Unglücklich als Vater..

Hallo Miteinander,

eigentlich bin ich absolut nicht der Forentyp und versuche allgemein immer selber mit meinen "Problemen" klarzukommen.

Das hat bis vor geraumer Zeit auch noch recht gut geklappt. Aktuell bin ich allerdings an einem Punkt an dem ich nicht mehr weiß wo vorne und hinten ist. Ich habe mich oft gefragt wie sich die Situation dieses Sprichwortes anfühlen muss, seit etwas mehr als 8 Monaten weiß ich es. Allgemein habe ich seit der Ankündigung der Schwangerschaft viele Sprichwörter wie "eine Welt brach für mich über meinem Kopf zusammen" erfahren dürfen.

Das mag zwar in Zusammenhang mit so etwas Schönem perfide klingen, aber ich würde lügen wenn ich etwas anderes behaupten würde.

Denn genau so war es als meine Frau mir mit mitte 20 mitteilte, dass sie schwanger ist. Kein Faustschlag traf mich härter als diese Nachricht. Ich wusste dass sie unbedingt eines wollte, aber genauso wusste ich dass ich keines wollte. Nicht jetzt und auch nicht in den nächsten Jahren.

Der Hauptgrund dafür waren diverse Sorgen die das Leben mit einem Kind mit sich bringt. Ist es gesund? Trinkt und isst es genug? Schläft es genug? Was ist wenn es krank ist? Etc. Pp. Alles was ich, aufgrund diverser Erlebnisse in meinem Leben, wollte war ein Sorgenfreies Leben. Und das ist mit einem Kind mitnichten möglich.

Und natürlich nicht zu vergessen der zu erwartende Schlafmangel. Sagt was ihr wollt aber mangelnder Schlaf ist Gift. Gift für die Seele, Gift für den Körper, Gift für jeden Schritt den man am Tag bewältigen muss.

Und naja, was soll ich sagen? All jene Befürchtungen trafen ein. Der Kleine kam auf die Welt und hatte mit einer ausgeprägten Gelbsucht zu kämpfen. Die Sorgen fingen also ab Tag 1 an.

Weiter später kamen, selbstverständlich, die schlaflosen Nächte dazu. Auch wenn es meine Frau ist die es betrifft (ich arbeite Nachts) gehe ich mindestens genauso daran kaputt zu wissen dass sie sich mit wenig bis kaum Schlaf durch den Tag kämpfen muss.

Diese schlaflosen Nächte waren irgendwann so ausgeprägt dass sie teilweise nicht mehr als 20 Minuten am Stück schlafen konnte.

Ursache hierfür waren mit Sicherheit auch mitunter 2 Mittelohrentzündungen. Aus der Zweiten entwickelte sich kurz vor dem 3. Monat ein Lymphknotenabszess an seinem Hals was in einem stationären Aufenthalt im Krankenhaus endete - die nächste Sorge. Es stellte sich heraus dass er an einer autoimmunen Neutropenie leidet. Einer, voraussichtlich, temporäten Blutkrankheit die dafür sorgt dass sein Körper keine Abwehr gegen Bakterien und Pilze hat.

Bingo.. der nächste 6er im Lotto folgte.

Kurz gesagt trafen eigentlich genau all jene Gründe ein aus denen ich kein Kind wollte.

Ein Leben voller Sorge und Stress. Denn genau aus nichts anderem besteht mein leben seit aktuell gut 8 Monaten.

Es geht ihm zum jetzigen Zeitpunkt -Gott sei Dank- besser. Sie sind seit 2 Wochen aus dem Krankenhaus raus und der kleine entwickelt sich prächtig. All diese Fortschritte in der Entwicklung erleben zu dürfen ist für mich wirklich ein Erlebnis, es ändert aber nichts an meiner allgemeinen unglücklichen Gesamtsituation.

Die letzten 2 Wochen verliefen recht angenehm, es schien sich alles einzupendeln, er schlief zum ersten mal (für seine Verhältnisse) sehr gut womit ich auch im Allgemeinen beruhigter war. Bis ich vor 2 Tagen seinen ersten Zahn entdeckte. So groß die Vorfreude auch war, so schrecklich geht es mir nun. Es scheint alles von vorne loszugehen.

