Hi,
im Betreff kann man ja nicht so viel schreiben, deswegen hier nochmal ausführlicher:
Mein Sohn ist 11 und besucht die 5. Klasse in einer Hauptschule in Bayern. Wir denken, er würde den Übertritt in die Realschule schaffen, trotz ADS, aber er will gar nicht.
Er meint, er wolle auf der HS bleiben, wegen der Freunde (die er eigentlich dort gar nicht hat) und weil er denkt, er schaffe die RS nicht.
Vor einigen Jahren, als ADS bei ihm festgestellt wurde, wurde auch der IQ vermessen und der liegt hier bei 116, also nicht schlecht. Warum sollte er in der RS nicht folgen können?
Seine Lehrerin spielt ihm in die Hand, verurteilt ihn wegen seiner Schlampigkeit (die zugegebenermassen extrem ist) und "vergißt" ständig seine ADS, kommentiert seine Arbeiten mit "konzentrier Dich besser". Gespräche mit ihr fruchten immer nur kurz.
Leider gibt es in Bayern keine Gesamtschule (was gäbe ich drum) und soviel ich weiß, kann er nach der 6. Klasse HS nicht mehr wechseln. Das ist so scheiße. Manchmal glaube ich, er stellt sich dumm 
Was kann ich machen? Sämtliche Belohnungs-Versprechen gingen bisher unter, Bestrafungen sind nicht mein Ding (okay, ich hab ihm seinen Nintendo abgenommen, aber Strafe im Sinne von Hausarrest etc. kommt für mich nicht in Frage).
Kennt sich hier jemand mit dem bayerischen Schulsystem aus und kann mir sagen, welche Möglichkeiten es noch gibt? Unsere Schule bietet einen sogenannten M-Zweig an, aber ist das gleichwertig zum Realschulabschluß?
Viele Fragen von einer ratlosen Mutter, die morgen mal in der Schule anrufen wird (Vertrauensleherer?).
LG, Ariane
Sohn (11) will auf Hauptschule bleiben, strengt sich nicht an !
also mit 116 kannst du ihn auch aufs gym schicken.
wirde ihn einfach auf der real. anmelden.
>>>also mit 116 kannst du ihn auch aufs gym schicken.<<<
Der IQ sagt überhaupt nichts über die Lernbereitschaft und den Ordnungssinnn eines Kindes aus.
Nur auf den IQ zu schauen, ist von daher unsinnig.
Men Sohn hat einen IQ von 130, ist Wiederholer in der 9. Klasse der Realschule und seine Versetzung ist erneut gefährdet, weil er einfach faul ist.
Erzwingen kann man bei Kindern nichts.
vielleicht ist es einfach zu langweilig auf der realschule
Hallo Ariane,
habt ihr vielleicht einen Beratungslehrer an der Schule (oder meintest du das mit Vertrauenslehrer?), den würde ich kontaktieren, bei uns an der Schule berät er Eltern in solch einer Sitation und kennt sich bei so was am besten aus.
Ich denke, ihn einfach bei der Reals. anzumelden bringt nicht viel, er muss es ja schon auch wollen, oder? Allerdings finde ich auch, dass du die Erziehungsberechtigte bist und logischerweise die Entscheidung treffen solltest, von einem 11jährigen kann man ja nicht erwarten, dass er so weit denkt (Zunkuft wichtiger als Freunde usw.). Aber leider habe ich dir auch keinen Tipp, wie du ihm das am besten klarmachen solltest, vielleicht kann er ja mit zu dem Gespräch bzw. viell. gehst du erst alleine hin und planst ein zweites mit ihm zusammen??
Hoffe, der Beratungsleher kann dir / euch helfen!
Alles Gute,
Annette
Danke für Eure Antworten.
Einfach in der RS anmelden geht nicht, dafür hat er schon gesorgt, indem er den Notendurchschnitt nicht geschafft hat. Das Übertrittszeugnis ist also zu schlecht und einen Aufnahmetest will er nicht machen, zwingen kann ich ihn ja nicht, gibt er halt ein leeres Blatt ab, so wie der gerade drauf ist.
