Wegen Schüchternheit auf Förderschule?

Hallo!

Wir haben zur Zeit folgendes Problem.
Und zwar wiederholt unsere Tochter zur Zeit die erste Klasse, da sie letztes Jahr diese nicht schaffte, sie kam nicht mit.
(Muss noch erwähnen sie hat am 30.05. Geburtstag, kam also schon mit als eine der Jüngsten in der Schule.)
Schon da war die Rede davon, sie auf eine Förderschule zu schicken.

Letztes Jahr im August!, also kurz nach dem Schulanfang, kam für 2 Stunden eine Lehrerin der Förderschule in den Unterricht, um unsere Tochter zu beobachten.
Im Auswertungsgespräch war jedes 2.Wort "schüchtern".

Ich meinte, deshalb geben wir sie nicht auf eine Förderschule. Ich war früher genauso und habe sogar den Realschulabschluss geschafft.
Hat sie nicht sonderlich interessiert.

Nun macht sich unsere Tochter super.
Sie hat in den Tests welche sie schreiben kaum Fehler. Liest sehr gern (dass war das Jahr vorher überhaupt nicht so) und vorallem, sie geht gern in die Schule und sucht sich auch Freunde. (War das jahr vorher auch das krasse Gegenteil.)
Nun soll sie im März für 4 Tage zur Förderschule.
Diesem haben wir schon letztes Jahr zugestimmt, machen wir also auch mit.

Allerdings sollten wir heute nochmals zur Lehrerin der Förderschule kommen, welche unsere Tochter seid August NICHT mehr gesehen hat.
Und sie drängt uns regelrecht dazu, unsere Tochter dorthin zu schicken.
Warum wohl? Klar, wegen ihrer Schüchternheit.
Aber selbst die Psychologin vom SPZ meinte, sie wäre so an der Grenze, dass die Förderschule für sie nix wäre. Allerdings dürften sie sich in schulischen Dingen nicht einmischen.

Klar haben wir Eltern das letzte Wort.
Aber habt ihr sowas auch schonmal gehört das Kinder wegen ihrer Schüchternheit in die Förderschule gesteckt werden?
(Mein Mann wurde früher gleich in die Förderschule gesteckt und ist daher prompt dagegen sie dahin zu schicken. Wenn man seine Rechtschreibung heute teilweise beurteilt, weiß man warum. Er sagt sogar, gelernt hätte er dort nix.)

LG Sandy

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"(Muss noch erwähnen sie hat am 30.05. Geburtstag, kam also schon mit als eine der Jüngsten in der Schule.)"
Sorry, meinte in "die Schule".

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wir haben Bekannte deren Kind schon im Kiga wegen extremer Schüchternheit (Diagnose Mutismus) behandelt wurde (Termine bei Psychologen und Ergo und ein wenig Logo)

dazu dann noch mal ein Jahr Rückstellung von der Schule

Ergebnis nach einigen Monaten: ein Kind wie jedes andere auch

Bei euch leider schon etwas spät, aber informier dich mal über Mutismus

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Hallo,

sorry, wenn ich das jetzt so hart schreibe, aber das ist doch völliger Blödsinn.

Warum sollte ein schüchternes Mädchen in eine Förderschule geschickt werden??

Ich würde sie im März auch definitiv nicht für die vier Tage schicken. Das ist immer noch eure Entscheidung, selbst WENN ein entsprechendes Gutachten vorläge, dass euer Kind an die FS muss, könntet ihr das noch immer verweigern. Und wegen Schüchternheit? Das kann ja nicht sein!!!!!!!!!
Weißt du zufällig, was vom SPZ getestet wurde und wie das Ergebnis war?Also genaue T-Werte oder Derartiges?

Als die Förderlehrerin da war um euer Kind zu beobachten, war das doch ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt, das Jahr hatte gerade angefangen etc. Wer hat überhaupt veranlasst, dass sie kommt? Wurdet ihr darüber in Kenntnis gesetzt??

Ich finde das sehr ungewöhnlich, dass nach knapp drei Wochen Schule - wenn üebrhaupt - schon jemand aufschlägt, der ein frisch eingeschultes Kind überprüft. Gab es im Kindergarten schon irgendwelche "Probleme" oder kam das rein von der Klassenlehrerin?

Hat die Förderlehrerin dann noch mit eurem Kind alleine gesprochen und dann auch mal mit euch?

So wie sich das aus deiner Sicht darstellt, ist dein Kind halt eher ruhig und kam "zu früh" (auch wenn Muss-Kind) in die Schule (stand eine Rückstellung VOR dem Schulbeginn zur Diskussion?). Wenn "Schüchternheit" jetzt das einzige Problem ist, dann versteh ich nicht, warum auf FS gedrängt wird - ich bin immer um jedes Kind froh, dass nicht so impulsiv ist :-). Bitte nicht falsch verstehen, ich mag auch lebendige und aktive Kinder sehr gerne, sie sind oft eine Bereicherung für den Unterricht, aber es ist schon gut, dass es nicht nur solche Kinder gibt sondern auch welche, die ruhiger sind und nicht immer den Mund offen haben.

