Schulträger hat kein Geld für Lehrmittel!

Hallo,

nachdem nun das Urteil, dass die Eltern kein Kopiergeld und keine Lehrmittel (die vorgedruckten Arbeitshefte zum Ausfüllen) mehr bezahlen müssen, ist es an unserem Gymnasium zu folgender Situation gekommen:
Unsere Kinder haben für dieses Schuljahr (7. Klasse) in Deutsch, Englisch und Geo keine Arbeitshefte! Träger ist der Landkreis und der hat kein Geld dafür übrig!!!

Auf den Vorschlag hin, dann zahlen wir Eltern es wieder selber, wie in den letzten Jahren auch, kam der Hinweis von der Schule, es müssen alle Eltern einverstanden sein, wenn einer dagegen ist, dürfen alle nicht kaufen.
Wie das so ist, ist natürlich auch jemand dagegen. Mit dem Argument: Wenn wir einmal zahlen, obwohl laut Gesetztgeber, dass garnicht sein dürfte, dann würden wir immer zahlen müssen.

Ich kann es ja nachvollziehen und finde es auch beschämend, das der Schulträger nicht daran interessiert ist, dass die Kinder in seinem Landkreis optimale Bedingungen haben zum Lernen. Aber mein Kind ist mir wichtiger und dann würde ich es eben wieder selbst bezahlen.
Wie seht ihr das? Gibt es nochmehr solcher Fälle? Was würdet Ihr tun?
Ein Anschreiben mit der Forderung nach den Lehrmitteln ans Landratsamt ist schon raus, ohne bisherige Antwort.:-(
Vielleicht müssen wir Eltern noch demonstrieren...#kratz#schein

Lottie

1

Auf gar keinen Fall aus eigener Tasche bezahlen! Da sollte der Eltenrrat tätig werden. Es gibt immer noch die Möglichkeit, dass der Lehrer alles an die Tafel schreibt und die Kinder es abschreiben müssen.

Wenn ihr es auf eigene Faust versucht auszugleichen, trifft es das schwächste Glied in der Kette (sozial schwache Familien oder welche mit mehreren Kindern). Und denen sind ihre Kinder bestimmt auch wichtig, aber sie können es einfach eben nicht bezahlen.

Ebenfalls könnte sich auch die Schülervertetung Gehör verschaffen.

Ich würde solche Briefe immer mit Fristsetzung schreiben und bei Nichtbeachtung nachlegen. Steter Tropfen hölt den Stein!

2

Wo kann man das Urteil nachlesen?

LG Ina

3

Eltern in Sachsen dürfen künftig nicht mehr für Kopien von Unterrichtsmaterial zur Kasse gebeten werden. Das hat das Oberverwaltungsgericht Bautzen am Dienstag entschieden (Az: 2 A 520/11). Die Kommunen als Träger öffentlicher Schulen seien für die Bereitstellung solcher Unterlagen zuständig, urteilten die Richter.

5

Oh, ich dachte, dass Urteil ist bundesweit gewesen... Also, nur Sachsen!?

weiteren Kommentar laden
4

Das ist nicht eure Sache, sondern die Sache des Landkreises. Immer schön beschweren. Und zwar immer bei der nächsthöheren Stelle. Ruhig auch die Medien einbeziehen. Vorübergehend könnte auch ein Förderverein der Schule die Kosten vorstrecken. Die Eltern sollten es definitiv nicht tun.

6

Hallo,

es gibt tatsächlich Bundesländer, die Arbeitshefte bezahlen? Welche sind das denn?

Sorry, aber für den Kindergarten zahlen Eltern fleißig und Bildung soll dann nix kosten?

Zumal das Geld für Hartz IV Empfänger eh vom Amt kommt. Wenn ich wenig Geld habe, lege ich jeden Monat was für die Schule weg oder ist es neu, dass die Schule im August/September beginnt?

Mal abgesehen davon, gutes Lernen wäre auch ohne Arbeitshefte möglich.

Lg

8

Also ich finde diese Diskussion auch echt wiederlich. Niemand will für die Bildung der Kinder zahlen, weder das Land noch die Eltern! #contra

NIEMALS würde ich mich wegen 1-2 Arbeitsheften rumärgern.

Kaum zu glauben das viele Kinder die neusten Nintendos in der Tasche haben, aber keine Arbeitshefte. #rofl

9

ich würde garnicht auf die idee kommen bei der blidung für mein kind zu sparen

machmal kann man nur noch den kopf schütteln

weitere Kommentare laden
12

Ich ging früher in Sachsen-Anhalt zur Schule und dort hatten wir zwar nur ein Arbeitsheft in Englisch, hatte zwar jetzt nicht die Welt gekostet, aber wir haben es kaum genutzt es war eigentlich immer rausgeschmissenes Geld.

