Lesen in der ersten Klasse

Hallo,

mein Sohn ist bald mit der ersten Klasse fertig und ich war letzte Woche bei einem Gespräch bei der Lehrerin. Sie meinte das mein Kind den Anschluss im lesen verpasst hat, aber ich frage mich was sie damit meint.
Er kann kurze Wörter problemlos lesen, aber sobald ein langes Wort z.b Spielplatz da steht liest er die erste Wörter einzeln und dann das ganze Wort. Ich finde nicht das er den Anschluss verpasst hat, oder täusche ich mich da ? Können Kinder nach der ersten Klasse wirklich schon komplette Texte flüssig lesen ?

Danke Gruß Melanie

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Hallo

Ich wünsche mir auch manchmal, dass manche Lehrer sich verständlicher ausdrücken...

Ich würde mal sagen, dass sie meinte, dass ihr viel üben sollt. Jeden Tag - auch "versteckt" - lesen. Also, z.B. "les mir mal das Rezept vor, dann kann ich die Zutaten bereit stellen" oder "schreibst du mir mal die Einkaufsliste.... les mal vor, was wir schon alles aufgeschrieben haben" usw...

Gut lesen ist relativ... nach der ersten Klasse können manche die Texte wirklich schon flüssig lesen, bei anderen versteht man überhaupt nicht, was sie da einem vorlesen.

Bei meinem ältesten Sohn ist der Knoten auch erst Anfang der zweiten Klasse geplatzt, da konnte er auf einmal alles gut lesen, auch längere/seltenere Wörter. Bei meinem 2. Sohn wars Ende der ersten, und mein dritter liebt lesen über alles und kann wirklich schon flüssig die Texte wiedergeben. Hängt aber m. E. von jedem Kind ab, nicht unbedingt nur vom lernen und Co...

LG
Biene

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Bei uns wird erwartet, dass Ende 1. Klasse einfache Texte flüssig gelesen (und verstanden) werden.
Sind einzelne Kinder dabei "nicht auf Kurs" wird im Februar das Gespräch gesucht und von den Eltern erwartet, dass sie intensiv mit dem Kind üben, bzw. Lesespiele machen usw.

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Vielen Dank für die Antworten.
Das komiksche ist ja, hätte ich den Termin nicht ausgemacht wüsste ich bis heute davon nichts.
Wenn es wirklich so schlimm wäre, dann hätte sie mir das doch schon eher mitteilen müssen.
Ich verstehe wirklich nicht genau was sie damit meint

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Kinder lernen Lesen und Schreiben unterschiedlich schnell. Wenn ein Kind mit 6 in die Schule kommt, dann muss es gegen Ende der 2. Klasse flüssig und sinnverstehend lesen können. Diesen Prozeß kann man nur schwer beeinflussen, da es etwas mit der individuellen Reife zu tun hat. Irgendwann geht ein "Fenster" auf und das Kind lernt schnell. Erst wenn die 2. Klasse rum ist und ein Kind immer noch hinterher hinkt, dann muss man sehen, was los ist.

Leider nimmt der Lehrplan keinerlei Rücksicht auf Kinderreife, er ist rein politisch bestimmt (immer mehr, immer schneller).

Wenn Du Dir Sorgen machst, dann lass Dir einen Termin bei der zuständigen Schulpsychologin (örtliches Schulamt) geben.

