Ungewollt Vater

Meine Freundin und ich haben uns dazu entschieden ein Kind zu kriegen Wochen später haben wir uns getrennt. 2 wochen nach der Trennung sagte sie mir das sie schwanger ist und ich wollte das Kind nicht mehr sie schon und hat einfach entschieden es zu behalten gegen meinen Wunsch nach vielem hin und her sind wir mehrere Male letztes Jahr wieder zsm gekommen und wieder getrennt am Ende habe ich mich schon auf das Kind gefreut und als es da war, war erst alles super doch jetzt habe ich diese wut noch auf meine Freundin weil sie es einfach entschieden hat und ich merke ich bin nicht bereit Vater zu sein (wusste ich schon vorher ihr war es aber egal) ich merke das ich auch weniger Gefühle für meine Freundin habe durch die wut und sie sagt es würde sich wieder einränken das es normal in einer Beziehung ist das Gefühle Mal weniger werden und wir daran arbeiten sollen. Ich kann aber momentan mich darauf nicht konzentrieren weil ich mit mir selbst viel arbeiten habe (habe selbst viele psychische Probleme aber bin auf der Suche nach einem Therapeuten) die ganze Situation ist echt blöd da wir beide sogesehen obdachlos sind ich "wohne" bei meiner Mutter aber das geht nicht mehr so lange und sie genauso. Wie komme ich jetzt mit der Situation und meinen Gefühlen klar? Ist eine Trennung sinnvoll oder sollten wir noch daran arbeiten?

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Verstehe ich das richtig, dass das Kind geplant war, ihr euch dann getrennt habt, sie zu den Zeitpunkt dann offensichtlich schwanger war (was ihr noch nicht wusstet) und du es dann plötzlich nicht mehr wolltest?
Es tut mir leid, aber dafür hab ich keinerlei Verständnis, dass du ihr das jetzt vorhälst.
Ihr wolltet es zu dem Zeitpunkt doch beide? Und dann überlegst du dir, dass du es doch nicht mehr willst?
Ich hätte es wohl auch behalten. Oder habe ich da jetzt irgendwas falsch verstanden?

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Habe ich ebenfalls so verstanden.
Ein paar Satzzeichen wären hilfreich gewesen 😉

Ich habe ebenfalls kein Verständnis, dass man innerhalb der Beziehung bewusst nicht verhütet, um ein Kind zu zeugen, nach der Trennung dann aber eben solches Kind nicht haben will.

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Na das ist schon irgendwie zwiespältig...
Also ich kenne da ein Paar, 6 Jahre verheiratet, dann sollte das Kind kommen. Ein halbes Jahr ohne Verhütungsmittel, die Beziehung ging aber eher bergab, die Frau, meine Freundin, hat dann ganz klar gesagt, so, wie es jetzt ist, kein Kind, und wieder die Pille genommen, mit ihm abgesprochen. Also in eine kriselnde Beziehung, auch wenn sie davor gut war, absichtlich ein Kind zu setzen? Wer macht sowas?
Um es zu sagen, die beiden haben die Krise überwunden und letztes Jahr ein Baby bekommen :-) Aber eben erst, als alles wieder gefestigt und gut war.
Ich denke, da kann man nicht so pauschal urteilen.

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Hast du schon einen Vaterschaftstest gemacht?

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Du meintest du suchst bereits nach einem Therapeuten und das ist gut. Ich lege euch aber eine paarberatung (zb durch die Caritas) Ans Herz.
Damit könnt ihr auf Augenhöhe diese Emotionen verarbeiten und das ist wichtig damit ihr nicht stehen bleibt und diese Gefühle sich weiter aufstauen. Sie werden euch im Weg sein.
Ich stimme meinen Vorrednerinnen zu, dass es sich so liest als habt ihr das innerhalb der Beziehung gemeinsam beschlossen ein Kind zu bekommen, trennt euch später, es hat dennoch geklappt und jetzt hälst du es ihr vor. Das ist nicht ok. Aber diese Verurteilung lassen diese Gefühle, die einer guten Beziehung im Weg stehen, nicht verschwinden. Es ist wichtig, dass ihr das gemeinsam besprecht und bearbeitet.

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Hey T.J,

Ich kann da mitfühlen, mein Mann hatte, als wir für ein paar Jahre getrennt waren, eine Beziehung mit einer anderen Frau und auch sie hat ihm ein einige Wochen nach der Trennung gesagt, dass sie schwanger war.
Auch sie hat dann das Kind behalten, obwohl die Beziehung zu Ende war und obwohl mein Mann dagegen war.
So gesehen wirklich ähnlich gelaufen.

Bei uns ist es so, dass mein Mann von Anfang an keinen Kontakt zum Kind will und ich, als Frau, da ziemlich unsicher war, ob das überhaupt etwas ist, was ich tolerieren darf.