Ich hoffe auch auf den Vertrauenslehrer, wobei ich da auch wenig Hoffnung habe, ich denke, der Zug ist bereits abgefahren, zumindest für dieses Jahr.
kleine Kinder, kleine Sorgen, große Kinder, ..... - ich wollte das nie glauben 
LG, Ariane
Hallo Ariane,
ich habe mich damit auseinandergesetzt.
Dein Sohn kann jedes Jahr auf die Realschule wechseln wenn er in Deutsch, Mathe und Englisch eine 2,0 im Zwischenzeugnis hat. Nur von der fünften HS in die fünfte Realschule braucht er 2,33.
Er kann aber auch jedes Jahr auf den M-Zweig springen, er braucht da auch in den drei Fächern 2,0.
In die M7 reicht auch noch 2,33 dann immer 2,0.
Es wird immer behauptet der Mittlere Reifeabschluss auf der Hauptschule ist nicht gleichwertig. Das stimmt so nicht, es sind die gleichen Prüfungen wie an der Realschule, hat mir unser Rektor erklärt, da bei uns viele Realschüler letztes Jahr die Prüfungen wiederholt haben, da sie dachten sie könnten ihre Abschlussnote verbessern.
Du kannst die Infos auch hier nachlesen.
http://www.km.bayern.de/km/schule/schularten/allgemein/uebertritt/index.shtml
Ich hoffe ich konnte dir helfen.
LG
Hanni
Meiner Meinung nach sind die Abschlussprüfungen Realschule und Hauptschule nicht gleich. Der M-Zweig ist heute wie die R4 (4-stufige Realschule, man wechselt erst nach der 6. Klasse in die Realschule), was es ja heute nicht mehr gibt (?)
Als ich 2006 meine Mittlere Reife machte, wurde auch zwischen R4 (M-Zweig) und R6 unterschieden, und die R4 bzw. M-Zweig Abschlussprüfungen sind auf jeden Fall leichter. Aber du hast recht, man hat bei beiden Abschlussprüfungen dann die "Mittlere Reife", die auch gleichwertig sein sollte ... 
Hallo,
da liegst du aber komplett falsch.
Die Abschlußprüfungen Klasse 10 Typ B der Hauptschule, sind identlisch mit denen der Realschule.
Ansonsten würde mich mal dier Unterschied der Qualifikation
der beiden Schulformen zur gymnasialen Oberstufe ineressieren
LG
Tina
Hallo Ariane,
mein Bruder hat auch ADS(H) und ich kann dir nur raten:
Lass ihn nicht die Schule wechseln!
Verständnis gibt es dafür fast nirgendwo und das schlimmste was man jemandem mit ADS antun kann ist, die Umgebung wechseln zu müssen. Selbst wenn es da nicht so toll ist.
Ich wünsche euch alles Gute
Dani
Danke Dani,
mir widerstrebt es ja auch, ihn zur RS zu ermutigen, zumal er in Deutsch eine dicke Schwäche aufweist. Aber andererseits, mit HS-Abschluß haben die Kids doch kaum mehr Chancen auf einen guten Beruf.
Mein Mann ist selbständig, und er spricht aus Erfahrung, daß selbst in seiner Branche (Handwerk) immer die Realschüler bevorzugt werden ! Traurig, aber wahr.
Dennoch danke, ich kann ja wohl eh nichts machen.
LG, Ariane
Hallo Arian!
Ich selber bin damals (ich bin 28) auf die Hauptschule gegangen, weil ich einfach furchtbar faul und schlampig war.
Dort hatte ich dann auch lange richtig schlechte Noten, ich habe natürlich nichts gemacht. Mit 11 glaubt man ja auch das Leben würde niemals enden und der Gedanke an eine Ausbildung war auch noch sehr weit weg. Gegen Ende der achten Klasse wußte ich aber plötzlich "Ich will Kinderkrankenschwester werde". Natürlich war dafür die mittlere Reife nötig. Da fing ich plötzlich an mich anzustrengen, ich hatte ein Ziel. Das habe ich verfolgt und auch erreicht.
