Waldorfschulen ja oder nein?

Erst einmal einen schönen guten Morgen,
ich weiß nicht wirklich wo ich anfangen soll,ich bin einfach sehr Sauer.Mein 10 Jähriger Sohn geht auf eine normale Grundschule und mich ärgert viel.Nach der ersten Klasse haben wir ihn das Schuljahr nochmal wiederholen lassen,weil wir hofften es wird besser.Schon in der ersten Klasse Hausaufgaben für 3 bis 4 Stunden.Er ist dann in eine Klasse gekommen in der es auch I-Kinder gibt.Wir dachten das der Lehrer richtig gut sein muß,wenn dort auch Behinderte Kinder unterrichtet werden.Das war ein reinfall.Um die I -Kinder kümmert der Lehrer sich kaum und sie sind immer noch auf dem stand der ersten Klasse (dabei sollen sie jetzt in die 4).Nur die seiner Meinung nach normale Kinder kriegen hilfe:-[.Brian gehört nicht zu den I -Kindern macht aber für ihn auch zu viel arbeit.Vor einem Jahr wurde bei Brian eine Hörverarbeitungsschwäche festgestellt und er sollte laut Arzt ganz vorne Sitzen,er sitzt aber ganz hinten.Der Lehrer ist der Meinung das die Kinder gefördert werden müssen,die im Leben richtig was erreichen können.Er meint er hat schon viel geschafft wenn die beiden besten der Klasse später Studieren können.Zu Brian hat er schon einige male gesagt das er sich nicht mit den beiden messen dürfe,weil er sowieso nie das erreichen kann was die schaffen.Er meint er würde sich selber ja auch nicht mit einem König vergleichen und die meisten würden im Leben halt nichts erreich.Das macht mich total Sauer.Leider sieht der Schuldirektor das genauso.Nur die wirklich guten Schüler zählen.Schon viele Kinder haben wegen dieser Einstellung die Schule gewechselt,aber der Direktor meint nur das diese Eltern einfach kein Hirn haben.

Ich habe mich auch nach anderen Schulen erkundigt,aber es ist ja fast überall das selbe.Gute Schüler müssen gefördert werden,damit Deutschland nicht ganz unter geht.Auch die Eltern die gewechselt haben,sind fast garnicht zufrieden.Das kann doch nicht sein.Sind Kinder die hilfe brauchen denn nichts mehr wert?????

Wir haben uns jetzt im Internet nach der Waldorschule erkundigt und wir finden das es sich garnicht so schlecht anhört.Habe mich auch mit einem Waldorfschüler unterhalten der jetzt sein Abi macht.Wollte jetzt gerne in Kiel in der Schule ein Gespräch führen,aber dort würde man auf eine lange Warteliste kommen und hätten wohl die nächsten Jahre keine chance.In Neumünster gibt es auch eine Warteliste,sie haben mir aber trotzdem die Unterlagen geschickt.Weiß nicht ob ich die jetzt abschicken soll oder nicht.Wir sind einfach nur verzweifelt und möchten doch nur das beste für unseren Zwerg.

Kennt jemand solche Schulen oder hat eine Meinung dazu.Würde mich sehr über Antwort freuen!!!

LG Nicole

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Hallo Nicole
Also das klingt ja ganz schauderlich, was an eurer Schule abgeht. Schulwechsel scheint da tatsächlich angeraten.
Ich kenne Waldorfschulen nicht aus eigener Erfahrung, aber ich halte sehr viel von Waldorfpädagogik. Meine beiden Kusinen waren auf einer Waldorfschule, haben beide Abitur gemacht, die eine hat Medizin, die andere Theologie studiert. Keine von den beiden ist indoktriniert worden, die eine interessiert sich jetzt als Erwachsene für Antroposophie, aber Steiner hat sie erst mit fast dreissig entdeckt. Beides sind Frauen die fest im Leben stehen, mit viel gesundem Menschenverstand, Freude an Kunst, an Lebendigem, am Menschen.
Was mich persönlich an Waldorfschulen - wie an den meisten Privatschulen - stören würde, ist, dass mein Kind da fast ausschliesslich mit weissen Akademikerkindern sitzen würde. Ich bin froh, dass wir eine 'bunte' und trotzdem gute öffentliche Schule gefunden haben, aber wenn wir eines Tages in einer ähnlichen Situation wären wie du, ich würde keine Sekunde zögern und wechseln.
Wobei: wie bei allen Schulen gibt es wohl auch bei den Waldorfschulen bessere und weniger gute.
Viel Glück!
LG Anke

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Das mit der fehlenden "Buntheit" ist ein sehr gutes - und aus meiner Sicht das entscheidende - Argument gegen Waldorfschulen.