Er schläft absolut schrecklich und ich stecke wieder in dem Teufelskreis.

Mein Tagesablauf sieht seit 8 Monaten so aus: arbeiten gehen, um 6 Uhr schnell nach hause und die Schlafzimmertür schließen damit mama wenigsten einige wenige Stunden am Stück schlafen kann, versuchen den Kleinen am schlafen zu halten und solange zu beschäftigen bis Mama wach wird.

Meist zwischen 8 Uhr und 9 Uhr. Bis ich dann im Bett lande und einschlafe (wenn ich Glück hab) ist es zwischen 10 Uhr und 11 Uhr. Tja.. geht man von 8 Stunden schlaf aus würde ich jeden tag irgendwann zwischen 18 Uhr und 19 Uhr aufstehen, dass das aber so gut wie unmöglich ist sollte jedem klar sein.

Meist stehe ich dann um 16 Uhr auf. Mutter kommt dann mit Kind nach Hause und ich beschäftige mich mit dem Kleinen bis Mutter alles erledigt hat. Danach bleibt mir oftmals nicht mal mehr eine Stunde für mich selber ehe ich gegen 21 Uhr wieder zur Arbeit muss.

Aufgrund meiner nächtlichen Tätigkeit erledigt Mama die Einkäufe etc. ich bin dann fürs Schleppen verantwortlich aber ob ihr mir glaubt oder nicht, sogar das Einkaufen habe ich, als jemand der es verabscheute, vermisst.

Normalerweise fahre ich dann an einem Tag am Wochenende zu meinen Jungs um wenigstens einen Tag in der Woche etwas Normalität in mein Leben bringen zu können, aber auch das wird immer öfter zu einem Problem weil ich mir dann vorwerfen lassen muss ich würde nie was mit Mutter und Kind unternehmen.

Das ist auch nicht ganz falsch. Aufgrund meiner nächtlichen Tätigkeit bleibt sowas halt auf der Strecke, aber irgendeinen Tod muss man nunmal sterben.

Ich habe praktisch alles aufgegeben was mir lieb war. Ich ging einer disziplinierten Ernährung mach und betrieb mit viel Elan und Potenzial Kraftsport. An Wochenenden ging ich meinem Autohobby nach, traf mich mit Freunden, schraubte lachte etc. eigentlich überhaupt nichts außergewöhnliches oder extravagantes was besonders viel Zeit in Anspruch nehmen würde aber es funktioniert so einfach nicht mehr.

Ich versuche es so gut es geht dafür zu sorgen dass meine Frau in der Woche wenigstens diese paar Stunden Morgens schlafen kann, beschäftige mich mit dem kleinen nach dem Aufstehen damit sie ihre Arbeit erledigen kann und bin am Wochenende nie länger als 22 Uhr unterwegs damit ich die Nacht durchmache und Mutter wenigstens 2 Tage in der Woche durchschlafen kann (klappt mal besser mal schlechter).

Und so geht das Tag ein Tag aus und ich laufe seit Monaten überm Limit ohne zu wissen wann und vor allem wie es enden wird.

All das hat schon 2 mal dazu geführt dass ich mich am Wochenende im Schlafzimmer eingesperrt habe und 2 Tage das Bett nicht verlassen habe. Nicht zum trinken, nicht zum Essen und auch nicht um ein Geschäft zu erledigen und auch jetzt bin ich wieder an einem Punkt an dem ich mich wieder in mein Bett verschanzen und es nicht verlassen will.

Das liest sich jetzt vermutlich so als seie ich der Superpapa, das bin ich bei Leibe nicht. Ich bin schnell genervt von meinem Kind und brauche immer paar Anläufe bis ich ein paar wenigen Bitten meiner Frau nachgehe. Ich habe einen extrem dünnen Geduldsfaden und werde sehr schnell sehr patzig, und die Situation macht das natürlich nicht besser.

