Wochenendvater und neue Ehe

Servus,

Lese hier schon lange mit nun muss ich mich auch mal zu Wort melden, da mir etwas sehr auf der Seele brennt und ich mehr oder weniger Rat brauche.

Am besten lege ich erstmal meine Situation dar.
Ich bin 30 und Vater von 2 total süßen Töchter, die ich über alles Liebe und nicht mehr missen möchte.
Die ältere Tochter (6 Jahre) lebt bei ihrer Mutter ca. 70 km weit weg. Das Verhältnis zwischen Kindsmutter, meiner jetzigen Frau und mir könnte nicht besser sein.
Nun bin ich seit mehr als 2 Jahren mit meiner Frau zusammen und seit Juni verheiratet. Seit knapp 2 Wochen haben wir eine kleine Tochter.
Ich liebe beide (meine andere Tocher natürlich auch) über alles und will sie nie mehr hergeben.
Meine Frau und meine Älteste verstehen sich auch Spitze. Die Kleine ist auch total begeistert von ihrer Schwester.
Was will Mann mehr?

Das Problem ist, das ich meine älteste Tochter als gleichwertiges Familienmitglied sehe auch wenn sie nur alle 2 bzw. 3 Wochen bei mir ist.
Da hakt es nun, bei meiner Frau sieht es etwas anders aus (zumindest scheint es so).Sie behandelt sie zwar wie ihre eigene Tochter, aber dann wiederum scheint es mir so als ob sie eher als Gast gesehen wird (auch irgendwie verständlich)
Für meine Frau steht halt unsere Kleine im Vordergrund. Für mich halt beide.

Ich weiss nicht wie ich damit umgehen soll/kann/muss.
Wir bekommen uns eigentlich so gut wie nie in die Haare (zumindest nicht ernsthaft, kurze Diskussion dann kriegen wir uns wieder ein)
Nur wenn es um die Große geht, dann geht es manchmal rund. Meist halt wenn ich der Meinung bin die Große entsprechend einzuspannen

Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.
Die meisten, die ich kenne können quasi nicht ohne weiteres mitreden, da sie nicht in dieser Situation sind.

Es ist verdammt schwer sowas in Worte zu fassen. Vielleicht sind hier welche, die es verstehen was ich sagen will und diesen Spagat den ich versuchen muss, nachvollziehen kann.
Vielleicht kann mir jemand Tips und etwas seelische Hilfe geben?

Ich bin kurz vor der Resignation und zu vielem "Ja und Amen" zu sagen, einfach das wir keinen Zoff mehr haben und es ruhig und geregelt läuft. Andererseits ist das auch nicht gut. (Nein ich stehe nicht unter den Pantoffeln ;-)

Mittlerweile ist es so, das ich empfindlich reagiere, wenn es um das Thema Große geht. Das kommt unbewusst und tut mir meist auch danach Leid. Nur dann ist der Drops gelutscht und es kam zur verbalen Eskalation (die ausserdem nie vor den Kids stattfindet)

Wie gesagt hoffe das mir jemand bei diesem Spagat helfen kann was und wie man es am besten unter einen Hut bekommt.


Vielen Dank schonmal

Gruß
erimar030279


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Hallo,

also erstmal, ich antworte dir als Frau und werden Mutter und muss dir sagen, dass ich deine Einstellung was deine Große angeht, sehr gut finde. Sie ist deine Tochter und gehört zu dir.

Rede doch mal mit deiner Frau und erkläre ihr wie dich das belastet. Sie wird sicher Verständnis dafür haben, auch wenn nicht sofort. Sie muss sich erstmal in deine Situation versetzen. Wenn sie das schafft, wird sie dich verstehen.

LG yorks

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Ja danke...diese Einstellung finde ich als "Normal".

Vielen dank auch für deine Antwort...auch wenn du eine Frau bist ;-)
Wir haben schon viel da drüber geredet. Sie verstand bisher nicht meine Lage bzw. worum es mir ging und diesen Spagat den ich machen muss.

Was soll ich noch alles machen ausser mit ihr reden?
Ich dachte schonmal daran mit ihrer Mutter zu reden...aber ob das das wahre ist?

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Edit:
Also das jetzt nicht der falsche Eindruck entsteht.
Einerseits verstehe ich meine Frau, andererseits weiss ich nicht wie ich es oder was ich machen soll, das es nicht mehr zu solchen Diskussionen kommt.

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Hallo.
Ich lebe in einer ähnlichen Situation.

Meine Tochter lebt bei meiner Ex-Frau. Ich führe eine Fernbeziehung und meine Freundin hat auch zwei Kinder aus erster Ehe. Mit beiden Kindern komme ich sehr gut aus und sie akzeptieren mich auch.
Um den Umgang mit meiner leiblichen Tochter musste ich mit meiner Ex-Frau lange streiten und das hat meine Verbundenheit mit meiner Tochter noch mehr gestärkt. Ich bin es gewohnt um sie zu kämpfen. Um so mehr enttäuscht es mich, dass meine Freundin offenbar mit meiner Tochter nicht gut zurecht kommt und in ihr eine direkte Konkurrenz für sich und ihre Kinder zu sehen scheint.
So sieht meine Zwickmühle aus. Meine Freundin würde mich gerne bei sich und ihren Kindern haben, aber meine Tochter würde ihren Vater wohl ganz verlieren, da meine Ex-Frau den Umgangskontakt über 300 km Distanz nicht unterstützen würde.
Kann man von einem Vater verlangen, ein Kind zurückzustellen?
Ich für meinen Teil habe klar gestellt, dass es hier für mich keine Entscheidung zu treffen gibt, da ich immer für mein Kind da sein werde.

