Trauer nach FG. Was tun?

Hallo meine Liebe,

es tut mir sehr leid, dass du das erleben musstest. Ich hatte auch eine Fehlgeburt vor einem Jahr und es ging mir sehr sehr schlecht. Deine Ängste kann ich verstehen.

Ich bin mir nicht sicher, ob es nach 2 Fehlgeburten schon Sinn macht, eine Kiwu Klinik aufzusuchen, um noch weitere Untersuchungen zu machen. Leider sind bis zu 2 mal ja "normal".

Ich verstehe nicht recht warum dein Partner mit dem Thema so unsensibel umgeht. Anscheinend möchtest du nicht, dass die Familie und Freunde es wissen.

Erst einmal möchte ich dir sagen: du hast nichts falsch gemacht. Es hört sich für mich danach an, als würdest du dich sehr schämen. Deine Familie möchte für dich da sein und du erträgst es nicht bzw lässt es auch nicht zu. Warum möchtest du deine Familie nicht sehen? Hast du Angst dass du nur noch weinst? Kannst du ihnen nicht erlauben, mit dir gemeinsam das Kind zu betrauern?

Es hört sich auch danach an, als würdest du dir wahnsinnig viel Druck machen. Du bist jung und deine Angst, unfruchtbar zu sein, stimmt definitiv nicht. Du bist ja schwanger geworden!

Versuche bitte auf jeden Fall, mit deinem Mann darüber zu reden. Auch darüber wie ihr mit dem Thema nach außen umgeht.

Deiner Mutter und evtl eben auch der restlichen Familie würde ich sagen, dass du nicht mehr darüber sprechen willst. Wenn es etwas zu erzählen gibt, wirst du das tun, wenn du es möchtest. Du kannst deiner Mutter sagen, dass dich die Fragen belasten und Druck machen, dass sie es bitte sein lassen soll.

Guck da bitte auf dich und was du brauchst. Die Familienplanung geht nur dich und deinen Mann etwas an. Um gefühlt nicht mehr so viel Druck zu haben, könnt ihr auch nach außen kommunizieren, dass ihr den Kiwu erstmal nach hinten schiebt. Vllt wäre eine Pause auch gar nicht schlecht, um sich zu erholen.

Liebe Grüße

Meine Liebe,

Mehr als das was Wunderkind gesagt hat, kann ich nicht sagen.
Ich spüre deinen Schmerz... Ich bin zwei mal durch. Es kann sein dass ich mit 43 kein Kind mehr bekommen werde, aber du wirst sicherlich eine mama sein.
Ich drücke dich ganz fest ❤️

Hallo. =)

Deine Gedanken kann ich sehr gut verstehen.
Ich hatte damals auch eine Fehlgeburt in der 19. Woche. Leider ist damit nicht jeder so sensibel umgegangen, wie ich es vielleicht gewünscht hätte.

Gerade, wenn jemand anderes schwanger ist, wie damals meine Schwester, und nicht so recht versteht, wieso man sich im Moment nicht wirklich mit freuen kann, ist dass ziemlich doof. Diese Erfahrung habe ich während der Zeit nach der Fehlgeburt meines Sohnes auch machen müssen. Dann die dummen Aussagen: ,, Irgendwann muss das doch mal wieder klappen, das dauert schon wieder viel zu lange!" Dass man seinem Baby aber noch nachtrauert, spielt erstmal keine Rolle.

Ich habe damals zu meiner Schwester gesagt, dass ich erstmal den Kontakt abbrechen werde, weil es schon etwas provokant wirkte, wenn sie das Thema angeschnitten hat. So habe ich es zumindest wahrgenommen.


Ich glaube, nicht, dass deine Familie dich ärgern will, sondern eher mit dir sein möchte. Dich unterstützen möchte.

Aber, wenn du Abstand vom Thema Baby brauchst, dann gönn dir eine Pause und sage das deiner Familie. Mach dich frei von all dem Druck. Viele gehen laufen, um den Kopf frei zu kriegen. Ich habe das Häkeln für mich entdeckt.

Viel Erfolg 🍀🍀🍀

Was sind das denn für blöde Familienmltglieder, inkl. Deines Mannes? Das ist ja unverschämt, dass er das herum erzählt.

Und unfruchtbar bist Du ja schon mal nicht, wenn Du schwanger werden kannst. Bis zu 2 FG gelten als normal, auch wenn es in Deinem jungen Alter vielleicht schon darauf hindeutet, dass etwas nicht passt.
Schilddrüse, Gerinnung, Diabetes, genetische Untersuchung ist eine Kassenleistung, da musst Du nichts zahlen. Leider bringt einen das auch oft nicht weiter.
Ein Mikrobiom der Gebärmutter kostet ca 280 Euro, da können zB Bakterien id Gebärmutter festgestellt werden. Es gibt wohl Ärzte, die das medizinisch so begründen, dass es übernommen wird. Eine Gebärmutterspiegelung kostet auch um die 300 Euro.