Gruß

Manavgat

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Danke für deine Antwort.
Ich kann mich erinnern, dass die am Schulanfang gesagt haben, dass die Kinder erst Ende 2.Klasse richtig lesen können.. ich weiß auch nicht was die jetzt von mir will da mein kleiner schon lesen kann.. Ich habe ihn jetzt für Nachhilfe angemeldet in den Ferien und dann werden wir schon sehen ob er hinten nach hängt.
Ich finde es wirklich traurig das die Kinder keine Zeit mehr haben die Dinge in Ruhe zu lernen.
Vor allem finde ich es Sinnlos, wenn die in der ersten Klasse schon Textaufgaben haben, obwohl die Kinder noch nicht richtig lesen können :-[

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Das ist eine gute Antwort. Mein Sohn (1.Klasse) liest jeden Text auf Anhieb flüssig (ich muss aufpassen mit meinen Büchern, damit ich die nicht rumliegen lasse - ich lese gerade einen Roman über Hexenverbrennung, und mein Sohn liest alles, was ihm unter die Augen kommt), dafür ist er in Mathe sehr langsam und braucht doppelt so lang wie die anderen. Er macht zwar alles richtig, aber braucht viel Zeit dafür. Meiner Meinung nach ist er von der Entwicklung her in Mathe halt noch nicht so weit bzw. er braucht länger bis er auf dem Stand ist wie viele seiner Klassenkameraden, meistens hinkt er so 2-3 Wochen hinterher.
Ich mach mir deshalb noch keine großen Gedanken; ich bin Lehrerin und sehe wie unterschiedlich weit die Kinder in einer Klasse in ihrer Entwicklung sind. Irgendwann holen sie alle noch auf, später sind es dann mehr die Einflüsse der Pubertät, die ernsthafte Lernprobleme verursachen, weniger die langsamere Entwicklung in den ersten Schuljahren.

lg
K.

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hi
bei uns in der ersten klasse sind lesezeiten eingeführt worden, dh. 2-3 mal die woche kommen mütter und lesen mit den kindern in gruppen. die werden nach leistung eingeteilt.
bei uns sind es 4 gruppen.
die erste gruppe liest super, nicht anders als meine grosse tochter in der 3. klasse.
die zweite bekommt leichtere texte und auch leichtere fragen und aufgaben zum text, bei der dritten und vierten sind die texte nochmals etwas leichter.
dort wird auch dann nicht erwartet, das die kinder wie in der ersten un zweiten gruppe in ganzen sätzen schriftlich antworten zu den zu den texten gestellten fragen.
lg conny

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Hallo,

meine Tochter ist jetzt in der 2. Klasse bald 3. Klasse.

Uns erging es ähnlich.
Bei uns bekommen die Kinder einen Lesepass, in dem man jeden Tag unterschreiben soll, das die kinder 10 Minuten laut vorgelesen haben, den Eltern natürlich#klatsch

Diesen Pass haben sie schon seit der 1. Klasse.

Damit geht es super, wir lesen jeden Abend mal mehr mal weniger im Bett, und mittlerweile liest Vivienne richtig gut!!!


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Also in Selinas Klasse war es so, dass die Kinder nach dem ersten Halbjahr lesen konnten, auch recht flüssig. Und bei uns früher war es selbstverständlich, dass wir bis Weihnachten lesen konnten.

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Warum hast Du nicht nachgefragt wenn Du es nicht verstanden hast?

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Weil ich keine Lehrerin bin und nicht weiß was ein Kind in der ersten Klasse zu können hat und was nicht. Ich habe schon verstanden, dass er bei längeren Wörtern Probleme hat, ich habe mich aber gewundert da es ja erst die erste Klasse ist und ich dachte das es normal ist, wenn Kinder nicht sofort alles fehlerfrei lesen können, deswegen habe ich hier nachgefragt. Sie meinte zu mir, dass sie sich nicht mit jedem Kind einzeln befassen kann, was soll ich da noch nachfragen...

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> Weil ich keine Lehrerin bin und nicht weiß was ein
> Kind in der ersten Klasse zu können hat

Auch das hätte ich nachgefragt, denn ohne dem hast Du keine Möglichkeit dein Kind zu fördern.

Wenn die dir was sagt, dann muss Sie das auch begründen können, einfach zu sagen ich kann mich nicht mit jedem Kind beschäftigen zählt nicht.

Ich würde mich dann an das Schulamt wenden.