wo-de Sicherheitsschulung: Erfahrungen? Pro und Kontra?

Hallo,

bei uns an der GS findet demnächst eine Sicherheitsschulung statt, ein Konfliktmanagement für Kinder mit deren Eltern.

Die Ki sollen geschult werden im Bereich Selbstbehauptung und Selbstverteidigung.

In Rollenspielen werden u.a. folgende Situationen durchgespielt:

- wie und wo bekomme ich Hilfe
- verhalten am Auto
- der schulweg

Dauer sind 4 Nachmittag und Kostenpunkt 120€.

Diese Schulung wird nicht von den Lehrern angeboten, sondern von dem "wo-de" Team (Polizisten, Psychologen)

Bringt so eine Schulung was?

Oder haben da Leute einfach eine MArktlücke entdeckt, um Geld zu verdienen?

Was haltet ihr allgemein von so Schulungen?

L G Anro

1

Hallo,

ich habs mir gerade mal angeguckt. So etwas Ähnliches wurde auch bei uns angeboten und meine Kinder haben daran teilgenommen. Ich bilde mir ein, dass es etwas gebracht hat. Es wurden in Rollenspielen verschiedene Situationen durchgespielt und die Kinder mussten wirklich laut werden, wirklich zutreten, wirklich jemanden um Hilfe bitten... also nicht nur in der Theorie, wie es einem sonst im Unterricht vermittelt wird. Es wurde auch trainiert, wie man reagiert, wenn einen ein Fremder anspricht. Z.B. Arm nach vorne, eine Armlänge Abstand halten, auf vernünftige Fragen antworten, aber gleichzeitig ein Gefühl dafür entwickeln, auf welche Fragen man nicht mehr antworten muss/darf. Oder wie man sich verhält, wenn einem die Nähe von einem anderen Menschen zuviel wird (z.B. ein aufdringlicher Mensch im Bus)

Meinen Kindern hat es mehr Selbstsicherheit gebracht. Ob sie es im Ernstfall anwenden könnten, werden wir hoffentlich nie erfahren.

LG

2

Hallo,

bei uns wird das jedes Jahr in der Schule angeboten und ist kostenlos.

Schulungsinhalt und Team (Polizei, Psychologen) ist genau wie bei euch.

Ich kann mich meiner Vorschreiberin nur anschließen, ich denke auch, die Kinder haben dadurch einiges an Selbstsicherheit gewonnen. Sie müssen in diesem Training ihre Hemmschwelle überwinden und auch mal gezielt zutreten. Es werden viele praktische Sicherheitstipps und von der Polizei empfohlene Verhaltensweisen nahegelegt.
Ob es im Ernstfall etwas bringt, kann ich nicht sagen.

LG

3

Hallo,

ich finde das zuerst ziemlich teuer. Wir hatten dies auch mit dem Smart Team, jedoch war dies defintiv günstiger. Unser Sohn hat dies auch im ersten Jahr mitgemacht, aber wollte es im zweiten Jahr nicht mehr.

Wir haben dann viel mit ihm geredet und ihm gewissen Sachen "beigebracht" und dies fand ich viel schöner.

Klar hat sich das SMart Team super Mühe gegeben und es gab auch ein Abschlussgespräch mit den Eltern, wo sie alles nochmal erklärt haben. Aber unser Sohn möchte da halt einfach nicht mehr hin :-)

LG

4

Bei uns kam dann immer ein Herr von der Polizei, Abteilung Verkehrserziehung. Der ist mit den Kindern (schon im Kiga)gewissen Wege gegangen, wo Gefahrenpunkte waren und die Eltern haben konkret den Schulweg schon in der Sommerferien vor der Einschulung geübt.

Im 2. Schuljahr kam er dann nochmal und brachte den Kindern in Rollenspielen bei, wie man sich verhält wenn man aus dem Auto heraus angesprochen wird. Das deckt ja eine 2 Punkte oben ab. Auch Vwrhalten am Telefon und bei an der Tür schellen, wenn man allein im Haus ist, wurde erwähnt, gespielt. Das ist sehr beeindruckend gewesen, hat also viel gebracht und ist noch heute im Kopf meiner Beiden (5.+10. Kl.).

Aber dass die da 120 € für verlangen, finde ich schon unverschämt. Wie gesagt hier im Landkreis macht das die Polizei kostenlos, der Herr, der das macht, wird dafür ganz normal mit Gehalt bezahlt, macht das in seiner Dienstzeit; ist nur für Verkehrserziehung und das andere Thema unterwegs.

5

Meinen zwei Kindern hat der Kurs nicht gefallen so dass ich es mir beim dritten spare.

Ich denke es ist wichtig dass man sich selbst viel mit seinen Kindern beschäftigt und immer in Kontakt mit ihnen steht. Mein dritter ist sehr selbstbewusst und ich denke bzw. hoffe sehr dass er vor allem in Gefahrensituationen weiß wie er sich zu verhalten hat.

LG
Susi

6

Hallo,

generell ist es eine tolle Idee und der sicherste Schutz, wenn man Kinder stark macht. Und wenn es in der Schulung um Sensibilisierung für "gefährliche" Situationen und "richtiges" Verhalten geht, ist das super.

Aber leider - ich arbeite in dem Bereich - gibt es tatsächlich Leute, die das als Marktlücke entdeckt haben und damit Geld machen wollen. Letztens ist mir eine Firma begegnet, die sogar eine Garantie darauf geben, dass Kinder, die bei denen geschult worden, nicht missbraucht und getötet werden. :-[ #schock

Man muss also genau hinschauen, wen man sich da ins Haus holt - das Jugendamt oder die Polizei kann da sicher wen empfehlen - auch die Jugendverbände leisten in dem Bereich sehr gute Arbeit.
Schönes Wochenende, Rapuenzel