Wenn ich es richtig verstanden habe, wohnst Du in Berlin. Schau doch mal, welche Kliniken und/oder Ärzte eine Abortsprechstunde anbieten. Das kostet nichts und man muss bei FG wirklich Profis finden, die sich damit auskennen. Die normalen Frauenärzte haben einfach oft viel zu wenig Berührungspunkte mit der Behandlung. Das wird schon, auch wenn ich mir- sorry, dass ich das sage- überlegen würde, ob ich mit jemandem Kinder haben will, der so über mich und meine Gefühle hinweggeht.

Das tut mir leid 😞

1. Ich würde ein Gespräch mit deinem mann suchen und ihm sagen, dass es dich belastet, wenn jeder davon weiß und ihn bitten es nicht zu erzählen.

2. sprech mit deiner Mutter. Meine wusste davon und hat auch immer Sachen gesagt, die sie gut meinte, aber Frust in mir ausgelöst haben. Ein offenes Gespräch über alles und wie was bei mir ankommt, was ich mir von ihr wünsche etc. Habe da wirklich Ruhe reingebracht. Ich habe sie auch gebeten, mich nicht nach dem Stand zu fragen. Denn wenn ich ihr etwas erzählen möchte, werde ich auf sie zukommen. Das Gespräch hat uns gut getan. Sie war selbst so in Trauer und Sorge und wusste gar nicht was sie tun und sagen sollte.

3. die Sorge, dass es nicht mehr klappt und wenn doch es wieder abgeht, kenne ich zu gut. Es frisst einen manchmal auf.. leider habe ich hier keinen Rat. Es gehört einfach irgendwie dazu und das macht mich manchmal wirklich sauer.

Ich wünsch dir auf jeden Fall ganz viel Kraft.
Was du noch testen lassen kannst, wäre die Schilddrüse und Hormone. Super, dass du Gerinnung schon gemacht hast. Auch ein spermiogramm wär mal super.
Viele Tests werden dann erst nach der dritten Fg gemacht (Genetik, Gebärmutterspiegelung, Immunologie, killerzellen/plasmazellen…)

Oh len, es tut mir so leid dass du das gerade alles durchmischen musst und dich von deiner Familie so unter Druck gesetzt fühlst, dass du sie nicht mal sehen willst.
Ich kann verstehen dass es dir unangenehm ist auf die Fehlgeburten angesprochen zu werden, das geht sicher jedem erstmal so. Daher sprechen auch die wenigsten offen drüber und daher wirkt es so, als sei man die einzige, der so etwas passiert ist.
Aber Fehlgeburten passieren leider sehr viel häufiger als man mitbekommt.
Ich hatte auch 2 FG hintereinander und natürlich fragt man sich, warum es nicht hält.
Ich bin nun in einer KiWu Klinik und kann dir sagen, dass die ersten Untersuchungen alle die Kasse übernimmt. Du wirst vorher informiert, falls du etwas selbst zahlen musst und kannst dann entscheiden, ob du es machst oder nicht.
Aber dein Mann sollte da schon mitziehen, ich finde es unmöglich dass er kein Spermiogramm machen lassen will und ohne dein Einverständnis allen von den Fehlgeburten erzählt! Aber ich denke dass er die selben Ängste hat wie du - wahrscheinlich wurde er auch schon mehrfach von der Familie und Freunden gefragt wann es endlich Nachwuchs gibt und wollte eher sich selbst schützen, dass er dich ja geschwängert hat, bei IHM also alles gut ist, es aber nicht gehalten hat. Das ist nicht sehr rücksichtsvoll dir gegenüber!
Lass dich da bitte nicht so unter Druck setzen, denn DU bist nicht schuld, DU kannst nichts dafür! Sag deiner Familie dass du gerne etwas Zeit hättest und nicht mehr darauf angesprochen werden willst. Ich denke nicht dass sie dich mit ihren fragen und aussagen ärgern wollen, sie wissen es einfach nicht besser und können sich nicht in deine Lage versetzen. Wahrscheinlich wollen sie einfach nur Anteil nehmen - nur leider auf eine etwas unsensible Art. Da musst du klar sagen dass dich das unter Druck setzt und dir das nicht gut tut.
Und - nur weil du nun 2 FG hintereinander hattest heißt das nicht, dass du nie erfolgreich schwanger wirst und es heißt auch nicht, dass mit DIR etwas nicht stimmt.
Vielleicht passen eure Gene nicht zusammen, vielleicht passen irgendwelche hormonwerte nicht, vielleicht sind die Spermien deines Mannes genetisch auffällig, vielleicht war es auch einfach 2 mal hintereinander Pech und irgendwas ist bei der Zellteilung schief gelaufen. Für all diese Dinge kannst du rein garnichts!
Aber dich selbst so unter Druck zu setzen ist nicht gut, das bringt garnichts.