1. Klasse und schon so ein Stress!??

Nabend!

Mein Sohn (6 Jahre) ist eingentlich sehr intelligent und versteht sehr viel. Er geht jetzt seit August letzten Jahres in die Schule und kann schon super alles alleine lesen. Allerdings macht er nur Terror und Stress, sowohl in der Schule als auch zu Hause.

In der Schule arbeitet er nicht mit, stört, respektiert Regeln nicht, wird ständig vom Musikunterricht ausgeschlossen und muß Strafarbeiten.

Zu Hause dann hab ich den gleichen Terror mit den Hausaufgaben, er hat keine Lust, sitzt und sitzt und dödelt und alle paar Minuten muß er erinnert werden, weiter zu arbeiten. In seinem Zimmer alleine klappt gar nix, weil er dann lieber spielt. Hier unten am Esstisch ist auch zuviel Ablenkung, seine kleine Schwester ist ja auch noch da.

Wir haben schon alles versucht, Eieruhr, Belohnungssystem, Strafe (z.B. kein Fernsehen), Erklärungen...nix hilft!

Außerdem bringt er dann fürs Wochenende immernoch soviel Zettel und Kram zum Nacharbeiten mit, alles was er in der Schule nicht gemacht/geschafft hat. Ich kann nicht mehr!

Hat jemand noch einen Rat für uns??

LG
Peluchinha

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Hallo,

für die Schule sind nicht nur kognitive Fähigkeiten wichtig, man sollte nie die soziale und emotionale Reife unterschätzen.
Bei uns wurde vor der Einschulung immer wieder betont, dass es völlig egal ist, ob ein Kind z. B. schon vor der Einschulung lesen kann, wichtig seien eben genau diese Dinge wie Regeln verstehen und respektieren, sich eine gewisse Zeit konzentrieren können und sich nicht von allem ablenken zu lassen, Dinge selbständig erledigen können, etc.
Manche Kinder sind kognitiv schon sehr weit, aber es fehlt ihnen noch an der sozialen und emotionalen Reife und die Einschulung ist ein großer Schritt für die Kinder.
Natürlich müssen/sollen sie auch in diesem Bereich nicht perfekt sein in der 1. Klasse, das ist ja ein langer Lernprozess, aber die grundlegenden Dinge sollten schon etwas gefestigt sein.

Ich denke, Eieruhr, Belohnungssystem oder Bestrafungen haben keinen Sinn, ihr solltet euch mit der Lehrerin zusammensetzen und nach der Ursache schauen (ist er mit dem Schulalltag über- oder unterfordert?) und dann gemeinsam nach einer Lösungsstrategie suchen.

Sofort auf Hochbegabung zu schließen, ohne die weiteren Hintergründe zu kennen, finde ich etwas weit hergeholt, natürlich ist es eine Möglichkeit, aber nur eine unter vielen, er kann auch ganz einfach nur mit dem Schulalltag überfordert sein.
Wie auch immer, ihr solltet versuchen, gemeinsam mit der Schule nach einer langfristigen Verbesserungsmöglichkeit zu suchen.

LG

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Guten Morgen,
viele Hochbegabte werden nicht als solche erkannt.

Manche Hochbegabte werden als Kind erkannt, wenn ihren Eltern oder Lehrer, typische Besonderheiten auffallen, wobei viele erst durch auftretende Probleme, etwa in der Schule oder im sozialen Umfeld, darauf stoßen.

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Ich glaube, es wimmelt hier nur so von Hochbegabten .......:-)

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vielleicht ist einiges davon nicht 'Hochbegabung sondern es sind einfach Kinder, die über dem Durchschnitt liegen, bei Dingen weiter sind und sich langweilen und nicht genug gefordert werden?

ansonsten teile ich deinen Eindruck.... nur schreiben hier die mit Problemen und nicht die -zig, die keine Probleme haben

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Hallo, der Stoff in der ersten Klasse ist aber auch so langweilig.
Versuch doch einaml ein Rezept für Ergo zu bekommen. Vieleicht hat dein Sohn Probleme mit der Wahrnehmung. Mich haben dieTherapeuten auch sehr gut bei Lernschwirgkeiten beraten. Ich und mein Sohn worden bei den Hausaufgaben gefimt, dabei kam raus das ich vollkommen falsche Signale gegeben habe. Falls du Lust hast kannst du dazu "Positive lernen von Jansen lesen".

