Voraussetzung zur Einschulung: Umfrage

Was gehört für euch alles dazu, sein Kind einzuschulen? Welche Voraussetzungen sollten vorhanden sein, was sollte ein Kind alles können ?
Bin gespannt auf eure Auflistung.
Danke!!#winke

1

hallo,

ich glaube das gesamtpaket machts. nicht einzelne fähigkeiten.
mein sohn war letztes jahr kann kind.und hätte mit den damaligen schulanfängern vom wissen her eingeschult werden können.
aber auch wenn er ein sehr offenes kerlchen ist, viele freunde hat etc., fand ich ihn noch nicht reif. er kann schlecht verlieren, setzt sich schnell selbst unter druck... und da war ich froh, dass er noch ein jahr zeit hatte zu reifen. und das ist er in diesem einen jahr sehr. er kann sachverhalte mehr in relation betrachten, ist nicht mehr so extrem von gefühlen gesteuert....
wäre er letztes jahr eingeschult worden, dann hätte er sich immer udn immer wieder an den anderen gemessen. es fällt ihm schwer nicht der beste zu sein. nicht, dass er es rauskehrt vor anderen. aber für ihn selbst ist es wichtig. na und mit gerade 6 werdend wäre ihm das nat. rel. schwer gefallen.
dieses jahr kann er sich selbst besser einschätzen udn auch akzeptieren (besser), wenn er eben nicht so schnell in etwas ist wie ein anderer (auch wenn es noch an ihm nagt). ich kann das so gut nachfühlen, weil er mich sehr an mich als kind erinnert.

ergo: nicht einzelne fähigkeiten machen ein kind schulreif. da spiel vieles zusammen. vor allem speziell aufs kind bezogen. das eine kind muss noch entspannter und ruhiger werden. das andere ist noch zu verspielt, zu sehr in der fantasiewelt, auch wenn es schon schulische leistungen erbringen kan. ein anderes ist noch zu ich bezogen bzw. bezieht alles auf sich. jedes kind hat also seine eigenen schwächen udn stärken und muss da ein gewisses level erreichen, wo es, sagen wir, diese kontrollieren kann. mir fällt gerade kein besseres wort dafür ein.

lg

2

Hallo,

ich sehe es auch ähnlich wie meine Vorschreiberin.
Es kommt auf jeden Fall mehr auf die Persönlichkeit und vor allem die soziale Intelligenz bei den Kindern an als auf die geprüften Fähigkeiten zur Schulreife wie Mengen erkennen, Sachverhalte erkennen und und und.
Das ist natürlich auch eine wichtige Voraussetzung und diese Sachen werden ja sehr genau im Vorschulalter überprüft und getestet. Mindestens genauso wichtig sind allerdings eine gewisse Selbständigkeit, Kritikfähigkeit, Integrationsfähigkeit, sich anpassen können, abwarten, Geduld, Ausdauer - im Sitzen und sich länger mit einer Sache beschäftigen, Selbstbewußtsein (steht nicht im Konflikt mit Schüchternheit), mehrere Sachen auf einmal erfassen und ausführen können (z.B. blauen Stift aus Mäppchen, Schreibheft aufschlagen und rechts oben den Namen aufschreiben) - hört sich leicht an, ist aber in der richtigen Abfolge lange keine Selbstverständlichkeit bei Erstklässlern...
Und vorallem: LUST AUF DIE SCHULE und aufs Lernen!!

Manchmal ist das alles schwer zu beurteilen, vor allem weil viele Kinder gerade im Vorschulalter nochmal einen riesen Sprung machen.
Ich würde bei berechtigten Zweifeln eher immer noch ein Jahr warten, wenn das Kind aber großes Interesse an der Schule zeigt und auch sonst alle Voraussetzungen (auch die Sozialkompetenz) passen und die Gefahr besteht, es würde sich noch 1 jahr im Kiga eher langweilen, steht der Einschulung eigentlich nichts im Weg :-)

LG und Alles Gute in dieser spannenden Phase
Fibia

3

Hallo,

meines Erachtens sollten neben der kognitiven Entwicklung und der körperlichen Konstitution vor allem auch die sozialen und emotionalen Kompetenzen stimmen. Das Kind sollte u.a. ein Stück weit vorausschauend denken/planen und handeln können, abwarten/sich zurück nehmen, das eigene Verhalten im Kontext sehen und zumindest teilweise reflektieren können, eine adäquate Frustrationstoleranz haben, also sowohl mit Misserfolgen als auch mit Zurückweisung durch Gleichaltrige, "blöde Kommentare" u.ä. umgehen können, ohne gleich "am Boden zerstört" zu sein. Es sollte eigene Bedürfnisse und Wünsche in angemessener Form artikulieren können, die seiner Mitmenschen wahrnehmen und zumindest nicht völlig außer Acht lassen ;-) (also z.B. Kompromisse eingehen können) und möglichst offen auf neue, noch unbekannte Personen (in diesem Fall Lehrer, Betreuungs-Personal, (ältere) Mitschüler) zugehen können.

