eure Erfahrungen mit JüL (+Einschulung mit 5)

hallo

meine Tochter wird nächstes Jahr mit 5 Jahren und 8 Monaten eingeschult. Bevor wieder Steine fliegen, kläre ich vorab auf, dass sie ein MUSS-Kind in Berlin ist. Der Stichtag ist 31.12 Kann-zeit ist bis zum 31.3 des Folgejahres.

Ihre Schule wird JüL (jahrgangsübergreifendes Lernen) haben. klasse 1-3 UND Klasse 4-6 lernen zusammen. Es ist eine geschlossene ganztagsschule mit musikalischem Schwerpunkt.

nun sind in der Klasse eins bis drei 5-10 jährige zusammen. #gruebel

Klassestärke wird 20-26 Kinder sein (konnte man nicht genau sagen).

Hier in Berlin haben 20% der Schulen JüL wieder abgeschafft, weil es den gewünschten Erfolg nicht gab. Unsere Schule hält daran fest ,-9

Wie sind eure erfahrungen? Das bereitet mir irgendwie Bauchschmerzen #gruebel

Die direktorin meinte gestern lapidar "Naja, einige der ganz Kleinen tun sich so schwer und leiden ein Jahr lang. Naja, dann wiederholen sie eben". Also ich weiß nicht. Das ist doch Grütze. Warum ein jahr lang leiden lassen statt ein Jahr Spaß im Kindergarten?! *seufz*

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Hallo Brausepulver

ich kann deine Sorge verstehen. Im Jahre 2007 war mein Sohn in der selben Lage, ein Muss-Kind wurde am 03.12.2007 6 Jahre alt. An unserer Schule hatten wir damals die Schuleingangsphase; heisst 1/2 Klasse zusammen und es war nicht einfach. Da wir noch in einem sozialen Brennpunkt leben ist es noch schlimmer.

Hast du dir die Schule ausgesucht oder ist es die Schule in dessen Einzugsgebiet ihr lebt?

DU kennst deine Tochter am besten, weisst ob sie eher noch sehr verspielt ist und wenn würde ich das mal mit der Erzieherin besprechen.

Informier dich sehr über die Schule, mach dir selbst ein Bild wie es auf dem Schulhof ist oder geh in den Stunden durch die Flure.So kannst du dir ein besseres Bild machen als am Tag der offenen Tür.

Setz dich gut mit diesem Thema auseinander, es besteht auch die Möglichkeit über das Schulamt einen Antrag zu stellen das sie erst ein Jahr später zur Schule kommt. Das muss leider gut begründet sein! Warst du schon mit deiner Tochter beid er Schuleingangsuntersuchung?

LG wer bei diesem Post mit Steinen wirft sollte selbst welche an den Kopf bekommen.

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Ist es überhaupt erlaubt als Fremder mal eben durch eine Grundschule zu laufen. Die Vorstellung, dass da jeder mal eben reinspazieren kann, gefällt mir gar nicht.

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Hallo

wir wohnen auch in einem Brennpunktgebiet. Naja, nicht direkt. Ist halt Neukölln. Aber hier sind buckow, Rudow und Britz ja seeehr beliebt und grüün und sehr begehrt. ;)

Wie dem auch sei. Es ist nicht die einzugsgebietschule sondern eine Schule die 1,7 km entfernt ist. das Konzept sagt mir einfach zu. Nur das JüL bereitet mir bauchweh.

Eine rückstellung ist nicht möglich. Ich hab mit Kinderarzt und den Erzieherinnen schon gesprochen, das ist nicht möglich. Sie ist zu schlau #augen Na dann... #contra

Schuleingangsuntersuchung ist ende März nächsten Jahres. auch toll, ne?

Die Schule haben wir uns schon mehrfach angeschaut. sie liegt mitten im Wald am Ende einer Sackgasse. es ist alles grün und sooo schön. Aber das Jül und das sie erst 5 ist... #zitter

Und dann hier immer dieses Einkloppen auf die Mütter deren Kinder mit 5 eingeschult werden, weil das Kind doch darunter leidet... und ich bin total unzufrieden mit dem Stichtag. :-(

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Steht es dir nicht frei eine andere Schule zu wählen, wenn du mit dem Konzept unzufrieden bist? Außerdem darf man in Berlin auch Kinder wieder zurückstellen, oder? Ich denke, diese Regelungen wurden gelockert.

Mein Sohn wird nächstes Jahr mit 5 Jahren und 11 Monaten eingeschult (Potsdam, Stichtag 39.9.). Ich habe drei Schulen vorausgewählt und werde in den nächsten Wochen den Tag der offenen Tür nutzen, sie kennenzulernen und dann zu entscheiden.

