5. Klasse - Kind setzt sich selbst völlig unter Druck

Hallo,

meine Tochter ist seit Sept in der 5, Klasse Gym G8 hat sie selbst so gewollt, hatte auch Empfehlung von Klassenlehrerin und Direx, Notenschnitt von 1,2.
Sie ist sehr diszipliniert, musste nicht viel lernen , war relativ entspannt..
Aber vor den Sommerferien fing es schon mit Gedanken machen..
Naja dachte das ist normal, kommt ja viel Neues, neue Lehrer, Fächer, Mitschüler..
Sie hat auch keine Probleme, kann den Stoff, macht Hausaufgaben selbständig, aber mittlerweile "rastet" sie immer mehr aus.. "Bin so schlecht kann gar nichts", "versteh ich nicht, alle anderen sind besser/können das"..sie schläft schlecht, oft nur noch im Elternbett, ist muffig, traurig, weinerlich, manchmal regt sie sich auf bis kurz vorm "Ersticken" Und von uns kommt kein Druck.. Mittlerweile wär ich froh sie würde ne 5 schreiben, dass sie sieht dass danach die Welt nicht untergeht!!
Weiss nicht in wieweit die Hormone da noch zusätzlich dazu kommen..Inpunkto Pubertät.. Haare werden sehr fettig, Bauchkrämpfe...
Ich wollte jetzt mal den ersten Schwung Arbeiten letzte und diese Woche abwarten und sehen ob es besser wird..
Aber wenn nicht? Habt ihr Tipps oder Erfahrungen? Bachblüten haben nicht geholfen..
Schulpsychologe? Arzt? Oder was? Schule wechseln möchte sie nicht, eigentlich gefällt es ihr dort, aber dies Panik zu versagen und mal keine 1 (oder 2) zu schreiben echt furchtbar, dabei wurde sie vorher vorgewarnt, dass die Noten auch schlechter werden können(was bisher ja noch nicht so ist)
Sie versaut sich selber die Erholung im Urlaub oder am Wochenende, weil nur dran denk was sie noch lernen will.. Mittlerweile sogar, wenn Freundinnen zum Spielen da sind!! Da muss ich echt den Schulkram wegnehmen!!
Und Ausgleich hat sie genug, spielt Klavier und voltigiert, hat nur Schule bis zur 6. Stunde und 2 Tage die Woche plus Wochenende komplett terminlos, also nicht völlig termingestresst..
Habt ihr sowas auch erlebt und legt sich das auch wieder?
Nicht das sie depressiv oder magersüchtig wird oder so..
Vielen Dank, liebe Grüsse

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Hallo,

was deine Tochter gerade durchlebt ist völlig normal. Der Wechsel, neue Schule, neue Lehrer, neue Fächer etc.

Das wird knapp ein halbes Jahr evt. länger dauern, bis sie angekommen ist. Bedenke: Selbst wenn deine Tochter eine Super-Schülerin ist - im Gymi trifft sie auf andere, die nunmal auch Super sind. Gerade die Kinder, die mit einem Notendurchschnitt von besser als 1,5 auf"s Gymnasium gehen durchleben diese Phase.

Das hat mir eine Rektorin eines Gymansiums mal so erklärt.

Das meine ich nicht negativ. War man in der Grundschule gemeinsam mit noch weiteren 1-2 Schülern die Nummer 1, sind es aber nun über 10 die auch genau so gut sind. Nun setzt sie sich unter Druck, weil sie ihre Position/ihren Platz von damals gerne wieder hätte.

Da muss sie nun aber durch und wird daran wachsen. Vertrau ihr einfach, bestärke sie, esst gemeinsam Schokolade im Bett und erzählt euch, was das Zeug hält.

Alles Gute+ LG
B.

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Hallo

bei meinem Sohn (11 Jahre, 6.Klasse) war es Anfang 5.Klasse ähnlich.
Gebracht hat mir nur die Zeit etwas. Im Laufe der vielen Arbeiten konnte er erkennen, dass seine Panik zu versagen völlig grundlos war. Nebenbei natürlich ständiges Zureden meinerseits.
Als er mal ein Vokabeltest mit ner 5 komplett versaut hat (und das war echt ne Ausnahme) habe ich ihn aufgebaut.

In der letzten Zeit kam kaum noch ein "ich bin so schlecht" oder "ich schaff das nicht" oder ähnliches.

Mit Bachblüten etc. würde ich erst gar nicht anfangen. Selbst wenn es geholfen hätte (sei es nur psychologisch) - was lernt dein Kind daraus? Ich brauche Medizin um ruhig zu bleiben.

Lass deinem Kind Zeit, die 5.Klasse hat doch gerade erst begonnen. Unterstütze sie, stärke sie, der Rest kommt von allein.

lg bambolina

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Hi,
einen Tipp kann ich dir leider nicht geben...aber ist das nicht furchtbar, was mit unseren Kindern passiert? Leistungsdruck schon von klein auf. Wie können wir unseren Kindern nur klar machen, dass Schulbildung nicht alles im Leben ist?

Sowas wie deinen Beitrag lesen zu müssen, macht mich echt traurig.

Deiner Tochter alles Gute
Suse

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Oh man, da ist sie wieder, die "die Welt ist so furchtbar"-Meinung!

Das Kind wollte VON ALLEIN aufs Gymnasium. Es macht alles SELBSTSTÄNDIG! Sie ist richtig GUT! Und alles läuft super!