Oder damals in der 10. Klasse wurde in Englisch so eine Welle gemacht das man unbedingt so ein rotes Arbeitsheft kaufen muss um sich auf die Prüfung vorzubereiten und man wird es auch im Unterricht nutzen, ein einziger Schüler wollte dieses nicht haben, wir anderen hatten es den gekauft, einmal genutzt haben wir es und danach nie wieder, weil eben dieser eine Schüler das Heft nicht hat. Wir haben es zur Vorprüfung genutzt zusammen mit der Parallelklasse, für den einen Schüler wurde eben eine Kopie gemacht. Unsere Parallelklasse hat es ständig genutzt.

Wir hatten hauptsächlich mit Bücher gearbeitet die man in der Schule gegen Leihgebühren bekam, 3€/ Buch, oder 2€ für Familien mit 3 oder 4 Kinder (dies traf bei uns zu), 1€ für sozialschwache Familien und wenn 5 oder mehr Kinder im Haushalt leben. Die Leihgebühren bekamen wir auch nicht wieder, wurde auch erst später eingeführt weil festgestellt wurde das entweder das Buch nicht abgegeben ist oder es total kaputt zurückgegeben wurde.

Ich würde demonstrieren entweder zahlt der Landkreis oder die Kinder schreiben alles von der Tafel ab.

13

Hallo,

hier an den städtischen und staatlichen Gymnasien werden zwar die Bücher gestellt, Arbeitshefte und Lektüre müssen die Eltern selbst bezahlen.

Zu meiner Schulzeit gab es noch nicht einmal die Bücher von der Schule, da mussten die Eltern komplett ran.

GLG

14

Hallo,

wenn in Arbeitsheften wenigstens auch gearbeitet würde.#schein

In wohne in NRW und Arbeitshefte mußte ich immer bezahlen.
Genauso wie die 5 Euro Kopiergeld und unzählige Kleckerbeträge.

Die Kassen sind halt leer.

Mittlerweile habe ich den Eindruck, das fast jeder den größmöglichen Nutzen mit so wenig Aufwand wie möglich erzielen möchte.

Witzig finde ich dann immer den Ruf nach dem Schulverein. Ich glaube manche immer dreist fordernde Eltern wissen gar nicht, wessen Geld sie ständig einfordern. Kann schon verstehen, das da kaum noch Eltern einzahlen.

17

Das Problem sind hier aber die Verlage, die mit den Arbeitsheften, die man ja nur 1x benutzen kann, groß absahnen.

Hier in B-W ist es wohl so, dass das Mathebuch Schnittpunkt nun qualitativ wesentlich schlechter ist als sein Vorgänger, Übungen wurden gestrichen, damit man ein Arbeitsheft herausgeben kann, also sind neues Buch Schnittpunkt + Arbeitsheft gemeinsam qualitativ so gut wie das alte Buch (ohne Arbeitsheft).

Aber ehrlich - ich habe fast 80€ Kindergartenbeitrag für meinen Sohn gezahlt (und das ist im Vergleich zu dem, was andere zahlen, fast geschenkt). Das waren also 960€ im Jahr. Dazu kamen noch Sprudelgeld, Ausflüge, etc. Lass sagen 1000€ pro Jahr. Basierend auf der Grundschulerfahrung, die ich mit meiner Tochter gemacht habe - ich denke, ich habe dort - trotz Arbeitshefte - keine 100€ im Jahr für Lernmittel ausgegeben (wenn man die Einschulung mal ausklammert).

GLG
Miss Mary

21

Ergänzend mal eine Rechnung für Eltern mit mehreren Kindern:
Schule (2 Kinder 237 Euro):
Spindgeld 1.60 Euro pro Monat *2
Essen 50 Euro pro Monat * 2
Bus 6 Euro + 12 Euro pro Monat
Kopier, Klo usw 20 Euro + 16 Euro
Bücher ca. 40 Euro *2
+ Klassenfahrt usw.
Kindergarten (1 Kind 320 Euro):
Jugendamt 240 Euro
Vereinsbeitrag mit Essen 80 Euro
+ Kasper usw.
Studium:
500 Euro (2 Kinder im Ausland nicht vergleichbar mit Deutschland)

Macht für 5 Kinder 1057,2 Euro Pro Monat bzw 12686,4 Euro im Jahr.
Kindergeld 558 Euro + Kindergartenzuschuss vom Arbeitgeber 150 Euro = 708 Euro
Daher Kostet es mich nur 4190,4 Euro im Jahr. Das ist natürlich exkl. Frühstück, Abendessen, Unterkunft und Kleidung sowie Vereinsbeiträge.
Wenn man nicht arbeitet kostet es natürlich weniger.

18

Es sind hier ja viele unterschiedliche Meinungen eingegangen! Danke dafür!

Meiner Meinung nach ist bei dem momentanen Zeitdruck in der Schule das Abschreiben der Aufgaben oder des kompletten Tafel- / Projektorbildes keine Lösung. Da geht zuviel Zeit weg, die die Lehrer leider nicht mehr haben. Zu oft fallen auch Stunden aus.

Die Arbeitshefte kosten übrigens um die 10,00€ und wurden in den vergangenen Jahren auch rege genutzt, d.h. komplett ausgefüllt.

Lottie