Evtl. wird er aber auch zurückgestellt, das entscheidet sich aber erst nach der Schuleingangsuntersuchung im März.

Eine Schule ist dabei, die FLEX-Klassen hat, das bedeutet JüL der Klassen 1-3. Mal schauen, welchen Eindruck das Konzept und die Umsetzung macht.

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Hallo :-)

die Regelungen wurden wohl gelockert aber trotzdem ist es sauschwer und nur mit guter Begründung durch psychologen, kindergärtnern, schulärzten und Kinderärzten. Und kindergärtner und Kinderarzt geben kein grünes Licht. Sie wäre zu schlau und sie sind guter Dinge, dass sie den sozialen Bereich im laufe des nächsten Jahres schon aufholt. Im letzten Jahr hat sie sich schon deutlich entwickelt.

welche Schule in Potsdam hast du ausgewählt? Der Bruder meines Mannes geht in Waldstadt in diese private Schule #gruebel Sie sind zufrieden.

Liebe Grüße

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Wir haben Bekannte, deren Sohn in Waldstadt in eine Schule mit FLEX-Klassen geht. Der wurde eine Woche nach der Einschulung 6 und hatte einen schweren Start, viel geweint und kam ohne seine Kita-Kumpels in die Schule. Aber jetzt scheint er sich eingewöhnt zu haben.

Wir wohnen Am Stern, habe die Wahl zwischen der zuständigen staatlichen Grundschule und zwei Schulen in freier Trägerschaft. Alle haben ihre Vor- und Nachteile.

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Hallo!

Ich denke, das sind zwei Paar Schuhe. Die frühe Einschulerei hier in Berlin ist Grütze. Das finden die meisten Lehrer auch. Ich kenne einige Kinder, die so früh zur Schule MUSSTEN und die ein Jahr wiederholen müssen, obwohl sie von der Intelligenz her nicht unter dem Durchschnitt liegen. Das kann man jetzt aber nicht dem JÜL anlasten, finde ich.

Der Hintergrund ist der, dass ein Jahr Schule dem Senat preiswerter kommt als ein weiteres Kiga-Jahr.

Ich habe meine beiden Söhne zurückstellen lassen (Wir hatten dazu auch einen Grund). In Gesprächen mit den Lehrern kommt immer wieder raus, dass sie so kleine Kinder eigentlich noch gar nicht haben wollen, weil die wirklich oft überfordert sind.

Mein großer Sohn besucht im 2. Schuljahr eine JÜL-Klasse und ich finde es sehr gut. Er hat "jahrgangsübergreifend" Freunde und es klappt sehr gut mit dem gegenseitigen Unterstützen.

Ich glaube, das Konzept der Schule ist relativ egal. Es steht und fällt mit den Lehrern und mit dem "Klientel".Wenn die Mischung stimmt, funktioniert jedes System. Egal, ob JÜL oder nicht, egal ob Waldorf oder Montessori oder was weiß ich. Wenn die meiste Zeit damit verbracht werden kann, den Stoff zu vermitteln ohne allzu viel Sozialarbeit nebenbei zu leisten, klappt alles.

Wenn jemand Bauchschmerzen vor der Einschulung hatte, dann war ich das. Aber hallo! Mittlerweile finde ich, dass Schule sehr viel besser ist als ihr Ruf und ich sehe, dass mein Sohn trotz aller Schwierigkeiten, die er sich selbst macht, ein sehr glückliches Kind ist, dass mittendrin steht und einfach Spaß am Lernen hat.

Dieses Schreiben lernen nach Gehör fand ich vorher auch unvorstellbar und war sehr kritisch. Erst als ich es erlebt habe, konnte ich mich voll und ganz dafür begeistern. Es explodierte förmlich im Kopf meines Sohnes und er hatte ein Erfolgserlebnis nach dem nächsten. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich damals so viel Freude am Schreiben und Lesen hatte.
Ich finde die Lehrer sehr engagiert und sie kümmern sich auch individuell. Es ist natürlich nicht mehr so kuschelig wie im Kiga, aber das wollen die Kinder auch gar nicht mehr. Die freuen sich über wachsende Verantwortung und Selbstbestimmung.

Entspann dich. Das Schöne an Berlin ist ja auch, dass man Alternativen ohne Ende hat. Wenn die eine Schule blöd ist, sich man eben eine andere.

Viele Grüße
Susanne

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Hallo Susanne

vielen Dank für deine Erklärungen und Erfahrungen. Entspannen - klaro #schein

Ist denn ein Schulwechsel, wenn man die Schule doch unmöglich findet, möglich? also "mal eben" wechseln?