Das Kind ist aber kein Baby mehr, sondern durchlebt ganz normale Phasen des "Erwachsenwerdens". Sie hat Ansprüche an sich selbst, die sie momentan austarieren muss.

Da kann man ihr zur Seite stehen, sie ermutigen, sie auffangen - mehr nicht!

Das ist völlig normal. Und die TE macht das super!

Da ist nix traurig, schlimm oder böse!!!

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Hey ... ganz deiner Meinung ;-)

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In der aktuellen "Eltern for family" ist so ein Fall eines extrem ehrgeizigen Schülers beschrieben, der sich so stark unter Druck gesetzt hat, dass er am Ende schwere Depressionen und Selbstmordgedanken hatte. Er kam dann für 5 Monate in eine jugendpsychiatrische Einrichtung. Das ist extrem und so endet es sicher nicht bei den meisten, aber aufpassen muss man schon. Wenn deine Tochter nie abschalten kann und nur ans Lernen denkt, dann ist das schon bedenklich. Das wäre doch das klassische Burnout? Leider weiß ich dir keinen Rat, denn meine Kinder sind das glatte Gegenteil. Da werden Klassenarbeiten geschrieben und das juckt niemanden. Mein Sohn hatte letztes Jahr so viele schlechte Noten...Ehrgeiz? - ein Fremdwort :-(. Da ist man als Mutter genauso ratlos.
Wenn ich an deiner Stelle wäre und es nicht bald besser würde, würde ich wahrscheinlich einen Kinderpsychologen aufsuchen. Einfach um zu erfragen, was in so einem Fall zu tun ist. Vielleicht müsste man am Selbstbild deiner Tochter arbeiten. Vielleicht fühlt sie sich weniger geliebt, gewertschätzt, wenn sie schlechtere Noten hat?

Grüße
Luka

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Das unterschreib ich dich mal!!! #pro

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! doch !

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Dein Bericht könnte von mir sein! Ich hoffe auch auf die erste vier oder fünf!!!!!!!!!!!

LG
Saskia

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Hallo,

es ist zwar beruhigend, dass wir damit nicht allein sind, aber schön ist das nicht...
Sie steigert sich immer mehr rein..Hat Angst vor der Schule und schreibt dabei in Deutsch die 2.beste Arbeit mit 2+, es gab einige 3en, 4en und mehrere 5en. Andere Arbeitenn haben wir noch nicht zurück, nur Tests. Und sie ist sauer auf sich, dass sie soviel weint und hat Angst, dass das nie mehr auf hört..usw Angst vor der Angst, wahrer Teufelskreis..
Heute Gespräch mit Klassenlehrerin.. Was macht ihr denn so??
Ich kann sie noch nicht mal zB zum Adventsbaseln bewegen, obwohl sie das gern macht, irgentwie wie "gelähmt"..
Danke, liebe Grüsse an Euch,

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Hi, ich würde den Klassenlehrer und die Schulpsychologin kontaktieren... hört sich schon etwas bedenklich an... lg :-)

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Hi

Genauso bei uns! Meine Tochter kam mit eher mittelmäßigen Noten ( 2er und einen 3 er in Mathe) aufs Sprachengymasium. Sie wollte selbst dorthin und nirgends sonst. Ok, dachten wir. Sie ist jetzt in Klasse 5 und Klassenbeste, aber jeden Tag Bauchweh.

Sie ist auch sehr diszipliniert und ist superstolz auf ihre Noten, die sie aus der Grundschule nicht kennt #schein.

Aber die ganze Umstellung macht ihr schwer zu schaffen. Ich warte noch ab mit weiteren Maßnahmen, hab jeder Zeit ein offenes Ohr fur sie. Sie will auf keinen Fall auf eine andere Schule, da sie ihre Lehrer toll findet und mit den Klassenkameraden- innen gut klar kommt.

Der Druck ist jedoch enorm. Gern hätte ich jetzt den ultimativen Tipp, den würde ich sofort auch annehmen. Aber den hab ich nicht. Sorry :-[

Euch alles liebe, ich glaube das es sicher besser wird, aber die Kinder brauchen einfach Zeit um mit der Umstellung klar zu kommen.

Lg kerstin

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Hallo,

meine Tochter ist erst 5, Vorschulkind und auch so extrem in ihren Erwartungen an sich selbst. Manchmal wird sie aggressiv, heult, schlägt um sich etc.pp.
Seit vier Wochen sind wir jetzt bei einer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin mit ihr. Dort wird versucht, ihr "Scheitern" als ganz normales Ereignis, vor dem man keine Angst zu haben braucht, zu verklickern. Die Therapeutin macht das mittels therapeutischer Rollenspiele und Büchern, in ein paar Wochen wird meine Tochter dann in eine Gruppentherapie übergehen, in der sie mit Kindern gleichen Alters und demselben Problem zusammenkommt. Die Therapeutin meinte auch, gut, dass wir frühzeitig kommen, denn in der Pubertät würde sich das ganze oftmals noch verstärken und sich in psychischen Krankheitsbildern manifestieren wie Magersucht, Depression usw.
Bisher sind wir ganz zufrieden, sie geht gerne zur Therapeutin, und am Wochenende konnten wir sogar UNO spielen ohne einen einzigen Heul- und Aggressionsanfall.

LG
Mavie