Sohn meiner Freundin soll von Schule fliegen....

Hallo!
Der Sohn meiner Freundin ist 6 und gerad im Sommer zur Schule gekommen.
Er war schon immer etwas verhaltensauffällig. Ist sehr aufgedreht, kann nicht ruhig sitzen und ist oft agressiv.
Nun hat er nur Ärger auf der Schule, verprügelt seine Mitschüler. Seine Leistungen sind aber ok.
Ich habe fast geahnt dass das nicht lange gut geht.
Nun hat die Schulleiterin mit meiner Freundin mehrfach telefoniert und ist nun soweit dass sie den Jungen von der Schule schmeissen will wenn sich nicht schlagartig was ändert. Am kommenden Donnerstag ist eine Konferenz wo alles weitere besprochen wird.
Meine Freundin ist damit natürlich nicht so ganz einverstanden und will weiterhin für ihren Sohn kämpfen...
Hat einer Ahnung davon wie sowas abläuft? Wird er denn auf einer anderen Schule angenommen? Und wo sollte er dann hin??Können die ihn einfach so von der Schule schmeissen oder hat meine Freundin da auch noch was zu zu sagen???

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hallo,

deine freundin soll sich ganz schnell an eine erziehungsberatungsstelle wenden (z.b eine des jugendamtes). wenn ein kind in dem alter so agressiv ist und von den lehrern nicht mehr gebändigt werden kann, dann hat es ein ganz großes verhaltensproblem. deine freundin scheint alleine damit auch nicht fertigzuwerden. das jugendamt kann helfen. sie muss keine angst haben, dass ihr das kind weggenommen wird, das können die nicht ohne weiteres. aber die können eine ganze menge hilfen bieten und auch der vermittler zwischen schule und elternhaus sein. wenn deine freundin eine hilfe hat, lässt die schule sich vielleicht auch auf einen weiteren versuch der beschulung ein.

weiterhin wäre es möglich, mal die zuständige förderschule zu kontaktieren. die haben lehrer, die sich auf die beratung bei verhaltensauffälligen kindern spezialisiert haben. die können auch weiterhelfen und eventuell gibt es sogar förderstunden für den sohn innerhalb der normalen schule.

oder sie wendet sich an einen schulpsychologen, die haben meist aber lange wartezeiten.

zur rechtliches grundlage kann ich dir nichts sagen.

lg sonja

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Hallo,

wenn der Junge schon immer verhaltensauffällig war, wurde er mal getestet, untersucht oder Ähnliches, woran es liegt??

Was wurde da bereits unternommen??

Ganz so schnell kann keiner von einer Schule fliegen, jedenfalls nicht von jetzt auf gleich. Sie soll sich notfalls mit Schulamt, Schulpsychologe etc in Verbindung setzen.

Eventuell ist der Junge ja in einer anderen Schule mit kleineren Klassen besser aufgehoben, denn es kann in meinen Augen auch nicht sein, dass ein Kind munter Mitschüler piesackt, drangsaliert oder ähnliches, die Lehrer die Verantwortung allein erhalten sollen, wenn das Kind bisher eh schon als auffällig gilt.

Nicht falsch verstehen, aber genau kann keiner weiter helfen, wenn keiner weiss, ob da bereits irgendwelche medizinischen Wege eingeschlagen wurden.

Ein Mitschüler unseres Sohnes ist auch auffällig, stört gern und viel den Unterricht, lenkt alle anderen stets ab und benimmt sich teils den Mitschülern gegenüber arg daneben (körperlich und verbal). Allerdings ist bei ihm rausgekommen, dass er hochintelligent ist, Richtung AD(H)S geht und bekommt daher Ergo etc... somit ist es schon langsam besser geworden (war im Kiga noch heftiger)

Hier hilft vermutlich eher der konstruktive Austausch zwischen Eltern und Schule unter Einbindung von Schul- und/oder Kinderpsychologe.

Oder mag die Mutter es nicht wahrhaben, dass ihr Sohn auffällig ist und daher keine helfenden Wege gehen??

LG
Mone

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Also sie war bereits mit ihm bei Ärzten und er hat kein ADS oder sonstiges. Eine Ergotherapie hat er auch bereits hinter sich.
Dort kam immer nur raus dass alles ok sei...
Es ist ja auch meißt nur in grösseren Gruppen so agressiv.
So recht einsehen will meine Freundin das alles nicht. Sie glaubt halt immer noch an ihn...

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hmmm evtl ist er hypersensibilisiert und tickt daher in grösseren Gruppen aus. Google mal nach Hypersensibilität etc.

Unserer kann z. B. das Gewimmele/Laute etc in grossen Gruppen auch nicht so gut leiden, er flüchtet dann lieber in eine ruhigere Ecke, wird dabei aber gottlob nicht agressiv.

Schade, dass Deine Freundin die vermutlichen Probleme nicht so recht einsehen will, denn wenn ich hinter meinem Kind stehe, dann schau ich, dass ich ihm aus solchen Sachen raushelfe, statt immer nur Richtung Himmel zu loben.
Auch wenn man an sein Kind glaubt, sollte man nicht Mutterliebeblind werden, ich hoffe, ich hab mich verständlich ausgedrückt.

Wir haben hier auch ein paar Mütter, die lachend abtun, wenn ihre Kinder andere Kinder drangsalieren, verprügeln etc... ebenso haben wir Mütter hier, die ihre Kinder für die wahren Engel halten, ätzend...