Dort sitzen eben wirklich nur weiße Kinder aus wohlhabendem Elternhaus - einige wenige Ausnahmen bestätigen diese Regel eher noch.

Und wenn man dann berücksichtigt, dass die komplette Theorie der Waldorfschule aus der Feder eines Rassisten stammt, dann beschleicht mich doch ein "etwas" ungutes Gefühl.

In meinen Augensind Missstände an EINZELNEN öffentlichen Schulen noch lange kein Grund, Kinder in die Hände von zumindest fragwürdigen pädagogischen Konzepten mit zum Teil haarsträubenden Hintergründen zu geben.

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Ich habe in der Waldorfpädagogik bisher noch nichts Fragwürdiges gefunden. Im Gegenteil, ich finde sie sehr kindgerecht und schön und voll von gesundem Menschenverstand. Und wie ich weiter oben schon schrieb: meine Kusine die in einer Waldorfschule gewesen ist hat erst als Erwachsene wirklich angefangen, sich mit Antroposophie auseinanderzusetzen, und das auch nur, weil ihr jetziger Ehemann ein antroposophischer Arzt ist. Mit ätherischen Leibern der Erde, mit Wiedergeburt und Ähnlichem kannst du mich übrigens auch jagen. Die wirklichen Hintergründe der Antroposophie kenne ich allerdings gar nicht, und die antroposophischen Freunde meiner Kusine - zumindest die wenigen die ich kennengelernt habe - sind eigentlich ganz normale nette Menschen.
LG Anke

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So hart es klingt: Grundschulen sind nicht dazu da, jedes Kind, und sei es noch so lernschwach, bis ins Letzte zu fördern. Für so etwas gibt es Förderschulen.

Grundschulen sollten sich an einem mittleren Lernniveau orientieren, und dabei bis etwas stärkeren und die etwas schwächeren Kinder auch noch "mitnehmen". Für wesentlich Stärkere und wesentlich Schwächere gibt es andere Lösungen: Leider für die Schwächeren mehr als für die Stärkeren.

Wenn dein Sohn für die Hausaufgaben der 1. Klasse 3-4 (!) Stunden gebraucht hat, dann war er schon da hoffnungslos überfordert. Du kannst nicht erwarten, dass alle anderen Kinder "auf ihn warten".



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Toll: der Stärkere gewinnt, alle anderen bleiben auf der Strecke. Ausländerkinder die die Sprache noch nicht gut beherrschen, oder Kinder aus sozial schwächeren Familien denen zu Hause niemand helfen kann haben auf solchen Schulen dann auch keine Chance. Das kann es ja wohl nicht sein.

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Was genau hast du an der Differenzierung "normale" Schule und Förderschule nicht verstanden?

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Hallo, was für eine Hörverarbeitungsstörung hat dein Sohn den?
Mein Sohn hat auch das Probleme kommt aber erst dieses Jahr in die Schule. Er kann bei zu starken Lärm die Geräusche nicht richtig Filtern.
Wirkt denn unkonzentriet obwohl er eben nur nicht richtig hört. Mein Sohn macht deshalb bei der Ergotherapie ein Hörtherapie. Die auch schon Anschlägt.
Macht ihr soetwas auch?
Ansonsten ist die Waldorfschule nicht zu emfehlen, weil die Klassen sehr groß sind. Bei uns werden Jungen nicht so gerne genommen oder müssen ein Jahr auf die Vorschule (Sind noch nicht reif).
Die Hausarbeitenen dauern viel zu lange , das hat ja eigendlich ichts mit der Hörverarbeitungsstörung zutun. Auch da kann die Ergotherapie dich gut beraten. Es gib ein Buch "Positive lernen " sehr interessant.
Ansonsten eine Bunte Schule ist bestimmt nicht verkehrt, meine Beiden werden auch auf eine gehen. Da es sind alle Schichten vertreten. Dafür sind die Lehrer sehr bemüht und es gibt Kleine Klassen und zum Beispiel eine Flex Phase.
Ich wohne in Elmshorn, gibt es bei euch nicht ähnlich Projekte?
Ansonstn vielleicht auf ein Dorf ausweichen, bei uns in der nähe gibt es einige interessant Pädagogische Ansätze .