Viele liebe Grüße

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Damit musste ich mich zum Glück noch nicht beschäftigen, aber mich hat das immer sehr getröstet und beruhigt. Neben den staatlichen Schule gibt es ja auch noch andere Konzepte. Im Ernstfall hätte ich mich ganz schnell sehr intensiv mit beschäftigt.

Gruß
Susanne

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Hallo!

Von einer Schule mit JüL habe ich noch nie gehört, aber ich komme auch aus Bayern. Deshalb muss mir dies entgangen sein.

Wo liegt denn nun dein Problem? Das deine Tochter auf eine JüL Schule gehen soll, oder weil sie mit 5 Jahren und 8 Monaten eingschult werden soll.

Verstehe ich das richtig, das neue Kinder und zwei- und dritt Klässler alle in einem Raum sitzen und lernen? #kratz

Fals ich das falsch verstanden habe, könnt ihr gerne etwas dazu schreiben.
Sollte ich richtig liegen:

Ehrlich gesagt sehe ich den Sinn von einer JüL Schule nicht. Ein Kind in der erstens Klasse braucht doch eine ganze andere Förderung, als ein Kind aus der 3.ten Klasse oder nicht? Bei uns ist es so, das viele noch nicht einmal alle Buchstaben (1. Klasse) können. Ein Kind das bereits in die dritte Klasse geht, langweilt sich doch total, weil es das aus der ersten doch schon kennt. Da komm die Lehrerin doch total durch einander. Da gehen die neuen Schüler doch total unter?

Ehrlich gesagt, ich würde mein Kind nicht auf eine solche Schule schicken, kann mir vorstellen, dass es noch mehr Chaos gibt, ein Schulstart ist manchmal schon schwer genug.

Du kennst dein Kind am besten und weist wie verspielt es ist. Was sagt der Kidnergarten dazu oder der Kinderarzt?

Gruß Nati

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Ich glaube, du kannst die beiden Systeme nicht miteinander vergleichen, wenn du sie nicht erlebst.

Mein Sohn hatte in der JÜL-Klasse von Anfang an ALLE Buchstaben. Die schrieben einfach drauf los. Und ja, mittlerweile schreibt er nicht mehr ausschließlich nach Gehör, sondern lernt die Regeln und kann auch damit umgehen. Mittlerweile kann er auch schön schreiben und Druckschrift und Schreibschrift und alles, was so sein soll.

Nun habe ich ein Kind, dass schnell und gern lernt. Ich habe deshalb keine Ahnung, was passieren würde, wenn er echte Schwierigkeiten hätte. Zudem sind immer zwei bis drei Erwachsene mit in der Klasse. Lehrer, Horterzieher und eine Schulhelferin. Mein Sohn und die Kinder, die ich aus dieser Klasse kenne, kommen gut klar und gut mit und gehen relativ gern in die Schule.

Aber natürlich hängt es vom Stadtteil und von der Schule ab, ob so ein System funktioniert. Und vom Personalschlüssel und wie der umgesetzt wird. Aber wenn es funktioniert, dann läuft es sehr gut. Chaos habe ich noch nie erlebt.

Viele Grüße
Susanne

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Hi,

mein Sohn ist auch so ein Berliner-Jül "Opfer". Er wird jetzt im Dezember 8 und ist schon in der dritten Klasse.

Der Start war solala. Was aber weniger an meinem Sohn, dem Alter, dem Jül lag, sondern daran, dass ich seine Schule so unorganisiert empfinde. Man muss ständig bei anderen Eltern nachfragen, ob sie die gleichen Infos haben, weil nie so wirklich konsequent darauf geachtet wurde, dass die Kinder auch alles aufschreiben, wegheften, irgendwie systematisch im Griff haben.

Er kam ganz gut mit, langweilte sich auch schon im Vorschuljahr, hat insbesonders die Wochenplanarbeit gut erledigt. Schlimm waren Ordnung und das Verbummeln von Sachen. Aber ich glaube, dass das auch ein Jahr später nicht besser geworden wäre....

Die Altersmischung fand ich okay, auch dass dadurch natürlich kaum Frontalunterricht möglich ist. Ich denke, wenn Jül besser gefördert würde und entsprechend auch mit Personal versorgt, wäre es ne tolle Sache.

Wie bei so vielen Dingen: Idee gut, Umsetzung mangelhaft.

Viel schlimmer finde ich diese Berliner Einheitsbrei-Sekundarschule und hoffe, dass es beim Junior fürs Gymnasium reichen wird :-/

LG

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Hallo

danke für dein Erfahrung. Das beruhigt mich etwas. #schwitz Ich glaub, meine einzige Angst ist "nur", dass sie es emotional nicht packt und deswegen unglücklich ist. Das würde mich echt bestürzen.