Last, but not least sind die "lebenspraktischen" Dinge wie komplett selbständiges An- und Ausziehen, zur Toilette gehen, Frühstück allein "geregelt bekommen" (Flasche auf- und zuschrauben, Brotdose öffnen/schließen, Banane öffnen, ...), alles in einem angemessenen Tempo, auch nicht völlig außer Acht zu lassen, da sie ebenfalls einiges über den Gesamt-Entwicklungsstand eines Kindes aussagen.

Unsere älteste Tochter wurde Ende August als Kann-Kind eingeschult. Bezüglich der kognitiven Entwicklung sowie des "Alltags-Krams" war das schon lange vorher klar. Die sozial-emotionale Entwicklung bereitete uns Ende letzten Jahres noch ein paar Sorgen, die Erzieherinnen waren sich allerdings bereits zu dem Zeitpunkt sicher, dass unsere kleine "Große" sich in dieser Hinsicht im folgenden dreiviertel Jahr bis zur Einschulung enorm weiter entwickeln würde (ebenso wie viele der anderen zukünftigen Schulanfänger)- und so war/ist es tatsächlich. Zur Einschulung "passte" wirklich alles und unsere Tochter kommt in jeder Hinsicht super zurecht :-).

Viele Grüße,

Kathrin

25

Man muss aber auch der Ehrlichkeit halber erwähnen, dass viele Kinder auch nach der Einschulung eine Art Einbruch in der Entwicklung erleiden, weil sie von den neuen Anforderungen überwältigt und sogar überfordert werden. Viele denken ja, dass ein Kind, was im Kindergarten super zurecht kommt und bestens integriert ist, absolut schulreif ist. Das stimmt aber nicht. Vielleicht waren die Anforderungen im Kindergarten genau richtig und die Schule ist eben dann doch eine 1/2 Nummer zu hoch.

Man muss sich darüber klar sein, dass nicht alle Kinder mit den gleichen motorischen Fähigkeiten eingeschult werden. Meine Tochter war motorisch ziemlich "hinterher", hat aber vor der Einschulung noch Ergotherapie bekommen. Sie hat spät angefangen zu malen, und schreibt jetzt trotzdem sehr langsam, aber auch sehr ordentlich und leserlich. Allein vom Schriftbild würde man nicht auf ein Defizit tippen. Andere Kinder schreiben wesentlich schneller, aber dann auch unsauber. Die Lehrerin hat gemeint, dass viele Kinder auch vor ihrem inneren Auge nicht genau sehen können, wie das Geschriebene am Ende aussehen soll.

Wir haben einige Kinder gehabt, die ganz regulär mit 6 Jahren eingeschult worden sind und trotzdem an ihre Grenzen gekommen sind. Wir hatten ein Altersspektrum von 5 bis 8 Jahren und man konnte zumindest nicht auf den ersten Blick sehen, wer wie alt war.

4

Hallo,

das ist sehr schwer, weil "das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile".

Was sie können müssen, ist meiner Meinung nach:

- alleine anziehen
- warten können
- mit Misserfolg umgehen können
- komplexere Anweisungen verstehen (also nicht nur: Nimm dein Heft aus der Büchertasche, sondern mehrere Anweisungen, beispielsweise: Nimm dein rotes Heft, das Buch mit dem gelben Umschlag und dein Federmäppchen)
- im letztgenannten Zusammenhang: zuhören können
- Regeln einhalten
- sprachliche Ausdrucksfähigkeit

Stützfaktoren sind für mich noch:
- sich trauen vor anderen Kindern zu reden
- sich trauen, der Lehrkraft gegenüber ein Anliegen zu äußern
- 10 - 15 Minuten konzentriert arbeiten können
- Mengen- und Zeitverständnis

Sicher habe ich jetzt noch das Ein oder Andere vergessen :-).

Insgesamt sollte man aber bedenken, dass das Kind in der Schule ein Schulkind wird, nicht schon davor. Dinge wie: Lesen- und Schreibenkönnen muss das Kind definitiv nicht, ebensowenig wie Rechnen können. Das Vermittel eine Gefühls für Zahlen (3 ist mehr als 1, 7 ist weniger als 9) und das Schulen der auditiven Wahrnehmung, beispielsweise durch Reime, bereits im Kindergartenalter ist aber mit Sicherheit vorteilhaft.

LG,
delfinchen

5

Vielen Dank euch allen bis jetzt für die tollen Beiträge. Sehr konstruktiv und interessant.

6

Hallo,

sicher gibt es ein Gesamtpaket das stimmen muss, aber wen interessiert das ??