Auch konnte ich bis heute keine wirkliche Bindung zu meinem Kind aufbauen. Ich hatte bis heute nicht dieses Vatergefühl von dem alle berichten, diese abgöttische Liebe die man für das Kind verspürt. Ihn lächeln und lachen zu sehen ist Balsam für meine Seele, ich warte morgens immer bewusst bis er wach wird damit ich ihn aus dem Bett holen kann weil er da besonders süß ist und mich mit einem bezaubernden Lächeln begrüßt, aber trotz Allem fehlt einfach diese Verbindung.

Wenn er schlecht schläft denkt die Mutter "das arme Kind" , ich denke "die arme Mutter". Wenn wir ihm ein Zäpfchen geben denkt die Mutter "damit der Arme keine Schmerzen hat" ich denke "damit er hoffentlich besser schläft und Mama ihre Ruhe hat" etc. also alles führt immer darauf zurück dass mir das Wohl des Kindes im ersten Moment nicht von großer Bedeutung ist.

Das liest sich bestimmt verdammt widersprüchlich aber genau das ist es auch. So sehr mich sein Lächeln auch bezaubert, so sehr ich mich über das Gebrabbel und Gekreische freue, so sehr ich mich über jeden Fortschritt freue den er macht, so gleichgültig bin ich ihm gegenüber aber trotzallem und allein das zeigt mir dass die Verbindung zwischen mir und ihm einfach fehlt.

Ich sehe da in erster Linie "nur" ein zuckersüßes Wunder welches gedeiht und wächst, was unheimlich interessant zu beobachten ist für mich, mehr aber nicht. Ich habe dieses "du bist von mir" Gefühl nicht, egal wie sehr ich ihm in die Augen gucke und will dass es so ist, denn ich bin mir sicher wäre dieses Gefühl da - würde ich jetzt nicht in der aktuellen Lage stecken.

Mir ist das Wohl meiner Frau enorm wichtig. Vor der Geburt meines Sohnes war ich ein sehr gemütlicher Kerl, Haushalt hat mich kaum bis gar nicht gejuckt. All das hat sich nach der Geburt geändert. Ich versuche anzupacken wo ich kann damit ich meiner Frau wenigstens etwas Entlastung bringen kann, aber all das scheint allmählich im Sande zu verlaufen.

Ich verliere immer mehr die Lust daran zu helfen, eben weil keine Besserung in Sicht zu sein scheint. Ich bin zu 200% aus meiner Komfortzone herausgetreten und laufe, wie oben erwähnt, seit geraumer Zeit deutlich überm Limit. Die Tage an denen man einen ruhigen und ausgeglichenen Tagesablauf hat scheinen für die nächsten Jahre, ja, für immer, vorbei zu sein. UNd das ist ein Umstand mit dem ich mich absolut nicht anfreunden kann, weil ich weiß dass das früher oder später in einem GAU enden wird und ich auch keine Lust habe bis zu diesem Punkt ein solch tristes Leben zu führen.

Die Trennung im Guten wäre das Einzige was mir einfällt, aber liebe ich meine Frau dafür zu sehr um sie dermaßen im Stich lassen zu können. Auch hier wäre der Fakt, dass dann ein kleines unschuldiges Kind ohne Vater aufwachsen müsste, für mich absolut zweitrangig aber ich kanns leider nicht ändern.

Ich wusste warum ich kein Kind wollte und hätte dafür sorgen müssen dass es nicht soweit kommt, das ist auch gleichzeitig ein Appell an jeden Mann (und auch Frau): Wenn ihr aus jenen Gründen wie ich kein Kind bekommen wollt dann sorgt dafür dass es nicht dazu kommt! Eure Bedenken diesbezüglich sind absolut begründet!

Natürlich muss nicht alles auf solch ein Worst Case Szenario wie bei uns hinauslaufen wo praktisch alles eintrifft worüber man sich Sorgen machte, aber ihr werdet das Leben dass ihr einst führtet bitter vermissen, das steht fest.

Es mag Fälle geben wo sich Männer mit identischer Einstellung um 180 Grad gewendet haben und sie ihr Kind doch lieben lernen konnten, nur sollte man sich immer vor Augen führen dass es eben so wie bei mir enden kann und man mehr oder weniger vor einem Scherbenhaufen steht und nicht mal mehr Lust hat diesen zu beseitigen..

