekommen. Inzwischen hat sie ein sehr gutes (und teures) 3/4-Cello von einem externen Verleiher. Dafür zahlen wir 20 Euro im Monat. Der Unterricht an der Musikschule kostet rund 800 Euro im Jahr (Dreiviertelstunde). Aber das ist sicher unterschiedlich.
Cello ist ein sehr schönes Instrument, der Klang ist der menschlichen Stimme ähnlich und es klingt (schon am Anfang) schön. Wenn dein Sohn sich das Instrument selbst ausgesucht hat wird es ihm sicher Spaß machen. Ich wünsche euch viel Freude damit.

LG bluehorse

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Hallo du!

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort!

Gerade das, was du über eure Kosten geschrieben hast, war für mich schon hilfreich.

Die Motivation ist meiner Meinung nach wirklich wichtig. Das Schöne am Cello ist gerade am Anfang ja, dass es von der Frequenz her nicht so quietschig ist wie eine Geige. Dennoch gibt es sicher die ein oder andere Durststrecke. Da hoffe ich sehr auf einen tollen Lehrer, der es schafft, die Motivation dann zu stärken.

Ich freue mich, dass unser Sohn sich das Cello ausgesucht hat. Und das ist auch keine "Spontanidee" von ihm, sondern der Wunsch ist nun seit fast 4 Jahren gewachsen. Ich denke, das ist eine gute Voraussetzung!

Lg zwergwilli

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Hallo,
unser Sohn spielt jetzt seit ca. 4 Monaten, er wird im März 6, hat also mit 5,5 angefangen. Ob das das ideale Alter ist? Keine Ahnung, aber es funktioniert! Bei seiner Cellolehrerin ist er mit Abstand der Jüngste, aber die Lehrerin hat sich gut darauf eingestellt und macht mit ihm eben auch einige Dinge anders (spielerischer) als mit den "Großen".

Unser Sohn hat privat Unterricht, aber bei uns gibt es ohnehin vor Ort keine Musikschule, so dass diese Option wegfiel. Aber ich denke, letztlich muss der "Draht" zum Lehrer stimmen, egal ob Musikschule oder nicht. Wir zahlen EUR 75,-- im Monat für eine halbe Stunde wöchentlich (Ferien werden durchgezahlt).
Junior hat ein Leihinstrument vom Geigenbauer, dafür zahlen wir EUR 24,-- im Monat. Ist ein Viertelcello, es gibt aber auch 1/8 oder 1/16 (unser Junior ist sehr groß für 5). Wir haben noch einen extra Cello-Hocker angeschafft, weil die meisten Sitzgelegenheiten für ihn zu hoch sind (also zumindest dann, wenn er auch noch mit richtiger Haltung Cello spielen soll).

Als "zukünftiger Cellist" sollte man sicherlich eine große Portion Motivation und Durchhaltevermögen mitbringen, weil der Anfang nicht so einfach ist, wenn man "an allen Fronten" so viel beachten muss: Sitzhaltung, Haltung Instrument, Bogenhaltung, linke Hand (Kraft und Hornhaut antrainieren) usw. usw... Bei anderen Instrumenten, wie z. B. Klavier hat man schneller Erfolgserlebnisse!
LG
rain

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Hallo du!

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

Du hast recht: bei anderen Instrumenten lassen die Erfolgserlebnisse vielleicht nicht so lange auf sich warten - gerade beim Klavier ist der Ton ja sozusagen schon da...

Aber: die Motivation ist bei meinem Sohn sehr groß und der Wunsch ist auch über mehrere Jahre gewachsen.

Ein Klavier haben wir hier stehen (ich spiele selbst Klavier) und darauf "klimmert" er auch gerne herum.
Als er dann aber von 1 1/2 Jahren zum ersten Mal ein echtes Cello in der Hand hatte und darauf "spielen" durfte, war er beinahe sprachlos.
Dann sagte er nur: "Mami, das ist ja soooo schön! Man merkt den Klang ja im ganzen Körper. Ein Klavier ist so weit weg...!!!"

Wir freuen uns, dass sich unser Sohn nun das Cello als sein Instrument ausgesucht hat und sind schon sehr gespannt!

LG zwergwilli

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Wenn Euer Sohn so "verliebt" ist, dann ist das sowieso schon die halbe Miete, auch um die Anfangsschwierigkeiten durchzustehen!

Ich wünsche Euch und Euerm Sohn viel Spaß damit - er hat ja ohnehin Glück, wenn die Klavierbegleitung in der Familie schon gesichert ist.
LG
rain