Ein IQ Test kann auch nicht schaden.

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Doch ein IQ-Test kann sehr wohl schaden, denn wenn der Junge unter Leistungsdruck leidet, dann wird ihn dieser Test noch mehr quälen.

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Ich denke auch, dass Dein Sohn einfach lernen muss, sich an Regeln zu halten, und dass es sinnvoll ist, wenn ihr da eng mit der Lehrerin zusammenarbeitet. Natürlich kann es auch eine Rolle spielen, dass Dein Sohn das eine oder andere schon kann, aber machen muss er die Sachen halt trotzdem - und wenn er der Lehrerin zeigt, was er drauf hat, kann sie ihn auch ggf. besser fördern.

Sicher geht es auch euch etwas an, wie er sich in der Schule verhält, aber da ist ja erst einmal die Lehrerin diejenige, die ja offenbar auch konsequent ist.

Hausaufgaben: Wenn er das noch nicht alleine hinbekommt, sollte es doch für Dich möglich sein, Ort und Zeit zu finden, in denen Du Deinen Sohn für 20 Minuten am Tag unterstützt, díese zu erledigen. Vielleicht hilft es auch, wenn er dafür einen festen Zeitraum am Tag einplant.

Bei uns gilt: Erst die Arbeit und dann das Vergnügen - gerade wenn es etwas nachzuarbeiten gilt, legen wir Eltern fest, dass das Priorität hat und erst danach für Spielen oder gemeinsame Unternehmungen Zeit ist.

LG

Anja

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Hallo,

zum Thema Benehmen in der Schule würde ich versuchen, herauszufinden, warum er sich so benimmt. Was ist das Problem? Langeweile? Aufmerksamkeit erregen wollen? Vor den Klassenkameraden cool da stehen wollen? Wenn Ihr das heraus gefunden habt, könnt Ihr weiter überlegen.
Hochbegabung könnte ein Grund sein. Der Sohn einer Bekannten von uns ist hochbegabt und braucht auch ständig Aufmerksamkeit, weswegen er ständig nervt. #schwitz

Mit den Hausaufgaben würde ich es so machen, daß er in irgendeinem Raum sitzen muß, wo es nichts zum Spielen gibt (Euer Arbeitszimmer, Gästezimmer, wo auch immer) und da bleibt er so lange sitzen, bis die Hausaufgaben erledigt sind. Und wenn das bis abends dauert, und er keine Freizeit mehr hat oder nicht mehr zu seinem Hobby kommt, dann ist das so. Pech.
Er muß lernen, daß die Schule seine "Arbeit" ist, und die wird zuerst erledigt.

Am besten wäre natürlich, wenn Du Dich mit einem Buch in den gleichen Raum setzen könntest, aber da die Schwester ja noch da ist, würde ich nur regelmäßig nachschauen gehen.

LG
Heike

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Hallo,

du hast ja schon viele gute Antworten bekommen.

Ich würde eventuell mal einen speziellen Schulpsychologen aufsuchen. Bei uns gibt es die im Schulamt.

Auch scheint ihr in kurzer Zeit sehr viele Erziehungsstile und -strategien ausprobiert zu haben, die z.T. in krassem Gegensatz zueinander stehen. Das zeigt eine gewisse Hilfslosigkeit deinerseits, die natürlich auch dem Kind nicht verborgen bleibt und zusätzlich Verwirrung stiftet.

Erstelle klare Regeln mit klaren Konsequenzen. Halte dich an diese. Und versuche mal, ob es mit den Hausaufgaben besser gleich nach dem Essen klappt oder nach einem langen Waldspaziergang oder so, wenn das Kind den Kopf wieder frei hat. Vielleicht klappt es mit einer anderen Person besser (meine Tochter kann z.B. viel besser mit Opa Mathe lernen, weil er es "so schön erklärt" - als Vater war es sinnlos, mit ihm Mathe zu lernen, also probiere alles aus).