Heute muss ein Kind im richtigen Zeitraum geboren sein, fertig.
Wenn es nicht gerade den Kopf unterm Arm trägt wird eingeschult, zur Not auch
auf einer Förderschule.

Was das für die Kinder bedeutet interessiert doch in den meisten Fällen nicht mehr.
Und wir als Eltern haben doch sowieso keine Ahnung, so wird es zumindest suggestiert.

Gott sei Dank ist mein Sohn fit und hat Spass in der Schule (geboren Mitte Mai)

LG
Tanja

8

Hallo,

sicher hat man manchmal den Eindruck, dass es nur nach Stichtag geht.

Meine Zwillinge sind leider unmittelbar vor dem Stichtag geboren und müssen somit auch mit 5 zur Schule - wobei ich alles dran setzen werde, sie zurückstellen zu lassen, wenn ich den geringsten Zweifel an ihrer Schultauglichkeit habe.

Aber ich finde, du urteilst hier etwas pauschal.
Hast du mal miterlebt, wie viel Arbeit Grundschullehrerinnen in den "Probetag" stecken und wie viele Gedanken sie sich machen, wenn sie nicht eindeutig beurteilen können, ob ein Kind schon schulreif ist? Hast du schon einmal miterlebt, wie eng Kindergarten und Erstklasslehrer zusammenarbeiten, um den Übergang einfacher zu machen und um sicherstellen zu können, dass das Kind wirklich schulreif ist?

Ich verstehe eins sowieso nicht: Zu meiner Zeit wurde um den Übertritt kein solches Geschiss gemacht. Nach den Sommerferien war man eben in der Schule. Basta.

Heutzutage wird das alles zelebriert und vorbereitet bis ins Kleinste und dennoch lässt mich der Eindruck nicht los, dass es trotz allem immer schwieriger wird für die Kinder.

Mag sein, dass das im vorgezogenen Stichtag beinhaltet ist, vielleicht ist die Ursache auch darin zu suchen, dass es Eltern gibt, die der Ansicht sind, sie müssten nicht erziehen, das übernimmt später die Schule. Vielleicht liegt es auch daran, dass man übers Internet an immer mehr Informationen kommt und sich somit verrückt macht, anstatt auf sein Gefühl zu hören. Mag sein, dass die Lehrer immer weniger gewillt sind, sich mit Kindern, die "anders" sind, auseinanderzusetzen.

Ich weiß es nicht, aber es ist wirklich auffällig, wie problematisch der Übergang Kindergarten - Schule heutzutage scheinbar ist.

LG,
delfinchen

18

"Hast du mal miterlebt, wie viel Arbeit Grundschullehrerinnen in den "Probetag" stecken und wie viele Gedanken sie sich machen, wenn sie nicht eindeutig beurteilen können, ob ein Kind schon schulreif ist?"

Klingt gut, aber ich habe noch nie davon gehört. Bei uns gibt es eine Untersuchung beim Jugendgesundheitsdienst, wo das Kind malen, auf einem Bein hüpfen, ein paar Aufgaben lösen ... soll, aber die Lehrerin trifft es erst am Tag der Einschulung.

weitere Kommentare laden
7

wenn`s im kindergarten zu langweilig wird ;-)

9

Ich geb dir mal die liste unserer Schule, was wir üben sollten.
1. Spielen
Gesellschaftsspiele
Sprachspiele
Bewegungsspiele
Rollenspiele

2. Kognitive Fähigkeiten
Zahlenraum bis 6 (Mengen)
Würfelspiele
Brettspiele
Eigenen Namen schreiben und erkennen

3. Feinmotorik
Basteln
Kleben
Falten
Schuhe binden
Ausschneiden
Malen
Stifthaltung üben

4. Sprachfähigkeit
Vorlesen
Miteinander reden
Sprachspiele
Dinge benennen
Fragen beantworten

5. Stärkung des Selbstbewusstseins
Verantwortung übergeben
Eigenständigkeit fördern
Botengänge machen lassen
Im Haushalt helfen lassen
Loben!!!

6. Regeln beachten
Manieren üben
Begrüßen/ verabschieden
Gemeinsame Mahlzeiten
Konsequenz !!!

Wenn du das alles befolgst...mehr muss ein Kind nicht können. Es gibt kaum kognitive Anforderungen, wie du siehst. Der Hauptschwerpunkt liegt echt in Teamfähigkeit und Sozialverhalten.

10

ihr habt nicht im ernst SO EINE liste bekommen #schock

11

Hallo,

was findest du denn daran schlimm?

LG,
delfinchen

weitere Kommentare laden
23

Hallo,

das Kind sollte mit anderen Kindern zurecht kommen (das, was man so schön soziale Kompetenz nennt), Anweisungen folgen können und sich einordnen können.

GLG