Wenn dein Kind in der Schule gar nicht spricht, dann solltest du dich mal wirklich, wie schon eine Userin vorgeschlagen hat, mit dem Thema "selektiver Mutismus" auseinandersetzen. Ansonsten freu dich, dass dein Kind jetzt Anschluss gefunden hat (sowohl schulisch als auch sozial) und lass dich auf keinen Fall zum Wechsel an eine Förderschule überreden, wenn Schüchternheit der einzige Grund dafür wäre.

Ganz liebe Grüße,
delfinchen

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Hallo Delfinchen,

bei uns war das ähnlich wie in diesem Beitrag. Es sind meistens die Lehrer, die einen Förderschullehrer rufen. Bei unserem Sohn wollte seine Lehrerin auch nach nur sehr kurzer Zeit Anfang der 1. Klasse einen solchen ordern. Wir haben uns als Eltern dagegen entschieden gewehrt und einen anderen Kooperationslehrer angefordert.

Was soll ich sagen, diese Lehrerin war von anfang an gegen unseren Sohn negativ eingestellt und hat ihn gemobbt. Mit Hilfe des von uns angeforderten Lehrers, der auch im Schulamt sitzt, ist sie gegangen worden.

Unser Sohn musste dennoch die Schule wechseln. Diese Lehrerin hatte alle Kinder gegen unseren Sohn aufgewiegelt und an der neuen Schule geht es ihm jetzt sehr viel besser. Endlich kann er sich auf das Lernen konzentrieren.

Liebe Grüße

Carola

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Puh, das ist ja heftig...

Schlimm, dass solche Kollegen dann einfach nur an ne andere Schule gehen und dort ihr Unwesen treiben, als dass sie mal echte Sanktionen erfahren ....

Ein guter Freund von mir wurde auch zwei Wochen nach Schuljahresbeginn (1. Klasse!!!) in die Schule gebeten, weil das Kind angeblich ADS hat. Ich kenn die Lehrkraft, sie ist noch recht unerfahren.

Ich finde das ungeheuerlich, die Kinder brauchen doch erstmal Zeit, um in der Schule anzukommen. Hab vorgeschlagen, dass er zur Schulpsychologin geht, weil ich nicht glauben könne, dass das Kind ADS hat. Es stellte sich dann auch raus, dass sich das Kind einfach langweilte und daher vor sich hinträumte... . Er besucht nun eine andere Schule und ist sehr glücklich dort.
Schlimm nur, dass Kindern, deren Eltern alles unkritisch hinnehmen, durch solche Vorkommnisse die Lust an der Schule verlieren können und später zu sogenannten Schulverweigerern werden - da liegt oft geistiges Potential brach, weil in den ersten Schuljahren was ganz und gar nicht so lief, wie es sollte....

LG,
delfinchen

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Hallo Sandy,

unser Sohn hatte und hat ganz andere Probleme und geht nicht auf eine Förderschule, warum auch? Deine Tochter und ihr habt ein Recht auf eine Regelbeschulung.

Du musst deine Tochter weder probeweise, noch sonstwie auf eine Förderschule schicken.#klatsch

Es ist doch ganz klar, warum dort Lehrer Kinder abwerben wollen, den Förderschulen gehen so langsam die Schüler aus. Denn seit 2010 haben selbst behinderte Kinder in Deutschland ein verbrieftes Recht auf eine Regelbeschulung laut UN-Konvention, die Deutschland unterschrieben hat. Viele Förderschulen befinden sich somit in nächster Zeit in der Auflösung.

Warum solltest Du ein Kind, das gut in der Schule mitkommt bitteschön auf eine solche Schule bringen? Sag ab!!!!!! Tu Dir und deinem Kind den Gefallen. :-)

Liebe Grüße

Carola

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Diesem haben wir schon letztes Jahr zugestimmt, machen wir also auch mit.

Das ist ein Fehler. Ich würde die keine 10 Meter an mein Kind lassen. Diese Förderschulen sind Ghettos und entsprechen nicht mehr der Gesetzeslage. Im Schulgesetzt steht nämlich jetzt: Integration!

Mein Rat: diese Termine abblasen und dem Schulamt schriftlich mitteilen, dass Du Dich auf die Rechtslage beziehst und den Besuch der Förderschule verweigerst. Dass Du aber einer Integrationskraft aufgeschlossen gegenüber stehen würdest.

Gruß

Manavgat

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Hallo,

du pauschalisierst hier gebetsmühlenartig, das bei förderbedürftigen Kindern eine Einzelfallentscheidung bleiben muss. Es gibt Kinder, die sich prima integrieren lassen und Kinder, bei denen es nicht geht, weil die Rahmenbedingungen im Regelschulwesen nicht stimmen.

Ein geistig behindertes Kind ist mit einer speziell ausgebildeten Lehrkraft in einer Klasse mit 5 Schülern auf einer Förderschule mit Sicherheit besser aufgehoben als in einer normalen Sekundarstufe 1, wo schon normale, schwache Kinder zur Mobbingzielscheibe werden.