GLG
Miss Mary

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Loslassen! Ganz ehrlich, manchmal ist das die einzige Lösung. Die Hausaufgaben sind so gestrickt, dass ein normal intelligentes Kind sie ohne Hilfe schaffen kann. Vielleicht kannst du ganz antizyklisch denken und ihm einfach mal eine zeitlang das Vertrauen schenken, dass er seinen ganz eigenen Rhythmus finden kann. Wir haben das bei unserer Tochter auch so gemacht, natürlich so, dass wir immer ansprechbar waren, falls sie Fragen hatte. Zuerst hat sie das System voll ausgenutzt und wir haben sie dann auch mal ohne Hausaufgaben in die Schule geschickt. Da sie aber eigentlich in sich ein pflichtbewusster Mensch ist, hat diese Phase keine Woche lang angehalten. Dann hat sie von sich aus gesagt, dass sie lieber mit ihrem Papa Hausaufgaben machen möchte als mit mir. #schmoll Da war ich natürlich beleidigt. Aber ich habe dann auch verstanden, dass ich ihr einfach zu viel helfen will, während mein Mann ohne Problem mit seinem Kaffee und seiner Zeitung daneben sitzen kann, ohne einmal auf ihr Heft zu schauen. Der hilft ihr auch nur, wenn sie ihn direkt darum bittet. Er sagt auch nur "falsch" oder "richtig" und versucht, dann nicht, ihr das aus allen Himmelsrichtungen zu erklären (so wie ich). Und sie kommt eigentlich auch immer drauf, was daran jetzt falsch war und korrigiert es dann auch alleine.

Es bedeutet aber auch, dass sie die Hausaufgaben jetzt immer erst spät nachmittags macht, wenn mein Mann von der Arbeit nach Hause kommt. Da ist sie topfit. Vorher haben wir es nach dem Mittagessen gemacht, voll in ihrem Mittagstief, wo sie den Kopf noch voll hatte mit den Erlebnissen des Vormittags. Jetzt lassen wir uns Zeit beim Mittagessen und sie erzählt auch mal wieder von der Schule. Nicht viel, aber immerhin.

Ich meinte es auch nur gut, aber vielleicht muss den Kindern irgendwann einfach mal ihren Bereich lassen. Die Motivation für die Schule muss von innen kommen und wenn er was lernen will, dann muss er seinen Weg finden, auch wenn das nicht der Weg ist, den du dir für ihn vorgestellt hast. Für klingt sein Verhalten nicht nach Unvermögen, sondern stark nach Rebellion.

Teilweise bin ich auch ganz kribbelig, weil ich auch am liebsten jeden Tag nochmal alle Hefte und Mappen kontrollieren möchte. Ich traue meinem Mann da ja auch nicht ganz über den Weg. Aber ich mach das nur am Wochenende, um Grund reinzubringen. Und enttäuschenderweise scheint es auch ohne mich zu klappen. #heul

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Hallo,

also ich kann dich leider nur zu gut verstehen.
Mein Sohn ist seit September in der Schule und ich habe hier genau die gleichen Probleme, was Hausaufgaben, verhalten und Mitarbeit in der Schule angeht.

Wir waren 1 Jahr vor Einschulung auf Anraten des Kindergartens beim Psychologen wegen eines Tests auf Hochbegabung. Im mathematischen logischen Bereich liegt diese auch vor. schon damals wurde mir mitgeteilt dass es in der Schule sicher zu Problemen kommt.
In Mathe ist er unterfordert, an den anderen Fächern hat er keinen Spaß und Mitarbeit im Unterricht hält er für nicht nötig. Allerdings stört er den Unterricht nicht sondern macht halt eben gar nix.

Auf grund dessen sind wir auch noch weiter in behandlung.
Nach einem halben Jahr hatten wir jetzt den ersten Kontrolltermin, wie er sich in die schule eingefunden hat und wo es Probleme gibt.

Jetzt hat die Ärztin entschieden in eine Verhaltenstherape einzugliedern, wo er mit gleichgesinnten zusammen ist und manches Verhalten erlernt wird um weniger Probleme zu haben.

Auch wurde mir geraten ihn für die Hausaufgaben in eine Schulkinderbetreuung zu geben, da dies sowohl meine als auch seine Nerven schont.

Also wie gesagt, ich kann dich voll und ganz verstehen.