Ja, es ist in der Tat eines dieser ellenlangen "Forenromane" geworden weshalb ich nicht von großer Resonanz ausgehe, aber vielleicht steckt irgendwann ein anderer Papa in einer ähnlichen Situation und kann zumindest darüber beruhigt sein dass er nicht alleine ist, auch wenn es die Siuation nicht verbessert.

Allen anderen möchte ich nur um Verzeihung bitten wenn es für euch den Eindruck erweckt als wäre ich der schlimmste Papa der einem Kind passieren kann aber alles andere wäre, wie in den ersten Zeilen erwähnt, gelogen.

Ich bin nicht froh in dieser Situation stecken zu müssen und wünsche es auch keinem aber es ist in erster Instanz einfach nur die Wahrheit.

Ich wünsche allen Vätern und ganz besonders allen alleinerziehenden Vätern viel Kraft. Ich versage mit Frau an meiner Seite an dieser Situation und ihr meistert das ganz ohne.

Ich ziehe meinen Hut vor euch!

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Ganz ehrlich. Ich lese hier keinen Mann der mal seinen Frust Platz machen möchte. Ich lese hier Zeilen eines doch noch sehr unreifen Jugendlichen. Hättest du nicht dein alter erwähnt, hätte ich dich auf 18 geschätzt.
Alles, aber wirklich alles schreit nach unreife. Mein Gott werde erwachsen. Er ist nur EIN baby. Du machst da draus eine titanen-Prüfung.
Mein Gott, ich habe drei Kinder und das erste war ein schreibaby. Das war harter tobak. Keine Ahnung warum du schlaflose Nächte/Tage hast. Mein Insgesamt scheint dein Lebensstil aber auch nicht familienkonform zu sein. Insbesondere wenn man jede Nacht (ernsthaft?) arbeitet. Du bist Vater geworden, hast dein Leben aber weitergelebt wie vorher und merkst jetzt, dass es irgendwie nicht passt. Jawolla!!!!

Druck Dir deine Zeilen doch einfach mal aus. Verwahre sie gut und hole sie in 20 Jahren noch mal raus. Dann wirst du genau das lesen was ich mit meinen 40 Lenzen hier lese. Ich will nicht groß ausholen, aber vielleicht solltest du einfach mal mit anderen Vätern reden, statt mit deinen „Jungs“. Denn irgendwie scheint dein Freundeskreis kinderlos zu sein, anders kann ich mir das zeitintensive Hobby am Wochenende nicht erklären.
Es mag sein dass du aus heutiger Sicht früh Vater geworden bist. Aber vor 40 Jahren, war das für einen MANN ein normales Alter um Vater zu werden. Man stand mitten im Leben. Da bist du noch lange nicht. Wach auf. Du bist nicht mehr der Typ der du vorher warst. Selbst wenn du einfach gehen würdest wärst du das nicht mehr. Viele Männer reifen wenn sie Vater werden. Der Prozess hängt bei dir momentan in der warteschleife, weil du deinem Jugendlichen Dasein hinterher trauerst und nicht merkst, das es schon längst vorbei ist.

Die Bindung zu deinem
Kind ist Übrigens da. Lies deine Zeilen....!!! Du siehst sie nur nicht, denn du bist noch zu sehr mit deinem „alten Jungenleben“ beschäftigt. Es sind die kleinen Momente: das Lächeln was das Herz erwärmt, die Sorge um den Zwerg....ein kleines unsichtbares Band, welches einem immer wieder anzieht. Es gibt da keine Schmetterlinge! Keine Regenbogen und keine Engelchen!!! Viele Väter können sich erst richtig einfühlen in das Vater sein, wenn die kleinen mobiler sind. Man Toben kann, Lego, Fußball und Sport eine Rolle spielen. Vielleicht kommt also dein aha-Effekt noch.

Werd erwachsen und verschwende keine Zeit. Zeit ist sooooooo kostbar. Du glaubst garnicht wie schnell im Leben alles vorbei sein kann. Dein Sohn ist da. Er ist jetzt ein Baby. In 16 Jahren, da brauchst du nicht mehr hinter ihm her rennen, weil es dir dann gerade besser passt. Dann ist der Zug abgefahren. Wahrscheinlich wird sich dein Freundeskreis im Laufe der Zeit verändern. Das hat aber nicht unbedingt was mit dem Vater sein zu tun, sondern mit der persönlichen Sichtweise die sich ändert. Das gehört zum Leben.