GLG
Miss Mary

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Klar und woher nehmen wir dann auf einmal die ganzen I-Kräfte? Es gibt doch jetzt schon nicht genug für Kiga und die Einzelfälle in der Schule. Meldest du dich freiwillig?

Im Schulgesetz steht übrigens Inclusion ;-) - und das ist nur ein Wort ... ganz ohne Bedeutung. Ja, man kann sein Kind inclusiv beschulen lassen, aber die Schule bekommt dafür keinen Cent extra. Die Klassenstärke wird nicht herabgesetzt und es gibt keinen extra Lehrer. Das Kind läuft als Regelschüler.

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Hallo Sandy,
ich habe ehrlich gesagt das Gefühl, dass du nur die Hälfte geschrieben hast. Kein Kind wird überhaupt auch nur ansatzweise von einem SPZ betreut, wenn es nur schüchtern ist. Und im Gegensatz zu den Förderschulen (Förderschwerpunkt: Lernen) haben die SPZ' eher zu viel als zu wenig Kinder. Also was genau hat dein Kind denn, weil es vom SPZ betreut wird?
Zu der Aussage der Psychologin...die ist falsch. Da sie dein Kind kennt, kannst du sie durchaus vorschlagen, bei dem Förderausschuß als Beraterin dabeizusein.
Ansonsten gibt es noch diverse Vereine, die bei solchen Problemen (kostenlos) helfen oder eben gleich der Gang zum Anwalt. Der Kampf gegen das Schulamt macht richtig viel Spass. Ich bekomme das hier bei meinem Großen auch gerade mit :-(

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Hallo

Lass sie da wo sie ist oder suche eine andere Schule.

Ich schreib dir jetzt mal was.

Unsere Große(unsere Kinder sind alle sehr ruhig,wir waren auch so) sollte in den Schulkindergarten wegen Schüchternheit.

Haben sie aber normal eingeschult da Arzt und SPZ gesagt haben alles ok.

1. und 2.Klasse war alles super.Im 3.Schuljahr gab es ne neue Lehrerin und die Leistungen haben nachgelassen.

Nach dem 4.Schuljahr hat sie auf die IGS gewechselt und hat im Anschluss das 5.Schuljahr wiederholt.Sie ist aufgeblüht,die Noten waren bis auf eine 4+ in 2 Jahren immer im sehr guten bis guten Bereich.#ole#huepf.

Jetzt ist sie im 7.Schuljahr und hat letzte Woche in die Kospra Klasse gewechselt.Der Weg zum Abi ist also freigegeben.Heute kamen die ersten Noten heim.In Englischhü eine 2 im A1 Kurs und in Deutsch 2.#freu

Ich habe ein kind wegen Epilepsie und Mobbing mit sex.Gewalt an der Förderschule und bereue es das es so ist.

lg

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Hallo,

ich muss ehrlich sagen, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass dein Kind wegen Schüchternheit an die Förderschule soll.

Sie wurde früh eingeschult? Bei uns ist im September Schulbeginn und eingeschult werden Kinder, die dann erst Geburtstag haben. Die sind oft auch schüchtern, wiederholen aber nicht.
Das sie jetzt gut mitkommt, ist doch klar, sie wiederholt ja auch.

Was sind denn weitere Gründe, die angegeben werden?

LG

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Wie schon geschrieben.
Dies wurde letztes Jahr in der 1.Klasse alles schon in Bewegung gesetzt.
Da hatte sie auch Probleme mit dem Lesen, Schreiben,Rechnen,etc.
Und wie uns die Lehrer sagten, sind sie VERPFLICHTET daher diesen Weg zu gehen.
Unsere Tochter ging letztes Jahr ja auch schon überhaupt nicht gern zur Schule und ließ mit Absicht die Hausaufgaben in der Schule liegen.
Dies ist alles anders geworden.
Es klappt jetzt in allen Fächern und, was auch sehr wichtig ist, sie geht nun gern zur Schule und knüpft Freundschaften.
Und sie da jetzt herauszureissen würde sie zurückschlagen, da bin ich mir sicher.

Leider macht es uns auch immer mehr den Anschien, als würden die Lehrer der Förderschule händeringend nach Schülern suchen, egal um welchen Preis.

Werden nun versuchen den Antrag auf die 4 Tage Test in der Förderschule rückgängig zu machen und klar machen dass wir es nicht wollen.

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Hallo,

gegen euren Willen können sie das nicht machen.

Kann sein, dass sie mit dem Schulamt drohen, damit dass sie es unter bestimmten Bedingungen doch erzwingen können.

Dem könnt ihr - so wie du die schulische Situation beschreibst - gelassen entgegenblicken. Gerade in Zeiten der Inklusion werden die am Schulamt kaum dazu übergehen, ein Kind, das sich nun gut an der Regelschule eingelebt hat und dessen Leistungen mindestens ausreichend sind, einer Förderschule zu überstellen .

LG,
delfinchen

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