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Erst einmal vielen Dank für euer reges Interesse.Brian ist nicht wirklich Hörbehindert! Wenn aber Viele verschiedene Geräusche zusammen kommen,kommt nicht alles im Gehirn an.Wenn er vorne sitzen würde,ist das Problem gelöst.Die Stimme des Lehrers ist dann die lauteste und es kommt alles an.

Alle Kinder (bis auf die 2 besten)haben jeden Tag 3 Stunden Hausaufgaben gemacht.Wenn sie in jedem Fach 2-3 Seiten aufkriegen ist das viel zu viel und das nicht nur für Lernschwache.Brian ist nicht Lernschwach,denn laut aller Tests die in der Schule gemacht wurden ist er ist er Intelligent.Eigentlich sollte er nach diesen Tests ohne Probleme später mindestens die Realschule besuchen können.Diese Tests wurden in der Schule gemacht.
Der Lehrer darf meiner Meinung nach nicht nur nach dem Tempo der 2 besten gehen (zumal es auch noch 8 I- Kinder in der Klasse gibt).Er gehört jedenfalls auf keine Förderschule und konnte auch nicht als I- Kind eingestuft werden.Man macht ja schon viel,aber ohne die Lehrer geht es nicht.

LG Nicole

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Hallo Nicole,

habt ihr euch schon einmal über eine Edulink-Anlage nachgedacht?

Vielleicht könnt ihr auch sonderpädagogischen Förderbedarf beantragen. Dann kommt ein Sonderschullehrer in eure Schule und gibt dem Lehrer Tips wie Brian besser lernen kann. Die Sonderschullehrer können z.B. die Diktate mit Brian alleine schreiben. Dann fallen die Nebengeräusche der anderen Kinder weg.

Die Waldorfschule würde ich auch noch im Auge behalten.

Gruß Barbara
mit schwerhörigem Sohn an einer Regelschule

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Hhm,wenn er eine auditive Wahrnehmumgsstörung hat wird er an jeder Schule Probleme haben wenn darauf keine Rücksicht genommen wird.Eine Möglichkeit wäre während er Schreibarbeiten,Freiarbeit und dergleichen hat,Kopfhörer zu tragen um die Lärmquellen auszuschalten und ihm ein konzentriertes Arbeiten zu ermöglichen.Ich würde mir ein Attest des Arztes ausstellen lassen .Den Lehrer auf diese Möglichkeit hinweisen und ein gemeinsames Gespräch,eventuell mit dem dem/der Rektorin anstreben.
Meiner Tochter hat Ergotherapie sehr geholfen.Sie hat gelernt Strategien zu entwickeln und den verschiedenen Lärmquellen die auf sie einstürmten zu entgehen.Sprich auf dem Schulhof sich möglicherweise eine ruhige Ecke zu suchen,selbstbewusst dem Lehrer sagen das sie sich gerade sehr unwohl fühlt.Wobei sie natürlich auch lernen musste festzustellen warum sie sich unwohl fühlt.

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ich würde sofort die schule wechseln!! hallo, man kann doch einem kind sowas nicht sagen dass ich ja unter der gürtellinie... boah da könnte ich mich fürchterlich reinsteigern, sorry...

#klee



http://www.puschelfarm.de/index.php?page=register&pid=17711

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Hallo,
Ja genauso geht es uns ja.Wir sind einfach nur wütend und sind traurig das es an vielen Schulen so zugeht,jedenfalls hier bei uns in der Nähe.
LG Nicole