Liebe Grüße

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Das war ein Grund aus Berlin wegzuziehen. Hatte keine Lust meine Kinder als Versuchskaninchen herzugeben.
So ein Glück, denn die Grundschullehrer die ich aus Berlin kenne, verfluchen dieses frühe Einschulen.

Meine hatte somit ihr Jahr Kindergarten und kam mit 6 3/4 in die Schule......perfekt.

Finde auch Ganztagsschulen schon mal krass wenn es denn anders geht (weiß ja nicht wie es bei Dir ist, aber ich habe meine Kinder nicht in die Welt gesetzt um sie mit 5 schon von Früh bis zum späten Nachmittag in die Schule zu bringen.....da wissen wir schöneres anzufangen.)

Kurz, Berlin nervt damit, die Kinder als Versuchkarnikel zu nutzen......bin froh das hier in Bayern die Kinder länger "Kind sein dürfen"

Mona

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naja, wegziehen ist ja nun nicht die Lösung ;-)

Meine Tochter ist jetzt auch von 9-16 Uhr im Kinderladen. SIE möchte es so und auch ihre beste Freundin bleibt mittlerweile solange :-)

Ich war auch an einer Ganztagsschule und hab soooo tolle Erinnerungen an die Grundschulzeit #freu:-)

Und wenn der Rubel rollen soll, muss mein Kind nunmal bis nachmittags in die Schule. #gruebel

LG

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Hallo,

ich würde mir eine andere Schule suchen.

Der Kelch ist an meinem Sohn Gott sei Dank vorübergegangen, die Lehrerin hat sich schlicht und einfach geweigert, diesen Quatsch mitzumachen und er war in der einzigen 1. Klasse dieser Schule.

Alle anderen, die ich gesprochen habe, schimpfen. Keiner profitiert, eher werden gute Schüler runtergezogen.

Das Konzept ist auch mit 2 Lehrern geplant, allein die Umsetzung scheitert am Personal.

LG

Manuela

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"Deine" Schule war in Britz, oder? Ist das nicht schon einige Jahre her? Also ein Freund, der selber Lehrer ist (Oberstufe) ist ja ganz begeistert von JüL mit dem Zusatz "wenn es denn so gemacht wird, wie ursprünglich geplant"... naja.

Ich ruf Montag nochmal in der Schule an und frag nochmal wieviele Lehrer nun genau pro JüL klasse unterrichten. Ich hatte nur gefragt wieviele Kinder pro Klasse sind aber nicht wieviele Lehrer.

Hach... so ein Mist.

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Meiner ist jetzt in der 6. Klasse und die jüngeren Geschwister der Klassenkameraden, mit deren Eltern ich sehr gut befreundet bin, berichten immer wieder.

Ja, Britz ist richtig. Und lass dich am Telefon nicht abspeisen mit geplant ist, Erzieher soundso ist dabei. Das klappt nie, da die überhängigen Fachkräfte und Erzieher die Fehltage der Lehrer ausbügeln.

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Hallo,

mein Großer ist ja auch ein Dezemberkind und hätte somit bereits 2010 eingeschult werden müssen. Ich persönlich finde es viel zu früh. Es mag sicherlich Kinder geben, die bereits mit Ende 5 Jahren 'reif' sind, aber meiner war es nicht. Es war ein 'Kampf', allerdings soll es bereits für Kinder des diesjährigen Schuljahres einfacher sein.

SpZ, Kindergarten, Kinderarzt und behandelnde Ergotherapeutin haben sich schriftlich (teils sehr sehr umfassend) geäußert, daß er noch nicht 'schulfähig' sei. Aber das hat die untersuchende Schulärztin so überhaupt nicht interessiert. Ich habe jedoch darauf gedrängt, daß sie sich alles anschaut und sie rief dann 2-3 Tage später an. Wir mußten dann noch zum Kinderpsychologischen Dienst und da war auch die Gewährung eines I-Status Voraussetzung für die Rückstufung.

In diesem Jahr ist er mit 6,5 Jahren als Schulkind gestartet und ich denke, es fiel ihm deutlich einfacher. In seiner Klasse (allerdings glücklicherweise 'nur' 1-2 Klasse - konnte man wählen) ist ein Dezemberkind von 2005 und das hat es schon sehr viel schwerer.

Erkundige Dich mal, ob jetzt immer noch der I-Status Voraussetzung für die Rückstellung ist. Allerdings ist es so, daß wohl nur Kinder, die nach dem 01.10. des jeweilig betroffenen Jahres überhaupt Chancen haben. Es sei denn, sie haben körperliche Beschwerden, die eine Rückstellung erfordern.

Lt. der Schulärztin Anfang 2010 wird kein Kind mehr (egal was es ggf. für 'Probleme' hat) für schulunfähig erklärt.

Hast Du nur diese eine Schule in der Nähe?

LG