Einschulung gleich in die 2. Klasse, wer hat Erfahrung?

Hallo,

gibt es hier Eltern der Kindern, die gleich in die 2. Klasse eingeschult worden sind?
Wenn ja - wie lief es, wer hat es entschieden, was konnte Eure Kinder schon?
Danke.
Eo.

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HI,

ich frage mich gerade warum sollte man gleich eine Klasse überspringen. Das kristalliesiert sich doch erst im laufe der Zeit raus.

LG champus

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Daher meine Frage - ich habe davon schon mal gehört und möchte wissen WANN sowas passiert und wer das entscheidet.
Eo.

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Ich kenne nur Kinder, die nach einem 1/2 Jahr "gesprungen" sind, wie soll man denn sonst abschätzen, wie weit das Kind schon ist #kratz

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Hallo,

ich finde das mehr als heikel!

In der 1. Klasse bildet sich eine Klassengemeinschaft. Die Kids müssen lernen zu lernen.

Sie müssen sich auf Unterricht einstellen.

Nach dem 1. Schuljahr oder nach dem 1. Halbjahr überspringen finde ich ja noch nachvollziehbar - aber direkt ins 2. finde ich super heikel.

Mein Sohn ist jetzt in der 2. Klasse und die Art und Weise des Unterrichts ist im Vergleich zur 1. Klasse echt härter geworden.
Im 1. Schuljahr war es mehr spielerisch - jetzt merken die Kids dass es wirklich Schule ist und sie lernen müssen.
Es werden Arbeiten geschrieben - es gibt Noten - es gibt Fakten.

Das 1. Schuljahr finde ich für die Psyche superwichtig.

LG,

Lucky

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Dem schliesse ich mich ohne wenn und aber an. Es gibt immer genug Kinder, die aufgrund von Vorwissen gleich in die zweite könnten.

Aber meinem Kind hätte ich das nicht antun wollen in eine bestehende Klassengemeinschaft "einzubrechen". Da ist Ärger vorprogrammiert.

Die erste Klasse ist wichtig um überhaupt in der Schule anzukommen. Regeln kennenzulernen, Sozialverhalten zu verbessern etc... eben für die Psyche. Leistung ist nicht alles.

Gruß
Barbarelle

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Ja, gibt es.

Mein Sohn ist dieses Jahr direkt in die zweite Klasse eingeschult worden.

Entschieden hat das die Schule zusammen mit uns Eltern.

Er konnte mit 4 lesen, laß im Winter vor der Einschulung schon dicke Bücher. Wir sind an die Schule herangetreten mit der Frage nach differenziertem Unterricht für die erste Klasse. Nach einem Gespräch wurde beschlossen, dass sie Schule ihn sich einfach mal "anschaut". Er durfte im Frühjahr eine Woche lang die erste Klasse "besuchen". Nach dieser Woche hat die Lehrerin dann vorgeschlagen, ihn im Sommer direkt in ihre Klasse zu nehmen. Von einer Einschulung in die erste Klasse hat sie abgeraten, da es aus ihrer Sicht unweigerlich zum Sprung gekommen wäre. DAs wiederum hätte geheißen, er hätte innerhalb von wenigen Monaten 2 neue Klassengemeinschaften meistern müssen.

Jetzt, nach einem guten halben Jahr Schule kann ich sagen, dass es ein voller ERfolg war. Anfangs hatte er etwas Schwierigkeiten mit der ARbeitsgeschwindigkeit, aber das hat sich jetzt gegeben. Durch die Wiederholung am Anfang des zweiten Schuljahres konnte er den Stoff noch mal vertiefen. Die Klasse hat ihn super aufgenommen, besser sogar als wenn er mitten im Schuljahr dazugekommen wäre. Es war auch gar nicht so präsent, dass er das erste Jahr übersprungen hat.
Er fühlt sich super wohl in seiner Klasse, ist leistungsmäßig im oberen Drittel dabei und geht sehr gerne zur Schule.