Tja, und heute? Heute besuche ich zweimal die Woche das Abendgymnasium und habe doch hoffentlich im nächsten Sommer endlich mein Abitur. Ich hätte es auch einfacher haben können, aber lieber spät als nie.
Lange Rede, kurzer Sinn...mit Elf sieht man einfach noch nicht wohin man im Leben möchte. Man muß einfach warten, bis die Erkenntniss zu einem kommt. Und ab da geht es plötzlich. Druck und Zwang bringen nichts, solange er nicht mitspielt!
Liebe Grüße und alles Gute!
Sabrina
Hallo Ariane,
du "denkst" er würde den Übertritt in die Realschule schaffen. Darf ich fragen, warum er vor einem Jahr - in der Vierten - nicht ging?
Zuerst mal eines vorweg - ich würde alles daran setzen/versuchen, dass meine Kinder mindestens die Realschule erreichen, wiederum würde ich kein Kind mit Gewalt (sei es notentechnisch oder gegen seinen Willen) in die Realschule zwingen.
Dein Sohn wäre nicht das erste Kind, das auf dem zweiten/dritten Weg das Abi nach macht.
lg bambolina
p.s mein Sohn hat ebenfalls einen IQ von 114 und die schulischen Probleme sind eigentlich nicht das eigentliche Problem...
Hallo Bambolina,
auch Dir danke ich, für Deine Antwort.
Nach der 4. Klasse hätte er eine Aufnahmeprüfung machen müssen für die RS. Sein damaliger Klassenlehrer riet uns, ihn erst nach der 5. Klasse HS in die Realschule zu schicken, denn er wäre noch nicht "reif".
Allerdings strengte sich Sohnemann nun in der 5. nicht mehr an, wie gesagt, er will ja eh nicht wechseln.
Seine große Schwäche ist Deutsch, Rechtschreibung. Ich habe ihn auf LRS testen lassen, aber ich fürchte, die zuständige Lehrerin ist nicht interessiert genug. Seit Weihnachten warte ich auf ihren Entscheid. Heute werde ich auch da anrufen.
Ich zwinge meinen Sohn nicht, das kann ich gar nicht, aber mir liegt seeeeeehr viel daran, dass er einen höheren Abschluß, als HS, schafft. Das Problem, er ist gar nicht ehrgeizig, hat keinen Biss, er hofft, ihm fliegt alles zu.
Naja, ich fühl mich momentan ziemlich ratlos und hilflos.
Aber dennoch danke, lieb, daß ihr mir geantwortet habt.
LG, Ariane
Hallo,
in Bayern kann ein Kind nach der 6. Klasse auf den M-Zug wechseln und dort die Mittlere Reife machen !!
Der M-Zug wurde für sogenannte *Spätzünder* eingeführt.
Meiner Meinung nach ist das frühe Aussortieren in der 4. Klasse ein großer Quatsch.
Man tut den Kindern damit nichts Gutes !!
Grüßle 
Hallo,
in Bayern gibt es viele Möglichkeiten.
Nach der 6. Klasse kann dein Sohn auf den M-Zug wechseln.
M-Zug ist gleichwertig mit dem Realschulabschluß.
Meiner Ansicht nach ist der M-Zug sogar besser als Real.
Die Kinder haben keine Fachlehrer.
Sie haben in den Hauptfächern (Mathe, Deutsch usw.) denselben Lehrer.
In der 9. Klasse machen die M-Zügler den Quali.
In der 10. Klasse dann die Mittlere Reife.
Sie haben also 2 Abschlüsse !!
Dein Sohn bleibt auf seiner Lieblingsschule und kann jederzeit auch nach der 7. 8. 9. Klasse auf den M-Zug wechseln.
Sollte er sich schwer tun, wechselt er wieder in eine Regelklasse.
Es bringt nichts, wenn du deinen Sohn zwingst.
Er soll ja den Spaß am Lernen nicht verlieren !!
Grüßle