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hallo erimar,

ich verstehe dich gut und finde es auch toll,dass du deine beiden töchter gleich liebst und gleich behandeln möchtest.
ich versteh aber auch deine frau.deine ältere ist nunmal nicht ihr eigenes kind sondern dass der ex.
auch wenn ihr euch alle gut versteht,sowas nagt trotzdem in einem.wir frauen reagieren meistens etwas empfindlich auf alles,was mit der ex zu tun hat.das hat nichts mit vernunft zu tun,sondern ist eine emotionale sache.
jetzt ist sie noch dazu selber mutter geworden.
ich denke,auch wenn sie es sich wahrscheinlich selber nicht eingesteht,irgendwie wird sie eifersüchtig sein auf deine ältere und angst haben,dass ihr eigenes kind zweitrangig ist.
ich weiss,das ist es nicht für dich.
aber sie kann halt diese gefühle nicht abstellen,schon gar nicht jetzt als frischgebackene mami.
vielleicht solltest du es im moment einfach so hinnehmen,dass deine frau deine tochter mehr als gast sieht anstatt als mitbewohner.eigentlich ist sie ja "nur" gast,sorry jetzt,will deine gefühle nicht verletzen,aber aber sie wohnt nunmal bei deiner ex und kommt als gast zu euch.
du schreibst,das verhältniss zwischen dir,deiner ex und deiner jetztigen frau könnte nicht besser sein.
bist du dir da wirklich ganz sicher?
vielleicht siehst du es so,aber deine ex und/oder deine jetztige frau spielen halt mit um des lieben friedens willen?was sollen sie sonst auch tun?die böse ex sein?oder die eifersüchtige neue?
naja,ich wünsch dir auf jeden fall noch alles gute und #cool bleiben!!!

noramarie




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Hallo!

Ich glaube, dass sich dieses Problem mit der Zeit von alleine regeln wird.

Du hast die Babyzeit schon einmal durch, natürlich liebst Du beide Kinder gleich.

Aber Du kannst nicht von Deiner jetzigen Frau verlangen, dass sie das auch tut. Sie hat gerade vor 2 Wochen ein Kind zur Welt gebracht, ihr Kind, und sie ist noch in der Wochenbettphase.

Wichtig ist aber, dass sie Deiner großen Tochter zukünftig nicht vermittelt, Kind 2. Klasse zu sein, aber darüber jetzt zu sprechen, würde sie vermutlich nur verletzen. Gib Euch allen ein paar Wochen Zeit, so dass ihr euch alle an die neue Situation gewöhnen könnt. Wenn es sich dann nicht gut eingespielt hat, könnt ihr darüber sprechen.

LG und alles Gute
Gaia

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Hallo erimar,

ich schreibe dir hier als eben so eine "Zweitfrau" wie es deine Frau auch ist. Und ich hoffe das ich dir ein bisschen die Sichtweise deiner Frau näher bringen kann.

Mein Mann hat 2 Kinder (Zwillinge 5,5 Jahre alt) aus seiner Früheren Ehe die ich nun auch schon seit 5 Jahren kenne. Unser gemeinsamer Sohn ist mittlerweile 18 Monate alt.

Ich habe mit von anfang an super mit den Zwillingen verstanden und habe sie auch immer so behandelt als wären es meine eigenen. Es gab nie probleme zwischen mir und meinem Mann was dinge anging, die die Zwillinge betreffen. So und dann war ich Schwangen und hielt dann mein eigenes Kind, mein eigen Fleisch und Blut im Arm. Und ich muss sagen, auch wenn ich die Zwilligen noch so liebe und aktzeptiere wie wenn es meine eigenen wären, es ist doch nochmal etwas anders ein eigenes Kind zu haben.
Die Geburt eurer Tochter ist nun erst 2 Wochen her. Deine Frau muss sich auch erst mal auf die Situation einstellen und ich denke es ist mehr als verständlich, wenn sie sich jetzt erstmal mehr auf ihr eigenes Kind einlassen möchte.
Eine Zeit lang hatte ich auch keine Lust mehr darauf, das die Kids zu uns kommen am WE. Ich wollte die Zeit mit MEINEM Kind einfach geniesen. Aber diese Zeit ging auch vorrüber.

Lass deiner Frau noch ein wenig Zeit sich an die Situation zu gewöhnen. Höchst wahrscheinlich wird sich das von selbst wieder legen.