LG

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die rechtliche seite ist, dass es in deutschland eine schulpflicht gibt und die schule ihn deshalb nicht einfach nach hause schicken kann. es muss vorher eine andere schule dasein.

wichtig ist, dass deine freundin unbedingt zum jugendamt geht und um hilfe zur erziehung bittet. das heißt offiziell genauso. wenn ein schulrauswurf droht, muss das jugendamt reagieren.

viele grüße maren

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Hallo,

also eigentlich läuft es so ab, dass man den Schüler nicht "einfach" rauswerfen kann. Es muss schon einiges passiert sein und auch ein Gespräch geben, mit Eltern und Lehrern, es muss auch vorher andere Sanktionen gegeben haben, aber das Gespräch gibt es ja wohl am Donnerstag?!

Wenn er wirkich von der Schule fliegt, muss in eine andere GS nehmen, ob man sich das aussuchen kann oder ob man eine zugewiesen bekommt weiß ich nicht. Wenn der Schüler eine Bedrohung für die anderen Kinder darstellt, kann es aber auch Ausnahmen geben und man sich dazu genötigt sehen, schneller zu handeln.

Soweit ich weiß, kann man gegen einen Rauswurf aber auch klagen, ist ja ein Verwaltungsakt.
Lies mal hier nach:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ordnungsma%C3%9Fnahme

LG und alles Gute

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Warum hat Deine Freundin sich nur nich schon eher für eine Schule interessiert die genau solchen Kindern eine bessere Möglichkeit gibt zur Schule zu gehen. Kleinere Gruppen helfen da oft super und die Kinder haben nicht so viel Stress und sind auch dann ruhiger als in großen Klassen.

Bei uns gab es in der Kita 2 so auffälliger Buben und sie sind in einer tollen Schule wo vor allem die Lehrer auf Verhaltensauffälligkeiten geschult sind und besser damit umgehen können.

Vielleicht hat er ja Glück und er bekommt noch einen Platz an einer Schule in der er glücklich werden kann.:-D

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In unserem Kreis ist das mit einem älteren Jungen passiert, er ging schon ins Gymnasium, seine Noten waren auch OK, nicht berauschend, aber auch nicht der Grund, in die untere Stufe zu wechseln. Doch er war auch sehr aggressiv und verhaltensauffällig und so MUSSTE er wechseln, trotz akzeptabler Noten wurde zuerst Sonderschule angeboten, aber da er doch ein intelligenter Bursche ist, hat meine Freundin sich ans Jugenamt gewendet und die haben dann geholfen, dass das Kind in die Realschule geht. Allerdings mussten sie dann eine Art "Mutter-Sohn-Therapie" machen, haben eine persönliche Beraterin bekommen, die immer nach dem Rechten schaute und die Situation zu Hause kontrollierte.

LG

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hallo!

wie bekloppt ist denn diese tante von direktorin???

auch so eine, für die ads-kinder einfach nur dumm sind!!!

deine freundin soll sich mal ans jugendamt wenden, die haben leute, die ihren sohn testen. er könnte, betone KÖNNTE adhs haben oder einfach nur für ein oder zwei jahre in eine DIAFÖ müssen, danach kann er wieder auf eine "normale" schule gehen.

schlagartig ändern ist gut, für was studieren diese knallköppe eigentlich????

der junge hat ein problem und braucht bestimmt nicht noch mehr negativerlebnisse!!!#klatsch

mein bruder hatte auch adhs, ist auf eine DIAFÖ eigeschult worden und studiert jetzt hotelmanagement...


glg

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Die Kinder die von diesem Junge geschlage werden brauchen auch keine Negativerlebnisse mehr!

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Kinder, die einmal geschlagen werden, vergessen und verdauen diese relativ schnell. Ein Kind, das Aggressionsprobleme hat, tut dies oft aus Verzweiflung und braucht im Endeffekt mehr Hilfe als ein (einmalig) geschlagenes Kind!!!!

Gruss Thomma

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Hallo,

auch unser Sohn (8) musste mit einer ähnlichen Vorgeschichte nach der 2. Klasse die Grundschule verlassen. Du kannst mich gerne direkt anschreiben, wenn du dazu fragen hast oder dich über die Problematik austauschen möchtest.

Wichtig für die Schule ist die Mitarbeit und die Kooperation mit den Eltern und anderen Stellen, Erziehungsstelle, Kinderpsychologen o.ä. Verschließen die Eltern die Augen vor der Realität, fliegt das Kind ganz schnell raus, ansonsten gibt es einen gewissen Ermessensspielraum. Rechtliche Einsprüche gehen meist eher zu lasten des Kindes, das sowieso schon viel aushalten muss. Deine Freundin sollte sich über alle möglichen Auswege informieren, die "richtige" Schule ist sowieso schwer zu finden.

Viel Glück euch, lg
thomma

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Hallo,

natürlich ist es nicht schön für ein Kind die Schule zu wechseln.

Selbstverständlich ist es einfacher ein Kind von der Schule zu werfen, als das Problem zu analysieren und dem Kind zu helfen. "Schlagartig" ändern sich auch Erwachsene nicht, warum wird dann so etwas von einem Kind verlangt?

Wofür kämpft deine Freundin? Wirklich für das Kind? Oder mehr für das eigene Ego?

Gruß Marion