Mir hat es enorm geholfen, dass wir bei einer Beratungsstelle waren. Die gesellschaftliche Meinung ist ganz klar, der Mann hat das Kind gezeugt, er soll sich kümmern. Egal, wie die Umstände sind. Eigentlich hat er auch bei Frau und Kind zu bleiben. Bei der Beratung habe ich verstehen gelernt, dass das so nicht richtig ist. Zu einer gesunden Beziehung zwischen Vater und Kind gehört mehr. Vor allen Dingen gehört dazu, dass der Vater bereit ist und das mit vollem Willen, Vater zu sein. Ist er das nicht, dann kann es unter Umständen besser sein, wenn er keinen Kontakt zum Kind hat.

Im Idealfall bekommen Mann und Frau ein Kind, was von beiden gewünscht und ersehnt ist. Und ob du nun davor einverstanden gewesen wärst und dann nicht mehr, spielt da keine Rolle, auch wenn wir Frauen es gerne anders hätten. Es geht nur um diese eine Schwangerschaft zu diesem einen Zeitpunkt, um dieses eine daraus resultierende Kind, was du nicht wolltest, die Mutter schon. Und es ist völlig legitim, dass du, als derjenige, der nicht darüber entscheiden konnte, darüber bis heute wütend bist. Auch wenn es richtig ist, dass nur die Frau über ihren Körper entscheiden darf, du bist übergangen worden und deine Wut ist berechtigt!

Dass sie sagt, es sei normal, dass man einmal weniger Gefühle hat, das finde ich schon sehr bedenklich!!! Sie tut da so, als wären deine Probleme nicht wichtig, nur eine Phase.

Ich kann dir nur wärmstens empfehlen, dass ihr beide zu einer Beratung geht. Oder auch nur du allein, als erster Schritt.

Eine Beziehung kann nur für beide Partner gut funktionieren, wenn sie auf Augenhöhe ist. Du brauchst, glaube ich, jetzt am besten das Gespräch mit jemand Aussenstehenden, um für dich selbst wieder sagen zu können "das sind meine ehrlichen Gefühle und dazu stehe ich".

Dazu gehören die Gefühle für deine Freundin und auch die Gefühle für dein Kind.

Und vor allem, dass du Zugang bekommst zu deinen eigenen Gefühlen. Du bist eben nicht nur der Freund von und der Vater von, du bist auch noch DU selbst, mit allen Bedürfnissen, Zielen, etc.

Alles andere, Wohnsituation etc, das wird dann sicherlich um einiges einfacher, wenn du erst einmal Klarheit im Kopf hast.
Das Chaos musst du in deinem Kopf anpacken, dann löst es sich auch Schritt für Schritt auf außerhalb.

Ich wünsche dir von Herzen alles Gute !!!

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"Und ob du nun davor einverstanden gewesen wärst und dann nicht mehr, spielt da keine Rolle, auch wenn wir Frauen es gerne anders hätten. Es geht nur um diese eine Schwangerschaft zu diesem einen Zeitpunkt, um dieses eine daraus resultierende Kind, was du nicht wolltest, die Mutter schon"

Dir ist aber schon klar daß er genau zu dem Zeitpunkt das Kind wollte ?! Es ist doch etwas völlig anderes als bei deinem Mann und dir , obwohl ich sagen muss dein Mann hat auch schuld , hätte er Mal verhütet .
Du findest es also völlig legitim heute munter ein Kind mit Absicht zu zeugen und morgen ist dann Streit man will doch nicht mehr , die Frau ist aber schon gewollt von beiden schwanger und du findest es dann dreist das die Frau das Kind behält weil der Mann ja das Recht hat sich jetzt wieder umzuentscheiden ?! Boar dir ist echt nicht mehr zu helfen 😱🤦

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So steht es nicht da: Es gab einen Kinderwunsch, dann ging die Beziehung in die Brüche.
So etwas entwickelt sich ja nicht von einem Tag auf den anderen.
Ich glaube nicht, dass irgendjemand in einer Situation, wo die Beziehung schlecht läuft, unbedingt ein Kind will. Außer natürlich, sie hätte gedacht, mit dem Kind könne sie die Beziehung retten.
Da wir aber nicht wissen, wie es trotz mies laufender Beziehung zur Schwangerschaft kam, gehe ich neutral davon aus, dass beide gepennt haben und sich nicht abgesprochen haben, was Verhütung angeht.

Er wollte diese Schwangerschaft jedenfalls nicht. Das geht doch ganz klar aus der Nachricht hervor?

Sie hat beschlossen, das Kind zu bekommen. Ihr volles Recht. Trotzdem war es ihre alleinige Entscheidung, er war nicht miteinbezogen.

Und deshalb ist es verständlich, dass er sich übergangen fühlt und die Gefühle für seine Freundin darunter gelitten haben. Das wird sicherlich andersrum auch der Fall sein, dass er das Kind nicht wollte, wird ihre Gefühle für ihn auch in Mitleidenschaft gezogen haben. Ihre Seite kennen wir ja nunmal gar nicht.