An deiner Stelle solltest du weniger der Vergangenheit nachtrauern und aufhören so zu tun, als ob man einfach weitermachen kann wie vorher. Stattdessen nach Lösungen suchen den Alltag entspannter zu gestalten. Insbesondere im
Jobbereich. Ein Job nachts.... der wird auf Dauer dich kaputt machen. Egal ob mit oder ohne Kind.

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Hy ich kann dir nur als Frau und Mutter antworten.

Gegen deine Gefühle kann ich nichts schreiben, aber gegen deinen Gedanken so ein schlechter Vater zu sein und was du alles für deine Frau tust...

Mein Sohn ist jetzt 2jahre und 8 Monate alt. Glaube mir es war kein leichter Start. Er kam als extrem frühchen mit allen erdenklichen Komplikationen und hatte einen langen Krankenhaus.

Nun sind aber noch immer sehr viele Baustellen ist stark entwicklungsverzögert und laut den ganzen Dokumenten schwerbehindert und hat einen Pflegegrad 4.

Also kein einfacher Fall 😉

Nun zum wesentlichen mein Mann ist seit Anfang des Jahres arbeitslos. Also zu Hause. Ich habe nicht einen morgen länger schlafen dürfen. Aktuell ist die Nacht um 05:25 zu Ende. Und ich komme nicht vor 23 Uhr ins Bett. Ich füttere, spiele, mache Übungen, gehe mit dem Hund und dem kleinen spazieren und natürlich den Haushalt. Ist alles nicht so einfach mit einem schreienden Autismus/adhs Kind.
Und trotzdem geht es mir gut und ich bin glücklich. Klar fehlt es mir mal morgens im Bett bleiben zu können aber nach fast 3 Jahren gewöhnt man sich dran 😉 ich will dir damit nur sagen das es wahnsinnig ist was du deiner Partnerin alles annimmst und ich echt Respekt davor habe.
Aber vielleicht solltet ihr mal das Gespräch suchen und eine andere Lösung finden. Z. B. Steht sie morgens paar mal auf wenn der kleine wach wird und du kannst früher schlafen so das man auch gemeinsam mittags was machen kann und du dann vielleicht auch mal wieder am Wochenende Zeit für dich hast und sie dafür auch mal ein Tag am Wochenende für sich.

Mein Mann sagte mir das er unseren Sohn über alles liebt aber ein Problem damit hat die Bindung zuzulassen, da wir so oft an seinem Bett standen und zu hören bekamen das wir uns auf das schlimmste einstellen sollen und auch heute ist jeder schnupfen kurz vor Krankenhaus.

Jedoch wenn ich die beiden zusammen sehe dann weiß ich das da mehr ist als er sich eingestehen will. Und es reicht mir vollkommen die beiden zusammen lachen zu sehen und quatsch zu machen. Da ist es mir egal was ich alles pflegerische mache.

Ich hoffe du verstehst was ich damit sagen will. Versuche einfach nicht ein Gefühl zu erzwingen. Diese berühmte mutterliebe hatte ich zum anfang auch nicht... Einfach weil man so sorgen hatte.

Ich wünsche euch alles Gute und das ihr eine Lösung gemeinsam findet.

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Lieber unglücklicher Papa,

Das klingt aber nicht so, als ob du nichts für deine Familie tust.

Vielleicht müsst ihr euch einfach mal wieder Nischen für euch selbst oder auch für euch zusammen schaffen. Habt ihr Unterstützung von anderen? Was unternehmen mal ohne Kind tut gut und wirkt Wunder.

Ich weiss, wovon ich spreche. Das braucht man mal, auch als Mama und auch als Papa.

Grade hatten mein Mann und ich ein freies Wochenende, die Kinder, habe 2 (3 Jahre und fast 11 Monate), waren bei Oma und Opa. Es war herrlich, schließlich ist man auch noch Frau und Mann, bzw eine eigene Person mit Interessenten.