LG Melli

http://mein.urbia.de/club/Das+Leben+als+Zweitfrau+Stiefmutter

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Hey,

diesen Spagat macht mein Mann auch...
Allerdings ist bei uns der Kontakt zur KM immer etwas schwierig gewesen.

Ich denke, du solltest nicht zu allem "Ja, und amen" sagen, genauso wenig wie deine Frau aber ihr müsst einen Kompromiss finden.
Letztendlich habe ich die Tochter meines Mannes auch als Besuch gesehen, denn für mich war sie das. Das es für ihn anders war, habe ich vollends verstanden und es akpetiert - es ist seine Tochter... Wir mussten im Grunde jede Situation neu besprechen.
Wir haben zwar kein gemeinsames Kind aber bei uns lebt meine Tochter und da gerecht zu sein, war nicht immer einfach...
Wir haben uns im Grunde auf "Teilzeitfamilienmitglied" geeinigt...
Wenn es möglich war, wurde sie berücksichtigt, wenn nicht, dann halt mal nicht...

Die Streitgkeiten drehen sich darum, dass du alles so legen willst, dass das Kind mitmachen kann, oder?
Und verstehst du deine Frau denn auch? Oder beharst du auf deine Meinung???... Hörst du ihr zu?
Im übrigen macht deine Frau auch einen Spagat und das Kind auch... #schwitz

lg Tanja

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Hallo,
ich lebe in einer Patchwork-light-Situation (ich bin kinderlos, mein Freund hat aus seiner Ehe zwei Töchter, 13+15, die im wochenwechsel bei uns und der Mutter leben).

Ich denke ganz wichtig aus meiner Erfahrung ist, dass alle die Gefühle und Postitionen der Beteiligten akzeptieren. Ich mag die Mädchen meines Freundes, sie gehören inzwischen schon irgendwie zu mir, sind Teil meines Lebens. Aber sie sind eben nicht meine Kinder. Mein Verhältnis zu den Mädchen kann nie wie das der Mutter oder des Vaters sein. Wenn irgendjemand das von mir erwarten würde, hätten wir ein Problem.

Zwischendrin macht es mich wahnsinnig, wie sich mein Partner von seinen Töchtern um den Finger wickeln lässt, einknickt, ihnen Dinge durchgehen lässt, die ich schon längst geahndet hätte ... Darüber gibt es auch durchaus Diskussionen. Aber letztlich muss ich auch sehen, dass er nun einmal der Vater ist: er hat nicht das gleiche Bedürfnis wie ich nach Abgrenzung, die Kinder sind wirklich Teil von ihm.

Was ich sagen will: du kannst von deiner neuen Frau nicht erwarten, dass sie die Tochter aus erste Ehe wie ihr Kind behandelt, weil es schlicht nicht ihr Kind ist. Zumal das Kind ja auch nicht so oft da ist und dadurch ohnehin schon stärker in so einer "Besuchsrolle".

Ebensowenig kann deine neue Frau erwarten, dass du die gleiche Distanz zu dem Kind aus erster Ehe hast wie sie bzw. die größere Nähe zu dem zweiten Kind spürst, wie sie bei ihr vorhanden ist. Beide Kinder sind dir gleich nah, auch wenn das erste vielleicht weniger präsent im Alltag ist.

Wichtig ist, dass keiner so tun muss, als wäre es anders oder eine Einheit simuliert, die schlicht nicht existiert. Patchwork ist Patchwork und eben kein einheitlich gewebter Stoff.

Wir reden sehr viel über das, was in unserem Zusammen leben passiert. Zusammen, mit den Kindern, immer wieder. So klappt es bei uns recht gut, was mit zwei Pubertierenden ja auch keine Selbstverständlichkeit ist.

Am Ende hilft immer nur reden, reden, reden.

Alles Gute,
Susi

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Hallo,

ich denke, es ist richtig, wie Du denkst und fühlst, aber Du kannst das nicht von Deiner Frau erwarten!!!

Wir haben eine ähnliche Situation, allerdings bin ich die Ehefrau, mein Mann hat seine große Tochter und wir haben unsere Kleine gemeinsam!
Ich akzeptiere und verstehe mich gut mit seiner Tochter und unterstütze ihn in allem, was er für sie tun will!
Niemals werde ich jedoch so tiefe Gefühle für sie haben wie zu meinem eigenen Kind! Sie ist nun mal nicht meine Tochter- sie hat ihre Mutter und ihren Vater! Ich mag allenfalls die nette Stiefmutter, eine Art Freundin sein... Das ist aber nichts Vergleichbares wie mit meinem eigenen Kind!!!

Verlang also nicht zuviel von Deiner Frau!

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hallo,

ich bin auch in der lage bzw die frau die die kinder als gast irgendwie sieht aber als willkommenen gast. meinem mann seine töchter kommen auch alle zwei wochen und klar sieht deine partnerin ihre tochter anders an als deine tochter....wir planen auch ein eigenes kind zur zeit und ich denke das ich mein eigenes kind sicherlich anders liebe als seine kinder was ja nicht heisst das man diese nicht liebt eben anders....ja sowas ist schwer zu beschreiben diese gefühle die ein vater hat und eben die "stiefmutter" hat und so