Ich habe nirgends geschrieben, dass ich es "dreist" finde, dass sie das Kind behalten hat? Wo nimmst du das denn her?

Wenn sie allerdings seine Probleme, die sich ja auch aufs Kind übertragen, als eine "Phase" abtut, dann ist das nicht in Ordnung. Dann baut sie sich ein Luftschlösschen und er und das Kind leiden unter der Situation.

Sowas gehört ausgesprochen und geklärt.

Es geht hier nicht um Gerechtigkeit oder wer wann was falsch gemacht hat! Da ist eine kleine Familie mit großen Problemen und die gilt es anzupacken.

Wir waren alle nicht dabei. Aber wenn ein Mann sagt "ich wollte das Kind nicht, bin mit der Frau noch zusammen, liebe sie aber nicht mehr wie vorher, fühle mich vor allem nicht bereit, Vater für unser Kind zu sein" dann sind das ernste Dinge, die man nicht eben mit "selber Schuld, hättest mal verhütet" vom Tisch wischen kann?

Du hast dir jetzt dein Urteil gefällt, er ist Schuld.
Und dann?
Wem hilft das oder wo bringt das ihn weiter?

Ich sage es ungern aber es ist die Wahrheit: Ungeplante Schwangerschaften passieren.
Aber danach haben wir Frauen die Möglichkeit, selbst zu bestimmen, ob wir Mutter werden oder nicht. Männer haben diese Option nicht.

Also warum dieses Männer-Bashing?
Wir sind so unterstützend und mitfühlend, wenn Frauen sich in der Situation befinden. Und das ist auch gut so, keine Frage!

Stell dir einfach vor, eine Frau hätte geschrieben:

"Ich bin schwanger, wir hatten eigentlich einen Kinderwunsch, sind aber seit 2 Wochen getrennt und nun will ich das Baby nicht mehr."

Oder:

"Ich wurde ungeplant schwanger in einer schwierigen Situation, mein Freund wollte das Kind unbedingt und hat mich überredet, also habe ich es bekommen. Aber seit es da ist, fühle ich mich schlecht, ich kann es nicht lieb haben und bin insgeheim sauer auf meinen Freund, da er mich in die Situation reingeredet hat. Wenn ich ihm sage, wie es mir geht, sagt er, dass es normal ist, dass man mal weniger Gefühle für den Partner hat und dass sich das mit meinen Gefühlen für das Baby schon von selbst regeln wird. Ich fühle mich gar nicht bereit, Mama zu sein."

Wie hättest du da geantwortet?

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Du hast erkannt, dass du psychische Probleme hast und suchst dir bereits Hilfe, das ist ein großer und wichtiger Schritt.

Deine Wut auf die Kindesmutter finde ich persönlich aber fehlgeleitet. Ihr hattet euch beide für ein Kind entschieden, mit der Konsequenz musst du nun wohl leben. Spätestens zu dem Zeitpunkt, an dem du gemerkt hast, dass du dir deiner Gefühle nicht mehr sicher bist und eigentlich kein Kind willst, hättest auch DU dich SELBSTSTÄNDIG um Verhütung kümmern können, sprich entweder Enthaltsamkeit (wenn man offenbar sowieso unsicher bzgl deiner Gefühle ist) oder eben ein Kondom nutzen. Ich glaube kaum, dass deine Freundin dich zu Sex ohne Verhütung gezwungen hat.

Ich will gar nicht abstreiten, dass es Fälle gibt, in denen der Vater leider hintergangen wurde, in denen das Kind nur von der Mutter gewollt und dem Vater „untergeschoben“ wurde. Verhütung kann auch mal versagen, ja. Und es gibt auch immer Fälle von „da ist echt alles schief gelaufen, was schief laufen konnte“.
Aber in deinem Fall hattest du einem Kind ganz klar zugestimmt und hättest durch dein eigenes Handeln eine Schwangerschaft auch verhindern können.

Es lässt sich immer so leicht sagen „das Kind hätte sie besser abtreiben sollen, das war doch mein Wunsch!“. Für die meisten Männer ist es wohl schwer nachvollziehbar, was da bereits bei positivem Test mit den Gefühlen der Frau passiert, was für eine Bindung man bloß aufgrund von 2 Strichen schon zu so einem Kind aufbauen kann. Und eine Abtreibung ist weder körperlich noch seelisch so leicht wegzustecken.

Beginne deine Therapie, sortiere dein Leben und entscheide dann in Abstimmung mit der Mutter, ob und in welchem Rahmen du für dein Kind da sein kannst/willst. Vielleicht lässt du dich auch rechtlich beraten, zu was du prinzipiell mindestens rechtlich verpflichtet bist bzw. was deine eigenen Rechte und Pflichten sind als Vater.
Mit der Wut und dem Unverständnis aktuell in dir wirst du nicht vorwärts kommen. Lass dir helfen und schau dann weiter.