Vielleicht hilft dir das ja, die schwarzen Gedanken zu überwinden... Auch wir sind nicht immer nur überglücklich und auch mal genervt, trotzdem lieben wir unsere Kinder und ich glaube, das ist eben menschlich. Wir sind alles nur Menschen.

Vielleicht hilft mein Vorschlag dir euch ja.

LG, Fruchtcocktail86

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Zu Beginn der 3. Schwangerschaft (ich selbst war voller Glückshormone) fiel es meinem Mann auch schwer, sich darauf einzustellen, aus ähnlichen Gründen, die Du erwähntest und er wollte wirklich keine weiteren Kinder! Ein Zitat hat ihm/uns sehr geholfen: "Du kannst den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen."
Wir dachten davor ja: super, Kinder sind erledigt, jetzt haben wir wieder Zeit für uns....aber nein, da wollte noch jemand zu uns! Und es war/ist gut so, wie es ist!! Natürlich können wir manche Sachen nicht mehr machen, die man als Single/Paar machen kann und wir konnten das früher ja auch nicht, wegen den Großen, aber man kann sooo viel mehr!! Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du Dich darauf einstellen kannst, Vater zu sein, ich weiß, es hört sich leichter an als es ist. Und denke daran, dass Deine eigenen Gedanken die Grundlage bilden. Also hab keine Angst vor diesem und jenem, sondern gehe frisch und frohen Mutes den Weg, den das Leben für Dich bereit hält.
Ich denke, dass alles im Leben einen Sinn hat!
Ich finde es schön, wie sehr Du Deine Frau unterstützen möchtest! Ihr schafft das! Gemeinsam und mit viel Liebe zu einander und zu Eurer Familie!!
Liebe Grüße!

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Deine Situation liest sich nicht nach Versagen. Nur nach Erschöpfung. Wie lädst du normalerweise deine Batterien auf? Indem du rausgehst? Was unternimmst?

Eventuell könnt ihr euch an Familie oder Freunde wenden, die dann wöchentlich oder monatlich euch respektive dich entlasten könnten. Damit du dann wiederum Energie hast um dich um deine Partnerin und dein Kind kümmern zu können.

Wie bei einer Notlandung im Flugzeug. Erst die Sauerstoffmaske selber aufsetzen, dann dem Kind helfen.

Die Sache mit den Emotionen... Ich weiss von einem Kollegen und zweifachen Vater welcher erst eine richtige Bindung zu den Kindern aufbauen konnte als diese anfingen zu reden. Du bist also nicht alleine und was noch nicht ist kann noch kommen.

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Hallo
Für mich liest es sich so, als würdest du deinen Sohn lieben! Sonst wärest du nicht so besorgt um ihn!
Du bist wohl einfach müde und erschöpft. Du tust viel für deine Familie und hast kaum Zeit für dich alleine. Dann noch die Nachtschicht, sie ist auch nicht gerade hilfreich...
Es wird bestimmt besser! Könnt ihr euch helfen lassen, zum Beispiel von Grosseltern?

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Traurig die Gedanken.

Wer kein Kind will sollte keins machen.
Mir unbegreiflich wie man immer zuerst an das wohl der Mutter denken kann und dann an das Kind.

Ich hoffe nur dein Sohn spürt deine Gedanken nicht...

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Hallo
Ich würde mal mit dem Kind zum Osteopath gehen. Bei uns waren es zwei Behandlungen und unsere Tochter hat endlich bei uns wars mit schreien verbunden ohne Probleme geschlafen..

Feste Zeiten einführen wenn das Kind schlafen soll und ja die Mutter soll sich dann mit hinlegen.

Mein Mann konnte auch erst eine Bindung zu den Kindern aufbauen als sie 5 Jahre alt waren.. Also als sie Papa gefordert haben und auch er mit ihnen richtig was machen konnte.

