Erfahrung mit Hilfe vom Jugendamt?

Guten Morgen,

ich wollte euch mal fragen, ob jemand von euch erfahrung mit dem Jugendamt hat?

Meinem Exmann und mir wurde empfohlen, dass wir uns für unsere fast 9 jährige Tochter Hilfe bei der Erziehung vom Jugendamt holen.
Jetzt habe ich einen Antrag formuliert und wollte ihn absenden. Doch mein Exmann meint, wenn man das Jugendamt einmal im Haus hätte, so sagte er, dann würde man sie nicht mehr los. Ob ich das denn wollen würde und wenn das alles nichts bringen würde dann könnte ich halt nicht mehr zurück und das abbrechen. Ich hätte dann immer jemanden der mir auf die Finger schaut.
Bisher habe ich die ganze Sache eher positiv betrachtet, denn es gibt ja die Hilfen, warum nicht annehmen? Zu verbergen habe ich ganz sicher nix. Ich möchte das ja auch freiwillig machen und nicht weil ich hier nicht mehr klar komme.
Irgendwie habe ich das Gefühl er will es mir madig machen.
Habt ihr Erfahrungen oder ähnliches?

Danke euch...

Liebe Grüße
Nicole

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Hallo,

so wie dein Mann habe ich anfangs auch immer gedacht aber es ist absolut albern.

Ich habe hier ein so tolles Jugendamt und habe mir von dort mehrfach Hilfe geholt gehabt die mich ein ganzes Stück weiter gebracht haben. Sie waren für mich da und mir wurde geholfen und ich kann jederzeit wieder hingehen.

Das Jugendamt hat mir nämlich zu verstehen gegeben: Jemand der sich Hilfe holt, zeigt Stärke das er auch nur ein Mensch ist und an seine Grenzen kommt.

Bei mir schaut das Jugendamt nicht auf die Finger. Momentan läuft bei mir alles gut und ich bin zufrieden.

Wie gesagt, ich habe hier bei mir ein großes Glück mit dem Jugendamt da sie hier alle sehr nett sind und hilfsbereit.

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Guten Morgen , ich denke das du einen Riesen Schritt Nach vorne gemacht hast, in dem du dir Hilfe holen möchteSt. Dazu gehört viel Mut und Stärke . Ich an deiner Stelle würde die Hilfen des JA in Anspruch nehmen. Es gibt so viele tolle Angebote des JA ohne Verpflichtungen, die dich und dein Kind unterstützen . Ich wünsche dir alles alles alles Gute.alles
LG Doro

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wenn du ein jugendamt gefunden hast, daß so viel geld und personelle ressourcen hat, daß es dich in den nächsten 10 jahren dauerhaft "überwachen" kann, auch wenn die hilfe, die du einforderst beendet ist, dann sag es mir bitte!

in aller regel müssen die Jugendämter mit spärlichen ressourcen so wirtschaften, daß sie zumindest einem großteil der anträge gerecht werden.
das klappt mal besser mal schlechter

also: wende dich hin und fordere die unterstützung, die du brauchst

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Hallo,

ich bin der Meinung Deines Mannes.

Wenn die meinen, daß Ihr nachhaltig überfordert seid, drücken die Euch irgendwelche Maßnahmen rein und wehe Ihr weigert Euch, die anzunehmen. Dann ist ganz schnell Schluß mit den Nettigkeiten.

Es gibt nicht wenige Familien, die da Hilfe gesucht haben und seitdem übelst tyrannisiert werden bis hin zur Inobhutnahme der Kinder.
Die reagieren auch gerne mal über, bevor sie wieder negativ in der Presse stehen, weil sie nichts gemacht haben. Zu Unrecht ihren Eltern entzogene Kinder interessieren nämlich keinen, im Gegensatz zu welchen, die mißhandelt wurden, obwohl die Familie dem Jugendamt bekannt war.

Außerdem seid da dann aktenkundig. Auch wenn sie Euch nicht permanent verfolgen, sobald irgendetwas vorfällt, wo sie meinen, sich einmischen zu müssen, ist die Akte da, in der steht, daß Ihr mit Eurem Kind nicht klar kamt/kommt!

Ich kenne niemanden, der positive Erfahrungen mit einem Jugendamt gemacht hat.

Es gibt auch Erziehungshilfe von der Caritas und ähnlichen Organisationen. Die würde ich in jedem Fall vorziehen.

LG

Heike

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Absoluter quatsch: Ich kenne eine Familie die die hilfe vom Jugendamt sicher nötig hat, die aber aufgrund dessen das die schon genannten Ressourcen aufgebraucht waren, nicht weiter bewilligt wird.
Wenn ich richtig informiert bin wird das halbjährlich verlängert ..... oder eben nicht.
Also hol dir die Hilfe die du brauchst ... kommst du ohne klar wird das Jugenamt auch wieder gehen. Spätestens dann wenn du dein Kontingent ausgeschöpft hast.
Und keine Angst was irgendwelche Maßnahmen oder ähnliches betrifft .... Das JA wird dich ganz individuell in deinem Fall beraten und in den wenigsten Fällen müssen da irgendwelche Maßnahmen gemacht werden. Und selbst wenn .... man kann auch höflich und bestimmt ablehnen .... Nur eine Begründung muss man dann parat haben.

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Hallo Nicole,

vom Jugendamt halte ich überhaupt nichts, mag aber auch daran liegen, dass ich mit meiner Sachbearbeiterin so überhaupt nicht auf einen Nenner komme. Ich würde mir da keine Hilfe holen.

Ich habe mir Hilfe geholt vom "Familienstützenden Dienst - FSD". Ich hatte mit meinem Sohn nach der Trennung von seinem Vater sehr grosse Probleme mit Kindergarten und im allgemeinen mit dem Thema alleine irgendwo hin. Die Mitarbeiterin beim FSD war selbst alleinerziehend mit zwei Mädchen und ausgebildete Pädagogin (glaube ich, kann auch was anderes gewesen sein). Jedenfalls hat sie sich sehr engagiert, ist damals in den Kindergarten gegangen um zu gucken, wie Tom sich dort verhält usw usw. Sie hat uns sehr geholfen und ich würde sie jederzeit wieder kontaktieren.

Weiss nicht, ob es sowas bei Dir auch gibt, aber das kann ich nur empfehlen.

Liebe Grüße
Svenja