Erstkommunion - bin unschlüssig!

Hallo,

ich bin mir nicht wirklich sicher, ob mein Sohn daran teilnehmen soll. In letzter Zeit waren wir nicht so häufig in der Kirche, da mein Mann viel beruflich unterwegs war und mit dem Baby war es mir oft einfach zuviel.

Nun steht die Erstkommunion an und ich weiß nicht, ob er gehen soll oder nicht. Was wird denn bei den Gruppentreffen heutzutage so gemacht?

Mein Sohn will unbedingt dabei sein. (Er weiß übrigens nicht, das es da Geschenke gibt.)

LG

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Hallo,

wir hatten heute den Infoabend für die Kommunionskinder.
Wenn Dein Sohn möchte dann würde ich ihn unbedingt teilnehmen lassen.
Bei den Gruppentreffen werden Dinge aus der Kirche erklärt und besprochen. Ganz genau kann ich es Dir auch nicht sagen da es mein erstes KInd ist welches zur Kommunion gehen wird.
Ich habe meinen Sohn taufen lassen damit er den Glauben und die Kirche kennenlernt und sich in die Gemeinde integrieren kann. Wenn er sich später dagegen entscheidet dann weiß er wenigstens wogegen er sich entscheidet.
Aber ich denke die Kommunion ist ein wichtiges Ereignis für die Kinder und ich würde meinen Sohn da nicht außen vor lassen.

LG Z.

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Hallo,

es geht nicht darum, ob Ihr oft in die Kirche geht oder nicht. Es gibt immer mal Zeiten, in denen man aus einem Grund nicht oft gehen kann, eben z.B. wegen kleineren Kindern.

Ich bin auch jahrelang äußerst selten zur Kirche gegangen. Obwohl ich grundsätzlich schon gläubig war, zumindest habe ich es versucht. Es gab immer irgendwelche Gründe. Meine Tochter hatte dieses Jahr Erstkommunion, und ich wollte unbedingt eine Kommuniongruppe leiten, zum einen, damit ich mir sicher sein kann, meinem Kind wird kein Quatsch erzählt (hab ich so von anderen nämlich mitbekommen, dass es das durchaus gibt) und zum anderen, damit ich durch diesen Weg die Möglichkeit habe, wieder näher zum Glauben und zur Kirche zu finden. Und es war für mich eine wunderbare Erfahrung. Ich habe nämlich durch die Vorbereitungen selber wieder sehr nah zum Glauben gefunden. Man setzt sich mit vielen Dingen intensiv auseinander, die man sonst bequem vor sich herschiebt. Und man versteht als Erwachsener viele Dinge einfach klar, die einem als Kind nicht so logisch waren.

Die Gruppenleiter werden durch mehrere Elternabende selber erst mal geschult. Also bei uns jedenfalls (ich weiß auch, dass es leider nicht überall so ist). Man bekommt praktisch selber erst nochmal einen gerafften Kommunionunterricht. Uns wurde auch alles super erklärt und wir konnten eigentlich nichts falsch machen. Der tiefe Glaube der Kinder, die in meiner Gruppe waren, hat mich sehr beeindruckt und ich konnte wirklich selber noch was dazulernen. Seit der Unterricht angefangen hat, gehe ich wieder regelmäßig zur Kirche, ein- oder zweimal die Woche. Plötzlich klappt das auch trotz meiner kleinen Tochter. Vielleicht habe ich meine Begeisterung auf sie übertragen, aber meistens will sie selber unbedingt. Und wenn nicht, bleibt sie entweder bei meinem Mann oder ich bleibe eben daheim. Aber bei drei angebotenen Gottesdiensten in der Woche schaffen wir es normalerweise einmal die Woche, wie es terminlich eben am besten paßt. Dazu muß ich aber auch sagen, wir haben einen super Pfarrer, der predigt einfach genial, ich freue mich immer schon sehr auf die Predigt. Meine kleine Tochter ist stolz drauf, dass sie schon alleine in die erste Reihe sitzen darf, und meine große Tochter ist so eine eifrige Ministrantin, sie ministriert alle drei Gottesdienste in der Woche, wenn möglich, und das wirklich freiwillig. Sogar eine aus meiner Kommuniongruppe, die nie in die Schülermesse gehen wollte, geht jetzt immer hin.

Ich würde Deinem Sohn die Chance geben, dass er zur Erstkommunion gehen darf, wenn er es will und sich darüber im klaren ist, was es bedeutet. Wenn Ihr gläubig seid (egal, ob Ihr den Weg zur Kirche gerade findet oder nicht), dann ist das doch eigentlich ein wichtiger Schritt für ihn. Und wenn Ihr im Zweifel seid, ob Ihr glaubt, dann macht den Kommunionunterricht mit. Ihr könnt immer noch kurzfristig entscheiden, ob er dann wirklich zur Erstkommunion geht oder noch ein Jahr wartet oder gar nicht geht.

Ich finde es übrigens toll, dass Ihr Euch darüber so intensive Gedanken macht und Euch bewußt entscheiden wollt. Leider gibt es so viele Leute, die ihr Kind einfach zur Kommunion schicken, "weil alle es machen", "weil es dazugehört", "weil mein Kind auch so ein großes Fest haben soll" usw., obwohl sie gar nicht gläubig sind und auch nicht sein wollen. Sowas finde ich total ätzend.

Vielleicht hilft Dir auch das Buch "Ein Löffelchen Honig" von Lene Mayer-Skumanz (oder so ähnlich) in Deiner Entscheidungsfindung, das haben wir in der Zeit gelesen.

Wie gesagt, melde ihn auf jeden Fall an, wenn er will. Er sollte die Chance bekommen, seinen Glauben zu vertiefen, wenn er möchte. Wenn er nicht möchte, kann er immer noch zurückziehen. Dann ist es aber seine bewußte Entscheidung. Wenn Du ihn erst gar nicht anmeldest, hat er keine Chance, sich bewußt zu entscheiden. Das wäre sehr schade.

LG Franka

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Hallo,

ich war im letzten Jahr Katechetin hier bei uns in der Gemeinde. Ich kann dir also noch recht zeitnah berichten was wir alles mit den Kids gemacht haben. Der oberste Leitgedanke für uns war "Wir sind eine Gemeinschaft".

Jedes Kind geht natürlich anders mit dem Thema Glauben um aber das ist auch ok. Wir hatten die Totalverweigerer und auch ganz gläubige Kinder dabei. Und ich kann dir nur sagen alle Kinder profitieren, schon allein durch das soziale miteinander das sich entwickelt während der Kommunionvorbereitungszeit. Auf Wunsch der Kinder haben wir nun eine Kindergruppe eröffnet wo die Kinder von uns die Gelegenheit bekommen sich weiterhin regelmäßig zu sehen und zu spielen, ehrenamtliches Engagement zu entwickeln ect pp.

Wenn dein Sohn also den Wunsch hat, an der kommunionsvorbereitung teilzunehmen, dann würde ich an deiner Stelle ihm dabei nicht im Weg stehen, teile mit ihm diese Zeit, in Familiengottesdienste kann man auch ohne scheu ein kleines Kind mitbringen, bei uns war immer ziemlich vile los und die Kinder wurden immer aktiv in den Gottesdienst eingebunden.

LG Mila