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Du klingst für mich einfach unglaublich erschöpft und ratlos bei dem Gedanken, wie die nächsten Jahre aussehen sollen.
Vorneweg, ich finde es gut, dass Du nicht daran denkst, Deine Frau mit dem kranken Kind alleine zu lassen - wobei ich glaube, dass Du durchaus schon daran dachtest, aber Deine Frau eben zu sehr liebst. Seit 8 Monaten kämpfst Du nun mit der Tatsache, dass sich alles um ein Kind dreht, was Du nie wolltest. Da Du Dich aber nicht hast sterilisieren lassen und wusstest, dass Deine Frau ein Kind will, musstest Du damit rechnen. Das nur nebenbei.
Was kannst Du nun tun? Erstmal Dich entscheiden, ob Du nun die nächsten 20 Jahre so vor Dich hin lebst mit Deinen Selbstvorwürfen und dem Hadern mit dem Schicksal (schlechte Lösung) oder Dir überlegst, wie kann ich mit der ganzen Situation zu leben lernen (gute Lösung :-)) Weißt Du, ich habe weitaus mehr hinter mir in meinem Leben als ein chronisch krankes Kind und sehe aus dem Abstand heraus auch vieles anders als Du.
Meine Tochter hatte eine angeborene Skoliose, wir durchlebten Jahre mit Operationen, Gipsen, Korsetten, mein Sohn war jahrelang spielsüchtig und mein Mann starb vor 4 1/2 Jahren, den ich vorher auch noch einige Zeit pflegte - mit so gut wie keinem Schlaf und permanent am Limit vor Angst und Sorge.
Dazwischen lag noch einiges mehr - u.a. die Extremfrühgeburt meiner Enkelin, die ebenfalls 2 Jahre aufgrund unausgereifter Hüften behandelt werden musste, mit zahllosen Krankenhausaufenthalten, Operationen, Gipsen, Schienen. Ich unterstützte trotz Vollberufstätigkeit, wo es ging, meine Tochter kam auch auch dem Zahnfleisch daher nach vielen Monaten im KrHs mit ihr.
DU hörst nun erstmal damit auf mit den Selbstvorwürfen, dass Du das Kind nicht lieben kannst - das glaube ich Dir sowieso nicht zu 100%, Du musst Dich erstmal damit arrangieren, Vater wider Willen geworden zu sein. Bald kannst Du mehr anfangen mit Deinem Sohn, mit ihm spielen und irgendwann fegt ihr beide auch über einen Spielplatz oder ist seine Krankheit so schwer, dass er eine schlechte Prognose hat?
Als erstes würde ich versuchen, erstmal Schlaf nachzuholen, habt ihr keine Unterstützung durch Familie oder Freunde? Zwei Nächte bei Familie oder Freunden, erst Du, dann Deine Frau (sie leistet ja das Gleiche) können das Weltbild sicher verbessern.
Wenn Du alles nur als tristes Leben ansiehst, bist Du auf dem besten Wege, in eine Depression abzurutschen, dann ist Dein Hausarzt Dein Ansprechpartner.

Auf alle Fälle hilft Dir nicht, Dich in einer Bude einzuschließen und schwarz zu sehen, sondern nur ein Plan, wie man was angreifen kann und wie man das Leben wieder lieben lernen kann. Man kann mit einem kranken Kind sogar Ausflüge machen, in Urlaub fahren - alles. Man muss nur WOLLEN!! Schuldzuweisungen helfen nicht, Jammern auch nicht. Mehr für den Moment leben als nur an die jammervolle schwarze Zukunft zu denken ist weitaus besser. Du hast eine sicher hübsche und liebe Frau, Du bist gesund und "nur" euer Kind braucht derzeit einigen Aufwand. Auch gesunde Kinder haben oft lange Zeiten, in denen sie aufwendig sind. Meine Enkelin ist 12, pubertiert und erst heute früh hatte sie wieder ihre Friktionen mit der Mutter #augen An wen jammert man hin, an die Oma #cool - und zwar beide.

Also, trauere nicht dem Leben hinterher, welches Du gerne gewollt hättest sondern mach aus dem das Beste, was Du hast - und lass Dir helfen. Egal, ob mit einem 48-Stundenschlaf bei Freunden oder beim Hausarzt. Es gibt übrigens auch leichte Medikamente gegen dieses "alles in schwarz sehen", die NICHT gleich süchtig machen und die wirklich helfen. Brauchte ich auch schon. Stell Dir Pflege eines immer schwächer werdenden Ehemannes auch nicht als Zuckerschlecken vor.
Alles Gute.
Liebe Grüße von Moni