Allerdings kann das ganze meiner Meinung nach nur unter drei Vorraussetzungen klappen:
-die Lehrerin steht 150% dahinter, denn am Anfang muss sie dem Kind schon noch Hilfestellungen geben (da es ja das System Schule überhaupt nicht kennt und viele Dinge erst lernen muss)
-das Kind wird gut begleitet von den Eltern
-das Kind WILL das ganze auch

Falls du noch Fragen hast, melde dich einfach, gerne auch unter PN.

LG,
Lucy

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Hallo,
danke für die Antwort!

Ich finde es toll, dass die Schule so gut mit Euch zusammenarbeitet.
Das war meinerseits nur eine Frage, ich denke ehrlich nicht, dass es dazu kommt, dass mein Sohn in die 2. Klasse eingeschult wird.
Ich höre leider nur negatives, die Lehrerin aus der Schule, wo mein Sohn ab September lernen wird sagte, dass es nie gut ist, wenn ein Kind zu viel kann...

Es machte mich schon traurig.
Mein Sohn wird der älteste in seiner Klasse - 6,8 Monate, er kann auch schon lesen und schreiben+ rechnen. Wir hätten ihm verdammt noch mal;-) letztes jahr als Kannkind einschulen sollen...

Gestern habe ich mit ihm über Schule geredet und dagte dann - du lernst die Buchstaben, lesen usw.
Er dann: waaaas, du meinst die Buchstaben in einer anderen Sprache? Die deutschen kann ich ja schon:-).

Klar mache ich mir Gedanken...ich habe gehört, dass die Kinder die weiter waren, jetzt den Förderunterricht besuchen, weil sie nicht klargekommen sind.
Eo.

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Hallo eowina!

Meine Tochter wurde zwar normal ins 1. Schuljahr eingeschult.
Aber bereits vor den Herbstferien trat ihre Klassen- lehrerin an mich heran, dass die Klassenkonferenz (die Lehrerinnen der 1. Klassen) beschlossen hätte, sie solle doch nach den Herbstferien probeweise in die 2. Klasse gehen.
Die Lehrerin in der 2. Klasse hatte aber bereits ziemlich viele Problemkinder in ihrer Klasse und hatte keine Lust, meiner Tochter, auch nur irgendwas zu erklären.
Das wäre ja auch wieder eine "Zusatzbelastung" für sie gewesen. Sie gab ihr also Aufgabenblätter, die sie lösen sollte.
Die Aufgabe hätte meine Tochter sicher lösen könne, aber die Herangehenweise an die Aufgabe kannte sie nicht.
Die Lehrerin sagte z.B. "Das ist eine Hexenflug-Aufgabe. Bitte löse die mal." Meine Tochter fragte sie dann, "Was ist das?". Daraufhin meinte sie nur, eine Überspringerin müsse von selber darauf kommen, wenn sie das nicht wisse, gehöre sie nicht hier hin."
Ich sagte meiner Tochter, dass sie die Lehrerin doch bitten solle, ihr mal ein Rechenbuch für das 2. Schuljahr auszuleihen, dann könne sie sich sowas ja nachmittags anlesen.
Die Lehrerin sagte dazu nur, solange sie keine reguläre Zweitklässlerin ist, kriegt sie keins.
Kurz und gut, m.E. wollte die Lehrerin im 2. Schuljahr meine Tochter schlicht und ergreifend nicht.
So habe ich meinerseits, dass von der Schule! angezettelte Experiment abgebrochen und meine Tochter, zurück ins 1. geschickt. Dort hat sie Zusatzaufgaben und Projekte bekommen und somit war ich dann auch nicht mehr gar so langweilig.
Also, erkundige dich am bestens vorab, bei den Lehrerinnen des 2. Schuljahres, ob sie so etwas auch unterstützen wollen. Nicht nur bei der Direktorin, die hat das bei uns ja auch befürwortet.
6-jährige können mit Lehrer-Mobbing ganz schlecht umgehen.